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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
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- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 18. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 25. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 1. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. [10], 8. März 1
- Ausgabe Nr. [9], 1. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
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- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
- Ausgabe Nr. 50, 6. Dezember 1
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Band 6.1962
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88888 88 TRe PN" VEE 2088 . A ‘ y 78 P "" "5 ‘ Diskussion über Probleme des Grundrisses der deutschen Arbeiterbewegung Anleitung und Aufforderung der Gesellschaftswissenschaftler Von Genossen Dr. Günther Kesselbauer, Stellvertreter des Sekretärs der Universitäts-Parteileitung Das Zentralkomitee unserer Partei hat mit dem Grundriß der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung ein wissen schaftliches Dokument erarbeitet, das un serer politisch-ideologischen und wissen schaftlichen Arbeit in der kommenden Zeit zugrunde gelegt werden muß. Es enthält die Erfahrungen des Kampfes der Arbei terklasse und der Partei zur Eroberung der Macht und der Erfüllung der histori schen Aufgaben der Arbeiterklasse. Die Kenntnis der Vergangenheit, der herc- 'sehen Kämpfe der deutschen Arbeiter klasse wird uns befähigen, die von der Partei gegenwärtig gestellten Aufgaben im Kampf um Frieden und die politische und ökonomische Stärkung unserer Republik noch besser zu lösen. Fortschritte durch die Diskussion über das nationale Dokument Die Diskussion und die Klärung der Grundfragen unserer gegenwärtigen Zeit Wurde bereits an der Universität mit dem hationalen Dokument eingeleitet. So zeigte sich in den Verpflichtungen zum National kongreß das Bemühen großer Teile der Universitätsangehörigen, durch Verbesse- Tung ihrer Arbeit neue Ergebnisse zu er zielen. Diese Diskussion der Grundprobleme Wurde z. B. im Institut für Deutsche Ge- schichte geführt, indem über Probleme der Dationalen Frage gesprochen wurde. Diese Veränderungen wurden sichtbar z. B. in der Abteilung Wirtschaftsgeschichte, wo "zan einen Vorlesungsabschnitt, die Wei- Darer Republik, überprüfte und stärker herausarbeitete, daß bei der Behandlung dieser Zeit solche Fragen wie des Charak- lers der ersten Etappe der allgemeinen Krise stärker beachtet werden müssen. Ähnliche Fortschritte gibt es im Bereich der Kunsterziehung, wo die Genossen darangingen, eine Vorlesung über- die Pro- bleme der nationalen Frage und ihre Wi- derspiegelung in der Kunstgeschichte zu bearbeiten. Aber es zeigte sich auch, daß die Aus- Wertung des nationalen Dokuments Zögernd und nicht immer in Verbindung "it den jeweiligen Fragen des Faches be- trieben wurde. Dieses zögernde* Heran- Eehen an die Beschlüsse der Partei müssen Wir auch für die Auswertung des 16. Ple- Dums und insbesondere für die Auswer- lung des Grundrisses feststellen. Der ge- Benwärtige Stand der Auswertung läßt darauf schließen, daß die entsprechenden Kinweise der Partei nicht überall richtig Verwirklicht wurden. Daraus ergibt sich Hie Schlußfolgerung, daß die Leitungen so- fort darangehen müssen, das Studium des Grundrisses gut zu organisieren und zu s 'chern. In der Diskussion zum nationalen Doku- Tent erreichten wir, daß zum Beispiel in Ger Frage der nationalen Grundkonzeption Wesentliche Klarheit erzielt werden konnte, d. h. es gab Überlegungen, wie die Dationale Grundkonzeption in Lehre. For- ’^ung und Erziehung dargelegt werden könnte. Und wir erreichten in der Diskus- Sion um das nationale Dokument, daß sich Gie politische Aktivität vieler Angehöriger “er Universität erhöhte. Welche Schlußfolgerungen gilt es aus der Arbeit der letzten Monate zu ziehen? Höheres Niveau in Lehre und Forschung bei den Gesellschaftswissenschaften notwendig 1. Die Auswertung des Grundrisses wird Dur dann richtig erfolgen, wenn damit eine Erhöhung des politisch-ideologischen und hes wissenschaftlichen Niveaus in Lehre ind Forschung verbunden ist. Das aber wiederum setzt die gründliche Behandlung M Beherrschung der Grundfragen des Marxismus-Leninismus, besonders des hi- Sorischen Materialismus voraus. In dieser Einsicht gibt es im Bereich fast aller historischen Einrichtungen einige Mängel. Gerade der Grundriß ist ein Musterbeispiel er Anwendung des Marxismus-Leninis- Nus und besonders des historischen Mate- Salismus auf die Erforschung und Ein- 6Shätzung der verschiedenen Etappen der Geschichte. Dieser Seite der Auswertung Grundrisses müssen die Parteileitun- Een ihr besonderes Augenmerk widmen. , ßie ungenügende Beherrschung des dia- s6ktischen und historischen Materialismus Siegelt sich in einer Reihe von Lehrver- ’ n staltungen wider. So gibt es z. B. zu W8n Problemen des - Zeitabschnittes 1928 28 1932 keine Diskussionen. Es gibt doch Kinweise darauf, daß der Kampf der Kom- Punistischen Partei in dieser Periode nicht Tchtig dargestellt und der Kampf der Par- 81 als eine Kette von Fehlern behandelt Wird, daß die Strategie und Taktik unter Sen komplizierten Bedingungen der da- Maligen Zeit nicht richtig verstanden wird h? d daß man nicht sieht, wie die Kom- Tunistische Partei eine zielstrebige und panmäßige systematische Politik betrieben hat. Aber das heißt doch nichts anderes, G8 daß man sich über die Grundfragen Marxismus-Leninismus nicht klar und Peht imstande ist, die gesellschaftlichen pScheinungen dieses Zeitabschnittes rich- 8 einzuschätzen. Abei’ darüber gibt es eine Diskussionen. In einer Beratung von Genossen meh- er Institute wurde sichtbar, daß es in der Vorlesung über die Geschichte der Sowiet- onion beim Zeitabschnitt 1937/38/1941 Snige offene Probleme gibt. Es wurde ge- "4gt, daß dieser Zeitraum viele „Ecken" habe, und es sei schwierig, solche kompli zierten Probleme wie den finnisch-sowje tischen Krieg einzuschätzen oder die Tätig keit der Kommunistischen Internationale nach 1938 zu behandeln. Weiterhin sei es ungeeignet, solche Probleme den Studen ten zu bieten. Die Genossen haben disku tiert und festgestellt, daß man eine solche Position nicht einnehmen kann, sie werden im kommenden Studienjahr entsprechende Vorlesungen zu diesem Zeitabschnitt hal ten. Sicher gibt es noch eine Reihe solcher Beispiele, wie solche sogenannten heißen Eisen in der historischen Behandlung über gangen werden. Aber es ist doch gerade unsere Aufgabe, durch die Entwicklung des wissenschaftlichen Meinungsstreites solche komplizierten Probleme zu klären und den Studenten Antwort auf ihre Fragen zu ge ben. Aber nicht nur in den Bereichen der Geschichte, sondern auch anderswo gibt es solche Probleme. So werden zum Beispiel auch von vielen Genossen Historikern die Probleme der Wirkung der Gesetzmä® keiten, der Entwicklung der Produktiv kräfte und des Charakters der Produk- Am 15. September 1962 fand eine öffentliche Sitzung der Uni versitäts-Parteileitung zu Fragen der Auswertung des Grundrisses der Geschichte der deutschen Ar beiterbewegung statt. Auf dieser Seite veröffentlichen wir Auszüge aus dem auf der Sitzung vorge tragenen Bericht einer Kommis sion der Universitäts-Parteilei tung. tionsverhältnisse in den einzelnen Perioden der deutschen Geschichte unklar behandelt, und sie werden sogar in den Lehrveran staltungen teilweise umgangen. Es gibt auch am Institut für Deutsche Geschichte keine klare Konzeption für die systematische Behandlung der Rolle der Revolutionen und ihrer Triebkräfte in den einzelnen historischen Epochen. Aber ge rade die Mißachtung der Probleme der Produktionsverhältnisse und der Produk tivkräfte führen dann dazu, daß sich zum Beispiel in den Diskussionen über die Ge schichte nach 1945 eine Unterschätzung des Imperialismus und seiner Rolle bei der Spaltung geigt, daß die Klassenkämpfe von 1945 bis 1959 nicht richtig dargelegt und solche Fakten wie die Pariser Verträge nicht eingeordnet werden in die Politik der imperialistischen Kräfte. Forschungsschwerpunkte und Zusammenarbeit Es gilt also, daß wir auf der Grundlage des Grundrisses unsere Arbeit in Lehre und Forschung überprüfen, um das wissen schaftliche Niveau unserer Arbeit weiter zu erhöhen. 2. Die Unzulänglichkeiten in der Aus wertung des Grundrisses spiegeln sich auch wider in der ungenügenden Überprüfung der bisherigen Schwerpunkte der wissen schaftlichen Arbeit. Am Institut für Deutsche Geschichte wurden als Schwerpunkt die Probleme der spätbürgerlichen Revolution festgelegt. Wir denken, daß ein solcher Schwerpunkt .eine wichtige Frage für die Erforschung der Geschichte darstellt, aber wir möchten auch hier zum Ausdruck bringen: Genügt das als Schwerpunkt für das Institut für Deutsche Geschichte? Wie ist es mit der Behandlung der Probleme nach 1917? In dieser Beziehung gibt es noch keine richtige Konzeption. Natürlich muß klar sein, daß wir nicht alle Probleme dieser Periode und dieses Zeitraumes nach 1917 behandeln und erforschen können. Aber welche wichtigen Probleme dieses Zeitrau mes nach 1917 gibt es jetzt im Institut für Deutsche Geschichte wirklich zu erfor schen? Das muß klar werden, damit die Mitarbeiter so eingesetzt werden können, daß in einer kurzen Zeit ein wesentlicher und wichtiger Beitrag zur Erforschung die ses Zeitabschnittes geleistet werden kann. Die stärkere Beachtung der Probleme der neuen und neuesten Geschichte spiegelt sich bereits in den Staatsexamens- und Diplomarbeiten der letzten Jahre wider. Wir möchten noch eine andere Frage auf werfen: Reicht die Behandlung der Pro bleme der Geschichte der deutschen Ar beiterbewegung bei allen historischen Dis ziplinen aus? Wir haben festgestellt, daß die Probleme der Geschichte der deutschen Arbeiterbe wegung noch nicht überall richtig in der Lehre behandelt werden. Wir möchten auch darauf hinweisen, daß es an der Zeit ist, die Zusammenarbeit der Genossen des Franz-Mehring-Instituts, des Instituts für Deutsche Geschichte und des gesellschafts wissenschaftlichen Grundstudiums zu for cieren. Es geht aber dabei nicht nur um die Zusammenarbeit, sondern es geht in erster Linie um die Klärung der inhaltlichen Fra gen, die die einzelnen Perioden der deut schen Geschichte aufwerfen. Aber wir möchten auch die Frage auf werfen, wie die Zusammenarbeit der ein zelnen historischen Disziplinen sowohl in nerhalb des Bereichs der historischen In stitute, als auch in den einzelnen Berei chen der historischen Disziplinen der gan zen Universität verbessert werden kann. Umfassende Diskussionen zu inhaltlichen Fragen hat es im Bereich der Asien Afrika-Wissenschaften gegeben, wo gegenwärtig eine Konzeption für die Republik vorbereitet wird. Die dabei an gewandte Methode der Planung der wis senschaftlichen Arbeit erscheint uns vor bildlich. Insbesondere die Einbeziehung der parteilosen Kollegen und Vertreter der Praxis. Aber zugleich offenbarte diese Dis kussion eine Reihe von Mängeln, daß näm lich die antikolonialen Kampftraditionen der deutschen Arbeiterklasse nicht berück sichtigt worden sind. Die Lösung dieser Aufgabe kann jetzt alle Institute der Asien - Afrika - Wissenschaften vereinen. Aber die Frage der Zusammenarbeit und die Diskussion mehrerer Institute unter einander betrifft auch andere Bereiche. Die Diskussion um das nationale Doku- ment hat die Schwäche der Genossen Germanisten zum Ausdruck gebracht, daß es keine Klarheit hinsichtlich der na tionalen Konzeption in der Literaturwis senschaft gegeben hat. Daß die Rolle und die Entwicklung einer deutschen sozialisti schen Nationalliteratur nicht klar waren, daß man von der Literatur des deutsch sprachigen Raumes sprach und daß man den Problemen der Entwicklung der deut schen sozialistischen Nationalliteratur in unserer Republik nur' ungenügende Auf merksamkeit geschenkt hat. Die Genossen haben in der Diskussion noch keine ent scheidenden Fortschritte erzielt. Aber wie wollen die Genossen Germanisten jetzt den Grundriß auswerten, wenn sie selbst in dieser Frage der nationalen Konzeption nicht klar sind. Wie wollen die Genossen jetzt die Rolle der Arbeiterklasse und der Partei und ihren Anteil an der Entwick lung der deutschen Nationalkultur heraus arbeiten, wenn sie selbst jetzt noch nicht zurechtgekommen sind? Gute Ansätze bei der Auswertung des Grundrisses gibt es in der Abteilung Ge schichte der Pädagogik. Eine Reihe von Forschungsvorhaben zur Tradition der Ar beiterbewegung auf diesem Gebiet wurden geschrieben und die Behandlung der Schul politik und der pädagogischen Fragen des Kampfes der Arbeiterklasse wurden in der Lehre erweitert. Die Prüfungen zeigen allerdings, daß dies ohne genügenden Bei zug zu den aktuellen Problemen geschah. Es geht aber darum, zu zeigen, daß die Schulpolitik und die Pädagogik der DDR die besten Traditionen der deutschen Ar beiterklasse fortsetzt. Eine komplizierte Situation sehen wir auf dem Gebiet der Kunsterziehung, in der die Geschichte der Arbeiterbewe gung bisher kaum eine Rolle gespielt hat. Im Bereich der Musikerziehung, wo es in der Forschung eine Reihe guter An sätze gibt, vor allem in der Erforschung des Arbeiterliedes, gibt es bereits jetzt An sätze zur Auswertung des Grundrisses. Aber auch hier scheint uns eine gründliche Überprüfung auf der Grundlage des natio nalen Dokuments und des Grundrisses insbesondere für die Lehre notwendig. Alle Bereiche unserer Universität müs sen sich bei der Auswertung des Grund risses darüber Gedanken machen, wie sie jetzt vor die Studenten mit völlig neuen Konzeptionen hintreten können, wie sie den neuen Inhalt der Lehre gestalten. Den wissenschaftlichen Meinungsstreit entwickeln! 3. Die Mängel in der Beherrschung des Marxismus-Leninismus und der Beschlüsse der Partei zeigen sich darin, daß viele Möglichkeiten zur Entwicklung des wissen schaftlichen Meinungsstreites und der Herausarbeitung eines wirklichen wissen schaftlichen Lebens in der Zusammen arbeit zwischen den Instituten nicht immer genutzt wurden. Solche guten Ergebnisse wie die Abstimmung der Vorlesungen über die neueste Zeit zwischen den Genossen der Institute Neuzeit, Volksdemokratien und Deutsche Geschichte im ersten Stu dienjahr liegen noch nicht überall vor. Die Zusammenarbeit wird oft durch den Fach- und Institutsegoismus behindert. Die The sen des Genossen Dr. Wehling zur natio nalen Frage wurden z. B. nicht dazu aus genutzt, um in allen historischen Institu ten die Diskussion in Gang zu bringen. Auf dem Kolloquium, das zu dieser Frage ge halten wurde, gab es von keiner Seite der Historiker wirklich durchdachte, wirklich fundierte Vorschläge, Hinweise und Er gänzungen. Selbst im eigenen Institut, im Institut für Deutsche Geschichte, spielten diese Thepen keine Rolle. Aber auch Ho spitationen wurden nur sporadisch durch geführt und ausgewertet, und deshalb gab es noch keine wirklich umfassenden Dis kussionen zu inhaltlichen Problemen in aller Breite. Die Diskussion wichtiger wis senschaftlicher Probleme wird auch da durch eingeengt, daß viele Genossen nicht die Veröffentlichungen verfolgen und stu dieren, die von den Genossen ihres Berei ches erscheinen. Wir möchten auch die Frage aufwerfen, welche Rolle für die Historiker die Zeit schrift für Deutsche Geschichte spielt? Das ist doch ihr Fachorgan, in dem sie alle ihre Probleme darlegen müssen. Ist es nicht eine Frage ihrer Ehre und ihrer Einstel lung auch zu ihrer eigenen Wissenschaft, wenn nicht das Bemühen zum Ausdruck kommt, gerade auch hier mit wesentlichen und wichtigen Beiträgen aufzutreten? Einige Bemerkungen zur Arbeit der staatlichen Leitung. Das Hauptpro blem sehen wir darin, wie verwirklichen die Genossen in den staatlichen Leitungen die Beschlüsse der Partei, das heißt, wie wer den die politischen, ideologischen und wissenschaftlichen Fragen zum Inhalt ihrer Leitungstätigkeit gemacht? Karl-Marx-Büste und Erinnerungstafel an die Namensgebung im Foyer des Rektorats. Der 10. Jahrestag der Namensgebung der Karl-Marx-Universität im Mai 1963 bedeutet insbesondere für unsere Gesellschaftswissenschaftler einen Ansporn, auf der Grundlage des Grundrisses der Geschichte der deut schen Arbeiterbewegung ihren Beitrag zur Ausarbeitung des Geschichts bildes der deutschen Nation zu leisten. Foto: HFBS Wir fragen die Genossen des Fachrich- tungsrates für Geschichte,- gibt es einen richtigen, genauen Überblick über die wichtigsten zeitlichen Fragen in Lehre und Forschung? Welche Probleme wurden auf geworfen, die der Klärung bedürfen, um auf der Grundlage des Grundrisses prinzi pielle Veränderungen zu erreichen. Welci Vorschläge gibt es, entsprechend dem 16. Plenum der Partei zu helfen? Welche Fragen für die Erarbeitung des Lehrbuches werden in Angriff genommen oder welche einzelnen Etappen auf der Grundlage des Grundrisses, auf der Grundlage der Ge meinschaftsarbeit vorbereitet? Welchen Anteil hatte der Fachrichtungs rat in Zusammenhang mit der Auswertung des nationalen Dokumentes? Die Arbeit des Fachrichtungsrates muß vor allem in dieser Hinsicht überprüft werden. In den Institutssitzungen des Instituts für Deutsche Geschichte gab es keine plan mäßige und systematische Behandlung in haltlicher Fragen. Es gab auch keine rich tige Festlegung der Beschlüsse, und die Kontrolle der gefaßten Beschlüsse wurde nicht gesichert. Diese Fragen wurden im wesentlichen in der Parteigruppen arbeit behandelt. Das heißt also, daß die Leitung des Instituts für Deutsche Geschichte in der Vergangenheit nicht die wesentlichsten Aufgaben richtig erfaßt hat und daß es in der Zusammenarbeit zwischen Parteigruppe und Instituts leitung Schwierigkeiten gegeben hat. Die Genossen im Prorektorat für Gesellschaftswissenschaften sollten ihre Arbeit ebenfalls in Auswertung dies 16. Plenums überprüfen, um von seifen der staatlichen Leitung eine noch wirk samere Unterstützung geben zu können. Verantwortung der Parteimitglieder 4. Das Kernproblem sehen wir darin, daß klargestellt werden muß, daß der Inhalt der Arbeit der Parteileitungen und Partei gruppen durch die wissenschaftlichen Pro bleme, die in den Beschlüssen der Partei enthalten sind und die das gesellschaft liche Leben ständig aufwirft, bestimmt werden. Die Parteileitungen müssen des halb einen genauen Überblick über das po- litisch-ideclogische und wissenschaftliche Niveau der wichtigsten Lehrveranstaltun gen, Publikationen und Forschungsvor haben usw. haben. Es geht darum, daß die Parteileitungen in der politisch-ideologischen Arbeit jene Fragen aufwerfen müssen, die den Genos sen helfen, ihre wissenschaftlichen Ergeb nisse zu verbessern. Klarheit über die Be deutung der Probleme des Grundrisses muß in erster Linie in den Leitungen be stehen. denn sonst können sie die Plandis kussion 1963 politisch nicht richtig führen. Die Plandiskussion der Gesellschafts wissenschaftler heißt doch letzten Endes, ausgehend vom Grundriß, den Inhalt in Lehre und Forschung zu überprüfen und neue Wege zu beschreiten. Worauf kommt es jetzt an? a) Das Studium des Grundrisses muß mit dem Studium des dialektischen und histo rischen Materialismus und der Beschlüsse der Partei verbunden werden. Davon hängt jetzt die Erhöhung des wissenschaftlichen Niveaus in Lehre, Forschung und Erziehung ab. b) Die gründliche Kenntnis der Be- schlüsse der Partei, besonders des Grund risses, ermöglicht es, die richtigen Schwer punkte herauszufinden, sich zu konzentrie ren auf die Hauptaufgaben und den rich tigen rationellen Einsatz der Kader zu er möglichen. Er sichert eine maximale Hilfe und Unterstützung des Kampfes der Partei auf politischem, ökonomischem und kultu rellem Gebiet. c) Das wissenschaftliche Leben muß ent wickelt werden, und der Maßstab der Ar beit ist die Klärung und die Erarbeite der wissenschaftlichen Fragen, die die Partei aufwirft. d) Alle diese Probleme hängen aber letz ten Endes von der Führungsarbeit der Par tei ab. Das heißt, es kommt darauf an, alle Genossen zu befähigen, jetzt als Propagan disten des Marxismus-Leninismus zu ar beiten. Es kommt darauf an, sie zu be fähigen, ihren Beitrag zur Erforschung der Gesetzmäßigkeiten der Geschichte zu lei sten. Das heißt, daß alle Genossen ihren Beitrag zur Weiterentwicklung des Mar xismus-Leninismus leisten. Veröffentlicht unter der Llzenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchentlich. - Anschrift der Redaktien: Leipzig C 1, Ritter straße 26. Fernruf 77 71. Sekretariat Apparat 264. Bankkonto 513 808 bet der Stadt- und Kreiespar- kasse Leipzig. - Drude: LVZ-Druckerei „Hermann Duncker“. HI 18 138. Leipzig C i. Petersstein- weg 19. - Bestellungen nimm Pdes Pestamt entgegen. Universitätszeitung, Nr. 39, 27.9.1962, S. 5
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