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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 6.1962
-
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- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
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Band 6.1962
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F" MNNSPS8OM82W‘EDMMAMEREESENT258 Aus der . . Universität Klubabend der Wissenschaftler Am 15. Juni fand im Haus der Wissen- schaftler wieder ein Klubabend statt. Dies mal sprach Prof. Dr. Ilberg über die Arbeit eines Physikers. Dieser Bericht, zwanglos vorgetragen, vermittelte gerade in dieser Form einen Einblick in die Viel seitigkeit und Verantwortlichkeit der Ar beit eines ganzen Instituts und eines Wis senschaftlers, der die Vertreter anderer Fachrichtungen spüren ließ, wie wenig sie noch vom Tun der anderen wissen — und verstehen. Prof. Dr. Holzmüller ergänzte aus seinem Arbeitsbereich. Ungarische Musik des Mittelalters Im Vortragszyklus, den das Institut für Musikwissenschaft in jedem Frühjahrs semester veranstaltet, konnte für den letz ten Vortragsabend Dr. Benjamin R a- j e c k y, Abteilungsleiter der Forschungs gruppe „Volksmusik“ an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften zu Budapest, gewonnen werden. Dr. Rajecky sprach über das Thema „Musik des Mittelalters in Un garn“. Er gab weniger einen musikge schichtlichen Abriß als vielmehr eine Dar stellung der neuesten Forschungsergeb nisse. In einem Kolloquium mit den Lehrkräf ten und Studenten des Instituts führte Dr. Rajecky sein interessantes Thema weiter. Erstaunlich war die Souveränität, mit der er älteste ungarische Volkslieder sang und analysierte. Die Gelehrsamkeit und Mu sikalität ergänzten sich vorbildlich. Aufbauend auf Arbeiten des großen ungarischen Komponisten Bela Bartok setzt die Ungarische Akademie der Wissenschaf ten die Sammlung und Edition ungarischer Volkslieder fort. Dr. Rajecky betonte, daß ein derartiges gewaltiges Unternehmen nur in internationaler Zusammenarbeit mög lich sei. Polnischer Historiker sprach Prof. Gerber, Direktor des Instituts für Geschichte der UdSSR und Mittel europas an der Akademie der Wissen schaften der Volksrepublik Polen, weilte am 20. und 21. Juni als Gast der Abtei lung Geschichte des Orientalischen Insti tuts an der Karl-Marx-Universität. Der polnische Wissenschaftler, der sich mit einem Aufsatz über die Persienpolitik des deutschen Imperialismus in der Periode vor dem ersten Weltkrieg an einem inter nationalen Publikationsvorhaben der Ab teilung zur Vorbereitung des Weltorienta listenkongresses beteiligt, sprach zur glei chen Thematik sowie über die europäischen Archivbestände zur Geschichte der interna tionalen Beziehungen im 19. und 20. Jahr hundert in einem von Dr. Rathmann gelei teten Kolloquium. VERTEIDIGUNGEN 27. Juni 1962, Herr Dr. rer. nat. Karl heinz Lohs, Institut für Verfahrens technik, Permoserstraße, Habilitations verfahren, Thema der Habilitations schrift „Über hochtoxisch-organische Phosphorsäurederivate“ Thema des Probevortrages: „Chemie und Toxiko logie bleiorganischer Verbindungen“. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät. 13. Juni 1962; Herr Rudolf Noack, Thema „Prevost als Journalist und Kri tiker“ („Le Pour et Contre“ 1733-1740), Romanisches Institut. 29. Juni 1962, 17 Uhr c. t. Herr Karl Schumann, Thema „Zum Nachweis und zur Identifizierung wirtschaftlich bedeutsamer Viruskrankheiten an Digi talis lanata Ehrh. und Plantago lanceo- Iota L.“ Mathematisch - Naturwissen schaftliche Fakultät. Kleiner Hörsaal des Zoologischen Instituts. Talstraße 33 30. Juni 1962. 10.15 Uhr s. t. Herr Hel mut Klemmt, Thema: „Das Verhält nis des Ausbildungsstandes der Studien bewerber zum Ausbildungsziel im Be reich der Ingenieurschulen der metall verarbeitenden Industrie der Deutschen Demokratischen Republik“, Institut für Erwachsenenbildung, Leipzig W 31. Stieglitzstraße 40. 3. Juli 1962. 17.15 Uhr. Herr G. Klose, Thema: „Indirekte Spin- Spin-Kopplung zwischen Protonen und schweren Isotopen mit dem Spin % über zwei und drei Einfachbindungen“, Physikalisches Institut, Hörsaal für Theoretische Physik, Linnestraße 5. 3. Juli 1962, 17.15 Uhr, Herr J. Ranft, Thema: „Das Verhalten der Kernspinkopplungskonstanten des Pro tons in Kohlenwasserstoffen mit <> - Bindungen“. Physikalische Institute, Hörsaal für Theoretische Physik, Linne straße 5. 3. Juli 1962, 14.30 Uhr, Frau Rose marie Gröschl, Thema: „Probleme der Erziehung zur selbständigen Arbeit an der Übersetzung russischsprachiger Texte in der allgemeinbildenden Schule“, Institut für Pädagogik, Gustav- Freitag-Straße 42 II. Stock. 6. Juli 1962, 9 Uhr, Herr Heinz Lindner, Berlin, Thema: „Unter suchungen zur Verwirklichung der be sonderen Aufgabe in den Klassen 5 bis 10 der zehnklassigen allgemeinbilden den Oberschule, dargestelt am Unter richtsfach Geschichte“. Institut für Päd agogik, Gustav-Freitag-Straße 42, II. Stock. 6. Juli 1962, 14.30 Uhr, Frau Marga Arndt, Berlin, Thema: „Die Bild geschichte als künstlerisches Mittel der sozialistischen Erziehung in der älteren Gruppe des Kindergartens“, Institut für Pädagogik, Gustav-Freitag-Straße 42, II. Stock. Universitätszeitung, Nr. 26, 28. 6. 1962, S. 2 Bilanzen sowjetischer Physiologie Bedeutsame Vorträge von Professor Wolochow, Moskau, an der Medizinischen Fakultät Vom 5. bis 8. 6. 1962 war der Leiter der Abteilung Vergleichende Ontogenese des Nervensystems am Hirnforschungsinstitut Moskau, Prof. Dr. A. A. Wolochow, Gast der Medizinischen Fakultät der Karl-Marx- Universität. Während seines Aufenthaltes in Leipzig besuchte Prof. Wolochow meh rere Institute der Medizinischen Fakultät wie das Physiologische, das Anatomische und das Hirnforschungsinstitut sowie die Neurologisch-Psychiatrische Klinik und hielt drei Gastvorlesungen. In der ersten Vorlesung über—„Fragen der kosmischen Physiologie“ zeigte Prof. Wolochow den langen Weg schwieriger experimenteller Arbeit, der die Grundlage für den ersten Aufstieg eines Menschen in den kosmischen Raum und seine sichere Landung auf der Erde schuf. Die physiolo gischen Probleme, die beim Flug ins All auftreten, ergeben sich aus dem Gesamt komplex der gleichzeitig auf den Organis mus einwirkenden kosmischen Faktoren. Die wichtigsten dieser Faktoren sind Lärm. Vibration, Beschleunigung, ultravio lette Strahlung und kosmische Strahlung. Aufgabe der kosmischen Physiologie ist es, die Lebensfähigkeit der Organismen im Kosmos zu prüfen und deren Unversehrt heit beim Weltraumflug sicherzustellen. Der erste Schritt war das Laborexperiment Anläßlich seines zehnjährigen Bestehens veranstaltete das Institut für Landschafts gestaltung an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Karl-Marx-Universität ein Kolloquium über „Landeskulturelle Pla nung und meliorative Landschaftsgestal tung“. Nach der Begrüßung durch den kom missarischen Institutsdirektor, Prof. Dr. W. Hesse, welcher auch darauf hinwies, daß im Heft 2/1962, Mathematisch-Natur wissenschaftliche Reihe der Wissenschaft lichen Zeitschrift der Karl-Marx-Univer sität ein Beitrag über „Zehn Jahre Institut für Landschaftsgestaltung“ und weitere zwei Arbeiten erschienen sind, wurden fünf Fachvorträge gehalten. Über Ziele der Experimentalplanungsarbeiten zur Rekonstruktion ländlicher Siedlungen in der DDR sprach Dr. N i e m k e von der Deutschen Bauakademie Berlin. Dipl.- Landw. Holzapfel vom Entwurfsbüro für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung be richtete über die gebietsanalytische Situa- Kürzlich fand im Universitätsgebäude Peterssteinweg eine außerordentliche Sit zung des erweiterten Arbeitsausschusses des Wissenschaftlichen Rates der Fachrich tung Geschichte statt. Die Tagesordnung wurde durch die Vorbereitung des Freund- schaftsvertrages, der die Karl-Marx-Uni versität mit dem größten Produktionsbe trieb des Bezirkes Leipzig, dem VEB Kom binat „Otto Grotewohl“ Böhlen, verbinden wird, bestimmt. Der amtierende Fachrichtungsleiter der Historischen Institute, Prof. Dr. Gentzen, begrüßte eine Abordnung des Kombinats zu den gemeinsamen Beratungen. Ferner nahmen als Gäste Vertreter weitere Insti tute, Fakultäten und Fachrichtungen der Karl-Marx-Universität an der Aussprache teil. Im Mittelpunkt der Aussprache, die sich einem von den Böhlener Genossen gegebe nen Kurzbericht über die technische, öko nomische und politische Entwicklung der Böhlener Werke anschloß, standen Fragen der Unterstützung der Arbeit der Massen organisationen, besonders der Bildungs stätte der SED im Kombinat durch Wissen schaftler und Studenten der Karl-Marx- Universität. Es wurde vereinbart, Vortragszyklen zu ökonomischen und geistigen Problemen der neuesten Zeit durchzuführen. Das In- mit Pflanzen und Tieren, bei dem im Kos mos wirkende Reize einzeln und komplex geprüft wurden. Dann folgten Höhenflüge von Pflanzen und Tieren mittels Raketen bis zu 110 km in hermetischen Kabinen und in nicht hermetischen Kabinen, in de nen die Tiere durch Schutzanzüge gesichert waren. Erst nachdem festgestellt worden war, daß diese Höhenflüge keinen schädi genden Einfluß auf den Organismus aus üben und die Bergung der katapultierten Tiere mit Sicherheit gelang, wurden die gleichen Untersuchungen beim Flug in grö ßere Höhen (200 bis 212 km) geprüft. Da sich der gleiche Erfolg zeigte, wurden die ersten Sputniks mit Tieren auf Bahnen um die Erde geschickt und schließlich folgte der Mensch. Erdumkreisungen für längere Zeit stellten insofern größere Anforderun gen an die Technik, als die hermetischen Kabinen vergrößert werden mußten, eine Regulation der Luftfeuchtigkeit und Gas zusammensetzung erfolgen und eine Mög lichkeit zur Beseitigung von Exkrementen sowie eine neue Form der Ernährung ge schaffen werden mußte. Zur Kontrolle der physiologischen Funktionen wurde und wird die Biotelemetrie verwendet. Die zweite Vorlesung „Evolutionsphysio logie und ihre Beziehung zur Medizin" machte die Hörer mit einem sehr jungen Zweig der sowjetischen Physiologie, der tion im Experimentalplanungsraum Leip zig-Ost. Dr. Krumsdorf, Leipzig, Dipl.-Forstingenieur Thomasius, Tha randt, und Dipl.-Geogr. Spengler, Halle, brachten spezielle standortkundliche Beiträge für die Land-, Forst- und Wasser wirtschaft. An der Veranstaltung nahmen rund 100 Wissenschaftler und Praktiker aus der DDR und Westdeutschland teil. In über 20 Beiträgen wurden die Probleme der landeskulturellen Planung und meliorti- ven Landschaftsgestaltung diskutiert. Es ist beabsichtigt, daß -die Referate in der Wissenschaftlichen Zeitschrift der Karl- Marx-Universität erscheinen. Eine eintägige anschließende Exkursion zu Schwerpunkten der meliorativen Land schaftsgestaltung und des Flurholzanbaues, die während der letzten zehn Jahre im Raum Leipzig-Nordost geschaffen wurden, ermöglichte die Weiterführung der Dis kussion am Objekt. H. stitut für Deutsche Geschichte regte an, eine Studentenbrigade im Kombinat „Otto Grotewohl“ einzusetzen, die an der Arbeit an der Betriebschronik mitwirkt. Auf der Grundlage der Ergebnisse die ser' bedeutungsvollen Aussprache werden in allernächster Zeit die beteiligten In stitute der Karl-Marx-Universität der Lei tung des Kombinates „Otto Grotewohl“ detaillierte Pläne vorlegen. Münch Evolutionsphysiologie, bekannt. Prof. Wolochow knüpfte damit an eine Tradi tion der russischen Physiologie an, die be sonders auf Pawlow und Orbeli zuruck geht, die physiologischen Vorgänge vom Standpunkt des Evolutionsprinzips aus zu betrachten. Es wird gewissermaßen eine Evolution der Funktionen aufgestellt, bei der auch den Einflüssen der Milieufaktoren eine bedeutende Rolle zukommt. Prof. Wolochow berichtete dann über eigene Un tersuchungen an Embryonen und adulten Vertretern verschiedener Wirbeltierklassen. Er konnte zeigen, daß zuerst die im we sentlichen über das Rückenmark zustande kommenden lokalen und allgemeinen Re flexe auftreten. Erst später kommen toni sche generalisierte Reflexe hinzu, die bei Reizung des Hirnstammes ausgelöst wer den. Zuletzt treten dann die komplizierten spezialisierten Reflexe auf. die unter Teil nahme der sich entwickelnden subkortika len und kortikalen Hirnabschnitte zu stande kommen. In seinem dritten Vortrag sprach Prof; Wolochow über „Die Entwicklung un bedingter und bedingter Reflexe in der Ontogenese“. Er zeigte auf Grund zahlrei cher eigener Experimente, die er vor allem an verschiedenen Säugetieren durchgeführt hat, daß sich schon beim Embryo einfache Reflexe auslösen lassen. Je nach der phylo genetischen Stellung des Tieres und seinem embryonalen Reifezustand, speziell des Zentralnervensystems, kann man verschie dene Phasen der Entwicklung einfacher und spezieller Reflexe beobachten. Die Ausführungen lassen sich in den fol genden allgemeinen Gesetzmäßigkeiten zu sammenfassen. Erstens: Der bedingte Reflex wird auf der Basis des unbedingten Reflexes aufgebaut Zweitens: Je jünger das Tier, um so schwerer läßt sich ein bedingter Reflex ausbilden. Drittens: Die bedingten Reflexe dienert der besonderen Einstellung des Tieres auf seine Umwelt. Viertens: Die bedingten Reflexe hemmen die unbedingten Reflexe. Fünftens: Ver schwindet der bedingte Reflex, dann tre ten die unbedingten Reflexe wieder auf. Sechstens: Je höher ein Tier entwickelt ist, um so schneller erfolgt in der Onto- tenese ein Auftreten der adäquaten Kom ponenten der bedingten und unbedingten Reflexe. Die Ausführungen aller drei Vorträge wurden durch sehr gute Filme recht an schaulich unterstrichen. Dr. L. Leibnitz, Dipl.-Biol. W. Schober Hirnforschungsinstitut Metallfacharbeiter für den VEB Drehmaschinenwerk Der mit unserer Universität durch einen Freundschaftsvertrag verbundene VEB Dreh maschinenwerk Leipzig benötigt in der Zeit vom 1. Juli bi 30. August 1962 neben unge lernten Lehrkräften vor allem Dreher, Fräser. Schlosser' und Bohrer Studenten, die min destens 14 Tage im VEB Drehmaschinenwerk arbeiten wollen, sollten' auf Wunsch von 1er Teilnahme am Sommerlager freigestellt wer den. Sie erhalten eine den tariflichen Be stimmungen entsprechende Vergütung. Meldungen sind sofort an das Prorektorat für Studienangelegenheiten einzureichen. : * 40 junge Ärzte : Am 13. Juni war für 40 Freunde des 6. Studienjahres der Medizinischen Fakultät das 1 Studium abgeschlossen. An jenem Tag promovierten sie, gelobten den Eid des Hippokta- ■ tes und wurden mit Handschlag vom Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. W i I d - ■ führ, verabschiedet. Sieben der fachlich und gesellschaftlich besten der jungen Dokto- 1 ren wurden im Namen der FDJ-Fakultätsleitung mit Buchprämien ausgezeichnet. Wie auch ■ sonst immer während ihres Studiums an der Medizinischen Fakultät, waren diese Freunde ■ hier ebenfalls mit unter den ersten zu finden, die ihr Staatsexamen pünktlich absolvierten ■ und im Anschluß daran promovierten. ■ ■ Wir sind der Überzeugung, daß unsere jungen Ärzte, die nun unsere Universität vet- ■ lassen, auch in Zukunft mit in vorderster Front in unserem sozialistischen Gesundheits- ■ wesen stehen werden und wünschen ihnen dazu vollen Erfolg. ■ Vielleicht könnte man das nächste Mal trotz aller Traditionen diese Auszeichnunq etwas i mehr in der Öffentlichkeit vornehmen, denn gute Leistungen brauchen doch nicht im ver- ■ borgenen zu blühen. Ba, ■ Zehnjähriges Institut Aussprache über Freundschaftsvertrag Wer krank ist, spielt nicht zum Tanz Das Geld der Sozialversiche rung ist nicht von irgend jemand zur Verfügung gestellt, sondern wir wissen, daß es unser eigenes Geld ist, über das wir zu entscheiden haben, sei es nun, daß es unsere SV- Beiträge sind oder auch die Staatszuschüsse. Daraus leitet sich die Verpflichtung eines jeden Kollegen ab, aktiv im Sinne der Sozialversicherung mitzuarbeiten. Unser Arbeiter-und-Bauern- Staat steht gesetzlich und finanziell hinter unserer So zialversicherung. Jährlich wer den im Staatshaushaltsplan be deutende Summen bereitge stellt, um alle versicherungs- rechtlichen Ansprüche zu dek- ken. Unsere Regierung be schäftigt sich nicht, wie die Westdeutschlands, mit einem Abbau der Leistungen, wie es in der sogenannten „Kranken kassenreform“ geplant ist. Noch nie in der deutschen Ge schichte ist ein so hoher Lei stungsstand der Sozialversiche rung erreicht worden. Die DDR hat, auch im Weltmaßstab be trachtet, mit das entwickeltste Versicherungswesen. Das legt uns aber Verpflich- tungen auf. Jeder muß darauf achten, daß die Leistungen der Versicherung nur in Anspruch genommen werden, wenn sie wirklich gebraucht werden. Die sparsamste Anwendung aller Medikamente, der Hilfs- und Ersatzmittel muß oberster Grundsatz sein. Insbesondere muß jeder Kollege alles tun, um im Krankheitsfalle schnell stens wieder gesund und arbeitsfähig zu werden. Für die Nichteinhaltung die ser an und für sich selbstver ständlichen Grundsätze sind in der Verordnung über die So zialversicherung vom 29. 12. 1961 Strafbestimmungen vor gesehen. Es sind insbesondere die Paragraphen 57 und 58. die Erziehungsmaßnahmen oder auch Abziehen der Kranken gelder vorsehen. Diese Bestim mungen sind von unserer Ar- beiter-und-Bauern-Macht er lassen worden; sie sollen einen Mißbrauch der Sozialversiche rung verhindern helfen. Dabei steht vor den materiellen Stra fen stets die Erziehung der be treffenden Kollegen. Bevor es zu weiteren Maß nahmen kommt, ist bei Verstö ßen eine Aussprache im Kol lektiv der Gewerkschafts gruppe zu führen. Werden auch nach diesen kamerad schaftlichen Aussprachen wei tere Verstöße gegen die Kran kenordnung begangen, wird auf eine bestimmte Zeit kurz fristig die Krankengeldzahlung eingestellt. Liegen gröbere Ver stöße gegen die Krankenord nung vor, wird das Kranken geld auf mehrere Tage ent zogen. Mit einem derartigen Falle hatte sich kürzlich die Univer sitäts-Gewerkschaftsleitung zu beschäftigen. Der Kollege Escherich von der Medizini schen Fakultät war wegen eines Betriebsunfalles — er er litt eine Verbrennung am lin ken Unterarm — arbeitsun fähig geschrieben. Während dieser Zeit wirkte er jedoch noch nebenberuflich abends bis Mitternacht in einer Tanz kapelle mit. Trotz Ermahnun gen durch den Verwaltungslei ter, Kollegen Weinhold, dem E. versprach, die Krankenord nung einzuhalten, wirkte er wenige Tage später wiederum abends in einer Tanzkapelle mit. Da bereits in der Vergan genheit mit E. ähnliche Aus sprachen geführt wurden, wa ren in diesem Falle unse res Erachtens weitergehende Erziehungsmaßnahmen am Platze. Die UGL entschloß sich nach reiflicher Überlegung, E, für die Dauer der Krankschrei bung das Krankengeld zu ent ziehen und dem Verwaltungs leiter zu empfehlen, für diese Zeit auch noch den Lohnaus gleich zu streichen. Damit war eine klare Ent scheidung gefällt. Sie ist hart und gerecht, E. mußte einmal bewiesen werden, daß er auf unsere Kosten nicht ungestraft im Krankheitsfalle einer ne benberuflichen Tätigkeit nach gehen kann. Eine solche Hand lung ist als Vertrauensbruch gegenüber den Kollegen zu werten. Auch bei an sich bana ¬ len Erkrankungen ist Ruhe nötig, deshalb wird sie ja auch vom Arzt angeordnet. Inzwischen sind mit dem Kollegen E. erneut Ausspra chen u. a. auch vor der Kon fliktkommission, geführt wor den, wobei er versicherte, das Verwerfliche seiner Handlung eingesehen zu haben. Seine Sache ist es, uns durch gute Arbeit und ehrliche Haltung der Sozialversicherung gegen über zu beweisen, daß er die entsprechenden Schlußfolge rungen au diesem Vorfall ge zogen hat. Viele seiner Kolle gen, die unmittelbar mit ihm arbeiten, sind lebenserfahrene, alte Gewerkschaftler, die ihm dabei helfen werden. Dieser Vorfall gibt uns Ver anlassung. alle Angehörigen der Karl - Marx - Universität aufzufordern, Verstöße gegen eine unserer größten sozialen Errungenschaften, die Sozial versicherung, auch künftig nicht zu dulden. Die Universi täts-Gewerkschaftsleitung und der Rat für Sozialversicherung empfehlen allen Gewerk schaftsgruppen, diesen Vorfall zum Anlaß zu nehmen, um in ihrer Gruppe über die Einstel lung zu diesen Fragen zu spre chen. Dr. med. Jahn, Vorsitzender des Rates für Sozialversicherung bei der Universitäts-Gewerkschafts leitung Welt der Wissenschaft Schüler an Elektronenrechenmaschinen Die ersten Schulabgänger werden in die sem Jahr die 52. Moskauer Mathematische Schule verlassen. Diese Schule wurde eigens für Kinder mit ausgeprägter mathe matischer Begabung eingerichtet. Von der 9. Klasse an werden hier die Grundlagen der höheren Mathematik, Programmierung für elektronische Rechenmaschinen. Metho den des Näherungsrechnens gelehrt. Die Lehrpläne für diese Spezialfächer haben Mitarbeiter des Rechenzentrums der Mos kauer Lomonossow-Universität zusammen gestellt. Den Unterricht geben Dozenten und Aspiranten der Mechanisch-Mathema tischen Fakultät der Universität. Gegenwärtig sind die Schüler dieser außergewöhnlichen Moskauer Schule im Praktikum in den Rechenzentren der Aka demie der Wissenschaften der UdSSR und der Lomonossow-Universität. Neues Präparat zur Heilung von Arteriosklerose Die Produktion eines neuen Arzneimit tels „Diosponin“ zur Behandlung der Ar teriosklerose wird jetzt in der Sowjetunion aufgenommen. Die Diosponin-Tabletten wurden an 500 Personen im Alter von 43 bis 78 Jahren erprobt, die vorwiegend an Arteriosklerose der Hirngefäße leiden. Bei den Kranken wurde eine beträchtliche Bes serung des Befindens erreicht: Die Kopf schmerzen und das Schwindelgefühl ver schwanden, das Gedächtnis besserte sich und der Rhythmus von Schlafen und Wa chen wurde wieder normal. Ein elektrisches Rechenmikroskop, das das Untersuchungsobjekt selbsttätig „be trachtet“, die Beobachtungen sammelt, sortiert und dann das Ergebnis bekannt gibt, ist im Institut für Biophysik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR konstruiert worden. Die tiefen Schichten der Erdrinde werden jetzt am Kisilagatschker Golf an der West küste des Kaspischen Meeres erforscht. In einer Tiefe von 60 Kilometern sollen neue Angaben über den Aufbau der Erdrinde bis zur sogenannten Mochorowitschschicht gesam- melt werden. Ein Total-Fluograph-Apparat für verklei nerte Röntgenaufnahmen des Menschen in seiner Körpergröße — ist von ukrainischen Fachleuten entwickelt worden. Die fluographische Anlage läßt auf dem Bildschirm ein Röntgenbild des ganzen Men schen in 6,2facher Verkleinerung entstehen. Wie wird die OAS gebannt? Kürzlich veranstaltete das Romanische Institut ein Forum über den Kampf des algerischen Volkes um seine nationale Un abhängigkeit. Es kam zu einem außer ordentlich interessanten Gespräch zwischen den Wissenschaftlern und Studenten des Romanischen Instituts und vier algerischen Studenten unserer Universität. Yassine Benmerabet arbeitete in seiner Heimat als Lehrer und studiert jetzt Ger manistik. Er berichtete zunächst von per sönlichen Erlebnissen im Kampf gegen die französische Kolonialmacht, von seiner Flucht aus dem von den Paras besetzten Bebessa zur algerischen Befreiungsarmee. Und dann gab es eine Fülle von Fragen: Wie wird die Entwicklung eines unabhän gigen Algerien nach dem Referendum am 1. Juli aussehen? Wie werden sich die öko nomischen Beziehungen des freien Alge rien zu Frankreich gestalten? Welche Rolle spielte die Frau in der algerischen Befrei ungsbewegung? Vor allem aber inter essierte die Teilnehmer des Forums eines: Wird das algerische Volk die Gefahr, die von der OAS ausgeht, bannen können? Das algerische Volk ist voll Zuversicht: Ein souveräner algerischer Staat wird rasch und für immer Schluß machen mit dieser Verbrecherorganisation. Die OAS besitzt keine echte Massenbasis. Sie ist existent nur durch die Billigung des gaul listischen Staates und durch ihre geistige und personelle Bindung an diesen Staut- Salan selbst hatte 1958 entscheidend mit geholfen. de Gaulle an die Spitze eines Systems der persönlichen Macht zu schie ben. Nicht zuletzt war dies mit dem Ziel geschehen, gegen die Interessen des alge rischen und französischen Volkes die ana chronistisch gewordene Kolonialherrschaft Frankreichs über Algerien aufrechtzuer halten. Die Algerienpolitik de Gaulles ist gescheitert. Der Terror der OAS ist ein letztes Aufbäumen der Reaktion gegen die algerische Befreiungsbewegung, deren end gültiger Sieg außer Zweifel steht. Auf die Frage, welche Existenzmöglich keiten den in Algerien lebenden Franzosen nach der Unabhängigkeit verbleiben, er läuterte Yassine Benmerabet ausführlich die großzügigen Verpflichtungen der Pro visorischen Algerischen Regierung von Evian. Es war ein interessanter Abend der Dis kussion, ein wichtiger Beitrag zur politi schen Erziehung der Romanistikstudenten. Wir werden im kommenden Semester sol che Veranstaltungen wiederholen. ' Dieter Teichmann VERANSTALTUNGEN Abschlußveranstaltung des Marxistischen Kolloquiums In der Abschlußveranstaltung des Marxi stischen Kolloquiums für das Studienjahr 1961 62 wird Prof. Dr. Gerhard Harig. Dekan der Mathematisch-Naturwissen schaftlichen Fakultät, einen Vortrag zum Thema: „TRADITION UND FORT SCHRITT IN DER NATURWISSEN SCHAFT“ halten. Diese Veranstaltung findet am Montag, dem 2. Juli 1962, 18 Uhr, im großen Hör saal des Physiologischen Institutes Leipzig C 1, Liebigstraße 27 statt. Zu diesem Vortrag lädt die SED-Partei organisation Karl-Marx-Universität die Universitätsangehörigen freundlichst ein.
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