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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 8.1964
- Erscheinungsdatum
- 1964
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196400001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19640000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19640000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 8.1964
-
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- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 11, 12. März 1
- Ausgabe Nr. 12/13, 19. März 1
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- Ausgabe Nr. 15, 9. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 16. April 1
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- Ausgabe Nr. 23, 11. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 18. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 27, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 16. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 30. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 6. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 13. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 20. August 1
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- Ausgabe Nr. 35-38, 24. September 1
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- Ausgabe Nr. 40, 8. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 29. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 5. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 19. November 1
- Ausgabe Nr. 47/48, 26. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 3. Dezember 1
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Band
Band 8.1964
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Was gehört in den Mittelpunkt der Parteiwahlen ? (Fortsetzung von Seite 1) örterung all dieser Fragen einen möglichst großen Kreis aller Beschäftigten und Studie renden ihres Bereiches einzubeziehen und sich somit einen guten Ausgangspunkt für die Verwirklichung der Aufgaben zu schat- fen? Genosse Dr. Wenge: Die Grundorganisa tionen und ihre Leitungen sollten die Fragen unserer Arbeit, die in den Parteiwahlen zu lösen sind, mit allen Angehörigen ihres Be reiches beraten. Dazu sollten vielfältige Mög lichkeiten genutzt werden: Aussprachen, Fora, die Arbeit mit der Wandzeitung usw. Darüber hinaus halten wir die Zusammen arbeit der Parteileitungen mit den Leitungen der Massenorganisationen für erforderlich, um die Fragen der Lehre und Forschung, die in Auswertung ds 5. Plenums und in der Vorbereitung der Parteiwahlen gelöst werden müssen, breit beraten und die Vorschläge und Ideen aller einbeziehen zu können. Die Grundorganisationen sollten in den nächsten Wochen und Monaten stärker als bisher von der Möglichkeit Gebrauch machen, ihre Pro bleme und die Ergebnisse ihrer Arbeit in der UZ zur Diskussion zu stellen. Damit spiegelt die UZ nicht nur das Leben und die Arbeit der Partei an der Universität besser wider, son dern wir können damit auch viele Universitäts angehörige in die Diskussion, in den Erfah rungsaustausch einbeziehen. Die Einbezie hung aller Universitätsangehörigen in die Be ratung und Lösung unserer Aufgaben ist aber, wie ich bereits eingangs betonte, eine entscheidende Voraussetzung für die Verbes serung unserer Arbeit, die wir durch die Par teiwahlen 1964 erreichen wollen. Marxistisches Kolloquium findet nicht statt Auf Grund unvorhergesehener Schwierigkeiten findet das für Mon tag, den 16. März 1964, angesetzte Marxistische Kolloquium nicht statt. Der Vortrag von Herrn Johannes Hörnig, Kandidat des ZK der SED, Leiter der Abteilung Wissenschaft des ZK der SED zum Thema „Die Stellung der Universitäten im ein heitlichen sozialistischen Bildungs system“ wird in etwa vier Wochen gehalten. Zu dieser Veranstaltung wird die SED-Parteileitung der Karl- Marx-Universität rechtzeitig erneut einladen. VERTEIDIGUNGEN 11. März 1964, Herr Dr. Lothar Striebing. Thema der Habilitations schrift: „Methodologische Probleme der Bildung und Anwendung von Begriffen in der Physik“. Thema des Probevor trages: „Aktuelle Probleme des Bünd nisses zwischen Naturwissenschaftlern und marxistisch-leninistischen Philoso phen in der DDR“ (Bemerkungen zum Artikel von M. Steenbeck „Essay eines Naturwissenschaftlers über Philo sophie und Einzelwissenschaften“). Phi losophische Fakultät. Mittwoch, 18. März 1964, 11 Uhr, Herr Wolfgang Heinemann. Thema: „Stu dien zum Gradualismus in der deut schen Literatur des 13. bis 15. Jahrhun derts“. Institut für Deutsche und Ger manische Philologie. Universitätshaupt gebäude, Zimmer 109. Donnerstag, 19. März 1964, 11 Uhr, Herr Günter Kempcke. Thema: „Die Bedeutungsgruppen der verbalen Kom positionspartikel an — in synchronischer und diachronischer Sicht“. Institut für Deutsche und Germanische Philologie, Universitätshauptgebäude, Zimmer 109. VERANSTALTUNGEN Dienstag, 17. März, 19.30 Uhr, Klub der Kulturschaffenden, Elsterstraße 35. Ju ristisch-medizinischer Arbeitskreis: Aus der Arbeit der Leipziger Unterkommis sion für den Entwurf des neuen Straf gesetzes. Es spricht Prof. Dr. O r s c h e - kowski, Dekan der Juristenfakultät. Donnerstag, 19. März, 19.30 Uhr, Fer dinand-Lasalle-Straße 21. Gemeinsame Veranstaltung des Klubs der Kulturschaf fenden mit der Musikbibliothek Leipzig: Von der Arbeit des Interpreten. Über dieses Thema spricht Frau Lo Büche- 1 e r - G e r fi n. Anschließend folgt ein kleines Konzertprogramm mit Werken von Fritz Geißler, Fred Lohse, Schostako witsch und B a r t o k. Freitag, 20. März, 19.30 Uhr, Klub der Kulturschaffenden, Elsterstraße 35. „Die Sardine läßt sich nicht vom Haifisch schlucken.“ Ein Vortrag über Kuba von Paul Rusch in, Herder Institut, der von 1961 bis 1963 am Aufbau des Dol metscherinstituts in Havanna beteiligt war. das REDAKTIONSKOLLEGIUM: Günter ippold (verantwortlicher Redakteur), Jürgen Grubitzsch (Redakteur), Dr. jur. Richard Hähnert, Hans-Dieter Huster, Dr. med. Werner Lehmann, Gerhard Mathow, Karla Poerschke, Karl-Heinz Röhr, Walter Sandring, Wolfgang Weiler, Günther Wilke. Veröffentlicht unter der LAzenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. — Erscheint wöchentlich. — Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1, Ritter- Straße 26, Fernruf 79 71. Sekretariat Apparat 264. Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und Kreis sparkasse Leipzig. — Druck: LVZ-Druckerel „Hermann Duncker* m 18 138, Leipzig C 1; Günter Lippold (verantwortlicher Redakteur), Peterssteinweg 19. — Bestellungen nimmt jedes Postamt entgegen. UZ 11/64, S. 2 Juristen werten 5. Plenum aus] Meinungsstreit um neue Leitungsformen Prof. Dr. Johannes Müller 60 Jahre Am 28. Februar führte das Institut für Zivilrecht an der Karl-Marx-Universität Leipzig unter Leitung von Nationalpreis träger Prof. Dr. Such eine wissenschaft liche Konferenz zum Thema „Die Rolle des Vertragssystems im neuen ökonomi schen System der Planung und Leitung der Volkswirtschaft auf dem Gebiet des Investitionsbauwesens“ durch. Von den etwa 150 Teilnehmern waren mehr als 50 leitende Wirtschaftsfunktionäre, Invest- bauleiter, technische und ökonomische Di rektoren, Absatzleiter, Planungsleiter, Ab teilungsleiter der staatlichen Organe und der Großbetriebe, mehr als 70 waren Ju stitiare aus den Bau- und Maschinenbau betrieben, den WB, den Rechtsabteilun gen zentraler Organe und Mitarbeiter des Staatlichen Vertragsgerichts, Die von Dozent Dr. Görner vorberei teten Thesen und sein einleitendes Re ferat gingen von der wachsenden Bedeu tung des Vertragssystems auf dem Gebiet des Investitionsbauwesens unter den Be dingungen des neuen ökonomischen Sy stems der Planung und Leitung der Volkswirtschaft aus. Die sich gegenwärtig vollziehende Umwälzung der materiell- technischen Basis des Anlagenbaues und des Bauwesens und die dadurch beding ten grundlegenden Veränderungen der Kooperationsverhältnisse des Investge- schehens führen nach der Ansicht des Referenten zur Herausbildung eines neuen einheitlichen Wirtschaftszweiges. Aus der Erkenntnis, daß unter dem Ein fluß der technisch-wissenschaftlichen Re volution sich weittragende Prozesse der Spezialisierung, Konzentration und Kom bination der Produktion vollziehen, die entsprechend dem Produktionsprinzip der Leitung mit einer umfassenden Anpas sung der Struktur, des Inhalts, der For men und Methoden der Wirtschaftsleitung verbunden sind, folgt, daß sich auch die Wissenschaft mit diesen Veränderungen auseinandersetzen muß. Es wurde u. a. die Forderung erhoben, einfach zu handhabende und die Verant wortlichkeit eindeutig festlegende Rege lungen zu erarbeiten und in Kraft zu set zen. Die Vorschläge, die der Referent ausgehend von den Beschlüssen des Wissenscheftlicher Sekretär des Rektors und Senats Die bisherige Dienststellung „Leiter des Rektorats“ wurde durch eine Verfügung des Rektors der Karl-Marx-Universität, Prof. Dr. Georg Müller, in Wissenschaftlicher Sekretär des Rektors und des Akademi schen Senats der Karl-Marx-Universität umbenannt. Diese Funktion wird von Dr. Rudolf Gehrke, dem bisherigen Leiter des Rektorats, ausgeübt. Ehrennadel des DFD für Dr. Renate Drucker Mit der goldenen Ehrennadel des DFD wurde anläßlich des Internationalen Frauentages Dr. Renate Drucker, Archivarin und Dozentin für historische Hilfswissenschaften an der Philosophi schen Fakultät, ausgezeichnet. Wissenschaftler auf Reisen Prof. Dr. Rudolf Große, Institut für Deutsche und Germanische Philologie, weilte vom 4. bis 10. März in Polen, um im Rahmen des zwischen der Boleslav- Bierut-Universität Wroclaw und der Karl- Marx-Universität bestehenden Freund schaftsvertrages engere Kontakte aufzu nehmen. Im Reiseprogramm nahm neben Vorträgen über philologische Themen der Erfahrungsaustausch mit polnischen Wis senschaftlern über Fragen der Lehre und Erziehung sowie der Forschung großen Raum ein. Von einem Studienaufenthalt in der So wjetunion kehrte vor einigen Tagen Frau Dr. Renate Hanitzsch, Wissenschaft liche Assistentin am Physiologischen In stitut, zurück. Prof. Dr. Martin Herbst, Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie kehrte Anfang März von einer Vortragsreise in Vietnam nach Leipzig zurück. Ziel der Reise war die Vermittlung von Erfahrungen auf dem Gebiet der modernen Herz- und Gefäßchirurgie. Ein japanischer Mediziner, Dr. Sakano- Takata (Tokio), nahm im Februar seine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für klinische Neurophysio logie der Neurologisch-Psychiatrischen Kli nik der Karl-Marx-Universität auf. Der Gast aus Japan wird mindestens ein Jahr in Leipzig arbeiten. Dozent Dr. Zalucki von der Veterinär medizinischen Fakultät der Universität Wroclaw hielt vor einigen Wochen eine Gastvorlesung über „Die Motorik der Vor mägen“ an der Veterinärmedizinischen Fa kultät der Karl-Marx-Universität. Ausländische Messe- gäste besuchten Frauen- klinik Ärzte aus Westdeutschland, Holland, Griechenland, Ungarn, der CSSR und an deren Ländern nutzten die Messetage zu 5. Plenums des Zentralkomitees für die Organisierung der Zusammenarbeit der an der Ausführung der großen Investi tionsvorhaben Beteiligten machte, blieben in der Diskussion nicht unwidersprochen. Der Referent stellte sich auf den Stand- punkt, die Verantwortung des Anlagen baus für das Funktionieren der gesamten fertigen Produktionsanlage und die Orga nisierung des auf der Baustelle tätigen, aus Dutzenden von Betrieben bestehenden Produktionsverbandes unter der einheit lichen Leitung des Bau- und Montage kombinats festzulegen. Hinsichtlich der Generalauftragnehmerschaft vertrat er den Standpunkt, daß die allgemeine Strukturform des Vertrages bei der Ein richtung von Produktionsanlagen — ge- ’ mäß dem Auftreten von Hauptauftrag nehmern des Anlagenbaus — in der Kombination des Hauptauftragnehmer verhältnisses für Ausrüstungslieferungen mit dem Generalauftragnehmersystem für Bau- und Montageproduktion besteht. In der Diskussion wurde demgegenüber die Auffassung von der kompletten Verant wortlichkeit eines Generalauftragnehmers vertreten. Um andere Probleme wurde in gleicher Weise ein sächlicher Meinungsstreit ge führt, wobei verschiedene Auffassungen gegeneinander abgewogen wurden. Über allem stand das Bemühen, durch gemein same Überlegungen und den Erfahrungs austausch von Wissenschaftlern und Praktikern die besten Möglichkeiten für die Durchsetzung der Gedanken des 5. Plenums zu finden. Die Diskussionsredner schätzten die Konferenz übereinstimmend als eine Ver anstaltung ein, die gut vorbereitet, zu richtiger Zeit die richtigen Themen an faßte. Thesen, Referat und Diskussion gaben viele Anregungen zum weiteren Durchdenken der Probleme, Auf diesem Wege ist die Wissenschaft in der Lage, fördernd in die Entwicklungsprozesse der Praxis einzugreifen. Es ist deshalb zu begrüßen, daß dieses Zusammenwirken von Produktion, Staatsapparat und Wis senschaft bei der Lösung brennender Probleme fortgeführt werden soll. Dr. Herbert Richter einem Besuch in der Universitäts-Frauen klinik. So empfing Prof. Dr. A r e s i n am 6. März drei griechische Gynäkologen, unter ihnen der mit Professor Aresin per sönlich bekannte Oberarzt L o u r o s von der Universität Athen zu einem ausführ lichen Rundgang durch die Klinik und er läuterte ihnen Forschungsaufgaben, vor allem auf der« Gebiet der Prophylaxe. Die Gäste zeigten sich sehr beeindruckt und äußerten sich anerkennend über die Viel fältigkeit der wissenschaftlichen Unter suchungen sowie die guten Möglichkeiten für eine moderne Forschungsarbeit. Ein Dozent von der Frauenklinik Amsterdam äußerte zu Prof. Aresin, es wäre für ihn die größte Freude, ein Jahr an der Leipziger Universitäts-Frauenklinik arbeiten zu können. Germanisten aus Japan, Rektor aus Anhara Zwei japanische Germanisten, Prof. Dr. Shigemasa U t s u i, Pädagogische Aka demie Kyoto und Dr. Hyozo K ashi wa - b a r a, Dozent an der Universität Chiba, besuchten während ihres Messeaufenthalts Magnifizenz Prof. Dr. Müller. Außerdem empfing der Rektor Prof. Dr. Dogramaci, Rektor der Universität von Ankara. Der türkische Rektor, von Beruf Kinderarzt, hatte außerdem eine Besprechung mit Prof. Dr. Liebe, Direk tor der Kinderklinik der Karl-Marx-Uni versität. Der Messedelegation Vietnams und der Mongolischen Volksrepublik gaben der Rektor und die UGL am 9. März 1964 einen Empfang. Johann Sebastian TSachs Passionen bil den in der langen Entwicklungsgeschichte der Passionskompositionen eine abschlie ßende Stufe. Sie zeichnen sich in ihrer Verbindung von Erzählung, Handlung. Betrachtung und Choral durch eine außer ordentliche Prägung aus; es sind drama tische Szenen mit fast „opernhaften“ Zü gen. Alle inneren Kräfte und äußeren Wirkungen, deren die Bachsche Musik fä hig ist, kommen am stärksten in der Matthäus-Passion zum Ausdruck. Größer als bei der Johannes-Passion ist der ge forderte Apparat: zwei vierstimmige Chöre, zwei volle Orchester neben den Solopartien. Das Leidensgeschehen wird in der Matthäus-Passion in eine Reihe von Bildgedanken aufgeteilt, die jeweils durch die Handlungsmomente betrach tende Arien unterbrochen werden. Die schlichten Choralverse und die dramati schen Chorteile geben sowohl stimmungs mäßig wie von der musikalischen Gestal tung her dem Werk eine vollkommene Rundung und Geschlossenheit. Aufführungen der großen oratorischen Werke Bachs durch den Leipziger Uni versitätschor nehmen seit langem im Leipziger Musikleben einen festen Platz ein. Die jüngste Bearbeitung der Mat- Am 11. März beging Prof. Dr. Johannes Müller, Direktor der Universitätsbiblio thek in Leipzig, Professor für Wissen schaftskunde an der Philosophischen Fa kultät, Vorsitzender der Senatskommission für Bibliotheksfragen, Leiter und Mitglied zahlreicher Gremien des Buch- und Biblio thekswesens, Träger der Humboldt- Medaille, der Lomonossow-Medaille der Lomonossow-Universität Moskau und an derer Auszeichnungen, seinen* 60. Geburts tag. Johannes Müller wurde als Sohn eines Lokomotivheizers geboren. Nach Studium, Promotion und erster Berufsarbeit in Mit teldeutschland erlebte er in sowjetischer Kriegsgefangenschaft aus unmittelbarer Nähe die Kraft der sozialistischen Gesell schaft. Das Erlebnis trug seine Früchte: verantwortlicher Einsatz im praktischen Dienst der bibliothekarischen Nach kriegsarbeit, Mitarbeit in der SED und schließlich die Funktion eines Abteilungs leiters im Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen erzielten Arbeits erfolge, die auf den verschiedensten Ebenen entscheidend zur sozialistischen Umfor mung unseres Buch- und Bibliothekswesens beigetragen haben. Die Aufzählung aller Tätigkeiten ist nicht möglich. Wir wol len hier als Angehörige der Universität und ihrer Bibliothek in Würdigung des Jubilars nur noch einmal das Jahr 1959 in Erinnerung rufen und die seitdem unter der neuen Bibliotheksleitung durch Prof. Dr. Müller erreichten Erfolge in ihren Hauptpunkten kurz vergegenwärtigen. Im Zentrum aller Bibliotheksarbeit steht der Bestand. Allein die Zahl der Hand schriften konnte in den letzten fünf Jahren um 1100 erhöht werden. Ähnlich sieht es bei Inkunabeln aus. Es gelang aber auch auf Grund der ausgedehnten internatio nalen Verbindungen Prof. Müllers, insbe sondere mit den Bibliotheken der Sowjet union, der Volksdemokratien und der jun gen Nationalstaaten, vor allem auf dem Weg des Tauschverkehrs, einen erhöhten Eingang wertvoller Literatur zu sichern. Die Erschließung der Bücherschätze ge hört zu der durch Prof. Müller mit beson derer Liebe und Erfolg gepflegten Biblio theksarbeit. Ihr Mittelpunkt, die Aus kunftstätigkeit, wurde planmäßig ausge baut und konnte im Jahr 1963 auf die thäus-Passion während der Frühjahrs messe unter Hans-Joachim Rötzsch, der den Chor seit Beginn des Studienjahres vertretungsweise leitet, war um eine Wiedergabe bemüht, die die sich aus der Dramatik des biblischen Berichtes, den betrachtenden ariosen Teilen und aus der Schlichtheit der Choräle ergebenden Ak zente und Gegensätze in klug durchdach ter Weise aufeinander abstimmte. Von den in Leipzig gut eingeführten Solisten Adele Stolte (Sopran), Käthe Röschke (Alt), Peter Schreier (Tenor) und Hermann Christian Polster (Baß) wurde er darin trefflich unterstützt. Weniger befriedigen konnte Wolfgang Hellmich, dem die Aus- führung der Baß-Arien sowie einiger Re- zitative übertragen war. Das verstärkte Kammerorchester der Karl-Marx-Univer sität erreichte nicht in allen Stücken die für ein „Bach-Orchester“ notwendige Prä zision und Rundung des Orchesterklanges. Die Instrumentalsoli lagen in den Hän den von Erich Kaufmann und Georg Krähner (Violinen), Heinz Fügner (Flöte), Erich Schneider, Fritz Schneider, Edgar Kretzschmann (Oboe d’ amore und Eng lisch Horn), Peter Klug (Violoncello) und Wilhelm Neumann (Kontrabaß); den Or gelpart übernahm kurzfristig Erhard hohe Zahl von 1237 Literaturzusammen- Stellungen, wissenschaftlichen und doku mentarischen Auskünften gegenüber der Beantwortung von 620 Anfragen im Jahre 1961 zurückblicken. Darüber hinaus ar beiten der Direktor und seine Mitarbeiter in Ausweitung ihrer Berufspflichten durch Vorträge, Ausstellungen und Publikationen ständig an der Bestandserschließung. Ein Blick in die Kartei der von den Angehöri gen der Universitätsbibliothek veröffent lichten Arbeiten, unter denen die des Direktors besonders zahlreich sind, zeigt die für den letztgenannten Sektor vielfäl tig aufgewandte Bemühung. In diesem Zusammenhang muß auch der auf Initiative von Professor Müller vom Verlag Edition Leipzig erfolgte Faksimile- druck einer frühmittelalterlichen jüdischen Gebetshandschrift der Universitätsbiblio thek „Machsor Lipsiae" genannt werden; der das Vermögen unseres Biblotheksdirek- tors zeigt, die in Erfüllung unserer volks wirtschaftlichen Aufgaben von Staat und Partei entwickelten Anweisungen und An regungen auch in die Bibliothekspraxis umzusetzen, und im vorliegenden Fall einen Devisengewinn von über einer halben Mil lion zu erzielen. Die Gründe der erfolgreichen Bibliotheks leitung unseres Jubilars sind in seinem verständnisvollen Umgang mit allen Mit arbeitern, in einer bemerkenswert engen Verbindung mit Universität und Partei, den Leipziger und den in- und ausländi schen Bibliotheken und in einer unablässig neue Wege suchenden Betreuung der Leser schaft, die unter anderem ihren Ausdruck findet in Bibliotheksarbeit und Bibliogra phie im Rahmen des Zentralen Bildungs zentrums, und für unsere Studenten, zu suchen. Natürlich bleibt noch sehr vieles zu tun. Es mahnen u. a. die Enge unseres Lese saales und insbesondere die so notwendige Wiederherstellung des Bibliotheksgebäu des. Es ist deshalb wohl unser aller und größter Wunsch zum 60. Geburtstag unse res verehrten Direktors und Professors, daß ihm von seinen zahlreichen Vorhaben vor allem dieser Plan bald erfüllt und ihm zum Nutzen unserer Bibliothek noch eine recht lange Fortsetzung seiner erfolgreichen Leitungstätigkeit zuteil werden möge. G.G. Franke. Hier hätte man sich eine noch größere Differenzierung in der Registrie rung gewünscht, zumal auf das Cembalo als zweites Continuo-Tasteninstrument verzichtet worden war. Der Chor schließ lich bot eine künstlerische Leistung, die besonders in den Chorälen in einer be tonten Durchsichtigkeit des linearen Ge füges und durch einen untheatralischen Stil starke Eindrücke hinterließ. Und daß Hans-Joachim Rötzsch eine insgesamt ge lungene und eindrucksvolle Aufführung geboten hat, sei ihm zuletzt nochmals be stätigt. -ch IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIin Beste Beiträge des Monats Als beste Beiträge im Monat Februar wurden vom Redaktionskollegium der „Universitätszeitung“ die beiden Artikel „Eine .zweite Doktorarbeit' genügt nicht mehr“ von Dr. Gerhard Sarodnick (UZ Nr. 9 vom 27. Februar 1964) und „Ein großartiges, unbequemes Buch“ von Dr. Willy Walther (UZ Nr. 9 vom 27. Februar 1964) mit jeweils 30 DM aus gezeichnet. Als bester Bildbeitrag wurde das Porträtfoto von Günther Katsch (UZ Nr. 8 vom 20. Februar 1964, S. 6) mit 15 DM ausgezeichnet. Illlllllllllllllliuillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllio Universilätschor inferprefierfe Bachs Matthäus-Passion
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