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1 70EZ1964 O Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! U NI VE RS ITATSZ EITU NG ORGAN DER SED PARTEILEITUNG DER KARL MARX UNIVERSITÄT 8. JAHRGANG, Nr. 8 LEIPZIG, 20. FEBRUAR 1964 PREIS 15 PF Prof. Dr. Harig hielt Festrede über Galilei „Galileo Galilei widmete sein ganzes Le- feen der wissenschaftlichen Auseinanderset zung mit den Dogmen seiner Zeit. Er ver trat seine Erkenntnisse in offener Polemik und trug dazu bei, daß sich das neue wis senschaftlich-heliozentrische Weltbild des Kopernikus in der Auseinandersetzung mit der alten aristotelisch-scholastischen Natur- lehre allmählich durchsetzte. Galilei hat geholfen, die Wissenschaft aus der Enge der Gelehrtenstube zu befreien." Dies er klärte Prof. Dr. G. Harig, Direktor des Karl-Sudhoff-Instituts der Karl-Marx-Uni versität Leipzig in seinem Festvortrag auf der Akademischen Festveranstaltung, die am Freitag voriger Woche zu Ehren des 400. Geburtstages Galileo Galileis am 15. Februar in Jena stattfand. Auf Einladung der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, der Fried- rich-Schiller-Universität und der Physika lischen Gesellschaft der DDR hatten sich etwa 200 Wissenschaftler aus allen Teilen der DDR zu dieser Ehrung und Würdigung des großen italienischen Gelehrten in Jena eingefunden. Zu ihnen gehörte als promi nentester Gast der Präsident des National rates der Nationalen Front der DDR, Prof. Dr. Dr. h. c. Erich Correns. Anwesend wa ren auch die Rektoren sowie Prorektoren und Dekane der Universitäten und Hoch schulen der DDR, darunter Prof. Dr. Kurt Schröder, Rektor der Humboldt-Universität Berlin, und Prof. Dr. Georg Müller, Rektor der Karl-Marx-Universität Leipzig. Aus Westdeutschland nahm Dr. Dr. h. c. Franz Heinz von der Akademie der Wis senschaften in Heidelberg an der Festver anstaltung teil. In mehreren Vorträgen würdigten be kannte Wissenschaftler der DDR das Le ben und Wirken von Galileo Galilei. ERNENNUNGEN UND BERUFUNGEN Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen berief Dr. agr. Dr. med. vet. Eduard Gehrke an das Institut für Tierzucht und Tierer nährung und ernannte ihn gleichzeitig zum Dozenten für das Fachgebiet Tier zucht und Tierernährung an der Vete rinärmedizinischen Fakultät. Gleichzeitig ernannte der Herr Rektor im Einvernehmen mit dem Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen Herrn Dr. Dr. Gehrke zum kommissarischen Direktor des Instituts für Tierzucht und Tierernährung der Veterinärmedizinischen Fakultät. Der Rektor ernannte im Einvernehmen mit dem Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen: Prof. Dr. phil. habil. Walter Markov zum komm. Direktor des Afrika-Instituts an der Philosophischen Fakultät Der Rektor entpflichtete Herrn Dr. phil. Kurt Büttner von seinen Aufgaben als komm. Direktor des Afrika-Instituts und dankte ihm für die geleistete Arbeit. Prof. Dr. phil. habil. Lothar Rathmann zum Direktor des Orientalischen Instituts an der Philosophischen Fakultät; Prof. Dr. paed, habil. Lothar Klingberg zum Leiter der Abteilung Systematische Pädagogik am Institut für Pädagogik der Philosophischen Fakultät. Beauftragt wurde: Dr. phil. Klaus Schuhmann mit der Wahrnehmung einer Dozentur für das Fachgebiet Neuere und Neueste deutsche deutsche Literatur an der Philosophischen Fakultät. Im Einvernehmen mit dem Staatssekre tariat für das Hoch- und Fachschulwesen wurden folgende Abteilungen am Slawischen Institut der Karl-Marx-Universität ge gründet: 1. Abteilung Russische und Sowjetische Literatur, Leiter: Dr. Erhard Hexelschnei- der 2. Abteilung Russische Sprachwissen schaft, Leiter: Dr. Rainer Eckert 3. Abteilung Russisch-Unterricht, Leiter: Dr. Walter Wenzel 4. Abteilung Bohemistik, Leiter: Prof. Dr. Rudolf Fischer 5. Abteilung Bulgaristik, Leiter: Dr. Hil mar Walter. Die „Universitätszeitung" fragte Studenten in Böhlen u. a.: Gibt das Praktikum Gelegenheit zu sinnvoller und schöpferischer Tätigkeit, sind die Aufgaben dem Studienplan angepaßt und nützen sie dem Studium? Die Antworten der Böhlener lesen Sie auf Seite 3. Wie aber ist es in anderen Betrieben und Institutionen? Wir hörten, daß ein Mathematikstudent nach dem anderen Bitterfeld verläßt, weil keine Aufgaben für sie da seien; Lehrer studenten der Germanistik halten ein Schulpraktikum für not wendiger als die Teilnahme am Kulturhauspraktikum, und es wird nicht nur bestätigt, daß die Studenten der Binnenhandels ökonomik im HO-Warenhaus, über die wir in der letzten Aus gabe schrieben, überfordert sind, sondern auch eine Reihe anderer Studenten der Wifa sich nicht am rechten Platz fühlen, nicht am nutzbringendsten eingesetzt sind. Wir fragen deshalb alle Praktikanten und die Wissenschaftler: Hilft das Praktikum, die Studenten tatsächlich mit den Haupt problemen ihres Faches vertraut zu machen, in welchem Maße ermöglicht es schöpferische wissenschaftliche Arbeit? Entsprechen Ort des Einsatzes, Aufgabenstellung und Durchführung'des Prakti kums diesen Anforderungen? Neuer Prorektor Der neue Prorektor: Prof. Dr. paed, habil. G. Dietrich Der scheidende Prorektor: Prof. Dr. phil. habil. E. Werner Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen ernannte Herrn Prof. Dr. paed, habil. Ger hard Dietrich mit Wirkung vom 1. Januar 1964 zum Prorektor für den wissenschaftlichen Nachwuchs an der Karl-Marx-Universität. Gleichzeitig hat der Staatssekre tär für das Hoch- und Fachschul wesen Herrn Prof. Dr. phil. habih Ernst Werner seinem Wunsche entsprechend von seiner Funktion als Prorektor für den wissenschaft lichen Nachwuchs an der Karl- Marx-Universität entpflichtet und ihm Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit ausgespro chen. Prof. Dr. Gerhard Dietrich ist Leiter der Fachgruppe Methodik des Biologieunterrichts am Institut für Pädagogik, an dem er seit 1952 tätig ist. Er promovierte 1957 und habilitierte sich 1962. 1959 wurde er in den wissenschaftlichen Rat des Ministeriums für Volksbildung be rufen. 1962 wurde er zum Dozen ten und 1963 zum Professor mit Lehrauftrag ernannt. Seit 1958 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Prorektorats. Prof, Dr. Werner hat sich in sei- ner dreijährigen Tätigkeit als Pro rektor für den wissenschaftlichen Nachwuchs große Verdienste erwor ben. Von Anfang an stand die Er« höhung des Niveaus der Promotio nen und Habilitationen im Mittel punkt seiner Aufmerksamkeit. Er legte Wert auf. eine enge Verbindung mit den Fakultätsräten und den Ange hörigen des Lehrkörpers und ver stand es in kurzer Zeit, ein echtes Vertrauensverhältnis herzustellen, Ständig suchte er nach neuen Formen für einen engeren Kontakt mit den Nachwuchswissenschaftlern selbst. Unter seiner Leitung und durch sein Auftreten ist es gelungen, an der Karl-Marx-Universität eine Atmosphäre des Kampfes um den termingerechten Abschluß der Pro motionen und Habilitationen zu schaffen und ihr wissenschaftliches und theoretisches Niveau zu heben, 1963 wurde er für seine wissen schaftliche Arbeit und seine Tätig keit als Prorektor mit der Verdienst medaille der DDR' ausgezeichnet. Prof. Dr. Werner wird sich jetzt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit als Professor mit Lehrstuhl am In stitut für Allgemeine Geschichte, Abteilung Mittelalter, und als Di rektor des Instituts widmen.