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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
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- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. [10], 8. März 1
- Ausgabe Nr. [9], 1. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1
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- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1
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- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1
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- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
- Ausgabe Nr. 50, 6. Dezember 1
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Band
Band 6.1962
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■ Die bisherigen fünf Hauptperioden " 5 der Geschichte der deutschen Arbeiter- ■ l bewegung beweisen, daß allein die Po- ■ . litik der Kommunisten sich mit der hi- ■ storischen Gesetzmäßigkeit in Überein- ■ I Stimmung befunden hat und befindet. • Der Weg von der Verkündung des Korn- • ■ munistischen Manifestes durch Karl ■ I Marx und Friedrich Engels bis in unsere 1 Gegenwart zeigt, daß nur die Kommu- ■ nisten mit ihrem Kampf für die Interes- ■ । sen der Arbeiterklasse zugleich die Vor- [ kämpfer für die Nation waren und sind. ■ Die Kommunisten haben als einzige Par- ■ 1 tei die Prüfung der Geschichte bestan- I den. ■ Die internationale Arbeiterbewegung ■ ■ und als ihr untrennbarer Bestandteil • auch die deutsche Arbeiterbewegung m ■ stehen jetzt am Beginn einer neuen ■ 1 Hauptperiode... Das nationale Dokument „Die ge- ■ ■ schichtliche Aufgabe der Deutschen De- ■ 1 mokratischen Republik und die Zukunft B Deutschlands" gibt eine Wissenschaft- ■ ■ liehe Begründung der historischen Auf- ■ I gäbe der Arbeiterklasse im Bündnis mit | I den Bauern, der Intelligenz und den ■ I anderen werktätigen Schichten im ■ • Kampf für den Sieg des Sozialismus in B der DDR, die Überwindung des Impe- ■ ■ rialismus in Westdeutschland und für 1 [ die Neugestaltung Deutschlands im i Geistes des Friedens, der Demokratie ■ Das 16. Plenum unserer Partei stellt Mit dem Grundriß der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung an die ge samte Lehr-, Erziehungs- und Forschungs arbeit der Historiker wesentlich höhere Anforderungen; die Partei fordert eine höhere Qualität in der Geschichtswissen schaft, besonders auch in der Geschichts ausbildung. Es ist Aufgabe speziell der Historiker, so sagte Genosse Walter Ulbricht auf dem 16. Plenum, „das. Geschichtsbewußtsein im Sinne der geschichtlichen Aufgaben der Arbeiterklasse und des Volkes zu fördern, der Jugend die ruhmreichen Traditionen der deutschen Arbeiterklasse und ihrer revolutionären Partei zu vermitteln". Auch in der Entschließung der Delegier tenkonferenz der Universitäts-Parteiorga nisation werden den Historikern große Aufgaben gestellt. Wie weit sind die Genossen Historiker Kegenwärtig in der Auswertung des >6. Plenums für die Lehr- und Erziehungs arbeit? Studium in der Deutschen Bücherei Am 26. Juli dieses Jahres fand eine Sitzung des wissenschaftlichen Rates der Fachrichtung Geschichte statt, auf der die Auswertung des 16. Plenums in der Fach- Eichtung im Mittelpunkt stand. Es muß hervorgehoben werden, daß die Genossen Historiker eine richtige Einstellung zu Sen Aufgaben des 16. Plenums haben. Wenn die Fachrichtung auf Initiative der Parteileitung sofort mit der konkreten Auswertung des 16. Plenums beginnt. Jedoch zeigte diese Sitzung des wissen- Schaftlichen Rates gleichzeitig, daß es noch Mängel und Hemmnisse für eine kritische Auswertung des 16. Plenums gibt, es 2eigte sich, daß ein Teil der Genossen istoriker noch nicht die ganze inhaltliche “reite der Aufgabenstellung des 16. Ple- nums für die Geschichtswissenschaft ver- Standen hat. Das wurde bereits an der Beschlußvor- Age für diese Sitzung deutlich. Lediglich !” einer kurzen Einleitung Wurde auf die Inhaltliche. Seite der Auswertung des Grundrisses für die Lehrveranstaltungen Verwiesen. Es wurde, ausgehend von den Prüfungsergebnissen, richtig festgestellt, daß der Leistungsstand der Studenten nicht den gegenwärtigen Anforderungen entspricht und daß infolgedessen eine in- „altliche Umgestaltung des Lehr- und Er- Ziehungsprozesses notwendig ist. Aber ge- Tde zu diesen notwendigen inhaltlichen Veränderungen in Lehre und Erziehung Wurde in dieser Beschlußvorlage nichts Kesagt; stattdessen wurden methodische Und Studienplanfragen in den Mittelpunkt Bestellt. In der vorangegangenen Sitzung des Wissenschaftlichen Rates am 23. 5. dieses eahres hatte die Leitung der Fachrichtung 2ereits in Auswertung des nationalen Do- Kuments begonnen, die inhaltliche Ein- SShätzung der bisherigen Geschichtsausbil- Aung und die Festlegung der zukünftigen Rufgaben vorzubereiten. Es wurden fünf ommissionen eingesetzt, die die Lehr- Seranstaltungen der einzelnen Zeitab- shnitte nach bestimmten inhaltlichen Ge- lc htspunkten bis zum 25. 7. 1962 kritisch inschätzen sollten. Aber die Berichte dieser Kommissionen nachten deutlich, daß sich manche Ge- OSsen ungenügend über Sinn und (Bedeu tung des nationalen Dokuments und des Grundrisses für • die inhaltliche Verände rung von Lehre und Erziehung klar sind, indem zum Beispiel die Genossen Dr. Schroth und Dr. Remer lediglich über be stimmte Fragen der Abstimmung zwischen den einzelnen Lehrveranstaltungen spra chen, nicht aber zur inhaltlichen Einschät zung der bisherigen Lehrkonzeptionen und zu Schlußfolgerungen aus dem Grundriß. Zwei andere Kommissionen konnten über haupt nichts berichten, da sich die Fach richtungsleitung um die Arbeitsfähigkeit dieser Kommissionen nicht gekümmert hatte. Schätzung des Inhalts der vergangenen Lehr- und Erziehungsarbeit ist ein Vor wärtskommen in der gegenwärtigen Etappe nicht möglich. Worum geht es, wenn wir von der not wendigen inhaltlichen Veränderung in Lehre und Erziehung sprechen? Es geht darum, unsere bisherige Lehr und Erziehungsarbeit unter dem grund legenden Gesichtspunkt kritisch einzu schätzen: Wie erziehen wir die Studenten durch die Geschichtsausbildung zum akti ven bewußten Handeln beim Aufbau des Sozialismus in der DDR und zur Verände Führung der Partei die Interessenvertre tung und Führung der Nation überneh men kann? • Werden die politisch-theoretischen Grundprobleme, die der Grundriß stellt, durchgängig in den einzelnen Lehrveran staltungen richtig herausgearbeitet, wie der Kampf der Arbeiterklasse um die Macht, die Weiterentwicklung der marxi stisch-leninistischen Theorie und der Stra tegie und Taktik der proletarischen Revo lution, die Rolle der Partei und ihre Bünd nispolitik, die Entwicklung des Grund widerspruchs in Deutschland in den ein zelnen Etappen, der Kampf um die Durch- Kriterium: Aktives Geschichtsbewußtsein Lediglich die Kommission für die Zeit nach 1945 unter Leitung des Genossen Dr. Wehling ist gründlich an ihre Aufgabe gegangen. Genosse Dr. Wehling entwik- kelte Gedanken, wie bestimmte theore tische Grundprobleme in den verschie denen Vorlesungen durchgängig behandelt werden müssen, wie das Studium der Werke der Klassiker und der Partei beschlüsse verbessert werden muß. Er sprach, ausgehend von den bisherigen Lehrkonzeptionen, zu Fragen der Propor tionen zwischen den verschiedenen ge schichtlichen Zeitabschnitten. Genosse Prof. Dr. Spiru wertete in der Diskussion einen bedeutsamen Artikel aus dem „Kommunist“ über die Ausbildung und Erziehung der Studenten für unsere Ar beit aus. Es war eine sehr rege Diskussion, in der viele inhaltliche Fragen beraten wurden. Es zeigte sich klar: Ohne kritische Ein- rung der Verhältnisse in Westdeutsch land? Dabei geht es im einzelnen um solche grundlegenden Fragen: • Wie werden die Studenten durch die Lehrveranstaltungen dazu erzogen, aktiv mitzuhelfen, das nationale Geschichtsbild zu entwickeln, den Werktätigen in der DDR und in Westdeutschland ein marxi stisch-leninistisches Geschichtsbewußtsein anzuerziehen? Wie wird den Studenten klargemacht, daß das Begreifen der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung bedeutet, richtig die deutsche Geschichte zu begrei fen, richtig z. B. den Verrat der rechten SPD-Führer einzuschätzen, richtige Schlußfolgerungen für den Kampf der Ar beiterklasse in Westdeutschland zu ziehen? Wie gewinnen die Studenten die Über zeugung, daß nur die Arbeiterklasse unter Setzung der allgemeingültigen Gesetzmäßig keiten des sozialistischen Aufbaus, die Be ziehungen zwischen der deutschen und der internationalen Arbeiterbewegung u. a. Sind die Vorlesungen theoretisch fundiert und theoretisch durchdrungen, oder gibt es Tendenzen einer atheoreti- schen Faktologie? • Werden die Vorlesungen und Seminare bewußt so ausgearbeitet, um die Studen ten zu erziehen, die Geschichtskenntnisse für den praktischen Kampf der Gegen wart anzuwenden, das reale Kräftever hältnis richtig einzuschätzen, die Bedeu tung der Werke der Klassiker und der Parteibeschlüsse richtig zu begreifen, um die Politik der Partei in allen Situationen nicht nur zu verstehen, sondern aktiv durchzusetzen? Werden die Studenten durch die Lehrveranstaltungen erzogen, nicht nur Faktenwissen zu besitzen, son dern die politisch-theoretischen Zusam menhänge zu begreifen, die politisch-theo- ■ und des Sozialismus. (Aus dem Grundriß der Geschichte der a ■ deutschen Arbeiterbewegung.) ■ retischen Fragen mit den aktuellen Tages fragen zu verbinden? • Inhaltliche Überprüfung und Auf gabenstellung bedeuten zum Beispiel wei ter, die Gesamtkonzeption der Vorlesun gen über neue und neueste Geschichte so zu gestalten, daß die Arbeiterbewegung seit Mitte des vorigen Jahrhunderts als Träger des historischen Fortschritts und ihre nationale Mission deutlich in den Mittelpunkt gerückt wird, ferner, daß richtige Proportionen in der Ausbildung zwischen der Geschichte des Altertums, des Mittelalters, und der neuen und neue sten Zeit hergestellt werden; müßten nicht auch mehr Kräfte auf die Geschichte der neuesten Zeit konzentriert werden? . • Werden die Studenten durch die Lehr veranstaltungen zum selbständigen Den ken, zum gründlichen Selbststudium und zur schöpferischen Arbeit erzogen? Das setzt voraus, wie es das 16. Plenum for dert, daß die Historiker Probleme und neue Fragen aufwerfen, sich gründlicher mit dem Historischen Materialismus und geschichts-philosophischen Problemen be schäftigen. Solche Fragen einzuschätzen bedeutet, inhaltlich das 16. Plenum für die Ge schichtsausbildung auszuwerten. In dieser Richtung muß die Arbeit der Kommissio nen fortgesetzt werden. Die letzte Partei versammlung der Grundorganisation Historiker gab eine richtige Orientierung. 'Jetzt kommt es vor allem für die Fach richtungsleitung und für die Institutslei tungen darauf an, diese Aufgabenstellung in gründlichen Diskussionen und Ausein andersetzungen zu verwirklichen. H. Smolinski, z. Z. persönlicher Referent des Prorektors für Marxismus-Leninismus Intensive Auswertung auf lange Sicht Der vom 16. Plenum des ZK der SED verabschiedete „Grundriß der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ leitet eine neue Etappe der marxistisch-leninisti schen Geschichtswissenschaft unserer- Re publik ein. Das Neue dieses Grundrisses besteht darin, daß unsere Parteiführung damit dem deutschen Volk erstmalig eine geschlossene wissenschaftliche Gesamtein- schätzung des 120jährigen Klassenkampfes der deutschen Arbeiterbewegung gibt, in dessen Verlauf sich die Arbeiterklasse auf die Verwirklichung ihrer historischen Mis sion vorbereitete und (schließlich die Füh rung der deutschen Nation übernahm. , Der Hauptgedanke des Grundrisses zeigt, wie die revolutionäre Partei der Arbeiter klasse im Prozeß der historischen Entwick lung der Arbeiterbewegung ihre wissen schaftliche Strategie und Taktik ausarbei tete. durchsetzte und nach der Zerschmet terung des Hitlerfaschismus mit der Her ausbildung und Entwicklung der DDR ge setzmäßig zum Siege führte. Diese Tat- sache stellt allen Gesellschaftswissen schaftlern, besonders aber den Historikern, bei der Vervollkommnung des marxisti schen Geschichtsbildes und bei der Vertie fung des sozialistischen Geschichtsbewußt seins unserer Menschen große Aufgaben. Die Mitarbeiter des Instituts für Deut sche Geschichte begannen in Zusammen arbeit mit der Fachrichtung Geschichte gleich nach der Veröffentlichung der ersten Materialien mit der Auswertung des 16. Plenums für die Verbesserung der Lehre und Erziehung, worüber die UZ be reits berichtete. Systematische Auswertung am Institut begann Der nach dem Erscheinen des nationalen Programms eingeleitete Prozeß der Durch setzung eines wahrhaft nationalen Ge schichtsbildes wird mit dem Grundriß, der die Geschichte der deutschen Arbeiter klasse als dr heute führenden Kraft unse rer Nation umreißt, entscheidend voran getrieben und auf eine neue höhere Stufe gehoben. Deshalb stellten die Angehörigen des Instituts fest, daß die Auswertung des Grundrisses keinesfalls in einer oberfläch lichen Kampagne, sondern tiefgründig, systematisch und in einem weitgespannten Zeitraum erfolgen muß. In einer von Parteigruppe, Instituts leitung und Gewerkschaft am 1. 8. 1962 abgehaltenen Beratung wurde vor allem die Frage diskutiert, warum der Grundriß gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt er scheint, um so die politische, ideologische und wissenschaftliche Bedeutung dieses Dokuments voll bewußt zu machen. Die Diskussion ergab, daß diese Frage schon in der Einleitung zürn Grundriß beantwortet wird, wo es heißt: „Die internationale Arbeiterbewegung und als ihr untrenn barer Bestandteil auch die deutsche Arbei terbewegung stehen jetzt am Beginn einer neuen Hauptperiode“, die durch die Mos kauer Beratung vom November 1960 und den XXII. Parteitag der KPdSU eingeleitet wurde und deren Inhalt durch den umfas senden Aufbau des Kommunismus in der UdSSR und den vollen Sieg des Sozialis mus in den Ländern des sozialistischen Lagers bestimmt wird. Für die deutsche Arbeiterbewegung bedeutet das, erfolgreich den Kampf für den Sieg des Sozialismus in der DDR, für die Überwindung des Im perialismus in Westdeutschland und die Neugestaltung Deutschlands im Geiste des Friedens, der Demokratie und des Sozialis mus zu führen. Für die Lösung der ideolo gischen Aufgaben, die sich aus dieser Ziel stellung ergeben, ist der Grundriß der Ge schichte der deutschen Arbeiterbewegung auf lange Zeit der wichtigste Hebel. Am gegenwärtigen Wendepunkt der Geschichte werden viele Menschen durch die sich ver ändernde Situation gezwungen, die natio nale Frage konsequent zu Ende oder auch neu zu durchdenken. Zu diesem Zeitpunkt legt die Partei der Arbeiterklasse Rechen schaft ab über die Ergebnisse ihres zwölf Jahrzehnte umfassenden revolutionären Kampfes, zeigt sie dem ganzen deutschen Volk die Perspektive für die neue Haupt periode. Der vom 16. Plenum verabschie dete Grundriß darf also 'nicht nur als ein Geschichtsdokument der Partei, das die Vergangenheit überprüft, gesehen werden, sondern er hat eine große mobilisierende Rolle für die gegenwärtige und zukünftige Politik der SED, der DDR als dem ersten deutschen Friedensstaat und für alle fried liebenden und patriotischen Kräfte in Westdeutschland. Neue geschichtliche Hauptperiode Es ist eine unabdingbare Notwendigkeit geworden, daß die in der DDR herrschende Arbeiterklasse und ihre Verbündeten die Geschichte ihrer eigenen Bewegung voll verstehen, ihre Verantwortung für das Schicksal der ganzen Nation noch klarer erkennen, um alle ihre Kräfte freizusetzen für die Stärkung unserer Republik auf je dem Gebiet und für die Lösung der natio nalen Frage auch in Westdeutschland. Un ser Eintritt in die neue geschichtliche Hauptperiode erfordert eine tiefere Einsicht in die Gesetzmäßigkeit des Sieges des So zialismus, verlangt die Durchsetzung des Marxismus-Leninismus auf einer noch brei teren Ebene, wobei das sozialistische Ge schichtsdenken eine enorme Bedeutung hat. Der Grundriß verfolgt auch unmittelbar das Ziel, die für unseren nationalen Kampf, besonders für das Ringen um den Ab schluß eines Friedensvertrages erforder liche Prinzipienfestigkeit und Elastizität bei allen Mitgliedern der Partei und allen Patrioten stärker zu entwickeln und das Verständnis für rasche taktische Wendun gen in der Auseinandersetzung mit dem Todfeinden unseres Volkes zu vertiefen und historisch zu begründen. So gibt das Verständnis der im Grundriß der Ge schichte der deutschen Arbeiterbewegung dargelegten historischen Probleme allen patriotischen Kräften eine wissenschaftlich begründete Siegeszuversicht, vermittelt es ihnen neue Kraft für die Lösung der vor uns stehenden Aufgaben. Einfluß auf Lösung der nationalen Frage Der Grundriß nimmt auch auf den Kampf der westdeutschen Friedenskräfte Einfluß. Immer deutlicher zeichnet sich auch in den Westzonen eine Wende ab; das Ende der Adenauer-Ära ist offenbar geworden, die Kluft zwischen den beiden Klassenlinien in der SPD und besonders im DGB wird immer tiefer, das „Wirtschaftswunder“ macht bankrott. Zu Recht stellte Walter Ulbricht auf der elften Nationalratstagung fest, daß jetzt unsere Zelt kommt. In dieser Situation wird der Grundriß zur Beschleunigung der Wiedergeburt der legalen Arbeiter bewegung in Westdeutschland auf marxi stischer Grundlage beitragen. Mit seiner exakt wissenschaftlichen und wahrheits getreuen Darstellung der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung macht der Grundriß die klassenverbundenen opposi tionellen Kräfte in der SPD mit ihren eige nen revolutionären Traditionen vertraut, bietet er ihnen eine solide Grundlage für ihre ideologische Auseinandersetzung mit den Ultras in der Führung der westdeut schen Sozialdemokratie, hilft er, den Pro zeß ihrer Sammlung und Organisierung, der Isolierung der Brandt-Wehner-Clique und der Durchsetzung des Marxismus zu forcieren So wird die Propagierung und Auswertung des Grundrisses die Herstel lung der Aktionseinheit der Arbeiterklasse in Westdeutschland, eine Hauptvorausset zung für die Lösung unserer nationalen Lebensfrage, wesentlich voranbringen. Der Grundriß wird auch unmittelbar den sich immer stärker vollziehenden politi schen Differenzierungsprozeß innerhalb der westdeutschen Bourgeoisie beschleunigen, indem er das demokratische Denken bei den fortschrittlichen Kreisen des Bürger tums weiterentwickein hilft und diese Kreise näher an uns heranführt. Denn nicht zuletzt weist der Grundriß nach, daß die DDR das Ergebnis des gesetzmäßigen Sieges der progressiven Linie in der deut schen Geschichte ist — das heißt, er wird die Haltung vieler Menschen im Bonner Staat zu unserer Republik positiv ver ändern. Mit dem 16. Plenum des ZK be ginnt die Partei eine neue, große ideolo gisch-politische Offensive, um alle Deutschen guten Willens für die Durchsetzung der nationalen Lebensinteressen unseres Vol kes zu aktivieren. Deshalb ist es das erste Anliegen unserer Partei und besonders der Genossen Gesellschaftswissenschaftler, den Grundriß als eine die Volksmassen mobili sierende politische Kraft zu erkennen und der gesamten Bevölkerung seine hohe aktuelle Bedeutung bewußt zu machen. Diese Ergebnisse der Diskussion im In stitut für Deutsche Geschichte unterstrei chen die Richtigkeit des bisher erarbeiteten Planes zur Auswertung des Grundrisses, der auf zwei Hauptgedanken beruht: Erstens werden die wichtigsten theoreti schen Probleme des Grundrisses (Strategie und Taktik, Rolle der Arbeiterklasse in der deutschen Geschichte seit der Mitte des 19, Jahrhunderts, Probleme der Periodisie- rung), auf einer zweitägigen Institutskon- ferenz am 6. und 7, September 1962 be- raten, Zweitens: Während des nächsten Seme ster» werden monatlich in Institutskollo quien die einzelnen Hauptperioden der Ge schichte der deutschen Arbeiterbewegung prinzipiell und im Detail behandelt, mit dem Ziel, alle Mitarbeiter des Instituts in der Geschichte der deutschen Arbeiter bewegung zu qualifizieren, zur Vertiefung der Thesen des Grundrisses beizutragen und, wenn nötig, neue Fragen aufzuwerfen. In diesem Zusammenhang soll in einem Kolloquium die Anwendung der Idee des Grundrisses für die Geschichtsperioden vor 1848 diskutiert werden. Dabei soll die Kon zeption des in Arbeit befindlichen Hoch schullehrbuches für die Zeit von 1476 bis 1648 an Hand des Grundrisses überprüft werden. Zur Vorbereitung und Durchfüh rung der Kolloquien werden die Mitarbei ter des Instituts in Verbindung mit dem Grundriß in Übereinstimmung mit den Hauptperioden Werke der Klassiker des Marxismus - Leninismus und Partei beschlüsse studieren und erneut studieren, um tiefer in die Problematik der Ge schichte der deutschen Arbeiterbewegung und in bestimmte Grundfragen des dialek tischen und historischen Materialismus ein zudringen, wodurch das wissenschaftliche Niveau aller Institutsangehörigen gehoben werden wird. Gottfried Dittrich Gerhard Puchta Universitätszeilung, Nr. 32, 9. 8. 1962, S. 5
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