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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 18. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 25. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 1. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. [10], 8. März 1
- Ausgabe Nr. [9], 1. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. April -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
- Ausgabe Nr. 50, 6. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 13. Dezember 1
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Band
Band 6.1962
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Wer pflegt die Traditionen der deutschen Musikwissenschaft? Mit den Beiträgen auf dieser Seite setzt die „Universitätszeitung" den öffentlichen Meinungsstreit zu Fragen der Kunst- und Literaturwissenschaften fort. Am 1. März 1962 veröffentlichten wir an dieser Stelle einen Artikel von Eberhardt Lip- • pold, Institut für Philosophie. Das Anliegen des Artikels des Genossen Lippold war es, dazu beizutragen, „daß alle Wissenschaftler und Studenten völlige Klarheit gewinnen Uber ihre Aufgabe und die ihr zugrunde liegende Einheit von Politik und Wissenschaft". Genosse Lippold hatte dabei die besondere Verantwortung der Kunst- und Literatur wissenschaften im Kampf gegen reaktionäre und faschistische Tendenzen, die heute in Westdeutschland kultiviert werden, betont und war in diesem Zusammenhang auf die Verwendung westdeutscher Literatur auf dem Gebiet der Musikwissenschaft eingegangen. Wir freuen uns, daß der Artikel in der Folgezeit zu Diskussionen geführt hat, die uns helfen werden, im gemeinsamen Wirken von Lehrkörper und Studenten für eine Musik wissenschaft, die der Entwicklung der sozialistischen Nationalkultur dient, voran zukommen. Die Redaktion der „Universitätszeitung" stimmt durchaus nicht mit allen auf dieser Seite geäußerten Ansichten überein und unterstreicht im Sinne der weiteren Entwicklung unserer Kunst- und Literaturwissenschaften und der Verbesserung der musisch-ästhetischen Erziehung der Studenten nachdrücklich die Forderung der FDI- Leitung des Instituts für Musikwissenschaft, daß der Meinungsstreit über diese wich tigen Fragen fortgesetzt werden sollte. Den echten Meinungsstreit entwickeln! , Vor einiger Zeit erschien in der „UZ“ unter der Überschrift „Wer pflegt die Tra ditionen der deutschen Musikwissen- schaft?" ein Artikel van Eberhardt Lippold. Darin wird unter anderem von unkriti schem Verhalten unserer Studenten bei der Verwendung westdeutscher Fachliteratur gesprochen; der Verfasser bezieht sich da bei vor allem auf die Musiklexika von Mo ser und Riemann und auf das „Lehrbuch der Musikgeschichte des erstgenannten Autors. Wir fühlen uns verpflichtet, zu den dar in aufgeworfenen Problemen Stellung zu nehmen. Uns ist seit langem bekannt, daß die Studenten unseres Institutes solche Litera tur oft kritiklos benutzen. Daß diese Werke bei uns immerhin keine unbedeutende Rolle spielen, ist natürlich zum Teil auch darauf zurückzuführen, daß es zur Zeit auf diesem Gebiet wenig eigene marxi stische Nachschlagewerke gibt. Der Artikel hat uns jedoch deutlich ge zeigt, daß wir bisher diesem Problem zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben; wir erkannten, daß man sich mit solcher Literatur offensiv auseinandersetzen muß. Es geht nicht in erster Linie darum, ob und in welchem Maße diese Werke benutzt werden, ob die Studenten Zugang dazu haben, sondern es geht vor allem um die „ideologische Störfreimachung“, um die „aktive Immunisierung“ der Studenten ge gen das von Eberhardt Lippold nachgewie sene Gift antikommunistischer und faschi stischer Ideologie; es geht um die Klarheit im Kopf jedes einzelnen. Das Dokument „Die geschichtliche Auf gabe der Deutschen Demokratischen Repu blik und die Zukunft Deutschlands“ geht besonders darauf ein, weshalb die Vollen dung des Sozialismus in der DDR unsere historische Aufgabe ist. Alle unsere Stu denten müssen erkennen, daß sie als spä tere Kulturpolitiker, als Sozialisten und Musikwissenschaftler oder Musikerzieher die sozialistische Nationalkultur mitentwik- keln werden und sich schon jetzt dieKennt- nisse und Fähigkeiten dazu aneignen müs sen, die ihnen auch die selbständige Auseinandersetzung mit reaktionärer Ideo- Im Zwischenspiel um die DDR-Meister schaft im Fußball-Leistungssport der Stu denten traf unsere Auswahlmannschaft in der vergangenen Woche auf die Vertre tung in der Berg- und Hütteningenieur- Schule „Fritz Himpel“ in Eisleben und ge wann 3:2 (3:1). logie ermöglichen. Dazu müssen in ver stärktem Maße auch alle Lehrveranstal tungen beitragen. Zum Beispiel sind unsere Studenten der Meinung, daß das Niveau der von Lehrerstudenten wie auch Diplo manden besuchten Vorlesung „Musik von 1850 bis 1900“ und ihrer Fortsetzung diesen Anforderungen nicht gerecht wird. Gerade die Behandlung der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der Zeit des entstehenden Imperialismus, und des 20. Jahrhunderts muß Anlaß geben zu intensivster ideologi scher Auseinandersetzung, die wir vermis sen. Wir sind auch nicht einverstanden, wenn im Seminar „Musikalische Volks kunde“ der Begriff „Volk“ als „Gesamtheit der leibseelischen Grundschichten der Men schen“, als eine Kategorie des Menschen tums überhaupt definiert wird. Im Kommunique über eine Beratung der UPL zur Arbeit mit den Studenten wird gesagt, daß eine Verbesserung von Erzie hung und Ausbildung der Studenten die stärkere Durcharbeitung der ideologischen Probleme des Fachgebietes voraussetzt. Dieser Gedanke hat uns veranlaßt zu un tersuchen, in welchem Maße mangelnde Auseinandersetzung mit reaktionären Auf fassungen und kritiklose Benutzung ent sprechender Literatur zu Unklarheiten in ideologischen Fragen des Fachgebietes füh ren. Besonders unsere letzte Aktivtagung hat uns dabei einen wesentlichen Schritt vorwärtsgebracht, der eine neue Etappe in der ideologischen Entwicklung der Grund einheit einleiten kann. Die Beratung zeigte, daß die Schlüssel frage für unsere Studenten das Verhältnis von Kunst und Arbeiterklasse ist. Das Pro duktionspraktikum und das kulturpoli tische Praktikum haben dazu geführt, daß sich unsere Studenten verstärkt mit solchen Problemen beschäftigen. Größere Unklar heiten gibt es beispielsweise über die Rolle der Intelligenz in der kulturellen Entwick lung. Am Beispiel des Wismut-Arbeiter theaters wurde gezeigt, daß dort die über wiegende Mehrheit des Theaterpublikums Wismutkumpel sind. Gerade hier beweist sich, welche Früchte eine organisierte Kul turarbeit bringt, und daß man das nicht dem Selbstlauf überlassen darf (vgl. den Beitrag von Rudolf Gehrke „Kulturfort- Sieg hätte bei Ausnutzen der vorhandenen Gelegenheiten (vergebener Elfmeter usw.) viel höher ausfallen können. Aus der Mannschaft ragten das Sturm-Innentrio Wiesner, Bauchspieß, Müller sowie Mittel verteidiger Tänzer hervor. Torschützen: Bauchspieß (2), Frank (1). Unter der Überschrift „Wer pflegt die Traditionen der deutschen Musikwissen schaft“ erschien in Nummer 9 der „Uni versitätszeitung“ vom 1. 3. 1962 ein Artikel von Eberhardt Lippold, Institut für Philo sophie. Der Autor stellt einleitend die Be hauptung auf, daß „am Musikwissenschaft lichen Institut und in der Abteilung Musik erziehung noch eine unkritische Atmo sphäre gegenüber westdeutscher Literatur“ bestehe, und versucht, diese Behauptung mit der folgenden zu stützen: „Eine Reihe von Studenten benutzen als Nachschlage schritt oder Selbstlauf?“ in „UZ“ Nr. 11, 15. 3. 1962, S. 6). Im Unterrichtspraktikum erkannten viele Studenten als Hauptschwierigkeit die orga nische Verbindung von musikalisch-fach lichen Fragen und politischen Tagesereig nissen sowie ideologischen Fragen im Un terricht, also die ideologische Durchdrin gung des Fachgebietes. Wir sind der Meinung, daß die gegen wärtige Diskussion zur Klärung wichtiger Fragen führen und uns alle weiterbringen kann; es kommt jetzt darauf an, einen echten wissenschaftlichen Meinungsstreit um die aufgeworfenen Probleme zu ent wickeln. Die FDJ-Leitung hält es für rich tig, das Verhältnis von Kunst und Arbei terklasse, besonders im Hinblick auf die neue Qualität des Produktionsaufgebotes, zum Mittelpunkt der Auseinandersetzun gen zu machen und dabei besonders die Erfahrungen aus dem Praktikum auszu werten. Wir schätzen ein, daß der größte Teil der bei einigen Studenten noch bestehen den Unklarheiten über dieses Zentral problem der sozialistischen Nationalkultur durch mangelhafte oder ungenügende Aus einandersetzung mit reaktionärer Ideolo gie, darunter auch besonders der in west deutscher Fachliteratur vertretenen, ver ursacht worden ist. Mehr als bisher sollten die Studenten zum Beispiel an der von der Fachmethodik begonnenen Auseinandersetzung auf dem Gebiet der Musikerziehung (etwa in Staatsexamensarbeiten) beteiligt werden; das sind erste Anfänge, die weiterentwik- kelt werden müssen. Wir orientieren un sere Studenten gegenwärtig auf drei Hauptaufgaben: 1. Offensive Auseinandersetzung mit reaktionären ideologischen Anschauungen, vor allem in der westdeutschen Musik erziehung und -Wissenschaft. 2. Intensivere Auswertung der Sowjet- Wissenschaft. 3. Auswertung der eigenen marxistischen Musikwissenschaft und Orientierung auf die Komponisten unserer Republik. FDJ-Leitung der FDJ-Grundeinheit Musikerziehung / Musikwissenschaft Eine Berichtigung werke zur Prüfungsvorbereitung oder für wissenschaftliche Arbeiten noch immer die „traditionsreichen“ Musiklexika von Rie mann und Moser und das „Lehrbuch der Musikgeschichte“, ebenfalls von Hans- Joachim Moser. Dieser Vorwurf trifft vor allem auch die Lehrkräfte des Instituts.“ Eine öffentliche Beschuldigung so schwer wiegender Art hätte ohne stichhaltige Be gründung nicht vorgetragen werden dürfen. Lippolds Argumentation beschäftigt sich je doch ausschließlich mit dem Musiklexikon und dem Lehrbuch von Hans-Joachim Mo ser sowie der von Willibald Gurlitt heraus gegebenen 12. Auflage des Riemann-Lexi kons. Dabei bringt Lippolds Kritik am Lexikon und am Lehrbuch Mosers nichts Neues, so wurde zum Beispiel am 25. Mai 1960 auf einer musikwissenschaft lichen Tagung im Musikwissenschaftlichen Institut der Humboldt-Universität Berlin von Prof. Dr. Knepler eine grundsätzliche Kritik am Lexikon sowie an anderen Ar beiten und Vorträgen Mosers geübt. Diese Kritik fand in den in der DDR erscheinen den „Beiträgen zur Musikwissenschaft“ (Jg. 2, 1960, Heft 2, S. 3 ff.) ihre Veröffent lichung. Sogar in, Westdeutschland fordern die Moserschen Werke zur Kritik heraus, wie z. B. die öffentliche Distanzierung der Redaktion der Zeitschrift „Musikforschung“ von Mosers Werk „Die Musik der deutschen Stämme“ (1957) zeigt. Dies kann man eben falls in den Ausführungen Prof. Kneplers nachlesen. Ebenso ist in unserem Institut von jeher, und zwar schon lange vor den genannten Äußerungen, auf die fachlichen Fehler und die faschistische Haltung Mosers hingewie sen worden. Seit über zehn Jahren bean standen unsere Professoren, Dozenten und Lehrbeauftragten die Moserschen Arbeiten in scharfer und eindeutiger, nicht selten so gar satirischer Form. So wurde beispiels weise in der „Einführung in die Musik wissenschaft“ ein Referat gehalten, das eine Analyse des Musiklexikons von Moser nach folgenden Gesichtspunkten vornahm: a) Sachliche Unzuverlässigkeit, b) Sub jektivität der Urteile, c) Antisemitismus und Chauvinismus. Jeder unserer Studenten ist also nach drücklich vor den Büchern Mosers gewarnt. Andererseits war es uns ein Rätsel, daß der Musikalienhandel der Deutschen Demo kratischen Republik in den vergangenen Jahren Arbeiten Mosers, so sein Lexikon, vor allem aber sein Lehrbuch, der Öffent lichkeit immer wieder anbot. Über die von Gurlitt herausgegebene Neuauflage des Riemann-Lexikons (1. Bd.) erschien ebenfalls schon in den „Beiträ gen zur Musikwissenschaft“ (Jg. 3, 1961, Heft 2, S. 72 ff.) eine Kritik. Diese kommt allerdings nicht zu dem von Lippold ge äußerten Urteil, daß man „großzügig auf jede wissenschaftliche Exaktheit“ verzich- tet habe, sondern sagt: „Ohne Zweifel ha ben der Herausgeber und seine Mitarbeiter für die 12. Auflage des Riemann-Lexikons ein hohes Maß an Wissen und Können ein gesetzt. Wir haben es mit einer ernst zu nehmenden lexikographischen Leistung zu tun.“ Es ist also keinesfalls möglich, beide Lexika über einen Kamm zu scheren. Lip pold tut dies aber und kommt so zu einer sehr anfechtbaren Beurteilung des Rie mann-Lexikons. Dieser muß entgegengehal ten werden, daß der Bearbeiter der neuen Auflage, Gurlitt — der übrigens 1937 von den Nazis aus seinem Amt entfernt wurde—, eindeutig eine gegen faschistische Denk weisen gerichtete Objektivität in seinen Ar beiten walten läßt. Das zeigt z. B. eindring lich der Schluß des Meyerbeer-Artikels, wo es heißt, daß „die starke Einwirkung der Kunst Meyerbeers sowohl auf R. Wagner als auch auf Verdi, entgegen chauvinisti schen und antisemitischen Meinungen nicht unterschätzt 'werden darf.“ Ähnlich heißt es im Mendelssohn-Artikel „Bedenklich... ist ..., daß der edle Kern dieses zartsinni gen, frühvollendeten Menschen und Künst lers noch immer von antisemitischen Senti ments und Ressentiments überschattet wird.“ Natürlich ist nicht zu erwarten, daß das aus bürgerlicher Tradition stammende und in ihr weitergeführte Riemann-Musik- Lexikon in jeder Weise die Forderungen erfüllt, die man an ein marxistisches Werk zu stellen berechtigt ist. Immerhin haben jedoch auch marxistische Musikwissen schaftler aus den Volksdemokratien und der DDR an diesem Lexikon mitgearbeitet. Kaum möglich dürfte es dagegen sein, im Artikel über Schostakowitsch „gehässige Ausfälle gegen die Kultugpolitik der KPdSU“ zu finden. Die Autoren haben sich an die Quellen aus der Sowjetunion ge halten. Abschließend sei noch folgendes be merkt: So lange in der Deutschen Demo kratischen Republik kein eigenes musik- wissenschaftliches Nachschlagewerk vor liegt, ist für wissenschaftliche Arbeit die Benutzung westdeutscher bzw. ausländi scher Werke unumgänglich. Seit 1954 jedoch haben sich die Wissen schaftler unseres Institutes ständig für die Erarbeitung eines eigenen Lexikons ein gesetzt, das gegenwärtig in der Form einer „Internationalen wissenschaftlichen Musik- Enzyklopädie“ von Berliner Kollegen unter unserer Beteiligung vorbereitet wird. Man darf hoffen, daß also in absehbarer Zeit ein in der Deutschen Demokratischen Repu blik erarbeitetes Werk zur Verfügung ste hen wird. Darüber hinaus hat Prof. Dr. Besseier offiziell bei dem vorbereitenden Ausschuß des musikwissenschaftlichen Kongresses der Gesellschaft für Musikfor schung in Kassel im Oktober 1962 gefor dert, daß man sich in der deutschen Musik wissenschaft entschieden mit faschistischen Denkweisen auseinandersetzen müsse; er selbst hat mit Vorarbeiten in dieser Rich tung bereits begonnen. Es trifft also nicht zu, daß in unserem Institut eine „unkritische Atmosphäre“ gegenüber der westdeutschen Musikwissen schaft bestände. Im übrigen sei nochmals festgestellt, daß Lippolds Argumente nicht die Arbeit unseres Instituts berühren, son dern, wie oben dargelegt, sich lediglich in wenig gründlicher Weise mit einigen west deutschen Publikationen beschäftigen. Außerdem hat er nie mit der Institutslei tung über derartige Fragen gesprochen. Hätte er dies aber getan, dann hätte er so fort jene Aufklärung erhalten können, die ihm beim Schreiben seines Artikels offen sichtlich gefehlt hat. Institutsdirektor Nationalpreisträger Prof. Dr. Heinrich Besseier und die Mitarbeiter des Instituts für Musik wissenschaft hartem ^piel gewoHHea Reicht der Sprung für Jena? In den ersten fünfzehn Minuten versuch ten die Gastgeber mit schnellen, steilen Durchbrüchen zu Torerfolgen zu kommen. Unsere Abwehr zeigte sich diesen gefähr lichen Angriffen jedoch gewachsen. Unsere Mannschaft konnte sich freispielen und in einer Druckperiode eine beruhigende 3:0- Führung erzielen. In der zweiten Halbzeit kämpften die Studenten aus Eisleben mit allen Mitteln um eine Resultatsverbesserung, wobei einige Spieler an der Grenze des Erlaub ten operierten, so daß bei uns zeitweise drei Spieler arg angeschlagen waren. Unser 6. ^uni - Zay Her %öfperefziefiuHQ Mit einer Massengymnastik beginnt am 6. Juni, 7 Uhr, der Tag der Körper erziehung auf der Sportanlage an der Wettinbrücke, an dem sich alle Studen ten des 1. und 2. Studienjahres sowie auch Studenten höherer Semester betei ligen. Bis 10 Uhr messen die Studenten in einem Fünfkampf (100-m-Lauf, Weit sprung, 4 x 100-m-Staff el, Kugelstoßen, 1500-m-Lauf) und die Studentinnen in einem Vierkampf (100-m-Lauf, Weit sprung, Kugelstoß, 4 x 100-m-Staffel) ihre Kräfte. Die Seminargruppe, die an diesem Wettbewerb als Beste hervor geht, wird unsere Universität bei den Deutschen Studentenmeisterschaften in Jena vertreten. Von 10 bis 14 Uhr ermitteln die Spe- zialsportgruppen für Volleyball, Klein feldhandball, Fußball, Basketball und Turnen ihre Meister. Nach 14 Uhr werden sich unsere Uni versitätsauswahlmannschaften in Fuß ball, Volleyball und Basketball vorstel len. Die Fußballer bestreiten ihr Run denspiel gegen die Vertretung der Hoch schule Ilmenau. Universitätszeitung, Nr, 22, 1. 6. 1962, S. 8 Landwirte machen uns Ehre Durch zwei Siege konnte sich das 2. Stu dienjahr der Landwirtschaftlichen Fakultät, die bei den Deutschen Studentenmeister schaften den Hochschulbereich Leipzig im Fußball-Volkssport vertritt, an die Spitze ihrer Staffel stellen. Im ersten Spiel hatten die Landwirte wenig Mühe, um die Mann schaft der ABF Jena mit 7:0 (6:0) zu schla gen. Die Gäste kämpften zwar tapfer, trotz mehrfacher Verletzungen, aber den Sieg konnten sie in keiner Weise gefährden. Die Tore schossen Neumann (3), Haas, Altmann, Knoll und Günther (je 1 Tor). Weit schwe rer hatte es die Mannschaft gegen die TH Chemie Merseburg in Leuna. Trotz einer 3:0-Führung mußte man am Schluß noch um den 5:4- (2:0-) Sieg bangen. Obwohl die Mannschaft ein recht ordentliches Spiel zeigte, genügten wenige Minuten in der zweiten Halbzeit, um die Gastgeber aus- gleichen zu lassen. Doch dann besann man sich auf seine spielerischen Mittel und der Sieg wurde noch sichergestellt. Die Tore erzielten: Neumann (4), Knoll (1). Mit be rechtigten Aussichten auf den Staffelsieg fährt unsere Mannschaft nach Schleußin- gen (Thüringer Wald) zum letzten Spiel dieser Gruppenmeisterschaften. ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ ■ * Am vergangenen Freitag ermittelten die ■ besten Leichtathleten unserer Universität im Bruno-Plache-Stadion ihre Meister. ■ Die Ausscheidungskämpfe dienten gleich- J zeitig der Aufstellung unseres Leicht- ■ athletenaufgebots für die Deutschen Studentenmeisterschaften in Jena. Diese ■ Mannschaft der Leichtathleten stellen wir • in der nächsten Ausgabe der „Univer- ■ sitätszeitung" vor. ■ Unser Bild zeigt den Journalistikstuden- " ten Erwin Gossing, der nach harten Aus- ■ Scheidungen allerdings mit seiner Weite ■ von 6,13 m mit einem 2. Platz vorlieb- " nehmen mußte. Sieger wurde hier Klaus ■ Meinelt, der 6,30 m übersprang. E Foto: Koard ANDERSWO Kulturfesttage in Jena Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat mit großem Erfolg Kulturfesttage durchgeführt. Höhepunkt waren eine Auf führung von Orffs „Carmina burana" durch die Singakademie und ein Konzert des 1958 gegründeten Jenaer Akademischen Or chesters. Eine Laienkunstausstellung zeigte Graphiken, Plastiken und kunstgewerbliche Arbeiten von Wissenschaftlern, Studenten, Arbeitern und Angestellten der Universi tät. Auslandsstudenten waren ebenfalls mit Arbeiten vertreten. Große Beachtung fand bei den Besuchern das Ölbild „Sozialistische Studentengruppe“ des Medizinstudenten Bernd Hartung. Gegenwärtig wird eine Anthologie von Arbeiten schreibender Stu denten, die sich am Volkskunstwettbewerb beteiligten, zusammengestellt. Studentenstück in Rostock Anfang Mai brachte das Studententheater der Universität Rostock in einer Gemein schaftsinszenierung mit dem Arbeiterthea ter der Warnowwerft mit großem Erfolg das Stück des sowjetischen Schriftstellers Viktor Rosow „Auf der Suche nach Freude“ heraus. Gegenwärtig probt das Rostodcer Studententheater für die Uraufführung eines Stückes, das der Germanist Wolfgang Hartwig unter dem Titel „Du bist anders als du denkst“ geschrieben hat. Dieses Stück behandelt das Problem der sozialistischen Bewußtseinsbildung unter den Studenten- Das Rostocker Studententheater ist mit dem Kunstpreis der Stadt Rostock ausge zeichnet worden. Kürzlich trat es mit seiner 50. Aufführung vor die Öffentlichkeit. Anmerkung der Redaktion: Was hält unser® Studentenbühne von einer Einladung der Ro- Stocker nach Leipzig? Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchentlich. ' Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1, Ritten Straße 26, Fernruf 77 71. Sekretariat Apparat 261 Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und KraisspaI; kasse Leipzig.— Druck: LvZ-Drucerei “Hermarn Duncker“, ni 18 138, Leipzig C 1, Peterssteint weg 19. - Bestellungen nimmt Jedes Pestam entgegen.
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