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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 18. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 25. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 1. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. [10], 8. März 1
- Ausgabe Nr. [9], 1. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. April -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
- Ausgabe Nr. 50, 6. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 13. Dezember 1
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Band
Band 6.1962
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Er bildete sich Ringen der bürgerlichen Literatur um tionale Bedeutung und Repräsentanz. Kampf der bürgerlichen Klasse gegen FD J-Grundeinheit (s. UZ Nr. 23) ge- nur das direkte Eingreifen tion, wie es mit „Das ist Marianne Bruns gelang? nicht auch die „Moskauer nicht mehr bewältigt werden, mehreren Versuchen gelingt es und sol- ein Erst nach Brecht, die die Studenten des Oberseminars befanden, sehr rasch einen Einblick in die Brecht- forschung. Die Legendenbildung um das Werk und die Persönlichkeit Brechts, mit der sich der Referent kritisch auseinander setzte, begann schon zu Lebzeiten des Dichters, und auch in der Folgezeit wurde das Schaffen Brechts viel häufiger miß deutet, als wissenschaftlich erschlossen. Der marxistischen Brechtforschung obliegt es, Im folgenden bringen wir Auszüge aus dem Referat, das der Assistent Manfred Hahn auf einer wissenschaftlichen Stu im na- im die Mitwir- dem einen noch im Stahlwerk Kossin, zum Zentralpunkt einer Handlung wird, die das Schicksal der ganzen Nation umfaßt, bestimmt und deu tet. Demgegenüber verkennen auch fast alle oppositionellen westdeutschen Schriftsteller den echten Zusammenhang zwischen Ost und West: „Ich habe nicht Angst, weil es die da unten gibt“, kommentiert eine Ge stalt Bölls das Auftreten reaktionärer Kräfte, „sondern weil es die anderen nicht gibt“. Nationale Perspektivlosigkeit läßt sich heute nur überwinden, die Frage nach „den anderen“ nur echt lösen, wenn man die DDR und ihren sozialistischen Aufbau als stärkstes Plus im nationalen Kampf gegen Militarismus. Imperialismus begreift. Alfred Kurella hat kürzlich das, was Anna Seghers maßstabsetzend erreichte, zu einer der zwei entscheidenden nächsten, uns noch lange beschäftigenden Aufgaben unserer Literatur erklärt. Er sagte: Die Hauptsache ist, unsere Probleme nicht allein als Probleme der DDR, sondern als Probleme ganz Deutschlands, als die deut schen Probleme zu erkennen und künstle risch überzeugend darzustellen. Bücher, die in diesem Sinne ganz Deutschland ergrei fen können, schufen unsere Autoren — Apitz, Fühmann, Strittmatter, Noll u. .a — in die Produk- Diebstahl" von Erzieht denn Novelle“ Sozia- Es ist bereits zu einer festen Tradition geworden, daß die wissenschaftlichen Mit arbeiter des Instituts für Deutsche Litera turgeschichte und zahlreiche auswärtige Doktoranden monatlich Zusammentreffen, um über ihre Forschungsarbeit zu berich ten. In diesem Rahmen fand kürzlich unter Leitung von Prof. Dr. Hans Mayer ein Brecht-Kolloquium statt, an dem als Gäste Prof. Erich Engel, Brechts langjährige Mitarbeiterin Elisabeth Hauptmann, der Münchener Theaterkritiker Dr. Ernst Schumacher und Werner Hecht, Dramaturg am Berliner Ensemble, teil nahmen. Die einführenden Worte Hechts vermit telten dem Auditorium, in dem sich auch Deutschland klassische Werke vorbereiten könnten . . .“ Somit — und das ist das dritte und entscheidende Moment des ge schichtlichen Neuen und Überlegenen un serer Literatur — ist und wird sie immer mehr Literatur von nationaler Bedeutung, heutige Nationalliteratur, weil sie die Um wälzungen auf allen Lebensgebieten in der DDR zu gestalten vermag, weil sie eine neue Wirklichkeit künstlerisch erfaßt, die in geschichtlichem Sinne die zeitgemäße Gegenwart und die Zukunft der Nation darstellt. Ist demgegenüber die westdeut sche Literatur, in ihrem gesellschaftlich künstlerischen Voraussetzungen und Mög lichkeiten nicht eine ganze geschichtliche Etappe zurückgeblieben? Die neue Wirklichkeit, die es poetisch zu erobern gilt, wird seit 1949 zentraler Ge genstand unserer Literatur. In der gegen wärtigen literarischen Entwicklungsphase, beginnend 1957/58, besonders aber seit 1960 bemerken wir dabei intensive, vielseitige Bemühungen. Unsere Literatur steht im Zeichen einer klaren sozialistischen Per spektive, ist gekennzeichnet durch neue Formen starker literarischer Fernseh- und Hörspiele, durch ein operatives, direkt wir aufbauen, wird künftig, wenn der Impe rialismus beseitigt ist, der ganzen Nation auch praktisch gehören. Das bedeutet: Un sere stetig wachsende sozialistische Kultur ist und wird ständig mehr Kultur der gan zen Nation und — sozialistische National literatur. So setzt die Arbeiterklasse auf einer geschichtlich höheren Stufe den Be griff Nationalkultur, und speziell auch den Begriff Nationalliteratur, erneut als grund legenden Maßstab. Der Begriff der Nationalliteratur bildete sich in der klassischen Periode der bürger lichen deutschen Literatur, als die Belange des Bürgertums als die der Nation erkannt vor allem in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Heute aber brauchen wir vor allem auch Werke über das neue Leben bei uns, die das Umdenken, Mobil werden in Westdeutschland beschleunigen können. Die Forderung nach erhöhter nationaler Wirksamkeit, gestellt nunmehr- an unsere gesamte Literatur, zielt auf hohe ideolo gisch-künstlerische Qualität ab. Wir müssen dabei die großen Schwierigkeiten erken nen, vor denen in unserer Zeit des Über gangs vor allem unsere jungen Schrift- - steiler stehen. Nicht nur den Sozialismus, auch die bürgerliche Welt, beide in ihrem richtigen Bezug, in Deutschland in ihrer nationalen Verflochtenheit zudem, gilt es künstlerisch beherrschen zu lernen. Aber unsere Kulturpolitik ist nicht das Miesma chen, sondern das Mutmachen. Sie zeigt nicht nur die Schwierigkeiten im Neuen, sondern auch das Neue an den Schwierig keiten. Und sie geht von der unabding baren nationalen Notwendigkeit aus wie sie im nationalen Dokument auch für die Literatur dargelegt sind. Der Roman von Anna Seghers beweist: Unsere sozialistische Nationalliteratur entwickelt sich und kann es nur, indem sie zugleich in die Breite und in die Tiefe wächst. Wieder ist der quantitative Aspekt notwendig mit dem qualitativen verbun den und kann nicht geschmäcklerisch ver worfen werden. Eine Fülle von Leistungen durch gediegene Materialkenntnis durch dialektische Interpretationskunst chen Verzerrungen zu begegnen und echtes Brechtbild zu entwerfen. Elisabeth Hauptmann beschäftigte gerade hier der die sozialistische wächst? Unsere Literatur Buchdiskussionen und Brigadetagebüchern bis zu schriftstellerischen Werken, in de nen die neue Wirklichkeit nur in ‘Bruch stücken eingefangen wird — steht in engem Zusammenhang mit gleichsam zusammen fassenden großen künstlerischen Leistun gen eines Becher, Brecht, einer Anna Seghers. Das Werden der sozialistischen National literatur geht die gesamte Literaturgesell schaft an. die Schriftsteller in ihren Mühen um künstlerische Meisterschaft und auch uns: Wie gestalten wir in unserem Um kreis eine sozialistische kulturell-literari sche Atmosphäre, wie steht es mit FD.I- Studio und Germanistenbühne, wie mit un serer Zusammenarbeit mit Zirkeln schrei bender Arbeiter, welche Erfahrungen ha ben wir im Praktikum gesammelt, Men schen und Bücher in einem produktiven Sinne zusammenzubringen — all das sind Fragen, die unmittelbar das Thema sozia listische Nationalliteratur betreffen. Wenn wir glauben, daß solche Fragen im winzigen Ausschnitt schon etwas von dem Neuen, Überlegenen unserer gesamten so zialistischen Literaturgesellschaft gegen über dem westdeutschen imperialistischen Kulturbetrieb zeigen, so glauben wir auch, daß die sozialistische Literatur auch in künstlerischen Einzelleistungen ihre Über legenheit, ihre nationale Bedeutung erwie sen hat, daß sie die entscheidenden natio nalen Fragen zuerst und in ihrem Wesen tiefer erfaßt und gestaltet hat. Die Herausbildung einer Literatur von nationaler Bedeutung hängt niemals allein vom subjektiven Wollen, vom Talent eini ger Schriftsteller ab, sondern — das wurde wohl bereits deutlich, wesentlich von ob jektiven Voraussetzungen und Bedingun gen. Eine entscheidende formulierte Goe the in seinem „Literarischen Sansculottis- dentenkonferenz der Germanisten/Anglisten halten hat. Was wir heute auf listen und Apitz’ Roman Menschen, die wie Bochow sein wollen? Sicher — und den noch hat die akzentuierte Forderung heute eine entscheidende Bedeutung für die Kunst, nicht nur für ihre Funktion, auch für ihren Gehalt: Hat nicht „Schlacht unterwegs“ uns gerade jetzt lebendig vor Augen ge führt, wie sehr es den sozialistischen Ar beitsprozeß noch zu entdecken gilt, welche Fülle von faszinierenden menschlichen Problemen sich in der menschlichsten Tä tigkeit, der Arbeit, kristallisieren, wie reife, gleichsam zusammenfassende Kunst leistungen wie Bechers „Schritt der Jahr hundertmitte“ oder Anna Seghers „Die Entscheidung“, zeugen vom fortgeschritte nen Stand der Wirklichkeitsbewältigung. „Die Entscheidung“ macht auch deutlich, daß der nationale Charakter unserer Lite ratur sich auch in der umfassenden Wider spiegelung des gesamten nationalen Schick sals ausdrückt. Langners „Stahl 1 -, Claudius „Menschen an unserer Seite“ oder March- witzas „Roheisen“ etwa versuchten durch Vergleiche. Agentenfiguren u. ä. die Ent wicklung in der DDR mit der westdeut schen zu verbinden: Das waren typische, notwendige, wenn auch oft unzureichende Versuche, die in Anna Seghers Roman eine neue mailstabsetzende Qualität erreichten. Diese wird nicht vorrangig dadurch er reicht, daß Westdeutschland und die große Welt Handlungsschauplätze sind, sondern dadurch, daß unser sozialistischer Aufbau, der Aieinunden » größte und komplizierteste revolutionäre Umwälzung deutscher Geschichte, die der Literatur den großen Gegenstand gibt, von dem Goethe sprach. Der revolutionäre Cha rakter dieses Gegenstandes und der sich um ihn mühenden Literatur läßt auch Schranken überwinden, vor denen die bür gerliche Nationalliteratur resigniert stand. Ein Goethewort aufnehmend, sagte Becher: „Die Größe unserer Literatur hat von vorn herein darin bestanden, daß wir die Um wälzungen gewünscht haben, die in es unter den kenden bei Stück weder Journalistik eingehend mit Brechts Haltung zu seiner frühen Lyrik und den lyrischen Dichtungen des antifaschistischen Widerstands. Viele Interpreten, so betonte Frau Hauptmann, wollen in Brecht nur den Dichter der „Hauspostille“ sehen und bewerten diese Gedichtsammlung als die eigentliche lyrische Leistung Brechts. Brecht dagegen habe sich im Laufe der Jahre immer kri tischer zu seiner Jugendlyrik geäußert, und es sei ihm nun vor allem darum zu tun gewesen, den neuen politischen und welt anschaulichen Gehalt seiner Lyrik in volks gemäßen und einprägsamen Formen zu ver mitteln. Die Vielfalt der lyrischen Formen ent steht bei Brecht aus der Notwendigkeit, sein gedanklich-politisches Anliegen in an gemessener Form künstlerisch zu verwirk lichen. Brecht sucht deshalb stets solche formalen Mittel, die ihm für sein künst lerisches Vorhaben am geeignetsten er scheinen, er fragt nicht, ob die gewählten Formen gerade modern sind oder nicht. Nach den besonderen Entstehungsbedin gungen der „großen Form“ im dramatischen Schaffen Brechts befragt, berichtete Elisa beth Hauptmann im zweiten Teil des Ge sprächs von den künstlerischen Versuchen des Stückeschreibers zu Beginn der Welt wirtschaftskrise. Brecht lernte die Arbeits losenheere, die Aufzüge der Heilsarmee und die wirtschaftlichen Zusammenbrüche aus der unmittelbaren Erfahrung kennen. Von nun an sind sie nicht nur szenischer Hinter grund seiner Stücke, sondern werden zum Gegenstand der Darstellung. Die neue Wirklichkeit, der sich Brecht in diesen Jahren immer stärker zu wendet, verlangt auch nach neuen dramaturgischen Fügungen. Der kapitalistische Krisenzyklus z. B. kann mit den bisherigen Mitteln künstlerisch keit und auch künstlerische Vorbilder wie die Sowjetliteratur noch ungenügend schöpferisch ausgenutzt. Ich glaube, daß in einigen der Werke neue poetische Provinzen erobert sind, de nen sich die bürgerliche Literatur ver schließt. Nicht zufällig scheiden dort Ar beit und Arbeiter weitgehend aus der Dar stellung aus, oder ihre Darstellung wird zur Anklage gegen den Kapitalismus, wie etwa bei Zola. Denn im Kapitalismus ist für den Lohnarbeiter freie schöpferische Arbeit, in der er seine Fähigkeiten ent wickeln kann und bestätigt sieht, unmög lich, unmöglich sind die kleine Formerin und der junge Neuerer aus „Schlacht un terwegs“. In der sozialistischen Wirklichkeit ent stehen die Voraussetzungen, daß die Lite ratur wieder ein Menschenbild der Ganz heit. der Fülle, des Reichtums gestalten kann und muß — auf einer geschichtlich einen Germanistik studenten gibt. Inter essieren sich die bei den Fachrichtungen nicht für die Arbeit der Studentenbühne? Ebenso liegt uns die Frage am Her zen: Wann wird sich die FDJ-Leitung der Germanistei dafür verantwortlich fühlen, daß ein arbeitsfähi ger Zirkel schreiben der Studenten aller Fakultäten entsteht? Foto: Bergmann Unsere Literatur wächst künstlerisch, reife Werke fassen vielfältige künstlerische Be mühungen um das Neue zusammen. In immer erneuten Versuchen — denn auch die Wirklichkeit erneuert sich ständig — erarbeitet sich das Ensemble unserer Lite ratur Neuland und bewahrt im einzelnen Werk die gewonnenen Erfahrungen gültig. Gerade in diesen Neulanderoberungen — das bewiesen jüngste Bücher — wächst das Neue, das wahrhaft Moderne, nicht vorran_ gig in der Experimentierstube. Der echte Bezug von Tiefe und Breite in unserer Literatur erscheint also als Voraussetzung ihres ästhetischen Wachsens, das ästheti sche Wachsen als weiteres — viertes — Moment ihrer geschichtlichen Überlegen heit. Analoge Gesetze beobachten wir, wenn wir unsere Literatur nach der Bewältigung der Aufgabe befragen: die künstlerische Entdeckung des sozialistischen Arbeiters. Die entscheidende nationale Bedeutung und Größe unserer Literatur — wir fan den sie im Abhorchen einer neuen Wirk lichkeit auf Poesie. Das heißt aber — prä zisiert — die Klasse künstlerisch erfassen, die im Mittelpunkt der neuen Wirklich keit als historisch führende Kraft im Mit telpunkt des nationalen Schicksals steht. Auch dabei: große Möglichkeiten — große Aufgaben — große Schwierigkeiten. Literatur und Ökonomie zu verbinden — diese Forderung an die Literatur leitete das 14. Plenum aus unserer geschichtlichen Aufgabe ab, alle Mittel zur Erhöhung der Arbeitsproduktivität einzusetzen, auch die kulturellen. Meint diese Forderung nun höheren Stufe der Gesellschafts- und Na turbeherrschung. Das heißt: aus der so zialistischen Wirklichkeit heraus entstehen die neuen ästhetischen Gesetzmäßigkeiten unserer Literatur. Sie in ästhetische Kate gorien. Begriffe zu fassen, beginnen wir erst. Hans Koch hat z. B. für dieses kom pliziert-reiche Menschen- und auch Welt bild den ästhetischen Begriff der Harmonie vorgeschlagen. Harmonie meint hier — in Anlehnung an Hegel — nicht weitabgeschiedene Idyl- lik und Konfliktlosigkeit, sondern den widerspruchsvollen Zusammenklang, Ein klang einer Fülle verschiedenartiger Sei ten. auch Gegensätze. Ein Einklang, aus dem sich neue Dissonanzen entwickeln können. In „Schlacht unterwegs“ gibt es tiefe Konflikte, aber sie werden in den Auseinandersetzungen eines ganzen, leben digen Kollektivs gelöst oder werden — wie die Liebe Tinas und Bachirews — vom Ethos dieses Kollektivs bestimmt: zugleich aber wird schon in den Lösungen neue Problematik angelegt, wie wird sich etwa Bachirew als Werkdirektor, wie in seinen persönlichen Beziehungen verhalten? Ha ben wir nicht in der so mit dem Begriff Harmonie gefaßten widerspruchsvoll-rei chen Ganzheit für unser Menschen- und Weltbild einen der neuen ästhetischen Maßstäbe, die unserer neuen Wirklichkeit entsprechen? Bestimmen diese sozialistisch harmonischen Beziehungen nicht immer mehr den Inhalt unserer Literatur, in der „Moskauer Novelle“, der „Hochzeit von Lännecken" oder in der Geschichte von der Frau Flinz. die als Courage unserer Zeit ihre Söhne vor der Gesellschaft verteidig', sie alle fünf — die Komödie lebt hier von der Überspitzung — an die Gesellschaft „verliert“ und so überzeugt wird, daß der tödliche, Widerspruch zwischen einzelnem, und Gesellschaft bei uns nicht mehr be steht und beide aneinander wachsen. Drin gen nicht diese Prinzipien einer konflikt reichen Harmonie in die künstlerischen Ge staltungsmethoden ein, etwa in der „Mos kauer Novelle“, in „Herbstrauch“? Und liegt das Unbefriedigende in „Beschreibung eines Sommers“ nicht gerade im Verfehlen dieser Ganzheit? Damit wurde versucht, einige Aspekte eines der neuen ästhetischen Maßstäbe zu zeigen. mus“, als er für einen klassischen Natio nalautor voraussetzt, daß „er in der Ge schichte seiner Nation große Begebenheiten und ihre Folgen in einer glücklichen und bedeutenden Einheit findet; ... er in den. Gesinnungen seiner Landsleute Größe, in ihren Empfindungen Tiefe und ihren Handlungen Stärke und Konsequenz nicht vermißt“. Wird nicht deutlich, daß in Westdeutsch land und bei uns grundverschiedene ob jektive Voraussetzungen für eine große na tionale Literatur bestehen? Dort „wird — durch eine Scheindemokratie getarnt — alles konserviert und belebt, was es in der deutschen Geschichte an Rückständigem, Barbarischem und Unmenschlichem ge- neuen sozialen Probleme in einem Stück der „großen Form“ auf die Bühne zu brin gen: in der Tragödie vom Heilsarmeemäd chen Johanna Dark. Mit den Stücken der „großen Form“ ist bei Brecht oft auch die Problematik der Arbeiterdarstellung verknüpft. Dr. Schu macher umriß mit wenigen Sätzen Brechts Auffassungen: Der Arbeiter sei, ganz im Gegensatz zum Bürger, als eine massen hafte Erscheinung ins Leben getreten, nicht als singuläres Individuum, das sich be sonders für die Darstellung auf dem bür gerlichen Theater anbot. Der neue kollek tive Held des Dramas könne mit den her kömmlichen Dramaturgien nicht mehr dar gestellt werden. Brecht habe deshalb mit der Einbeziehung des Chores und mit an deren „Fremdmitteln“ (Filmmontage) das Problem zu lösen versucht. Dabei habe er aber in seinem letzten großen Stück, „Die Tage der Commune“, auf alle diese Tech niken und Verfremdungseffekte verzichtet. Das Problem bestehe darin, zwischen mas senhaften Revolutionsvorgängen und indi viduellen Schicksalen jene Relationen zu finden, die eine Bühnendarstellung ermög lichen. Im letzten Teil des Gesprächs lenkte Prof. Hans Mayer noch einmal die Auf merksamkeit auf zentrale Fragen der Werkinterpretation. Die Frankfurter (Main) und die Mailänder Schwejk-Inszenierung bildeten den Ausgangspunkt der Diskus sion. Erich Engel, der das Stück in nächster Zeit am Berliner Ensemble inszenieren wird, als auch Prof. Mayer waren sich einig, daß die Schwejk-Gestalt dem Publi kum nicht als ein antifaschistischer Wider standskämpfer vorgeführt werden darf. Der Zuschauer muß vielmehr erkennen, daß Schwejk den Faschismus ganz entschieden unterschätzt und die von ihm gewählten Mittel der Resistenz im zweiten Weltkrieg anachronistisch geworden sind. Schwejks Verschlagenheit und List reichten nicht aus, um den Faschismus wirksam bekämpfen zu können.. Das Kolloquium vermittelte allen Teil nehmern wertvolle Impulse, wie die marxistische Brechtforschung in der Deut schen Demokratischen Republik weiterent wickeltwerden kann. Klaus Schuhmann O Worin bestehen qualitative, ideologisch-ästhetische Kriterien der Na tionalliteratur? • Wie verhält es sich mit dem qualitativen und quantitativen Wachstum unserer sozialistischen Nationalliteratur? O Gibt es objektive Voraussetzungen für das Entstehen unserer National- * literatur? • Warum ist die Literatur der DDR der westdeutschen eine ganze ge schichtliche Etappe voraus? • Wie kommt unsere Literatur zu einer Erhöhung ihrer nationalen Wirk samkeit? • Ist der sozialistische Arbeiter schon für die Literatur entdeckt? • Setzt der Begriff Harmonie einen neuen ästhetischen Maßstab? feudale Herrschaft, ihre Ideologie und Kul tur. Der Begriff umfaßte die Gesamtheit dieser bürgerlichen und nationalen Lite ratur, hatte aber zugleich einen qualitativ wertenden Sinn: Wie tief ist ein Kunst werk in seinem Gehalt von den entschei denden Lebensfragen der Nation be stimmt? Wie getreu spiegelt es ihre we sentlichen Entwicklungstendenzen wider? Wie wirkt es auf die Nation, ergreift und bewegt sie im Sinne des geschichtlichen Fortschritts? — Das waren und sind qua litative, ideologisch-ästhetische Kriterien der Nationalliteratur, der nationalen Be- ' deutung eines literarischen Werkes. Im folgenden wurden an einzelnen Wer ken und an der literarischen Entwicklung nach 1945 zwei Momente der geschicht lichen Überlegenheit, der historischen neuen Qualität der sozialistischen Literatur und Literaturgesellschaft dargestellt: Ein mal ihre weltanschauliche Überlegenheit als sozialistische Parteiliteratur, zum an deren die tiefe Umwälzung in den Bezie hungen zwischen Kunst und Leben, Künst ler und Volk, die unsere literarische Ent wicklung auf ein breites Fundament stellt wie nie zuvor. Mit der Kleinthea terkomödie „Broad way-Melodie 1492" hat unsere Studen tenbühne eine neue Premiere herausge bracht (Siehe UZ Nr. 25). Es fiel uns auf, daß Nicht nur Dichter der „Hauspostille"
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