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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 18. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 25. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 1. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. [10], 8. März 1
- Ausgabe Nr. [9], 1. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. April -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
- Ausgabe Nr. 50, 6. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 13. Dezember 1
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Band
Band 6.1962
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ABF - Pionier der sozialistischen Universität Aus dem Referat des stellvertretenden Staatssekretärs Heinz Herder auf der Festveranstaltung Genosse Gerhard Gerth erhielt die L r.-i heodot-Neubauer-Medaille in Silber. FotorHFBS EHRENTAFEL Auszeichnungen anläßlich der Beendigung der Tätigkeit der ABF Dr.-Theodor-Neubauer-Medaille In Silber: wurde und pri besser zu meistern. Grußschreiben der Universitäts-Parteileitung keine Möglichkeit zum Be- Unterdrückung VOM SCHWEREN ANFANG berichtet Genossin S a c k e-G a u d i g über den Kampf um die Brechung der Universitätszeitung, Nr. 30, 26. 7. 1962, S. 3 aber etwas len konnte daß die politische Macht klasse unter Führung ihrer mischem Tempo wuchs, daß nis mit der Bauernschaft der Arbeiter partei in stür- sich ihr Bünd- und anderen richtiges darunter vorstel- sie sich erst, als ein Kol ¬ arn Anfang Agronomin einem Jahr Natürlich bürgerlichen Lager. So wiesen u. a. die Professoren Engelberg und Markov nach, daß die Arbeiterstudenten in ihren Lei stungen an der Spitze lagen. Mit Freude erinnere ich mich auch an den von unserem Staat so hoch geehrten Professor Arland, der das aufrichtigste wissenschaftliche und menschliche Interesse für das Arbeiter- und Bauernstudium an den Tag legte und selbst an den Vorbereitungslehrgängen unter den Studenten für die Wahl des Studiums der Landwirtschaft warb. Auch die Professoren Frings und Jacobi haben sich ehrlich für Jahr zu Jahr wuchsen. Anders war es mit der Gegnerschaft von Seiten der Dozenten. Den Reaktionären unter ihnen ist es ge lungen, so manchen begabten Arbeiter jungen, so manches tüchtige Arbeitermäd chen aus der Universität herauszudrängen unter dem Vorwand, sie genügten den An forderungen der Hochschule nicht. Etwas Geduld, etwas Hilfe von Seiten des Profes sors hätte oft den Arbeiterstudenten er möglicht, im Laufe der Zeit die Bildungs lücken zu füllen, die sie zwangsläufig ha ben mußten, da sie sich in Halbjahres-, später Jahreslehrgängen, auf das Studium Als er vor acht Jahren anläßlich der Feier des 65. Geburtstages des damaligen Leipziger Oberbürgermeisters dem ersten Präsidenten des deutschen Arbeiter-und- Bauern-Staates. Wilhelm Pieck, vorgestellt wurde, war dessen erste Frage an den Rektor: „Was macht unsere Arbeiter-und- Gerhard Gerth, Studiendirektor, stellvertretender Direktor der ABF andererseits. Die Arbeiterstudenten brachen in heftige Protestkundgebungen aus, und als Natonek die Partei des Plätzsch ergriff, verließen sie die Versammlung. In Reso lutionen forderten sie schärfste Maßnah men gegen Plätzsch und Erteilung einer strengen Rüge an Natonek. vielleicht bekam sie Lust, vielleicht sah der Betrieb, daß mehr als eine Werk stattschreiberin in ihr steckt. Jedenfalls ging das Mädchen auch zur ABF. Das war eine fruchtbare Zeit. Erstmals in ihrem Leben wurde sie hier näher mit Karl Marx und Friedrich Engels be-. kannt, erfuhr sie die gewaltige Bedeu- das Arbeiterstudium eingesetzt. Eines muß man aber doch einmal her vorheben: Wie schwer der Kampf um die Brechung des Bildungsprivilegs auch war — er spielte sich in gewissen Grenzen ab, die durch die Tatsache gezogen war, daß die Sowjetunion Besatzungsmacht war und skeptische Gesichter: eine Frau als Vor sitzende . . . Aber Maria Füssel arbei tete gut und erwarb sich so schnell die Achtung ihrer männlichen Kollegen. Auch ihre Funktion als Kandidatin des Büros der SED-Bezirksleitung hilft ihr, die Aufgabe in der Genossenschaft Studium begannen. Genossin Sacke-Gaudig war von Februar 1946 an stellvertretende Leiterin des Vorbereitungslehrganges für das Hochschulstudium in Leipzig, später Vor studienanstalt (VOSTA) genannt. Ab Januar 1949 war sie Leiterin der VOSTA und seit der Gründung der ABF bis zum März 1951 deren erste Direktorin. denten ideologisch gefestigt wurden und immer stärkere Positionen in der Studen tenschaft eroberten, auch zahlenmäßig von terrichtliche Arbeit mit der Entwicklung und Festigung des Klassenbewußtseins der Studenten und dem gesamten sozialisti schen Aufbau in unserer Republik zu ver binden. Von großer Bedeutung war die all jährliche Rechenschaftslegung der Studen ten vor den Arbeitern ihrer Betriebe, wo durch das Verantwortungsbewußtsein der Studenten gegenüber der Arbeiterklasse gestärkt wurde. Eine andere Art dieser Verbindung waren die 1951 zum erstenmal durchgeführten „Tage der offenen Tür“. Die Öffentlichkeit nahm auf diese Weise aktiven Anteil an der Erziehungsarbeit, und junge Arbeiter wurden durch Unter richtsbesuche für das Studium gewonnen. liehen, Leben Mit Die Lehrkräfte an der ABF haben sich vorbildlich eingesetzt, um ihre Studenten auf hohem Niveau auszubilden und sie zu bewußten Sozialisten zu erziehen. Ein her vorstechendes Merkmal ist ihr unermüd liches Ringen um pädagogische Meister schaft und politische Klarheit. Sie haben eine vertrauensvolle Aufgabe erfüllen dür fen und haben diese mit besten Kräften und gutem Erfolg erfüllt. Die Universitäts-Parteileitung nimmt die Schließung der ABF zum Anlaß, um allen Dozenten und allen übrigen Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihre Leistungen zu danken und für ihre künftige Tätigkeit in einem neuen Arbeitsbereich viel Erfolg zu wünschen. Gleichfalls sprechen wir allen Absolven- (Fortsetzung von Seite I) ten der ABF in der Mehrzahl den politisch bewußten und aktiven Kern unter den Arbeiter- und Bauernkindern an der Uni versität bildeten und noch bilden. Ihres Klassenauftrages bewußt, verhalfen sie den Ideen von Marx, Engels und Lenin an den Universitäten unserer Republik zum Sieg. Auch innerhalb der SED-Parteiorganisa tion Karl-Marx-Universität spielte die ABF eine bedeutsame Rolle. Sie gehörte zu ihrem Kern und erzog und stählte im Kampf um die Verwirklichung der Politik der Partei viele wertvolle Kader, die sich durch unermüdlichen Einsatz, Prinzipien festigkeit und Liebe zur Arbeiterklasse und allen Werktätigen auszeichnen. Viele hun dert junger Söhne und Töchter der Arbei terklasse und ans der Bauernschaft fanden während ihres Studiums an der ABF den Weg zur Partei. hatten vorbereiten müssen. Hier spielte eine entscheidende Rolle der Mut und die prinzipielle Klarheit der zu nächst ja sehr kleinen Zahl der Genossen Professoren und der an ihrer Seite stehen den fortschrittlichen Kollegen aus dem wirtschaftlichen und kulturellen unseres Staates. der Aufnahme des Arbeiter-und- ten der ABF unsere Anerkennung für ihren aktiven politischen Einsatz und ihr Ringen um gute Studienleistungen aus. Wir sind davon überzeugt, daß sich alle, denen die Auszeichnungen zuteil wurde, an der ABF ihren wissenschaftlichen Bil dungsgang zu beginnen, gern an diese Jahre erinnern und Sich ihres Auftrages bewußt sein werden, der verpßichtenden Tradition ihrer Fakultät durch vorbildliche Leistungen im Kampf um den Sieg des So zialismus gerecht zu werden. Bauern-Studiums wurde nicht nur ein Akt der Gerechtigkeit vollzogen, die früher vom Hochschulstudium ausgeschlossenen Klas sen in die Hochschule zu bringen; es ging darum, den Weg frei zu machen, damit die Angehörigen der Arbeiterklasse und der werktätigen Bauern in Zukunft den Haupt bestandteil der neuen sozialistischen Intel ligenz ausmachen. Das entspricht der historischen Rolle der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten als auch der Zusam mensetzung unserer Bevölkerung. Es ging darum, alle im Volk vorhandenen Fähig keiten und Talente zu entfalten, damit die jenige Klasse maßgebenden Einfluß auf die Gestaltung der sozialistischen Zukunft be kam, die berufen und berechtigt ist, die Führung der deutschen Nation zu über nehmen. Es veränderte sich der gesamte Unter richt, und die Jahresarbeiten wurden im mer praxisverbundener. 5000 erwarben Hochschulreife In den reichlich zehn Jahren ihres Be stehens hat die Arbeiter-und-Bauern-Fa kultät rund 5000 Arbeiter- und Bauern kinder auf das Hochschulstudium vorbe reitet. Darüber hinaus wurde an der Leip ziger ABF im Jahre 1951 erstmalig solchen ausländischen Freunden das Studium er möglicht, die bis dahin unter kolonialer Studienrat: Heinz Nitzsche Grund für die Feststellung des Zentral- ' komitees der SED auf seiner 13. Tagung, daß die vor Jahren gestellte Aufgabe, eine neue Intelligenz aus den Reihen der Ar beiter und Bauern heranzu bi Iden, im we sentlichen ' gelöst ist, die Arbeiter-und- Bauern-Fakultäten ihre historische Mission erfüllt haben und die Zeit herangereift ist, wo ihre Reduzierung und der Abschluß ihrer Tätigkeit möglich werden. Auch heute und in Zukunft wird die Entwicklung der Karl-Marx-Universität zur sozialistischen Universität nur darzu stellen sein, wenn man die Arbeiter-und- Bauern-Fakultät und ihre Rolle, die sie ge spielt hat. entsprechend würdigt. werktätigen Schichten mehr und mehr festigte. tung des genialen Lenin. Hier hat sich ihr Geschichtsbild geformt, hat sie sich die materialistische Weltanschauung angeeignet. Daneben erwarb sie sich eine gute Allgemeinbildung. Nach zwei Jahren hat das Mädchen dann die ABF verlassen. Mit dem Abitur in der Tasche stand ihr nun die Tür zur Hochschule offen. Sie begann mit dem Berufsziel Agro nomin Landwirtschaft zu studieren. Fünf Jahre dauerte das Studium, in dessen Verlauf sich vieles in ihrem Leben veränderte. Sie wurde Kandida tin und Mitglied der Partei von Marx, Engels und Lenin. Sie studierte eifrig, um sich des großen Vertrauens, das ihr unser Staat in all den Jahren geschenkt 1 hatte, um sich der vielen Mark und i Pfennige, die er für sie geopfert hatte, würdig zu erweisen. Und so schloß sie J das Studium gut ab: Diplom-Agronomin. • Dann ging sie in die LPG Selben, um ihr Wissen der Praxis zur Verfügung ■ zu stellen. Hier hatte sie es vor allem ■ nicht leicht. Sie begann als und wurde schon nach zur Vorsitzenden gewählt, machten einige Männer Davon ausgehend, daß zur Schaffung der Grundlagen für ein antifaschistisches, de mokratisches Deutschland auch eine grund legende Reform des Bildungswesens ge hörte, bei der dieses von faschistischen und reaktionären Kräften zu säubern war, das bürgerliche Bildungsprivileg gebro chen und dem Volke der Weg zu den höch sten Bildungsstätten geöffnet werden mußte, führte Genosse Herder u. a. aus: Im damaligen Land Sachsen entwickelte sich die Bewegung „Tausende Arbeiter an die Universität“, und die studentische Ar beitsgemeinschaft unterbreitete der im Fe bruar 1948 stattfindenden ersten zentralen Kulturtagung der KPD Vorschläge zur Vor bereitung von Jugendlichen mit Volks schulbildung auf das Hochschulstudium. Die Kulturtagung der KPD empfahl die Bildung von Vorstudienanstalten, die noch im gleichen Monat gegründet wurden. Diese Vorstudienanstalten, an denen durch kurzfristige Lehrgänge Arbeiter- und Bauernkinder die Hochschulreife erwar ben, waren die ersten Bildungsstätten der neuen, proletarischen Intelligenz im Osten Deutschlands. Im Jahre 1949 war die im Jahre 1945 begonnene volksdemokratische Revolution im wesentlichen abgeschlossen und es ent sprach den inneren Gesetzmäßigkeiten, von der antifaschistisch-demokratischen Ord nung zur sozialistischen Revolution über zugehen. Damit war auch die erste Etappe der Demokratisierung des Hochschulwe sens beendet. Die Vorstudienanstalten hat ten im wesentlichen ihre Aufgabe erfüllt. ■ ; faschistisch-demokratischen Ordnung in Haft genommen werden mußte. So schwer für die Arbeiterstudenten oft die Auseinandersetzung mit den bürger- liehen „Kommilitonen“ war, die skrupellos ihre Überlegenheit in rein formalen Din gen ins Feld führten — dieser Kampf war nicht der schwerste, zumal mit dem Er- such einer Hochschule hatten. Mit der sich daraus entwickelnden Abteilung für das Ausländerstudium leistete die Arbeiter- und-Bauern-Fakultät den ehemals unter drückten Völkern Asiens und Afrikas eine große Hilfe. In unserer Republik gibt es keine Uni versität, an der nicht Absolventen der Ar beiter-und-Bauern-Fakultät der Karl- Marx-Universität studiert haben bzw. stu dieren. Zahlreiche Studenten Ihrer Fakul tät konnten an Hochschulen und Universi täten befreundeter sozialistischer Länder delegiert werden. Hinderte ehemaliger Studenten der Arbeiter-und-Bauern-Fakul tät stehen heute an hervorragenden Stel len im gesellschaftlichen, wissenschaft- Unsere Universitäten mußten sich zu wahren Volksuniversitäten entwickeln, sie mußten zu Sozialistischen Universitäten werden. Unter den Bedingungen des grundsätz lich verschiedenen Weges in beiden Teilen Deutschlands verstärkte sich der Klassen kampf, der auch an den Hochschulen sei nen Ausdruck fand. Es war dringend not wendig, sich im verstärkten Maße mit den reaktionären Theorien und ihren Trägern auseinanderzusetzen und dem wissen schaftlichen Sozialismus zum Durchbruch zu verhelfen. Schaffung von Volksuniversitäten erforderte ABF Bauern-Fakultät?“ Ich. versuchte diese Frage stets zu begrei fen als Mahnung, auf die Arbeiter-und- Bauern-Fakultät besonderes Augenmerk zu richten, äußerte der Rektor. Die Mitglieder des Studentenrates aus der Arbeiterklasse vertraten in der darauf folgenden Studentenratssitzung kämpferisch den Standpunkt ihrer Klasse. Hier zeichnet sich deutlich die wachsende Kraft der Ar beiterstudenten an der Universität ab und ihr Wille, unter Führung der Partei der Arbeiterklasse den Kampf gegen die Kräfte der Reaktion selbst in die Hand zu neh men. Natonek schlug die Taktik ein, wort reich das Arbeiterstudium zu bejahen, um dann zu behaupten, Plätzsch habe die Ar beiterklasse nicht beleidigt. Wes Geistes Kind Natonek war, geht daraus hervor, daß er bald darauf nicht nur seines Amtes als Studentenratsvorsitzender enthoben wurde, sondern auch als Feind der anti- i Die ganze Schwere des Klassenkampfes wurde für die Absolventen der VOSTA spürbar, wenn sie die Universität bezogen. Hier kamen die Angriffe von zwei Seiten: einmal von Seiten bürgerlicher Studenten, die in den ersten Jahren nach 1945 noch weit in der Überzahl waren. Sie erblickten vielfach in den Arbeitersöhnen und -töch- tern zu Unrecht begünstigte Konkurren ten; zum anderen von selten bürgerlicher Professoren, die gewillt waren, von ihrer entscheidenden Position aus das Bildungs privileg der herrschenden Klasse zu vertei digen, wo immer es unter dem Vorwand der Wahrung des wissenschaftlichen Niveaus der Ausbildung an der Universi- Die Vorsitzende der LPG „Zeiten wende“, Selben, steht vor dir, groß, breitschultrig, stattlich, offenes Gesicht, sichere Bewegungen. Sie führt dich in ihr Büro und erzählt dir ihre Ge schichte. Sie ist kurz. Maria Füssel macht nicht viele Worte. „Wenn du aus der Schule ’raus bist, lernst du was Ordentliches“, haben die Eltern gesagt und das Mädchen machte es so. Es ging in einen Betrieb und wurde dort an gelernt. Dann wurde sie Werkstatt schreiberin wie die meisten Mädchen, die die schwere Werkstattarbeit nicht machen konnten, trotzdem aber ihren Arbeitsplatz nicht verlassen wollten. Das war etwa zu der Zeit, als die ersten Arbeiter-und-Bauern-Fakultäten eröffnet wurden. Das Lehrmädchen hörte wohl davon, tat möglich war. Auf einer öffentlichen Studentenver- Sammlung im Juli 1.947 ging es um das Problem, für alle gesellschaftlichen Schich ten ein gleiches Verhältnis zwischen der Zahl der Menschen, die ihnen angehören, und der Zahl der aus ihren Reihen zum Studium zugelassenen Studenten zu schaf fen. Um dieses gerechte Prinzip zu ver höhnen und die Arbeiterklasse zu be schimpfen, äußerte ein gewisser Plätzsch, man müsse dann auch, wenn man dieses Prinzip konsequent anwenden wolle, den Schwachsinnigen fünf Prozent der vor handenen Studienplätze einräumen, da in der Gesamtbevölkerung fünf Prozent Schwachsinnige vorhanden seien. Nicht die Äußerung dieses Plätzsch ist nun das We sentliche, sondern Vielmehr die Reaktion der Studenten aus der Arbeiterklasse einerseits und die des Studentenrates mit dem Studenten Natonek als Vorsitzenden In Bronze: Rolf Bauer, Fachgruppenleiter für Mathematik und Physik Es gehörte zum immanenten Bestandteil der Arbeit der Fakultät, immer und über all eine enge Verbindung mit den Werk tätigen zu halten. Durch produktive Ar beit in sozialistischen Betrieben brachten die Angehörigen der Fakultät selbst in der Freizeit ihren Dank unserem Staat gegen über zum Ausdruck. Vor allem bei ihrem letzten Einsatz im Herbst 1961 zur Festigung neugegründeter LPG haben die Angehörigen der ABF der Karl-Marx-Universität ihre Aufgaben vor bildlich erfüllt. Die Erziehungsarbeit nahm immer plan mäßigere Formen an, und im Studienjahr 1954/55 wurden erstmalig konkrete Erzie hungspläne für jede Arbeitsgruppe — in Übereinstimmung mit der Arbeit des ge samten Dozentenkollektivs der Fakultät — aufgestellt. Der neue Weg zur Hochschule Dieses Ziel ist in der DDR erreicht. Un- ■ ter der Führung der Arbeiterklasse und ■ ihrer marxistisch-leninistischen Partei wird ■ in der DDR der Sozialismus errichtet, ent- ■ wickeln sich unsere Universitäten und ■ Hochschulen zu wahren sozialistischen Bil- ■ dungsstätten. Die soziale Struktur der Stu- • dierenden hat sich grundlegend verändert. 55 Prozent aller Studenten sind Arbeiter- ■ und Bauernkinder. Jetzt gibt es für unsere ■ befähigten jungen werktätigen Menschen । viele Möglichkeiten, die Hochschulreife zu i erlangen und das Studium an einer Uni- । versität oder Hochschule aufzunehmen. Der hauptsächliche Weg zum Hochschulstudium geht über die 10jährige allgemeinbildende polytechnische Oberschule und über die Berufsausbildung. Schon in diesem Jahr werden an der Karl-Marx-Universität 81 Prozent aller Studenten, die immatriku liert werden, Erfahrungen mitbringen, die sie sich in mindestens einjähriger prakti scher Tätigkeit erworben haben. Durch die Anwendung des Leistungsprinzips, die Wahrung bestimmter Proportionen in der sozialen Zusammensetzung der Studenten und die vor dem Hochschulstudium abge schlossene Berufsausbildung werden die künftigen Studenten in ihrer politischen und fachlichen Reife immer mehr den Stu denten ähnlich, wie wir sie bisher an den Arbeiter-und-Bauern-Fakultäten ausgebil det haben. Das ist der sozialistische Stu dent, der unserer gesellschaftlichen Ent wicklung entspricht. Das ist auch der starken der Parteiorganisation und FDJ an der Universität die Arbeiterstu- Die erste Frage Rektor Prof. Dr. D. h. c. Georg Mayer erzählte diese Begebenheit: Im folgenden des bürgerlichen Bildungsprivilegs und über die schweren Bedingungen, unter denen die Arbeiterstudenten in den Jahren unmittelbar nach 1945 an unserer Universität ihr ■ lege vom Betrieb dorthin delegiert * nun begeistert erzählte — Oberlehrer: Margarete Siegfried, Studiendirektorin Artur-Becker-Medaille In Silber: Dr. Annemarie Harig, Studiendirektorin Siegfried Ke m p t e r, Peter K r a w c z y k In Bronze: Christel P o e g g e I Günter Reg i n k a Eine Absolventin der ABF Mit den fortschrittlichen Kräften der alten Intelligenz aber, die bereit waren, a der sozialistischen Umgestaltung des Hochschulwesens mitzuarbeiten, galt es das Bündnis zu festigen. Um dieses Ziel zu er reichen, mußte auch der Anteil der Arbei ter- und Bauernkinder in den Hochschulen erhöht und ihr Einfluß verstärkt werden. 15 Prozent Arbeiter- und Bauernkinder in dieser Zeit entsprachen noch lange nicht der Struktur unserer Gesellschaft. Aus die ser Erkenntnis heraus erfolgte auf der Grundlage der Kulturverordnung vom März 1949 die Umgestaltung der Vorstu dienanstalten in Arbeiter-und-Bauern-Fa- kultäten, die zur Zeit der Gründung der DDR vollzogen wurde. Als Vorstudenten waren die Arbeiter und Bauern kinder berufen, aktiv am Kampf um die sozialistische Entwicklung der Hochschulen teilzunehmen. Sie erhiel ten deshalb die gleichen Rechte und Pflich ten wie die Studenten anderer Fakultäten. Damit war eine wichtige Voraussetzung geschaffen, grundlegende Veränderungen im Hochschulwesen durchzuführen. Es begann die Heranbildung einer Intelligenz, die ihr Wissen und ihre Kraft im Studium und in der praktischen Tätigkeit für die Festi gung unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates und für den Aufbau des Sozialismus ein setzte und einsetzt. Am 1. Oktober 1949 wurde die Arbei- ter-und-Bauern-Fakultät der Universität Leipzig gegründet In der historischen Gründungsfeier erinnerte der damalige 'Minister für Volksbildung im Lande Sach sen die 440 Arbeiter- und Bauernkinder, die als erste das Studium aufnahmen, an ihre Verpflichtung gegenüber der Arbeite’’ klasse. Studenten geben Rechenschaft in ihren Betrieben Seit Bestehen der Arbeiter-und-Bauern- Fakultät haben alle Angehörigen ihre Wichtigste Aufgabe darin gesehen, die un-
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