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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
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- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
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Band
Band 6.1962
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Was die Mediziner in Kunersdorf den Physikern in Ranzig zu sagen hätten „Das stimmt allerdings“, sagte Genosse Saboda, Parteibeauftragter in der Gruppe von 26 Physik- und sieben Germanistik studenten in Ranzig, die zusammen mit den Germanistikstudenten und den vietna mesischen Freunden aus Trebatsch ab wechselnd in der hiesigen LPG und dem dortigen VEG arbeiten. „Das stimmt aller dings, die Trebatscher sind besser als wir.“ Leistungsunterschiede Die Ranziger wollen zwar an einem Tage ein paar Kiepen auf dem Wagen der Trebatscher ausgeschüttet haben, und diese räumen auch ein, daß einmal ein Wagen verwechselt worden sein kann. Doch der große Unterschied von 15,26 und nur etwas über neun dt Tagesleistung je Student läßt sich nicht so ohne weiteres hinweg diskutieren Und die Ergebnisse des näch sten Nachmittags — am Vormittag hatte es geregnet — zwingen zur eindeutigen Fest stellung, daß die Trebatscher die besseren Ergebnisse aufzuweisen haben, 4,98 dt hier, 7,52 dt dort sind die durchschnitt lichen Sammelergebnisse von dreieinhalb Stunden. Um die Wahrheit zu sagen — eigentlich hatte es nicht den ganzen Vormittag ge regnet, sondern höchstens bis gegen neun Uhr. Die Trebatscher waren am Morgen etwas früher auf dem Feld als ihre Wett bewerbspartner. Trotz des grauen Him mels und des feinen Nieselregens fingen sie an zu arbeiten. Doch nach einer Vier telstunde wurde “es unangenehm, denn nur einige hatten Regenbekleidung. Wenigstens aber wollen wir den einen Wagen voll lesen, sagten sie sich. Inzwischen waren auch die Ranziger angekommen, von den Trebatschern um ihren überdachten Wagen beneidet. Sie lugten nur unter der Plane vor, ohne erst herunterzuklettern, und bald machten sie wieder kehrt. Schließ lich zwang der immer stärker werdende Regen auch die Germanistikstudenten und die vietnamesischen Freunde zum Auf hören. Während diese auf der Rückfahrt tüchtig eingeweicht wurden — was half es, daß sie sangen „Heut’ ist ein wunderschö ner Tag ..." — währenddessen also fuh ren die Physiker wieder trocken zurück. Aber wie gesagt, spätestens gegen neun Uhr hatte es aufgehört zu regnen, und der Himmel klärte sich auf. Doch während die Trebatscher Feuer machten, um ihre feuch ten Sachen zu trocknen, blieben auch die Physiker zu Hause, anstatt die verbliebe- „Libelli sua fata habent“ sagten die alten Römer. Sie wären jedoch vor Neid erblaßt, hätten sie auch nu'r eine Ahnung davon gehabt, welch merk würdige Schicksale heutzutage manchem Lichtspiel dort beschieden, wo einst „panem et circenses" der Slogan eines Imperiums war. Der Bedrängnisse und Anfechtungen seitens staatlicher, kleri kaler und privater Instanzen sind gar viele in Vatikans eigenem Lande. Schon so manches realistisch-sozialkritische Opus mußte durch alle „sieben Höllen“ der Ignoranz und der Klassenborniert heit hindurch, bevor es für „geeignet“ befunden wurde, dem Publikum präsen tiert zu werden. Die Vorgänge um „Rocco und seine Brüder“, ein Film, den alle italienischen Filmkritiker, gleich welcher politischen und ästhetischen Y-- Filmfeuilleton Richtung sie angehören, als ein epocha les Werk der italienischen Filmkunst bezeichneten, sind jedoch ein Film zum Film, wie ihn kein Szenarist besser und dramatischer schreiben kann. Der aus einer der ältesten Adels familien der Lombardei stammende Lu chino Visconti hätte eigentlich das Feuer (sprich: die Zeitkritik) scheuen müssen. I Schon sein erster Film „Ossessione“ („Besessenheit“, 1942) wurde von den Faschisten verboten und von den Ameri kanern nur mit großen Verstümmelun gen freigegeben. „Die Erde bebt“ (1948) E wurde von den Zensoren nur stark beschnitten entlassen, der gleichfalls beschnittene „Semso“ (1954) geriet in den Geruch des Defätismus. Trotz die ser mißlichen Erfahrungen nahm Vis conti als Sujet seines letzten Werkes eines der heikelsten italienischen Ge genwartsprobleme; die inneritalienische Wanderung. Die Geschichte einer Mutter und ihrer fünf Söhne, die im sizilianischen Dorf nicht mehr existieren können und in den industriellen Norden nach Mailand ziehen. Moderne Gold- und Glücks sucher, aber auch Suchende nach dem Sinn ihres Lebens. Gestalten und Lei denschaften von Dostojewskischer Grell heit. Der Fall Rocco begann mit einem er zwungenen Kompromiß bei der Reali sierung des Drehbuches. Dieses (erschie nen bei Capelli, Rom, 1960) enthält mehr Szenen und Szenenteile als die drei Stunden und 5 Minuten währende italie nische Originalfassung, Die prägnante Eu nen drei Vormittagsstunden zu nutzen, in denen sie etwa fünfzehn Tonnen Kartof feln hätten lesen können. Ein willkomme ner Sonntag also, dieser Regentag ... Ansichten über den Sonntag Über den Sonntag hat z. B. der Physik student Tempel seine eigenen An sichten: „Erntespitze und großer Elan — alles ganz gut und schön, aber am Sonntag will ich mal ausspannen. Wie sagt man dazu: die Arbeitskraft reproduzieren. Am Sonntag will ich mal ein Buch lesen oder Pilze sammeln. Obwohl — körperlich wäre es sicher auszuhalten ... “, fügte er hinzu. „Wissen Sie, ob von Beeskow nach Für stenwalde ein Bus fährt“, fragt mich das Mädchen neben ihm, denn für sie ist es selbstverständlich, daß sie ihren’ Sonntag in Berlin verbringt. Auch am vergangenen Sonntag war nur ein Teil der Physikstudenten aufs Feld ge gangen. „Wir haben diesen Einsatz auf freiwilliger Grundlage durchgeführt“, sagt Genosse Saboda wie zur Entschuldigung, aber er sagt damit nichts als: Wir haben in der Gruppe keine Klarheit darüber ge schaffen, warum wir um höchstes .Tempo bei der Erntebergung ringen müssen, solche Klarheit, daß alle freiwillig aufs Feld gehen. Wie denken die Physikstudenten über die Losung, die Aggressoren, die gegen Kuba und gegen die DDR anrennen, durch höchste Leistungen auf dem Kactoffelfeld zu schlagen? Daß keiner irgendeinen Widerspruch äußerte, ist wohl kein Kri terium dafür, daß diese Losung allen klar ist. Denn zwar nicht in Worten, aber da für um so deutlicher in den Arbeitslei stungen und dem fehlenden Kampfgeist kommt dieser Widerspruch zu Tage! Macht Wettbewerb böses Blut? Warum stehen die Physikstudenten nicht im Wettbewerb von Mann zu Mann? Bis her gab es nur einen Wettbewerb zwi schen den beiden Einsatzgruppen in Ran zig und Trebatsch. Alles kam in einen Topf und der Beste und der Schlechteste konnten den gleichen Durchschnitt auf ihr Konto verbuchen. Auch bei den Tre batschern war das so. Ab heute aber fah ren die Wagen, ohne erst gewogen zu werden, direkt zur Sortiermaschine, und damit ist dieser Form des Wettbewerbes der Boden entzogen. „Wettbewerb von Mann zu Mann, mit sozialkritische Konflikt-Exposition fehlte bereits, als „Rocco und seine Brü der“ 1960 auf der Biennale um den „Goldenen Löwen von San Marco“ kon kurrierte. Obwohl die Fachpresse ihn einmütig zum Besten des Festivals er kor, entschied sich die Mehrheit einer konformistischen Jury gegen den un bequemen „Rocco“ und für den gaulli stisch angehauchten „Rheinübergang“ des Franzosen Andre Cayattes. Scham haft wurde diese Entscheidung mit dem Feigenblatt eines Sonderpreises ver hüllt. Gegen dieses Urteil protestierten Sergej Bondartschuk und der Italiener Arturo Tofanelli bekanntlich durch Niederlegung ihrer Funktion in der Jury. Ein bis dato in den Annalen der Biennale nicht aufzufindender Skandal. Doch dieser Skandal sollte nicht der einzige bleiben. Kaum lief der Film Ende Oktober 1960 in Mailand an, ord nete ein Magistratsbeamter die Ent fernung einiger Szenen an, die zu „hart“ seien. Dies roch kilometerweit nach Weihrauch, hatte doch das katholische Filmzentrum kurz vorher den Film in die Kategorie „Für jedes Publikum zu verbieten“ eingestuft. „Rocco“ lief Ge fahr, völlig verstümmelt und in der po litischen Aussage kastriert zu werden. Cinecitta (die römische Filmmetropole) reagierte schnell und energisch. Am 1. November wurde ein einstündiger Streik beschlossen und zwei Tage später durchgeführt. Unter den mehr als 500 protestierenden Regisseuren und Schau spielern sah man Vittorio de Sica und Roberto Rosselini, Carlo Lizzani und Claudia Cardinale. Der Klerus sah sich gezwungen, seine Frontaloffensive abzubrechen und zur Politik der kleinen Nadelstiche über zugehen. Doch allen Verleumdungen und wie auch immer ästhetisch getarn ten Attacken blieb letztlich die Erfül lung versagt. Der Erfolg beim italieni schen Publikum, die Anteilnahme in fast allen filmbeflissenen Ländern gaben Visconti recht, der in der kommunisti schen Wochenzeitschrift „Vie Nuove“ über - sein geistiges Kind sagte: „Ich glaube, ein moralisches und ideelles Problem aufgeworfen zu haben, das typisch ist für den historischen Augen blick in dem wir leben, typisch auch für die Geisteshaltung der Südländer, die einerseits ihre Wiedergeburt er hoffen und auch den Willen dazu haben und die andererseits durch die Untaug lichkeit der Mittel in Verzweiflung zu rückgestoßen werden oder zu halben Lösungen gelangen . . . Das Finale des Rocco-Films ist symbolisch für seine Ansichten vom Süden. Der Bruder, der Arbeiter, spricht mit dem Jüngsten der Familie über die Zukunftsvision seines Landes, die in idealer Weise die ge dankliche Geschlossenheit Antonio Gramscis verkörpert.“ F. G. der Ausgabe von Marken? Darüber haben wir am Anfang auch schon gesprochen, doch viele Freunde waren nicht dafür, sie sagen: Das schafft nur böses Blut und eine ungesunde Stimmung. Wir machen doch auch so unsere Arbeit.“ Wie kann aber dort eine gesunde Stim mung sein, wo die Arbeitsergebnisse nach eigenem Eingeständnis nicht die besten sind, wo nur ein Teil der Freunde sonn tags auf den Acker geht, wo sich die Schlechteren hinter den Leistungen der Besseren verstecken? Diese Fragen sollten die Genossen und die besten Freunde der Physiker aufwerfen, anstatt sich mit einem allgemeinen Kopfnicken zu unserer Kampflosung zufriedenzugeben und um dann festzustellen, daß sie noch nicht von allen richtig verstanden wurde. * Was hättet ihr dazu zu sagen, Medizin studenten der Gruppen IV/2, IV/3, 1/1 und 1/2 in Kunersdorf, was ist das Geheimnis eurer hohen Leistungen, eurer guten Stim mung? Zeitungsschau in der Gruppe IV/2. Es bleibt nicht bei einem Durchblättern des „Neuen Deutschland“, bei der Anführung der wichtigsten politischen Ereignisse, als Ulli Schenker, FDJ-Beauftragter im Ein satzort. die Frage aufwirft: „Warum tra gen wir mit unseren Leistungen dazu bei, Einer Einladung des. AZS Wroclaw (Akademischer Sportklub Wroclaw) fol gend, konnten 44 Leichtathleten unsere Universität in der Zeit vom 13. bis 17. 9. 1962 bei Leichtathletikvergleichskämpfen in der VR Polen vertreten. Für alle Be teiligten waren diese Tage ein unvergeß liches Erlebnis, zumal diese Wettkämpfe für die meisten Athleten der erste inter nationale und der erste Auslandsstart waren. Unsere Delegation setzte sich aus Klub sportlern, die an unserer Universität stu dieren, und Mitgliedern der Sektion Leicht athletik der HSG zusammen. Leider muß ten wir auf so bewährte Klubsportler wie Jürgen Ulrich (Hochsprung) und Klaus Schüler (100 m, 400 m) verzichten, da sie vom SC DHfK für diese Wettkämpfe nicht freigestellt werden konnten. Bereits an der Grenze wurden wir von den polnischen Sportfreunden herzlich empfangen. Mit dem Bus ging es von Gör litz in die Kreisstadt Zlotorya. Dort fanden wir im Touristenheim aufmerksame und herzliche Aufnahme. Am Freitagnachmit tag fand im neuen, im NAW fertiggestell ten Stadion von Zlotorya der erste Ver gleichskampf mit dem AZS Wroclaw statt. Über 2000 Zuschauer, eine für Unsere Ver hältnisse ungewöhnlich große Zahl, hatten sich eingefunden, und waren begeistertes und objektives Publikum. Wir hatten uns auf dieses erste Treffen besonders vorbereitet und konnten den Wettkampf siegreich gestalten. Das ist um so höher einzuschätzen, als der AZS Wroclaw nach unseren Begriffen einem Sportklub gleichkommt, von dem zu dieser Zeit allerdings die besten Sportler zur Europameisterschaft in Belgrad weilten. Am Abend trafen sich die Sportler bei der Delegationen zu einem gemütlichen Beisammensein. Die Übergabe der Ge schenke und Erinnerungen gestalteten sich Sicherer Sieger im Endlauf über 100 m der Männer wurde Wolfgang Krebs (10,9 Sek.). Hintereinem polnischen Studen ten belegt Sportfreund Dehnert den drit ten Platz, die Aggressoren, die zum Angriff auf Kuba rüsten, zu zügeln?“ Die Freunde be greifen: Es geht nicht schlechthin um Hilfe für Kuba, es geht darum, all denen, die in Washington und Paris, in Bonn und Westberlin mit dem Kopf durch die Wand wollen, den Boden zu entziehen, darum, den Imperialismus auf den Weg des friedlichen ökonomischen Wettbewerbs zu zwingen. Und mit der Schlußfolgerung, daß wir in diesen Wochen durch die öko nomische Festigung der DDR ein gewich tiges Wort mitzureden haben, wird die Zeitungsschau zur unmittelbaren Produk tionsberatung. Rekordversuche Unter den Studenten der Gruppe IV, 2 sitzt auch Wolfgang Weißflog, bester Ein zelsammler mit 101 Körben oder 25,3 dt an einem Tag. Gelassen sitzt er am Tisch, seine 101 Körbe sieht man ihm nicht ohne weiteres ah und schon gar nicht, daß er morgen, am . Sonnabend, zusammen mit seinem Partner Frank Fröbel einen neuen Rekordversuch unternehmen will. Damit will er den beiden Spitzenreitern aus der Gruppe 11 zuvorkommen, die sich für den gleichen Tag vorgenommen haben, seinen Rekord zu übertreffen. Bis auf zehn Kie pen haben sie sich ihm schon genähert. zu einer wahren Freundschaftskundgebung. An diesem Abend erfuhren wir eine der höchsten Ehrungen, indem die polnischen Freunde ihre „Stola, Stola...“ sangen. Mit diesem Lied waren so hervorragende Frie densfahrer, wie Krolak und Gazda nach ihren Siegen gefeiert worden. Am Sonnabend fuhren mir mit dem Bus nach Jelenia Gora, wo anläßlich der Fest woche unser zweites Treffen mit den Sportlern des AZS stattfand. Jelenia Gora, am Fuße des Riesengebirges, mit seinen 40 000 Einwohnern ist eine sehr schöne Stadt und ein beliebter Ausflugs- und Er holungsort. Zu diesem zweiten Treffen hatte der AZS Wroclaw eine verstärkte Be setzung aufgeboten, wodurch die Wett kämpfe in einigen Disziplinen belebter und interessanter wurden. Allerdings hätten wir uns gefreut, wenn, wie ursprünglich ge- Doch Wolfgang Weißflog hat ein Ge heimnis, das sich den Freunden erst am kommenden Tage lüften soll. Er will nicht schlechthin alle seine Körperkräfte an- strengen, sondern hat auch seinen Kopf angestrengt. Ulli Schenker verrät mir: Er wird am nächsten Morgen einen Rechen mit aufs Feld nehmen, um damit das Sammeln zu vereinfachen und zu beschleu nigen. Wenn sich das bewährt, sagt Ulli, werden wir sämtliche Rechen im Dorf auftreiben. Nun denke man aber nicht, daß die übrigen nur stille Zuschauer eines großen Zweikampfes sind. Gestern haben die Kunersdorfer 72 Kiepen im Durchschnitt gesammelt, das sind 18 dt je Student. Und was ist das Geheimnis dieser Erfolge? „Na wir sind eben ein gutes Kollektiv“, ist die kurze und bündige Antwort. Die Wettbewerbstafel „Heute wollen wir an der Tafel ste hen“, lautet die Antwort auf die Frage nach der Zahl der gesammelten Marken, das heißt der gesammelten 25-Kilo-Körbe. ..Heute wollen wir an der Tafel stehen', das ist die Begründung für das vorgelegte Tempo. „Heute wollen wir an der Tafel stehen“, bekommen die Träger zu hören, wenn sie nicht gleich zur Stelle sind, um die vollen Kiepen auszuschütten, und sie haben keine Zeit, sich auszuruhen. Im Speiseraum steht eine große schwarze Tafel, eine richtige Schulwandtafel. Gleich werden hier die Ergebnisse des gestrigen Tages durch die des heutigen Tages ersetz! werden :die Gesamtleistung und die Durch schnittsleistung jeder Gruppe, die besten Einzelleistungen und die Zahl der seit Be ginn unseres Einsatzes von jeder Gruppe sowie insgesamt geernteten Menge Kartof feln und die Gesamt-Hektarzahl — Auf die ser Tafel also wird der Wettbewerb öffent lich ausgewertet, durch diese Tafel lebt der Wettbewerb, ungeduldig erwartet man an jedem Abend die Tagesergebnisse. Diese Stimmung ist es, in der Rekorde wachsen, sowohl hohe Einzelleistungen, als auch hohe Gruppenleistungen. 20,25 dt je Student war am 20. September beispiels weise der Durchschnitt der Gruppe 1/1, die auch in der Gesamtwertung knapp vor der mit ihr rivalisierenden IV/2 die Nase vorn hat. In Ranzig aber lagen die Kartoffeln, da von haben wir uns überzeugt, durchaus nicht schlechter. Am Sonntag: Sozialistische Hilfe für Metzdorf Zwei Stunden später als die anderen Medizinstudenten — es ist schon völlig dunkel — kommen Hartmut Hommel und Rainer Jeckat aus der Gruppe IV/2 vom Feld, die als Traktoristen maßgeblich an den Leistungen der- Kombine beteiligt sind. Mit 21 Hängern Kartoffeln hatten sie be reits an einem der Tage zuvor die Norm der LPG Überboten. Heute aber strahlen sie über das ganze Gesicht, als sie zur Tür hereintreten. Mit 25 Hängern haben sie einen neuen Rekord gefahren und da bei sogar die Stammtraktoristen hinter sich gelassen. Nachher, in der Gruppenversammlung, als die sozialistische Hilfe für die Nachbar LPG zur Sprache kommt, wird beschlos sen, daß Rainer und Hartmut am Sonn tag dort die Schleuderroder fahren, um auch dort das Erntetempo zu erhöhen. „Wir hatten uns zwar schon auf das Volleyballspiel am Sonntag nachmittag gefreut“, sagt Hartmut, „aber da werdet ihr eben auf uns verzichten müssen.“ Wie für alle anderen ist es für die bei den selbstverständlich, den Sonntag best möglich zu nutzen. Das ist. es, was die Kunersdorfer - und nicht nur sie — den Ranzigern zu sagen hätten. Günter Lippold plant, auch einige andere Gemeinschaften an den Start gegangen wären. Das End ergebnis in diesem Kampf war aus geglichen. Am Sonntagabend nahmen wir Abschied. Wir waren in vier Tagen gute Freunde geworden, und wir verabschiedeten uns in dem Bewußtsein, für unsere gemeinsame Sache, im Kampf um Frieden und Sozia lismus einen kleinen Beitrag geleistet zu haben. Die besten Ergebnisse während der Wettkämpfe in Polen erzielten: Männer: 100 m: Krebs 10,9 sec: Hoch: Lunow 1,90m: Weit: Itot 6,22 m; Speer: Fünfarek 56 m Hammer: Eichler 50,75 m; Diskus,Kugel- Kupper 46,75; 14,22. Frauen: 100 m/Weit: Oliva 12,9 seC: 5,40 m; 500m: Käseberg 1:25,5 sec; Hoch Kugel/Speer: Keilhauer 1,53: 12,38: 44,11. Universitätszeitung, Nr. 39, 27.9.196?, „Für jedes Publikum zu verbieten" ^eicfitathletikvefgleich mit •47S Wroclmv
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