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Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! UNIVERSITÄTSZEITUNG ORGAN DER SED-PARTEIIEITUNG DER KARL-MARX- UNIVEKSITCAT LEIPZIG 12. 3. 1964 8. JG./ 33036 15 PFENNIG DieUniversifätgrüßt Otto Grotewohl zum 70. Geburtstag Der Sekretär der Universitäts-Parteileitung-, der Rektor, der 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung und der Vorsitzende der Universitäts-Gewerkschaftsleitung der Karl-Marx-Uni versität richteten die folgende Grußadresse an Ministerprä sident Otto Grotewohl: Hochverehrter Genosse Ministerpräsident! Die Wissenschaftler, Studenten, Arbeiter und Angestell ten der Karl-Marx-Universität entbieten Ihnen zu Ihrem 70. Geburtstag die herzlichsten Glückwünsche. Wenn sich die Angehörigen der Karl-Marx-Universität mit der großen Zahl von Gratulanten vereinigen, so tun sie dies im Bewußtsein des Dankes für die Hilfe und Unter stützung, welche die Regierung der Deutschen Demokrati schen Republik'und Sie persönlich der Karl-Marx-Universi tät stets angedeihen ließen. In guter Erinnerung sind den An gehörigen der Karl-Marx-Universität die zahlreichen mit Ihnen geführten Gespräche über die Perspektive der Wis senschaft in der Deutschen Demokratischen Republik, in de nen sie stets wertvolle Anregungen für ihre Lehr- und For schungsarbeit erhielten. Die Karl-Marx-Universität schätzt sich auch darum glücklich, daß die Urkunde, mit der das Präsidium des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik am 5. Mai 1953 der Universität Leipzig den eh renden wie verpflichtenden Namen „Karl-Marx-Universität“ verlieh, Ihre Unterschrift trägt, ist doch mit Ihrer Person die erfolgreiche Entwicklung der Karl-Marx-Universität zu einer sozialistischen Bildungsstätte untrennbar verbunden. Darüber hinaus ist es den über 25 000 Angehörigen der Karl-Marx-Universität ein aufrichtiges Bedürfnis, Ihnen für alles zu danken, was Sie der- deutschen Arbeiterklasse ge geben und was Sie für das Gedeihen und Erstarken unseres jungen Arbeiter-und-Bauern-Staates geleistet haben. Vom Sieg des Sozialismus überzeugt, bemühen sich die Angehörigen der Karl-Marx-Universität, mit ganzer Kraft die historischen Beschlüsse des VI. Parteitages der Soziali stischen Einheitspartei Deutschlands, der das Programm des umfassenden Aufbaus und der Vollendung des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik beschloß, zu verwirklichen. In Auswertung des 5. Plenums des Zentral komitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands gilt es, das neue ökonomische System der Planung und Leitung der Volkswirtschaft auch an der Karl-Marx-Universität durchzusetzen. Durch hohe Leistungen in Lehre, Forschung und Erziehung wird die Karl-Marx-Universität ihren Bei trag zur ökonomischen Stärkung unseres Arbeiter-und- Bauern-Staates und damit zur Erhaltung und Festigung des Friedens leisten. Wir freuen uns, Ihnen an Ihrem heutigen Ehrentage be richten zu können, daß sich das Arbeitsabkommen zwischen der Karl-Marx-Universität und dem Kombinat Böhlen, das Ihren Namen trägt, zu beiderseitigem Nutzen auswirkt und sich die Zusammenarbeit immer erfolg- und ertragreicher entwickelt. Die Angehörigen der Karl-Marx-Universität wünschen Ihnen, hochverehrter Genosse Ministerpräsident, noch viele Jahre Gesundheit, Schaffenskraft und weitere Erfolge in der Arbeit zum Wohle unserer Deutschen Demokratischen Republik. Was gehört in den Mittelpunkt der Parteiwahlen? 1 I: ’ H . » K ’ ’ * ** *■- ** ~* - ! I •ül.T 5 : K Interview mit Genossen Dr. H» Wenge, stellvertretender Sekretär der Universitäts- Parteileitung Universitätszeitung: Welches sind die Ziele der Parteiwahlen 1964 an unserer Universität? Genosse Dr. Wenge: In den Parteiwah len 1964 ziehen wir Bilanz, wo wir in der Erfüllung der Beschlüsse des VI. Partei tages stehen, wie wir es verstanden ha ben, an der gesamten Universität wie auch in jedem Institut, jeder Klinik, jeder Seminargruppe die Aufgaben beim um fassenden Aufbau des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik in Angriff zu nehmen. Wir geben uns dar über Rechenschaft, wie es uns gelang, alle Universitätsangehörigen in die Lösung der Aufgaben einzubeziehen. Die Klarheit über das Erreichte, das nüchterne und kritische Einschätzen der Erfolge wie der Mängel in der Ausbildung und Erziehung, in der Forschung, in der Leitungstätigkeit, muß der Ausgangspunkt für die Fest legung der vorrangig zu lösenden näch sten Aufgaben und der perspektivischen Entwicklung auf der Grundlage der Be schlüsse der Partei und Regierung sein. Dazu bedarf es des systematischen Stu diums und der gründlichen Erläuterung der Parteibeschlüsse, insbesondere der Materialien des 5. Plenums des ZK der SED, um alle Wissenschaftler, Studenten, Arbeiter und Angestellten in die Beratung und Lösung der Probleme unserer künfti gen Arbeit einzubeziehen. Aus dieser Zielstellung wird deutlich: die Parteiwah len sind ein Höhepunkt im Leben der Parteiorganisation, sie werden in starkem Maße dadurch charakterisiert, daß sie keine nach innen gerichtete Piskussion der Parteimitglieder sein können, sondern jeden Universitätsangehörigen berühren. Die Neuwahl der Parteileitungen an der Karl-Marx-Universität ist deshalb in erster Linie als ein entscheidendes Mittel für die aus einem besseren Verständnis für die Po litik der Partei erwachsende höhere Qua lität unserer Arbeit auf allen Gebieten zu betrachten. Universitätszeitung: Was heißt für uns Auswertung des 5. Plenums? Welche Pro bleme müssen dabei im Mittelpunkt ste hen? Wie wurde in den Grundorganisa tionen begonnen, diese Probleme zu durchdenken und Schlußfolgerungen dar aus zu ziehen? Genosse Dr. Wenge: Die Auswertung des 5. Plenums muß beginnen mit einem gründlichen und komplexen Studium der Beschlüsse, Referate und Diskussionsbei träge. Wir legen gerade auf das kom plexe Studium großen Wert, weil es zum tiefen Verständnis der Politik unserer Partei notwendig ist und well in der Ver gangenheit oft an die Auswertung von Materialien so herangegangen wurde, daß sich jeder nur die Abschnitte heraus suchte und sie studierte, die sich direkt und im engeren Sinne auf sein Fach gebiet bezogen. Es gibt genügend Bei spiele aus der Vergangenheit, die bewei sen, wie durch ein solches Herangehen Beschlüsse der Partei subjektiv ausgelegt wurden und zu falschen Auffassungen über die Politik der Partei und damit zu Feh lern in der Arbeit führten. Im Mittelpunkt der Auswertung des 5. Plenums sollte vor allem die Beratung folgender Fragenkomplexe stehen: 1 Wo stehen wir in unserer Arbeit im I Vergleich zum Welthöchststand? Ken nen wir den Welthöchststand auf unse rem Wissenschaftsgebiet? Was hindert uns, die Weltspitze zu erreichen und mit- zubestimmen? Was müsser wir tun, um das neue öko nomische System der Planung und Lei tung der Volkswirtschaft für die Arbeit an der Universität, für die Planung und Lei tung der wissenschaftlichen Arbeit richtig auszuwerten? Q Haben wir in der Forschung unsere f* Kräfte bereits genügend auf die Lö sung volkswirtschaftlicher Schwerpunkt aufgaben und für die Praxis bedeutsamer gesellschaftlicher Probleme gelenkt? Sind die vorhandenen Kräfte genügend auf wenige Probleme konzentriert, ist die so zialistische Gemeinschaftsarbeit richtig entwickelt, damit die Aufgaben so rasch wie möglich gelöst werden können? Als Beispiel für die Arbeit einer Grund organisation, in der man richtig begonnen hat. in Auswertung des 5. Plenums Pro bleme der eigenen Arbeit autzuwerfen, möchte ich die Grundorganisation Physik nennen. Die Parteileitung hat sich neben der kritischen Einschätzung des in der Forschung Erreichten bemüht, in der Mit- gliederversammlung einige Ursachen für Mängel aulzudecken und gleichzeitig die verantwortlichen Wissenschaftler - die Leiter von Arbeitsgruppen - um die Be antwortung folgender Fragen gebeten: — Wie schätzen Sie die Arbeit in der Arbeitsgruppe im Vergleich zum Welt niveau ein? — Welche Entwicklungsperspektiven se hen Sie bis 1970? - Was hemmt die Orientierung auf das Weltniveau bzw. das Erreichen des Weltniveaus? 3 Entspricin die Qualität der Ausbil- •• düng und Erziehung der Studenten den Anforderungen der Praxis von heute und in den nächsten Jahrzehnten? Was muß sich in der Ausbildung und Erzie hung ändern, damit sie der Forderung des Jugendkommuniques — höhere, An forderungen gepaart mit Praxisverbunden heit und hoher Selbständigkeit — gerecht wird? Mit der Diskussion solcher Fragen be gannen z. B. die Journalisten, die in Aus wertung des 5. Plenums in den Partei wahlen ihr Ausbildungsziel — Zeitungs wissenschaftler oder streitbarer Publizist — klären wollen. Wichtig ist auch die Beantwortung der Frage, wie sich die in zahlreichen Fach richtungen seit Studienjahresbeginn gül tigen neuen Studienpläne bewährt ha ben, wie es uns mit Hilfe dieser Pläne gelungen ist, das Ausbildungsniveau zu heben. Das erfordert u. a. eine Ein schätzung und Auswertung des wissen schaftlichen und erzieherischen Niveaus einzelner Lehrveranstaltungen, wie das in einer Reihe von Instituten bereits begon nen wurde, und der Bemühungen, eine höhere Effektivität der Lehrveranstaltun gen zu erreichen. Ein gutes Beispiel da für zeigt sich in der Arbeit von Pädago gen und Psychologen, die ausgehend von einem vor etwa einem Jahr in der UZ veröffentlichten Artikel des Genossen Dr. Walter Friedrich (Institut für Psychologie) mit der Ausarbeitung von gemeinsamen Lehrveranstaltungen zum Komplex „Er ziehung und Entwicklung der Persönlich keit" begonnen haben. Die gegenwärtig laufenden Praktika, insbesondere die Komplexpraktika, bieten die Möglichkeit, grundsätzliche Fragen der Verbindung von Theorie und Praxis in der Ausbildung, die Verantwortung des Lehr körpers für die Vorbereitung und Durch führung der Praktika, die Einheit von theoretischer und praktischer Ausbildung u. a. m. aufzuwerfen. Die UZ hat dazu in den letzten Wochen genügend Probleme aufgegriffen, die Ausgangspunkt der Dis kussion sein können! An der Medizinischen Fakultät spielen die Fragen der Ausbildung und Erziehung der Studenten gegenwärtig eine beson dere Rolle. Ab April soll für die Studen ten des III. Studienjahres die Ausbildung im ersten klinischen Semester nach den Grundsätzen der Studienreform beginnen. Dazu bedarf es nicht nur der technisch organisatorischen Vorbereitung, sondern in erster Linie bei allen Beteiligten Klar heit über die Notwendigkeit und das Ziel dieser Veränderung der Ausbildung. Ge genwärtig gibt es im Gegensatz zu an deren Universitäten aber in dieser Hin sicht noch ein ernstes Zurückbleiben an der Medizinischen Fakultät unserer Uni versität. Deshalb halten wir es für eine der vordringlichsten Aufgaben der Partei organisation an der Medizinischen Fakul tät in den Parteiwahlen, die Probleme der Studienreform zu klären und den termin gerechten Beginn der neuen Form der Ausbildung zu sichern. Universitätszeitung: Was sollten die Grundorganisationen tun, um bei der Er- (Fortsetzung auf Seite 2) Am 18. Jahrestag der FDJ ausgezeichnet Mit der Artur-Becker-Medaille in Gold: Gerd Laßner Wissenschaftlicher Aspirant am Mathematischen Institut der Karl-Marx-Universität, Kandidat des Zentralrats der FDJ. Mit der Arthur-Becker-Me- daiile in Gold: Dieter Strützel Wissenschaftlicher Aspirant an der Philosophischen Fakul tät der Karl-Marx-Universität, Mitglied der ideologischen Kom mission der FDJ-Bezirksleitung Leipzig. Mit dem Kunstpreis der FDJ, der Erich-Weinert-Medaille: Volker Braun Student am Institut für Philo sophie, Lyriker, der die Pro bleme der Jugend literarisch zu gestalten versucht. Mit dem Kunstpreis der FDJ, der Erich-Weinert-Medaille: Das Akademische Orchester der Karl-Marx-Universität für seine in achtjähriger Entwicklung erworbenen Verdienste um die Vermittlung bedeutender Musikschätze.