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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 8.1964
- Erscheinungsdatum
- 1964
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196400001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19640000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19640000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 8.1964
-
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- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 5. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 12. März 1
- Ausgabe Nr. 12/13, 19. März 1
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- Ausgabe Nr. 16, 16. April 1
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- Ausgabe Nr. 21, 28. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 23, 11. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 18. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 2. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 16. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 30. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 6. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 13. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 20. August 1
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- Ausgabe Nr. 35-38, 24. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 2. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 8. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 29. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 5. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 19. November 1
- Ausgabe Nr. 47/48, 26. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 3. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50/51, 10. Dezember 1
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Band
Band 8.1964
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KANDIDAT DER PARTEI Gerhard Dorn, Lehrerstudent, Biologie/Chemie, 4. Studienjahr „In kurzer Zeit werde ich in dem Be ruf stehen, den ich mir schon vom fünften Schuljahr an gewünscht habe: Ich werde als Lehrer arbeiten, um Kinder zu er ziehen, die im Kommunismus leben wer den. Ihnen das entsprechend hohe Wis sen zu vermitteln und die moralischen Eigenschaften von Kommunisten anzu erziehen, halte ich für eine sehr entschei dende Aufgabe bei der Entwicklung unse rer Gesellschaftsordnung, wofür ein Lehrer eine besondere Verantwortung trägt. Diese Aufgabe kann er meiner Ansicht nach nur gewachsen sein, wenn er fest mit der Welt anschauung des Marxismus-Leninismus ver bunden ist, wenn er sie nicht nur vertritt, sondern auch darum kämpft, sie in der Praxis des sozialistischen Aufbaus durch zusetzen. Von solchen Überlegungen ging ich aus, gls ich mich mit dem Gedanken be schäftigte, um Aufnahme in die SED zu bitten. Mit dem Antrag, den ich stellte, verpflichte ich mich, noch gründlicher die theoretischen Probleme des Marxismus und die aktuelle Politik von Partei und Regie rung zu studieren. Schon von meinen Unterrichtspraktika her weiß ich, daß Kin der vielfältigste Fragen über unsere Zeit stellen und erkannte, wie notwendig es ist, daß ein Lehrer genau über unsere Entwicklung Bescheid weiß. Ich bin fest davon überzeugt, daß es die Partei ist, die mich am besten in meinem Bemühen unterstützen kann. Waren es doch vor allem Genossen, die während des Stu diums meine politisch-weltanschauliche Entwicklung beeinflußten, wie Dr. Ambro sius und Genosse Schäffner, mit denen ich über alle mich bewegenden politischen Probleme, z. B. über die Entwicklung unse rer sozialistischen Landwirtschaft und über Fragen nach dem 13. August, sprechen konnte und die meinen politischen Stand punkt festigen halfen. Meinen wichtigsten Parteiauftrag sehe ich jetzt darin, mein Staatsexamen so gut wie nur möglich zu bestehen und anschließend einen interessanten Unter richt zu geben, der die Erziehungsziele der Schule, wo ich eingesetzt werde, ver wirklicht." VERANSTALTUNGEN Sonnabend, 15. Februar, 20 Uhr, Veran staltung des Theaterklubs der Jugend im Klubraum des Schauspielhauses: Drei be deutende Persönlichkeiten des Moskauer Theaterlebens, Regisseur Prof. Boris Po krowski, Dirigent Prof. Boris Chaikin und Bühnenbildner Boris Messerer, die zur Zeit an unserem Opernhaus Tschaikowskis Oper ..Pique Dame“ vorbereiten, sprechen über ihre Arbeit, die Oper „Pique Dame“ und ihre Inszenierungsabsichten. Im zweiten Teil des Abends werden die Arbeitsgemein schalten Rezitation, Dramaturgie, Laien spiel, Ballett, Musik, Bühnenbild und Kostüme gegründet. Der Klubrat bittet alle interessierten Jugendlichen, ihm schon jetzt schriftlich mitzuteilen, an welcher Arbeits gemeinschaft sie sich beteiligen wollen (Adresse: Theaterklub der Jugend, Opern haus). Mittwoch, 26. 2. 1964, 16.30 Uhr, Speise raum Ritterstraße: Der Frauenausschuß der Verwaltung der Karl-Marx-Universität ladet alle Kolleginnen und Kollegen zu einem Lichtbildervortrag des Kollegen Eberlein über Budapest und den Balaton ein. Donnerstag, 20. Februar, 15.30 Uhr, im Hörsaal der Hautklinik: Das Amateur- Film-Studio der Medizinischen Fakultät zeigt als Erstaufführung den neuen Film „Alltäglich?“ Publikationen ■ V . a-- * V ' von Angehörigen der Karl-Marx-Universität Grundlagen der Phonetik des Lhasa- Dialektes. Von Dr. Eberhardt Rich ter. Berlin: Akademie-Verlag 1964. VIII + 269 S., m. e. Nachwort von Prof. Dr. Joh. Schubert. (Schriften zur Phonetik, Sprachwissenschaft und Kommunikations forschung, Nr. 8). DAS REDAKTIONSKOLLEGIUM: Günter Lippold (verantwortlicher Redakteur), Karla Poerschke, Jürgen Grubitzsch (Redak teure), Dr. jur. Richard Hähnert, Hans-Dieter Huster. Dr. med, Werner Lehmann, Gerhard Mathow. Karl-Heinz Röhr, Walter Sandring, Wolfgang Weiler. Günther Wilke. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. — Erscheint wöchentlich. — Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1, Ritter straße 26, Fernruf 79 71. Sekretariat Apparat 264. Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und Kreis sparkasse Leipzig. — Druck: LVZ-Druckerei „Hermann Duncker" in 18 138, Leipzig C 1, Peterssteinweg 19. — Bestellungen nimmt jedes Postamt entgegen. Universitätszeitung, Nr. 7, 13. 2. 1964, S. 2 Bienenweide wird verbessert Arbeitsvertrag zwischen Institut für Landschaftsgestaltung und Bezirkslandwirtschaftsrat \ Durch den kommissarischen Direktor des Instituts für Landschaftsgestaltung, Prof. Dr. Hesse, den Prorektor für Forschungs angelegenheiten der Karl-Marx-Universi tät, Prof. Dr. Neels, und den Hauptagro nomen und stellvertretenden Produktions leiter im Bezirkslandwirtschaftsrat Leipzig, Dr. Petzold, wurde ein Rahmenarbeitsver trag zwischen dem Institut für Landschafts gestaltung und dem Bezirkslandwirtschafts rat unterzeichnet, der ab 1. Januar 1964 wirksam ist. In dem gegenseitigen Be mühen um Ausbau der bisher guten Zu sammenarbeit bildet diese vertragliche Re gelung zugleich die Grundlage für spezielle Arbeitsvereinbarungen zur Anfertigung von Aufgabenstellungen, Planungs- und Projek tierungsunterlagen, die der Organisation und Unterstützung landschaftsgestaltender und meliorativer, vornehmlich pflanzlicher Maßnahmen im Bezirk Leipzig dienen. So wurden in einem Arbeitsvertrag für 1964 Standortkartierungen für die Planung von Flurgehölzpflanzungen, insbesondere zur Verbesserung der Bienen weide festge legt. Gestützt auf Vorleistungen zur Ge bietsanalyse des Raumes Leipzig-Ost wird zunächst der Kreis Grimma bearbeitet. Aus der landeskulturell-standörtlichen und der imkerlichen Situation sollen Planungsvor schläge und bestimmte Empfehlungen für die Praxis abgeleitet werden. Ihre unmittel bare Ausführung wird zwischen dem staat lichen Forstwirtschaftsbetrieb Grimma und dem VEB Meliorationsbau Leipzig von Seiten des Instituts koordiniert und als ein Beitrag zur Verbesserung der Bienenhal tung in den sozialistischen Betrieben der Land- und Forstwirtschaft laut Minister ratsbeschluß vom 30. 6. 1963 gewertet. Die Arbeiten dienen zugleich den Interessen der im Bezirksverband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter organisierten Imker. Daneben läuft die Anlage eines Bienen weide-Beobachtungsstreifens und einer Weidensortimentsprüfung für den Bezirk Leipzig. Das Institut für Landschaftsgestal tung übernahm die Aufgabe, diesbezügliche Erfahrungen im Gehölzeinsatz zu sammeln und auszuwerten, wobei vor allem die Nutzbarmachung von Ödlandflächen und volkswirtschaftlich wichtige Nebenproduk tionsmöglichkeiten des allgemeinen Flur holzanbaues Berücksichtigung finden sollen. Kr. Der Dekan stritt mit Mensa, 21.30 Uhr. „Einfach Klasse, wie Prof. Orschekowski mit uns über literarische Probleme dis kutierte.“ „Die Lebenden und die Toten werde ich im Praktikum lesen.“ ..Fürs nächste Mal werde ich mich mit Böll beschäftigen. Ich freue mich sehr auf den nächsten Literaturabend.“ Drei Sätze aus dem Gespräch an einem Tisch, an dem Freunde der Juristenfakultät, in lebhaftem Gespräch vertieft, sitzen. Noch vor einer Stunde diskutierten sie im Klub raum der Fakultät über Probleme des so zialistischen Realismus und unseres Lebens. Ausgangspunkt war Jacobs’ „Beschreibung eines Sommers“, doch es blieb nicht dabei. Freimütig sprachen die Freunde über bisher Gelesenes, und oft gab es harten 5D0rt TT-Meisterschaften Die V. Tischtennis-Meisterschaften für alle Wissenschaftler, Arbeiter und Ange stellten (nicht Studenten) der Karl-Marx- Universität veranstaltet die HSG Wissen schaft am 24. Februar (Herren-Einzel, Her ren-Doppel), 26. Februar (Damen-Einzel, Damen-Doppel), und 2. März (Mannschafts meisterschaft Damen und Herren sowie Mixed-Doppel) jeweils 18.30 Uhr in der Turnhalle der Kaufmännischen Berufs schule, Leipzig W 34, Straße des Komso mol 27. Meldungen sind bis zum 20. Fe bruar an die HSG der Karl-Marx-Univer sität, Leipzig W 31, Stieglitzstraße 40, zu richten. Die Wettbewerbe werden im einfachen KO-System durchgeführt. In den Vor- und Mannschaftskämpfen entscheidet der Ge winn von zwei Sätzen, bei den Endkämp fen der Gewinn von drei Sätzen. Der Ver lierer hat jeweils das Amt des Schieds richters zu übernehmen. Mannschaften be stehen jeweils aus drei Mann. Die Sieger erhalten Ehrenpreis und Ur kunde, die Zweiten und Dritten Urkunden. Die beste Mannschaft erhält einen Wan derpokal, der nach dreimaligem Gewinn, auch nicht hintereinander, in den Besitz der Institution übergeht. Meinungsstreit über die Darstellung des Lebens und besonders der inneren Prozesse des Menschen in seiner Entwicklung, über die Form und Thematik bestimmter Werke. Diskutiert wurde u. a. Christa Wolfs „Ge teilter Himmel“, man kam ganz selbstver ständlich auf Probleme unserer Republik, unseres Lebens, dessen hohes Ziel und dessen Sinn zu sprechen. Und das war auch ein Anliegen dieses Literaturabends der Juristenfakultät, besonders im Hinblick auf das bevorstehende große Treffen der Jugend. Und noch etwas verlangt hervorgehoben zu werden. Mitten zwischen den Studenten stritt und diskutierte ihr Dekan. Er be reicherte den Abend durch seine große Er fahrung, ausgezeichnete Literaturkenntnis und wertvolle Hinweise. So entwickelte sich ein sehr schönes und fruchtbares Verhältnis zwischen Wissen schaftlern und Studenten. Einmütig waren sich die Freunde darin, solche Diskussionen fortzusetzen. Jeden Monat werden sich die Freunde einmal zu sammenfinden, und der Dekan gab seine feste Zusage, stets daran teilzunehmen. Nach dem Praktikum steht Heinrich Böll auf der Tagesordnung, auch dann wird jeder wertvolle Anregungen mitnehmen und viele Probleme unseres Lebens werden die Studenten und ihr Dekan diskutieren. Dieter Zebrowski Besuch aus Nepal am Indischen Institut Kürzlich weilte Herr Bikkhu Amrita- nanda, Präsident der Dharmodaya Sahba von Nepal und Vizepräsident der World Fellowship of Buddhists, am Indischen In stitut der Karl-Marx-Universität. Er folgte einer Einladung der Mitarbeiter dieses In stituts zu einem wissenschaftlichen Mei nungsaustausch, an dem auch Herr Prof. Dr. Schubert und Herr Dr. Richter vom Ostasiatischen Institut und Herr Ku charski vom Paul-List-Verlag teilnahmen. Herr Bikkhu Amritananda berichtete über Probleme der geistigen und kulturellen Entwicklung in Nepal. Die anschließende Diskussion fand in einer aufgeschlossenen und freundschaftlichen Atmosphäre statt. Einen breiten Raum nahmen dabei Fra gen des Verhältnisses des Buddhismus zum Marxismus ein. Es wurde auch die Möglichkeit engerer wissenschaftlicher Be ziehungen sowie eines verstärkten Mei nungsaustausches über Fragen des Marxismus und des Buddhismus erörtert. Herr Bikkhu Amritananda zeigte sich sichtlich beeindruckt von seinem Besuch am Indischen Institut und dem Stand der wissenschaftlichen Arbeit in der DDR. CH Zum Einsatz der Industrieökoniomen im Komplexpraktikum (vgl. UZ-Umfrage „Was verspricht das Komplexpraktikum 1964?“) schreibt uns Prof. Dr. Schmidt, Direk tor des Instituts für Industrieökonomik: Eines der Hauptziele für das Komplex praktikum ist ein hoher Nutzen sowohl für die wissenschaftliche Ausbildung der Studenten als auch für den jeweiligen Praktikumsbetrieb, in dem die Unter suchungen durchgeführt werden. Er kann nur bei entsprechenden technischen und ökonomischen Kenntnissen erreicht wer den. Einen wesentlichen Einfluß haben deshalb die spezielle Ausbildung der Stu denten und die richtige Vorbereitung des Komplexpraktikums. Entsprechend der vom Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen be stätigten Spezialisierung der wirtschafts- wissenschaftlichen Ausbildung wurden an der Karl-Marx-Universität Industrieöko nomen für die metallverarbeitende Indu strie, die Leicht- und die Lebensmittel industrie ausgebildet. Den Studenten wur den dabei die erforderlichen Kenntnisse in der speziellen Technologie und in der Ökonomie des Industriezweiges vermittelt. Die Industrieökonomen werden deshalb im Praktikum 1964 schwerpunktmäßig in neun Betrieben der metallverarbeitenden Indu strie und vier Betrieben der Leicht- und der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Die Praktikumsthemen sind ausschließlich auf aktuelle Probleme der Einsatzbetriebe be zogen. Das Praktikum wurde inhaltlich bereits im Sommer 1963 vorbereitet. Mehrere Industrieökonomen werden ge meinsam mit Arbeitsökonomen und Ma thematikern das Komplexpraktikum im VEB Drehmaschinenwerk Leipzig ablei sten. Sie bearbeiten Probleme des An laufs der Produktion neuer Erzeugnisse (insbesondere von elektronisch gesteuerten Halb- und Vollautomaten). Da hierbei auch die methodischen Voraussetzungen für die Anwendung von Anlaufkurven zu klären sind, ist die Mitarbeit der Mathematiker besonders wertvoll. Die Leitung dieser Praktikumsgruppe liegt ebenfalls beim Institut für Industrieökonomik. Es ist un zutreffend, daß das Institut wochenlang keinen Verantwortlichen benannt habe (vgl. Bemerkung der Kollegin Schmidt im Interview in der UZ Nr. 3/1964, S. 3). Be reits drei Tage nach Eingang des Briefes des Prorektorats für Studienangelegenhei ten, in dem das Institut erstmals von den zusätzlichen Praktikumsaufgaben Kennt nis erhielt, hat das Institut dem Protek torat den verantwortlichen Betreuer mit geteilt. Zwei Industrieökonomen untersuchen ge meinsam mit zwei Binnenhandelsökono men unter der Leitung des Instituts für Industrieökonomik in der WB Eisen-, Blech-, Metallwaren, Karl-Marx-Stadt, Fragen der Sicherung einer qualitäts- und sortimentsgerechten Produktion von Kon- sumgütern. Die -Studenten werden damit in einen sehr wichtigen Auftrag ein bezogen, den die WB EBM als Exportier- WB vom Volkswirtschaftsrat zur Durch- •Setzung des neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung der Volkswirt schaft erhalten hat. Ein Drittel aller Studenten des III. Stu dienjahres der Fachrichtung Industrie ökonomik ist am Komplexpraktikum im VEB Kombinat „Otto Grotewohl“ Böhlen beteiligt. Da die Studenten keine speziel len Kenntnisse in der chemischen Tech nologie und in der Ökonomik der chemi schen Industrie besitzen, werden an die Studenten besonders hohe Anforderungen IIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIinilH^ Illlllllll Nachdenkliches über einen Fragebogen (Fortsetzung von Seite 1) Aber gerade die durchgehende Tendenz, auch kritische Meinungen zu äußern, ist doch ein Beweis dafür, daß die überwie gende Zahl der positiven oder optimistischen Antworten ebenfalls einen hohen Wahr heitsgehalt haben. Am Rande sei bemerkt, daß alle Befragungen in der DDR, was ihre Auswertbarkeit und ihren Gehalt be trifft, verglichen mit wesentlichen Befra gungen, weit überlegen sind und schon dadurch das dumme Gerede reaktionärer Soziologen Lügen strafen, daß Befragun gen nur in der „freien Welt“ möglich seien. Eine wichtige inhaltliche Seite der Be fragung, die ich noch anführen will, be trifft die Einstellung zur Arbeit, die Ver antwortung des einzelnen für seinen Ar beitsbereich, für die Ergebnisse seiner Tätigkeit. Es gab im Hinblick auf diese Probleme eine ganze Reihe von Fragen, deren genaue Auswertung einer ausführ lichen Analyse Vorbehalten bleiben muß. Bei allen aber zeigt sich das Neue, was in dieser Hinsicht gerade unter der Intelli genz in den letzten Jahren entstanden ist, besonders deutlich. Hier sei nur auf eine dieser Fragen eingegangen. Diese Frage lautet: „Was befriedigt Sie in Ihrer jet zigen Arbeit und was nicht?“ Sie wurde, wie schon oben angeführt, von zehn der Befragten nicht beantwortet. 27 schrieben nichts darüber, was sie befriedigt. (Math.- Nat. 9, Vet.-Med. 2, Landw. 8, BGW 8.) Da es sich um eine offene und dazu um eine Doppelfrage handelt, heißt das nicht, daß diese 27 gar nichts Positives in ihrer Arbeit finden — jedenfalls wurde das von keinem ausdrücklich betont. Trotzdem drängen, sich bei ihnen die negativen Tat bestände so auf, daß sie nur dazu schrei ben. Umgekehrt hatten 22 soviel Positives zu berichten, daß sie keine Bemerkungen zu Mängeln machten. (Math.-Nat. 9, Land wirtschaft 7. Vet.-Med. 2, BGW 4.) 111 der Befragten bringen zum Ausdruck, daß sie vom Inhalt ihrer Arbeit befriedigt sind, 38 sind vom Inhalt der Arbeit und ihrer Erziehungsaufgabe und 19 von der Er ziehung befriedigt. Bei 20 gibt es andere Gründe, wie gute Verbindung zwischen Theorie und Praxis, ein gutes Kollektiv, der Nutzen der Arbeit für die Gesell schaft und ähnliches. Auch die Antworten darüber, was die Arbeit unbefriedigend erscheinen läßt, zeugt im Grunde von der verantwortungs bewußten Einstellung zur Arbeit. 95 sind unbefriedigt, weil sie durch unnötigen Papierkram, unfruchtbare Sitzungen und Versammlungen, Störungen des Arbeits ablaufes und ähnliches von ihren eigent lichen Aufgaben abgehalten werden. Na türlich bedarf dieser Punkt einer weite ren Auswertung, um Änderungen an dem kritisierten Zustand vornehmen zu kön nen, Unter dem aufgeworfenen Gesichts ¬ punkt aber sind diese Kritiken durchaus positiv zu werten, zumal nahezu in keiner dieser Antworten diese Probleme nur schlechthin negierend, sondern fast immer unter dem Blickpunkt der Verbesserung der Arbeitsleitung behandelt werden. 38 der Befragten sind mit bestimmten Er scheinungen der Leitungsarbeit (Be treuung, Praxisverbindung, Schwerpunkt bildung, Organisation der Arbeit u. a.) durch den Institutsdirektor, Abteilungslei ter usw. nicht zufrieden. 14 führen mate rielle Mängel, wie fehlende Geräte und Bücher, lange Bestellzeiten u. a. als un befriedigend an, und 46 haben andere Gründe, wie ungenügende Praxisverbin dung, unzureichende eigene Qualifikation, schlechtes Kollektiv, ungenügende Verbin dung zu anderen Instituten der DDR, des sozialistischen oder auch des kapitalisti schen Auslandes. Bei Gesprächen wurde ich des öfteren gebeten, über die ersten Ergebnisse der Befragung zu berichten. Vorliegender Ar- tikel sowie eine Aussprache im Assisten tenklub der Mathematisch-Naturwissen schaftlichen Fakultät sollen der Anfang dazu sein. Vielleicht werden einige, die einen Fragebogen erhalten haben, ihn aber noch nicht beantworteten, angeregt, das noch nachzuholen. Zwar hängt das Ergebnis einer solchen Befragung nick von der Vollständigkeit der eingehenden Antworten ab, aber je vollständiger die Fragebogen zurückkommen, desto vielsei tiger und interessanter wird das Mate rial, desto genauer wird auch die mög liche Aussage, gestellt. Zur Überwindung der objektiven Schwierigkeiten der Ausbildungsbedingun gen sind aber auch besondere Maßnahmen für die Anleitung und Betreuung durch das Kombinat und die beteiligten Insti tute der Karl-Marx-Universität notwen dig. Für die Einbeziehung von Industrieöko nomen in die Praktikumsgruppen des Physikalischen Instituts für Untersuchun gen im Institut für Halbleitertechnik Tel tow (Untersuchung zur optimalen Aus- wertetechnik für eine Kleinstserienferti gung von Siliziumgleichrichtern) und im Institut für technologische Entwicklung und Wärmetechnologie der Metallurgie (Untersuchungen über die Anwendung der berührungslosen Dickenmessung der Walz adern in Stahl- und Walzwerken) sind jedoch die Voraussetzungen nicht gegeben. Die Studenten hätten weder die erforder lichen technologischen und ökonomischen Kenntnisse, um erfolgreich diese Aufgaben lösen zu können. Als verantwortlicher Fachrichtungsleiter konnte ich deshalb einen derartigen Einsatz nicht befürwor- I ten. Dem Physikalischen Institut wie auch | dem Prorektorat für Studienangelegen heiten habe ich ebenfalls wenige Tage nach der Mitteilung an das Institut für Industrieökonomik empfohlen, eine Ge- | meinschaftsarbeit mit der Ingenieurökono- I mischen Fakultät der Bergakademie Frei- | berg zu organisieren, da nur diese Fakul- i tät entsprechend den eingangs genannten Spezialisierungsfestlegungen die ökono- I mische Ausbildung auf dem Gebiete der Metallurgie vertritt. Der jeweilige Einsatz der Industrieöko nomen liegt also nicht im bloßen Ermes- I sen des Fachrichtungsleiters. Er hängt viel mehr von den objektiven Ausbildungs bedingungen in technologischer und öko nomischer Hinsicht ab. Die Durchsetzung des Produktionsprin zips in der Lehre und Forschung ist nicht ; auf naturwissenschaftliche Gebiete be schränkt. Sie trifft in vollem Umfang auch . für die gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen zu. In der Neugestaltung des wirtschaftswissenschaftlichen Studiums ge- ” mäß Beschluß des Präsidiums des Mini sterrates der .DDR vom 27. Juni 1963 wurde dies auch in vollem Maße beachtet. POST In diesem Jahr sind 15 Industrieöko nomen zur Ableistung des Komplexprak tikums im VEB Kombinat „Otto Grote- wohl“ Böhlen eingesetzt. Es soll nicht verschwiegen werden, daß I es anfangs bei uns „Böhlenern“ gegenüber i der uns gestellten Aufgaben Vorbehalte I gab. Die Vorlesungen in unserem Hauptfach i vermitteln uns zweigökonomische Kennt- ! nisse — entsprechend einer Festlegung des | Staatssekretariats für das Hoch- und Fach- I schulwesen — vor allem aus der metall- I verarbeitenden Industrie. Wir waren des- | halb der Meinung, daß in einem Großbe- ; trieb der Chemie in erster Linie Ökono miestudenten der Hochschule für Chemie I Halle—Merseburg zum Einsatz kommen sollten. Erst in den Aussprachen mit Wis senschaftlern des Instituts sahen wir ein, ! daß unsere Mitarbeit im Komplexprakti- j kum in Böhlen unbedingt notwendig ist. I Nachdem unsere Zweifel beseitigt waren, I wollten wir natürlich unser Bestes geben, j Da wir am Institut nichts Näheres über unsere Aufgabe erfahren konnten, be- ! schlossen wir, noch vor Beginn des Prakti- ; kums den Betrieb aufzusuchen. Unser Thema lautet: „Untersuchung der Möglichkeiten der innerbetrieblichen Trans portoptimierung am Beispiel des O:-Werk- transports“, wobei eine Analyse des Istzu standes. theoretische Möglichkeiten des Transports, Erfassung der Transportlei stung und Transportkapazität als Begrün dung für die rechentechnische Optimierung gefordert waren. N Mit diesen Vorstellungen kamen wir zu unserem Betreuer Kollegen Augusta (Werk- I transport). Zuerst war er über unser Thema überrascht. Leider war ihm diese letzte i Fassung des Themas nicht bekannt. Im I weiteren Gespräch erfuhren wir seine Vor stellungen über unseren Einsatz. So teilte er uns mit, daß das Hauptproblem darin ' besteht, die Erfahrungen der Transport- . und Kostenoptimierung Sumas und Bunas I auszuwerten und auf die speziellen Ge- | legenheiten des Kombinats anzuwenden. Abschließend gab uns Kollege Augusta | noch sehr gute Literaturhinweise, die eine | wesentliche Ergänzung zu den vom Insti- l tut gegebenen Hinweisen darzustellen. Diese Aussprache betrachten wir als eine gute Vorbereitung des Praktikums. Vor I allem zeigte sie uns, daß wir als Industrie ökonomen, auch ohne Spezialkenntnisse in der Chemie, tatsächlich benötigt werden. Abschließend noch eine Frage: Wir hör ten, daß von Seiten des Werkes vorgesehen ist, aus dem zentralen Fonds Mittel zur Prämiierung der besten Arbeiten der Stu denten bereitzustellen. Das läßt sich weit fassen. Die Auswertung des „Neuen öko- ; nomischen Systems“ zeigt aber, daß es bes ser ist, eine genaue Problemstellung bei Erreichen des Zieles zu prämiieren. Wäre ■ es nicht ein großer Anreiz, für eine fest gelegte Aufgabe und deren Erfüllung eine „Zielprämie“ festzulegen? Lutz Franke, Helmut Kampa» Wifa C 6 (W)
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