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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
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- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 4, 25. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 1. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. [10], 8. März 1
- Ausgabe Nr. [9], 1. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1
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- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1
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- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
- Ausgabe Nr. 50, 6. Dezember 1
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Band
Band 6.1962
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Am Rande der Konferenz: Ein Stand der Buchhandlung Franz-Mehring-Haus. Foto: Klaus Aus der Diskussion Genosse Prof. Dr. Uhlmann, Sekretär der Grundorganisation Physik: Forschung mit bestem Nutzeffekt Um eine höhere Qualität in der Arbeit der Parteiorganisation Aus dem Schlußwort des Genossen Hans-Joachim Böhme Wir alle sind Zeugen gewaltiger revo lutionärer Veränderungen in der Gesell schaft. Wir stehen in der Epoche des Sieges des Sozialismus und des Kommunismus, und wir werden damit eine neue Etappe in der Geschichte der Menschheit einleiten. Wir wollen all unsere Kräfte einsetzen, daß wir nicht nur Zeuge, sondern auch Akteur bei diesem Prozeß sind. Diese revo lutionäre Umwälzung ist begleitet von ebenso revolutionären Umwälzungen in den Produktivkräften. Ein nicht unbe trächtlicher Teil davon spielt sich im Be reich der Wissenschaft ab. Genossen, daraus müssen wir natürlich Schlüsse ziehen, und unsere Partei hat sie sehr gut gezogen. Es bedarf unser aller Unterstützung, daß wir mit den finan- ziehen Mitteln, die wir für die Aufgaben haben, so sparsam und so genau wie mög lich umgehen. Nur ein kraftvoller Einsatz dieser Mittel auf Schwerpunkte kann unser Volk in die Lage versetzen, die Auf- ?aben zu lösen, die uns im Rahmen des internationalen Sozialismus zukommen. Den Wirtschaftswissenschaftlern wird besser bekannt sein als uns, daß für einen einzigen Arbeitsplatz eines Betriebes, der dach dem neuesten Stand der Erkenntnisse aufgebaut wird, mit Investitionen in Höhe Von 500 000 DM zu rechnen ist, also einer Summe, die die gesamte Investsumme für die Neuinstrumentierung des Physikalisch- Chemischen Instituts übertrifft. Wir soll- ten daher bei jedem neuen Forschungs- Vorhaben und jedem neuen Gerät über- lugen, ob es wirklich sinnvoll ist, die Kraft Unseres Volkes gerade in diese Richtung zu lenken und die Mittel gerade dorthin. Wenn wir diese Entwicklung betrachten Und die Möglichkeiten unserer - Deutschen Demokratischen Republik und im beson deren die Möglichkeiten unserer Karl- Marx-Universität damit in Vergleich set- zen, dann kommt es darauf an, daß die einzelnen Institute und Fachrichtungen wirklich genau profilierte, wohldefinierte Forschungsaufgaben haben, die über einige Jahre hinweg stabil sind. Bei uns am Phy- Sikalischen Institut gibt es noch einige Dinge, die dem widersprechen. Es kommt Vor, daß ein, zwei Assistenten auf einem Gebiet arbeiten, und daß, wenn sie ihre "romotion abgeschlossen haben, ihre For- Sc hungsergebnisse ad acta gelegt werden, 80 daß wir in absehbarer Zeit nicht zu einem wirksamen Nutzen in unserer Wirt schaft kommen. Auf der anderen Seite sehen wir bereits erfreuliche Zeichen der Profilierung. Euch allen ist das Beispiel der Abteilung unse- res Genossen Professor Lösche bekannt. Ich möchte kurz darauf eingehen, wie das Forum, das mit dem Genossen Turba stattgefunden hat, bei unseren Freunden And Genossen Anklang fand und welche Argumentationen von Seiten der Partei- gruppen und von Seiten der FDJ-Gruppen- le itungen erarbeitet wurden, um Klarheit 2U schaffen in den Grundfragen und bei allen Studenten zu erreichen, daß die Hoten 1 und 2 in den Mittelpunkt der Prü- lungsverpflichtungen rücken. Wir sind davon ausgegangen, daß eine Prüfungsverpflichtung ein Kampfziel sein muß. Es kommt darauf an, daß wir die ge- samte Studienzeit und die Periode vor der Prüfung ausnützen, um mit den vorhan- Henen Studienmethoden besser vorwärtszu- kommen, um alle Reserven auszunützen. .Es kommen an verschiedenen Fakultäten Meinungen zum Ausdruck, wie: „Die Ju risten überschätzen sich.“ Aber ich denke, daß die Verantwortung Von jedem Studenten darin besteht, sich »rundlich Gedanken zu machen, wie man sein Bestes geben kann. Wir haben an Hand der konkreten Stu- Hienleistungen festgestellt, wie jeder ein- lne Genosse und Freund seiner Verant- "'Ortung im Kampf um die Lösung der Nationalen Frage gerecht wird, wie er Ver anden ist mit dem Kampf unserer Partei. Genosse Böhme führte in seinem Referat aus, daß die Anforderungen, die heute an Herr Professor Pfeifer vom Physikalischen Institut ist ebenfalls außerordentlich be müht, diese Profilierung voranzutreiben. Er hat als Forschungsvorhaben die Fra gen der Elektronen-Spin-Resonanzen in absorbierenden Flüssigkeiten. Um diese Forschungsrichtung aufzubauen, hat er mit außerordentlichem Erfolg auf dem Gebiet der Elektronik gearbeitet. Von ihm ist das Lehrbuch „Elektronenrauschen“ bekannt. Diese Geräte werden vom Funkwerk Kö penick nachgebaut, und sie dürften in einigen Kennziffern die Spitze des der zeitig Produzierten erreichen. Nun steht aber auf Grund dieses Er folges in der Elektronik die Frage: Soll er jetzt nicht zwei Forschungsrichtungen be treiben? Soll er nicht die Elektronik weiterführen — sie wurde ja auf dem 15. Plenum besonders genannt — und gleichzeitig die Frage der Spin-Resonanz bearbeiten? Prof. Pfeifer hat meiner An sicht nach richtig entschieden, daß nur dann etwas herauskommen kann, wenn er seine Forschungsrichtung über fünf bis zehn Jahre stabilisiert und lediglich auf dem Gebiet der Untersuchung von Flüssigkeiten mit Hilfe dieser äm Institut gepflegten Me thoden arbeitet. Er hat Sich dabei ein Vor bild in einem analogen Institut in der Sowjetunion, dem Akademieinstitut in Ka sachstan, gesucht. Dieses Institut steht jetzt nach einer fast zehnjährigen inten siven Arbeit auf einem bestimmten, genau bfgrenzten Gebiet an der Spitze der Welt- förschung. Des weiteren möchte ich in diesem Zu sammenhang auf das Problem der mar xistisch-leninistischen .Propaganda auf dem Gebiet der Wissenschaftsorganisation, der Wissenschaftsproduktion — und überhaupt aller Fragen, die mit der Wissenschaft Zu sammenhängen — eingehen. Wir - müssen davon ausgehen, welchen Charakter die Wissenschaft in Zukunft haben wird: Jetzt gibt es bereits wissen schaftliche Forschungseinrichtungen, die die Größe von Industriegiganten haben. Und es wird nicht lange dauern, dann werden diese Einrichtungen Größen haben, wie sie jetzt ganze Industriezweige be sitzen. Diese Fragen und die Vielzahl der da mit zusammenhängenden philosophischen, historischen und ökonomischen Probleme müssen mehr in unserer ideologischen Ar beit Berücksichtigung finden. Ich bin der Ansicht, wenn unsere Parteiorganisation die Entwicklung dieser Frage in der näch sten Wahlperiode mit Gründlichkeit be ginnt, leisten wir ein gutes Werk für den Sieg des Sozialismus in der Wissenschaft. die Studenten gestellt werden, sich gesetz mäßig aus der Klassenkampfsituation er geben, daß sie letzten Endes wurzeln im Kampf unserer Partei beim Aufbau des Sozialismus, beim Kampf um die Beendi gung und Überwindung des westdeutschen Militarismus und Imperialismus. Die Prüfungsverpflichtungen, die wir uns stellen, sind ein Beitrag, der uns sagt: Ja wohl. ich als Student bin aktiv auf der Seite unserer Republik. Wer anders als wir werden denn in ein paar Jahren die gesellschaftliche Entwick lung in einem sozialistischen Gesamt deutschland leiten? Unsere Prüfungsziele sind in verschie denen Seminargruppen recht hoch. So ver pflichtete sich die Seminargruppe 9 des In stituts für Staatsrecht zu einem Prüfungs durchschnitt von 1,68. Auf der anderen Seite müssen wir noch einen beharrlichen Kampf mit den Freunden, Genossen und mit einzelnen Seminargruppen führen, wo wir noch nicht soweit in unserer Arbeit sind. Nachdem sich die FDJ-Grundeinheit noch einmal Gedanken darüber gemacht hat, worin noch Reserven bestehen, können wir heute einschätzen, daß es gelungen ist, z. B. im 1. Studienjahr, eine echte Studiendiszi plin zu erreichen, daß der Kampf um die Prüfungsergebnisse und Prüfungsziele bei den Genossen und Freunden im Mittelpunkt ihrer Arbei, steht. So wurde von der Semi- Liebe Genossinnen und Genossen! Ich glaube, man kann mit gutem Recht feststellen, daß eine ergebnisreiche Bera tung hinter uns liegt, eine Beratung, die uns geholfen hat, die weitere Arbeit an der Universität zu organisieren. Unsere Dele giertenkonferenz hat unterstrichen, daß es in der Parteiorganisation Karl-Marx-Uni versität einen Aufschwung und ein Wachs tum gibt, daß sich der Kern der Partei organisation vergrößert und die Aktivität erhöht hat. Das wurde besonders deutlich an der Diskussion, i der neue Kader auf getreten sind, Genossen, die wir bisher von der Diskussion auf Aktivtagungen und De legiertenkonferenz nicht kannten. Und es sind ebenfalls Genossen aufgetreten aus Bereichen, die sonst in unseren Beratungen keine Rolle gespielt haben. Das ist als ein gutes Zeichen zu werten. Die Diskussion zeigte vor allem auf zwei Gebieten ein ernstes Bemühen um die Ver besserung der Arbeit, um die Veränderung der Lage, und die erzielten Fortschritte wurden sichtbar. Das trifit zu auf die Arbeit unter den Studenten und auf die Arbeit in den Ge sellschaftswissenschaften. Wir haben, das hat die Konferenz deutlich gemacht, in die ser Hinsicht gute Ansatzpunkte, um noch schneller voranzukommen. Worum geht es jetzt in der weiteren Ar beit in Auswertung unserer - Delegierten konferenz und in Vorbereitung der Be zirksdelegiertenkonferenz? Auf welche Schwerpunkte müssen wir uns orientieren, um noch schneller voranzukommen? Die Grundlage unserer Arbeit — das wurde im Rechenschaftsbericht und auch in mehreren Diskussionsreden ausgespro chen — ist das nationale Dokument, das auf Grund einer exakten wissenschaftlichen Einschätzung der Situation in Deutschland zeigt, welchen Weg wir zur Lösung der deutschen Frage beschreiten müssen. Das nationale Dokument als schöpferische Anwendung des Marxismus-Leninismus hat seine Bedeutung darin, daß es Antwort gibt auf Fragen, die die Menschen in un serer Republik bewegen, die auch die Men schen an unserer Universität bewegen, und daß es allen Menschen zeigt, wie die Per spektive aussieht und wie wir sie erreichen können. Daraus ergibt sich die Aufgabe, daß — wie es das 15. Plenum formuliert hat — auf allen Gebieten der Ideologie die schöpferi sche Arbeit zu entwickeln ist, und daß die erste Aufgabe der Partei darin ' besteht, diese schöpferische Arbeit zu unterstützen, besonders durch die gründliche Aneignung des Marxismus-Leninismus. Wir müssen erreichen, daß die neuen Fragen, die her angereift sind, noch stärker aufgegriffen werden. Das Wertvolle unserer Konferenz bestand darin, daß sie dazu beigetragen hat, diese Aufgabe herauszuarbeiten und die Hin dernisse aufzudecken, die uns im Wege stehen, um diese schöpferische Arbeit auf allen Gebieten der Ideologie zu entwickeln,, um schneller bei der Verwirklichung vor anzukommen. Wertvolle Hilfe sind uns da bei die Kritiken und Hinweise der Genos- sen der übergeordneten Leitungen. • Alle Menschen in unsere Arbeit einbeziehen, die Züge des Neuen in ihrer Einstellung erkennen Die erste Aufgabe, die in Auswertung des nationalen Dokuments und bei der Or ganisierung des Sieges des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik vor uns steht, ist, alle Menschen zu gewin nen und in unsere Arbeit einzubeziehen. Der XXII. Parteitag der KPdSU, das 14. und 15. Plenum des Zentralkomitees unserer Partei haben immer wieder mit großem Nachdruck unterstrichen, welche Rolle die Menschen für den Sieg des Sozia- nargruppe 10 auf unserer Wahlversamm lung ein Wettbewerbsaufruf verlesen. Wir werden — darüber ist auch mit dem Prodekan gesprochen worden — in der näch sten Zeit noch eine Reihe von Foren durch führen, auf denen wir zu den Grundfragen unserer Politik Stellung nehmen, z. B. zum Friedensvertrag, zur Koexistenz und Kon föderation. Wir werden beachten, daß wir sie zu Foren des Meinungsaustausches machen, daß wir uns über die Erfahrungen der Besten hinsichtlich der konkreten Prü fungsverpflichtungen austauschen. Wir wer den diese Foren dazu benutzen, um bei unseren Freunden und Genossen den Wil len zu festigen, ihre Anstrengungen zu ver doppeln. Es kommt also darauf an, daß wir zu nächst in den einzelnen Gruppen und Seminaren, in den einzelnen Studienjahren den Kampf um die Klärung der ideologi- schen Grundfragen weiterführen und daß wir unsere Maßnahmen, die wir getroffen haben, um die gesteckten Ziele zu erreichen, durchführen. Es sind z. B. Patenschaften festgelegt worden. Es gibt konkrete Wie derholungspläne für jeden einzelnen. Es gibt auch bestimmte Wiederholungspläne für die Studiengruppen und die einzelnen Seminare der Studienjahre mit den Wissen schaftlern. Wir werden diese Maßnahmen konsequent durchführen und werden unser Versprechen, das wir der Partei gegeben haben, nämlich hohe Prüfungsergebnisse zu erreichen, auch erfüllen. lismus spielen, welche Bedeutung die In itiative der Menschen, ihre schöpferische Arbeit hat. Der Siegeszug des Sozialismus beruht ja gerade auf dieser Initiative, auf den Taten der Menschen. Die Menschen haben Gedanken und Vor schläge zu unserer Entwicklung, zu unserer Arbeit; sie haben aber auch Sorgen und Schwächen. Und es ist Aufgabe der Partei, ihre Gedanken und Vorschläge aufzugrei fen und zu nutzen und ihnen zu helfen, ihre Sorgen und Schwächen zu überwinden. Der Grundgedanke, der immer wieder in unseren Beratungen unterstrichen worden ist, besteht darin, daß die Menschen um so aktiver mitarbeiten, je mehr sie unsere Po litik begreifen, je mehr wir es verstehen, unsere Politik an sie heranzutragen. Das setzt aber die Kenntnis der Probleme, die die Menschen bewegen, und eine richtige Einstellung zu ihnen voraus. Für unsere Parteiarbeit kommt es dar auf an, das zu verwirklichen, was Genosse Walter Ulbricht in seiner Rede auf dem 15. Plenum forderte, indem er sagte, „daß sich jeder Partei- und Staatsfunktionär verpflichtet fühlt, das Neue in der Ideolo gie des Menschen zu erkennen und bewußt ihre Verantwortung für ihre Familie, für den Arbeiter-und-Bauern-Staat, für die in ternationale Bewegung, für den Frieden und den Sozialismus zu stärken“! Die Angehörfgen unserer Universität haben schon in vielen Fällen und durch viele (Leistungen gezeigt, daß sie bereit, sind, zum Siege des Sozialismus beizutra gen. Wir können feststellen, daß sich auch bei ihnen immer stärker das Neue zeigt, an das wir anknüpfen können, um unsere Aufgaben zu lösen. Ich muß immer, wenn es um solche Probleme geht, an einen Professor denken, mit dem wir in den letzten Jahren manche Auseinandersetzung hatten, der aber nach dem 13. August er klärte: Ich bin Bürger der DDR, und ich werde, um die DDR zu unterstützen, ein Lehrbuch auf meinem Fachgebiet schrei ben. — Ist das nicht ein Zug des Neuen, das man fördern und entwickeln muß? Aber womit kommen manche Genössen nicht zurecht? Ein Problem besteht doch darin, daß oft das Negative, was es gleich zeitig bei diesen Menschen gibt, überbe tont, allein gesehen wird, und diese Züge des Neuen in ihrer Einstellung zu unserer Gesellschaft, zu unserer Entwick lung nicht genügend betont und zum An satzpunkt der Arbeit genommen werden, daß also bei jedem Fortschritt das große Aber steht und damit die Wirksamkeit, un- serer Arbeit und die Anerkennung der Leistung des Betreffenden von vornherein eingeschränkt ist. Gerade die Aussprachen im letzten hal ben Jahr an der Medizinischen Fakultät haben einen Fortschritt in der Haltung vie ler unserer Wissenschaftler, gezeigt. Es be steht eine viel größere Bereitschaft, un klare Probleme auszusprechen. Allein darin zeigt sich z. B. das Wachstum und zeigt sich, wie wir vorankommen, wenn wir über die Probleme sprechen, wenn wir über die Dinge sachlich diskutieren. Nun gibt es bei einer Reihe von Genos sen die Befürchtung, daß es ein Zurück weichen sei, wenn man sachlich über sol che Probleme diskutiert, ohne sofort den gleichen Standpunkt einzunehmen. Aber diskutieren, heißt doch nicht, daß man fal sche Auffassungen über - die Politik der Partei akzeptiert, sondern das heißt, daß wir prinzipiell unseren Standpunkt darle gen und daß wir uns streiten, um Klarheit zu schaffen. . Wir müssen es verstehen, auf die Argu mente und Unklarheiten einzugehen und so lange zu diskutieren, bis es uns gelun gen ist, die Menschen zu überzeugen, und wenn das nicht gleich gelingt, liegt es nicht immer an den Menschen, mit denen wir es zu tun haben, sondern manchmal auch an unseren zum Teil zu dürftigen Argumen ten, daran, daß manche Genossen unsere richtige und überzeugende Politik nicht- gründlich genug darlegen können. Ich glaube, der Grundsatz des geduldi gen, aber beharrlichen Überzeugens muß noch stärker in unsere Arbeit einziehen; dann wird es auch gelingen, den Meinungs streit zur Bewältigung geistiger Probleme unserer Zeit stärker zu entwickeln, wie das auf dem 15. Plenum im Bericht des Polit büros gefordert worden ist. Die schöpferische Arbeit auf allen Gebieten der Ideologie entwickeln Das zweite Problem, das sich unmittel bar aus dem nationalen Dokument ergibt, besteht darin, die schöpferische Arbeit auf allen Gebieten der Ideologie zu entwik- keln. Ich glaube, wir haben an der Karl- Marx-Universität in den letzten Jahren bewiesen, daß wir der Entwicklung sol cher Gebiete wie der Sinologie, der Indo logie, der Afrikanistik usw. große Auf merksamkeit geschenkt haben, Gebiete, die durch die Auswirkung der faschisti schen Kulturbarbarei stark geschwächt waren- und nun auf Initiative der Partei einen neuen Aufschwung erhielten. Aber wir können uns damit nicht zufrieden geben, denn es gibt noch Bereiche an der Universität, die stagnieren, und in denen wir noch nicht vorangekommen sind. Wir sind der Meinung, daß man in der näch sten Zeit besonders die Entwicklung der Literatur- und Kunstwissenschaften, die Probleme unserer Kulturpolitik, in stärke rem Maße diskutieren sollte, um den ein getretenen Rückstand zu überwinden. Weiter geht es darum, Fragen "unserer Entwicklung aufzuwerfen. Wenn die Ge sellschaftswissenschaften vorangekommen sind und unsere Konferenz deutlich machte, daß wir hier dabei sind, das dogmatische Denken zu überwinden, so stehen wir am Anfang eines Prozesses. Das heißt also, daß wir uns jetzt nicht zufrieden geben kön nen und sagen können, wir haben es ge schafft, sondern es wird nach wie vor Schwierigkeiten zu überwinden geben, wenn wir noch schneller vorankommen wollen. Wenn wir z. B. die Fragen der Bewußt seinsbildung nehmen, zeigt sich, wie wenig hier untersucht ist und wie wenig Vor schläge von seifen der einschlägigen Wis senschaftszweige kommen. Komplizierte Probleme mit Fach leuten beraten, Politik der Partei gründlich studieren Das dritte Problem, zu dem man Bemer kungen machen muß, betrifft die Führungs arbeit der Partei. Meines Erachtens muß man für die Auswertung der Konferenz drei Punkte in den Mittelpunkt der Arbeit der Universitäts-Parteileitung wie auch der Leitungen der Grundorganisationen stel len. Erstens: In der Leitungstätigkeit muß die Enge überwunden werden, und eine breite Massenarbeit entwickelt werden. Es gibt noch eine Reihe Beispiele routinemäßiger Arbeitsweise, und wir müssen größere An strengungen unternehmen, um neue Me thoden der Arbeit zu entwickeln. In dieser Beziehung hat die Arbeit mit den Massen organisationen eine große Bedeutung, und die Bemühungen, die es bereits gibt, um der Gewerkschaft zu helfen, eine selbstän dige politische Führungsarbeit in ihrer Or ganisation zu entwickeln, und auch die Bemühungen die FDJ zu unterstützen, reichen bei weitem nicht aus. Die zweite Schlußfolgerung für die Füh rungsarbeit liegt meines Erachtens darin, daß wir noch stärker die Kompliziertheit der Probleme in einzelnen Bereichen so wohl der Ideologie als auch der Wissen schaft beachten, tief in sie eindringen, und uns durch gründliche Beratungen davor hüten, zu oberflächlichen Einschätzungen und Schlußfolgerungen zu kommen. Es zeigt die Aufwärtsentwicklung der Partei,' wenn zu den Besten, die die Ge nossen • als Leiter der Parteikollektive wählten, immer mehr solche Kader gehö ren, die eine hohe wissenschaftliche Quali fikation haben. Mit der fortschreitenden, gesellschaftlichen Entwicklung und der Verwirklichung der führenden Rolle der Partei sind aber auch die Probleme auf ein zelnen Gebieten immer komplizierter ge worden. Daraus ergibt sich die Schlußfolge rung, daß die Kraft der Partei erweitert, verstärkt werden muß, indem die Fach leute, die Spezialisten, die parteilosen Pro fessoren so eng an die Partei herangeführt werden, daß sie ihr die Möglichkeit geben, die einzelnen Gebiete zu beurteilen. Es ist nicht so, daß wir das noch nie ge macht hätten. Ich denke z. B. an die Emp fehlungen über die Asien- und Afrikawis senschaften, über die wir ein breites Ge spräch mit den Wissenschaftlern aus den betreffenden Bereichen führten. Auch an der Diskussion über die Ausbildung und Erziehung der Studenten haben in starkem Maße Wissenschaftler, vor allem aus den naturwissenschaftlichen Disziplinen, teil genommen. Aber diese Arbeitsweise ist noch nicht zur ständigen Methode gewor den. Jedoch gerade auf diese Weise, daß wir - in starkem Maße die Kräfte heranzie hen, die die Dinge überschauen, die die Fachkenntnisse haben, werden wir das im Bericht gestellte Problem lösen, die Natur wissenschaften stärker und bewußter zu entwickeln als das gegenwärtig der Fall ist. Die dritte Schlußfolgerung, die ich noch für die Arbeit der Universitätsparteileitung und für die Arbeit der Parteiorganisation überhaupt ziehen möchte, sehe ich darin, daß der Schwerpunkt unserer Führungsar beit darauf gerichtet sein muß, daß jeder Genosse gründlich die Politik der Partei versteht. Dazu gehört das Studium der Klassiker, dazu gehört das Studium der Beschlüsse und der Reden unserer führen den Genossen, die die Konkretisierung und Weiterentwicklung der marxistischen Er kenntnisse unter unseren Entwicklungsbe dingungen enthalten. Die Methoden dazu sind vielfältig. Es gibt Ansätze, die auch schon zu Erfolgen geführt haben. Aber vordringlich ist die Qualifizierung der Lei tungen durch Seminare und die Erhöhung des Niveaus der Mitgliederversammlungen, in denen gründlich die Politik der Partei diskutiert werden muß. Wir sollten uns darauf orientieren, daß der nächste Höhepunkt unserer Arbeit an der Karl-Marx-Universität der 10. Jahres tag ihrer Namensgebung sein wird, den wir in genau einem Jahr begehen. Nehmen wir diesen Tag zum Anlaß, um die natio nale Bilanz, die das Dokument des Natio nalrats zieht, für unsere Arbeit zu ziehen. Nehmen wir den 10. Jahrestag der Na mensgebung der Karl-Marx-Universität zum Anlaß, um schöpferische Beiträge zu leisten für die Verwirklichung unserer na tionalen Aufgabe, für den Sieg des Sozia lismus in der Deutschen Demokratischen Republik, für die Entwicklung der Wissen schaft, für die Entwicklung der sozialisti schen Karl-Marx-Universität. Universitätszeitung, Nr. 19, 10. 5. 1962, S. 7 Genossin Karin Wünsche, Studentin an der Juristenfakultät: Wir werden unser Versprechen halten
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