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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 8.1964
- Erscheinungsdatum
- 1964
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196400001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19640000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19640000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 8.1964
-
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- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 5. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 12. März 1
- Ausgabe Nr. 12/13, 19. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 2. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 9. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 16. April 1
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- Ausgabe Nr. 21, 28. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 23, 11. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 18. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 27, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 16. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 30. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 6. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 13. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 20. August 1
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- Ausgabe Nr. 35-38, 24. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 2. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 8. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 29. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 5. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 19. November 1
- Ausgabe Nr. 47/48, 26. November 1
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Band
Band 8.1964
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Welt der Wissenschaft Universität Uppsala beginnt Aus bildung von Dokumentaristen Die schwedische Universität Uppsala will spätestens im Herbst 1965 beginnen, Studenten im Fach Dokumentation auszu bilden. Der Bedarf an wissenschaftlich ausgebildeten Dokumentaristen wird für das Jahr 1970 in Schweden auf 300 ge schätzt, so daß jährlich etwa 50 Kandida ten für dieses neue Fach ausgebildet wer den müssen. Die Ausbildung und For schung soll in Gemeinschaftsarbeit mit der Universitätsbibliothek auch mit Hilfe auto matischer Datenverarbeitungsmaschinen geschehen. Sie soll in erster Linie dem Wirtschaftsleben, den Forschungsinstituten und den Bibliotheken zugute kommen. Es gibt vier Ausbildungszweige: die biblio grafische, die technisch-wissenschaftliche, die verwaltungstechnische und die medizi nische Dokumentation. Die Studenten sol len u. a. lernen, sich allgemein zu orien tieren, wissenschaftliche Daten zu spei chern und sie wiederzuverwenden. Neue Schriftenreihe über Information und Dokumentation „Wissen — Information — Welthöchst stand“ ist der Titel, einer Broschüre, die jetzt als erste Publikation der neuen „ZIID - Schriftenreihe“, einer ständigen Reihe von informativen Veröffentlichun gen des Berliner Zentralinstituts für In formation und Dokumentation, erschienen ist. Das Heft gibt eine Einführung in Praxis und Probleme der Information und Dokumentation, es enthält Angaben über den Aufbau des einheitlichen Systems der Information und Dokumentation in der DDR sowie die vom Staatssekretär für Forschung und Technik gebilligte „vor läufige Rahmenordnung für Informations stellen, Leitstellen und zentrale Leitstellen für Information und Dokumentation sowie für andere auf diesem Gebiet tätige Stel len“ vom 5. September dieses Jahres. Die Broschüre gibt auch Auskunft über bisher noch wenig beachtete Informationsquellen und ihre Nutzung. Narkose-Mehrfachendoskopie entwickelt Die Narkose-Mehrfachendoskopie ist in jahrelanger wissenschaftlicher Gemein schaftsarbeit von einem Ärztekollektiv der Inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses in Neustrelitz entwickelt worden. Die An wendung dieser Endoskopie ermöglicht es, mit Hilfe von Spiegeln vorgebildete Kör perhöhlen zu untersuchen und die ent sprechende Diagnose zu stellen. Bisher wurden im Neustrelitzer Krankenhaus 500 Patienten mit Erfolg nach dem neuen Verfahren untersucht. Stahlkugeln in der Wirbelsäule Nichtrostende, säurebeständige Edel stahlkugeln hat Dr. Ulf Fernstroem von der chirurgischen Abteilung des west- schwedischen Uddevalla-Krankenhauses in bisher 33 Fällen erfolgreich zwischen die Rückenwirbel von Patienten verpflanzt, die an schweren Bandscheibenschäden lit ten und nahezu bewegungsunfähig waren. Die Kugeln, die einen Durchmesser von 10 bis 16 Millimeter haben, werden von den Knorpeln der Wirbelsäule gut ver tragen. Die erste derartige Operation hatte der schwedische Mediziner an zwei jungen Holzarbeitern ausgeführt, deren Wirbel säulenscheiben stark beschädigt und ver krüppelt waren. Beide Arbeiter konnten nach relativ kurzer Genesungszeit ohne Beschwerden wieder ihrer Arbeit nach- gehen. Herzoperationen an Säuglingen Unter den 4000 Herzoperationen, die im Nowosibirsker Institut für Experimentelle Biologie und Medizin unter Leitung des Chirurgen Jewgeni Meschalkin vorgenom men wurden, ragen vor allem solche her vor, die in mehr als zehn Fällen an Säug lingen mit einem Alter von weniger als einem Jahr durchgeführt worden sind. Bisher galten derartige chirurgische Ein griffe wegen der Feingliedrigkeit des Her zens und der Blutgefäße als unausführ bar. In einer TASS-Nachricht wird in diesem Zusammenhang von einem eineinhalb monatigen Mädchen berichtet, das eine derartig komplizierte Herzoperation glück lich überstanden hat und im darauffolgen den halben Jahr ihre Altersgenossen in der Entwicklung einholte. Im Fall der kleinen Ira Moissejenko griffen die Ärzte zur sogenannten Anastomose, vereinigten die Aorta mit der Lungenarterie und be seitigten im Anschluß daran die angebo renen Herzfehler. Kaltserilisation mit Äthylenoxyd Einen Äthylenoxydsterilisator, der eine Schonende „kalte“ Keimfreimachung ga rantiert, haben Mitarbeiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Epi demiologie der Humboldt-Universität ent wickelt und getestet. Das Funktionsmuster vereinigt die neuesten ausländischen Erkenntnisse mit eigenen Arbeitserfahrungen, die bei der Verwendung provisorischer Glasapparate muster gemacht wurden. Hitzeempfindliche Gegenstände und Materialien, wie Gummi, Blaste, Gewebekonserven und kleine elek trische Anlagen können unter Anwendung von Äthylenoxyd, einer leicht flüchtigen Flüssigkeit mit keimtötender Wirkung, bei Temperaturen unter 56 Grad Celsius steri lisiert werden. Der Vorgang wird als Kalt- Aterilisation bezeichnet. Auf der Grundlage der intensiven For- schungsarbeit des Berliner Instituts wird Wozu Department? Nicht zuletzt durch die Anregung des Entwurfs der „Grundsätze für die Gestaltung des einheitlichen sozialistischen Bildungssystems“ über die Stellung, Funktion und Struktur der Universitäten der DDR, aber auch aus dem Bedürfnis, die Wirk samkeit der wissenschaftlichen Ar beit in Lehre und Forschung zu er höhen, die Organisation der wissen schaftlichen Arbeit zu verbessern so wie Planung und Leitung der wis senschaftlichen Arbeit effektiver zu gestalten, begann in jüngster Zeit eine rege Diskussion um diese höchst wichtigen Themen. Prof. Müller ist es zu danken, daß er durch seine Information über das Department-System, die von den Universitätszeitungen der Karl- Marx-Universität und der Hum boldt-Universität abgedruckt wurde, neue Aspekte zu dieser Problematik beisteuert. Ich teile völlig seinen Standpunkt, der am Schluß des Artikels formu liert ist, daß es uns um die Entwick- lung neuer Formen der Wissen schaftsorganisation gehen muß, die den Anforderungen der wissen schaftlich-technischen und Kultur revolution in bezug auf Lehre, For schung und Erziehung besser ent sprechen. Eben deshalb scheint mir der Ausgangspunkt nicht so sehr bei der Frage „Was ist Department“, son dern „Wozu Department“ zu liegen. Wenn, wie Prof. Müller hervorhebt, das Department Einsparungen an Arbeitskräften, Mitteln und Geräten ermöglicht, so ist das sicherlich nur von sekundärer, wenn auch nicht von untergeordneter Bedeutung. Die Kardinalfrage kann doch nur sein: Entspricht die Department- Struktur modernsten Entwicklungs richtungen der Wissenschaft, ja noch mehr, wird das Entstehen neuer Wissenschaftszweige dadurch begün stigt? Wird mit Hilfe einer derart gestalteten Organisation der Wissen schaft den Anforderungen der Pra xis, der Gesellschaft, des Perspektiv planes besser Genüge getan? Kann die Wissenschaft ihrer Funktion als unmittelbare Produktivkraft durch das Department-System wirksamer nachkommen? Ich neige dazu, diese Frage zu be jahen. Allerdings werden nach mei ner Überzeugung die dem Depart ment innewohnenden Vorzüge der Wissenschaftsorganisation in der kapitalistischen Gesellschaft nicht zur vollen Entfaltung kommen kön nen, weil der Wissenschaft dort das Prinzip der Einheit von Wissenschaft und Praxis, von Wissenschaft und Gesellschaft ebenso fremd ist wie der den Individualismus überwin dende Grundsatz der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit. Die sowjetischen Wissenschaftler, besonders von Nowosibirsk, prakti zieren ähnliche moderne Formen der Wissenschaftsorganisation auf über zeugende Weise, wie das ihre Ergeb nisse ' der Forschungstätigkeit, der Lehre und Erziehung bestätigen. Allerdings leiden wir, wie mir scheint, an einer nur ungenü gend exakten Übersicht über die Erfahrungen sowjetischer Wissen schaftsorganisation, u. a. deswegen, weil die Dokumentation zu diesen Themen bei uns noch völlig fehlt. Ich möchte nicht so weit gehen wie Prof. Müller und die Humboldtsche Idee der Universität als gänzlich veraltet im Hinblick auf die gesell schaftlichen Anforderungen gegen über Forschung, Lehre und Erzie hung verwerfen. Die Idee der Universitas littera- rum wie auch das Prinzip der Ein heit von Lehre und Forschung bei spielsweise sind m. E. sowohl höchst aktuell wie absolut modern und ste hen — nebenbei gesagt — ganz und gar nicht im Widerspruch zur De partment-Struktur. Für veraltet, weil eben ausschließ lich auf jahrhundertealte Entwick lung zurückgehend, halte ich die Fakultätsstrukturen mit ihren mehr oder weniger autonom nebeneinan der bestehenden Instituten. Aller dings ist nicht zu übersehen, daß in den vergangenen Jahren bei uns wertvolle Beispiele zur Überwin dung dieses Zustandes geschaffen wurden. Ich denke nur an das ge sellschaftswissenschaftliche Grund studium, die Technische Fakultät in Rostock oder die komplexen, meh rere Institute umfassenden For schungsthemen wie auch die Zusam menarbeit der Institute in Lehre und Erziehung, wovon ausgehend sich auch in der Wissenschaft die sozialistische Gemeinschaftsarbeit immer stärker entwickelt. Insofern gibt es eben kein Schema der deutschen Universität mehr. Wenn trotz starker Bemühungen die alten und starren Strukturen der Universität in Westdeutschland zäh lebig, der Tradition und dem Kon servatismus verhaftet, weiter bestehen, so gilt das schon nicht mehr für die Universität der DDR. Ich halte das Institutssystem an sich nicht für verfehlt und die von Prof. Müller gekennzeichnete Hierarchie nicht für seine Spezifik. Wie wäre cs sonst zu erklären, daß es eine Viel zahl von Instituten gibt, in denen wissenschaftliche Räte, Arbeitsbera tungen und andere kollektive wis- Gedanken zum Artikel „Was heißt Department" von Prof. Dr. Johannes Müller, Di rektor der Universitätsbiblio thek der Karl-Marx-Universi tät, in „Universitätszeitung" vom 30. Juli 1964 / Von Bernd M u s i o I e k, stellv. Vorsit zender des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Wissen schaft ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ senschaftliche Gremien sichtbarer Ausdruck der Festigung der soziali stischen Demokratie sind, die zu wichtigen Beratungsorganen der In stitutsdirektoren werden. Die ge meinsamen Arbeitsprogramme ha ben sicher auch bei der endgültigen Überwindung von Überbleibseln feudaler und manufakturmäßiger Organisationsformen der Wissen schaft große Bedeutung. Dennoch weist das Department-System ins Auge fallende Vorzüge auf. Sie be stehen z. B. in folgendem: Die bestimmende Tendenz der Wissenschaftsentwicklung ist ihr Integrationsprozeß, der einer uferlosen Spezialisierung entgegen wirkt. Die Einheit der Wissenschaf ten, die Verflechtung und gegensei tige Ergänzung der einzelnen Wis senschaftszweige, einschließlich Na tur- und Gesellschaftswissenschaf ten, wird immer deutlicher. Neue Wissenschaftsdisziplinen entstehen an den Nahtstellen der Wissen schaftszweige. Diese neuen Erscheinungen können in Forschung und Lehre nur durch das enge Zusammenwirken von Wis senschaftlern der verschiedensten Disziplinen berücksichtigt und geför dert werden. Das Institutssystem birgt die Gefahr der ständig weiter gehenden Spezialisierung in sich, während das Department-System, wie die Auffassung der Universität als Verkörperung des Prinzips der Einheit der Wissenschaften, den oben gekennzeichneten Entwicklungs richtungen entspricht. Es gehört zur traditionellen Aufgabe der Universität, nach einzelnen Wissenschaftsdisziplinen in Fakultäten und Instituten organi siert, Lehre, Erziehung und For schung zu betreiben. Einerseits ist damit die Gefahr verbunden, daß sich neue wissenschaftliche Diszipli nen nicht organisch in das Gesamt gefüge der Universitätsstruktur ein fügen können und andererseits be steht überhaupt die Frage, ob es nicht auch andere Leitgedanken für die Gestaltung der Universitäts struktur gibt. Ich möchte meinen, daß die in rei nen Forschungsinstituten geübte Pra xis, die Organisation der Wissen schaft weniger von den Wissen schaftsdisziplinen als vom Objekt der Forschung her zu bestimmen, bedeutende Vorzüge aufweist, vor allem doch eine sehr viel engere Verbindung von Wissenschaft und Praxis ermöglicht. Ansätze gibt es dazu auch an den Universitäten und Hochschulen. Ich denke dabei an die Präzisierung von Ausbildung und Erziehung für bestimmte Berufsrich tungen wie Wirtschafts- und Justiz- Juristen. Die Organisierung von Forschung, Lehre und Erziehung vom komple xen Objekt her, die Gruppierung der einzelnen Wissenschaftsdiszipli nen um dieses Objekt zu seiner Er forschung, seiner Darstellung in der Lehre, ermöglichen ein enges Zusam menwirken der einzelnen Wissen schaftszweige, orientieren sie auf die Erfordernisse der Praxis, ohne sie praktizistisch zu beengen, ohne die Forschung auf die Zweckforschung zu reduzieren, ohne Lehre und Er ziehung auf enge Spezialistenausbil dung zu begrenzen. Sie fußt auf einem der entscheidenden Grund sätze der Hochschulausbildung, näm lich der untrennbaren Einheit von Forschung und Lehre und ermög licht, die Studenten so früh wie möglich in die Forschungsarbeit ein zubeziehen, sie auf ihre künftige Tätigkeit vorzubereiten und ihre wissenschaftlich-produktive Tätigkeit anzuregen. Sicherlich wird es auf diese Weise sowohl leichter möglich sein, die ver antwortliche Beteiligung der Praxis bei der Gestaltung der Ausbildung zu erhöhen, wie auch die sozialisti sche Gemeinschaftsarbeit zwischen Wissenschaft und Produktion zu ver tiefen und die Ergebnisse wissen schaftlicher Arbeit ohne Verzöge rung in die Praxis umzusetzen. Ich könnte mir beispielsweise vor stellen, daß im Komplex, „Das so zialistische Dorf“ neben Veterinär medizin und landwirtschaftswissen schaftlichen Disziplinen auch päd agogische, philosophische, juristische, ökonomische und mathematische Fä cher vertreten sind, die einanderauf fruchtbare Weise ergänzen. Sicherlich ist dieses Prinzip nicht generell anwendbar, aber da, wo es möglich ist, entspricht ihm das Department-System auf glückliche Weise. © Traditionelle Formen der wis senschaftlichen Arbeit, wie die individuelle Forschungstätigkeit, die Enzyklopädie des Wissens und an dererseits das stark zunehmende Spezialistentum weichen mehr und mehr im Prozeß der Vergesellschaf tung und Industrialisierung der Wis senschaft, Arbeitsteilung, Koordina tion und Information in der wissen schaftlichen Arbeit werden zum dringenden Gebot. Die sozialistische Gemeinschaftsarbeit wird notwendig zur einzig möglichen Form frucht barer und effektiver wissenschaft licher Arbeit. Wir haben sie bislang vorwiegend auf der Institutsebene oder in der Zusammenarbeit zwi schen Wissenschaft und Praxis ge fördert, sie wird ebenso notwendig im Zusammenwirken verschiedener Wissenschaftszweige bei der Lösung der Forschungsprobleme des ge meinsamen Objekts. Die Department-Struktur scheint beweglicher und flexibler als ein starres und nicht leicht verän derbares Institutssystem. Es er scheint durchaus denkbar, Depart ment-Strukturen — wie das offenbar in den USA und anderswo üblich ist — für die Bewältigung bestimmter Forschungskomplexe zusammen schließen und sie nach Erfüllung der Aufgaben wieder aufzulösen. © Sicherlich ist der Gesichtspunkt Prof. Müllers richtig, wenn er die großen Möglichkeiten hervor hebt, mit Hilfe der Department struktur die gewaltigen Summen an Mitteln und Geräten wie auch die beträchtliche Zahl von Arbeitskräf ten, die der Wissenschaft zur Verfü gung stehen, so rationell wie mög lich einzusetzen. Hier eröffnet sich ein Weg, aus der Abgeschiedenheit nach dem Muster des Einzelbauern hofes, wie'das für manche Institute noch typisch ist, herauszukommen zur möglichst kollektiven Nutzung aller materiellen Möglichkeiten, die der Wissenschaft offenstehen. © Der Prozeß der Festigung so zialistischer Demokratie in un seren Universitäten und Hochschu len, die uneingeschränkte schöpferi sche Betätigung der Wissenschaftler können ohne Zweifel durch einen auf breiter Grundlage bei Wahrung des Prinzips der persönlichen Ver antwortung geleiteten Wissenschafts betrieb weiter gefördert werden. Ich bin weit davon entfernt, an zunehmen, daß das Department- System ausschließlich Vorteile bie tet, wie ich andererseits zum Aus druck bringen wollte, daß ich viele traditionelle Einrichtungen und Grundsätze unseres Universitäts lebens für wertvoll und auch für die Zukunft wichtig erachte. Es kam mir vor allem darauf an, den Gedanken hervorzuheben, daß es uns darum gehen muß, von den Anforderungen, die der umfassende Aufbau des So zialismus in der DDR an die Wis senschaft stellt, ihre Funktion und ihre Aufgaben aber auch ihre Struk tur und die Organisation der Wis senschaft zu bestimmen. gegenwärtig vom wissenschaftlich-techni schen Zentrum Medizinmechanik Leipzig in Zusammenarbeit mit dem VEB Asepta ein Äthylenoxydsterilisator für die Serien produktion entwickelt. Bis auf 80 Dezimalstellen genau Ein Rechenprogramm, mit dessen Hilfe Polynom-Nullstellen bis auf 80 Dezimal stellen genau mit dem Zeiss-Rechenauto maten ZRA 1 bestimmt werden können, hat Diplommathematiker Eberhard Grie- pentrog vom Rechenzentrum des VEB Atomkraftwerk in Berlin-Pankow aus gearbeitet. Normalerweise liefert die Rechenanlage ZRA 1 ihre Ergebnisse nur bis 11 Dezimalstellen. Diese schon außer ordentlich hohe Genauigkeit ist für be stimmte technische Probleme jedoch noch nicht ausreichend. Neue Kristalle leistungsfähiger als Rubin-Laser Kristalle, die die Leistung der herkömm lichen Rubin-Laser etwa um das Fünf fache übertreffen, sind von Wissenschaft lern in Pennsylvania (USA) gezüchtet wor den. Bei diesen neuen Kristallen handelt es sich um Lathan-Trifluorid, eine Fluor verbindung mit dem seltenen Metall La than. Um das Metall für diesen Zweck in einer ganz bestimmten Weise zu verun reinigen, wird Neodym, ein anderes sel tenes Metall, zugeführt. Die Kristalle wer den in Gaskammern künstlich gezüchtet. Bemerkenswert ist dabei, daß die auf diese Weise entstehenden Kristalle kein Licht von dunkelroter Farbe, sondern die für das menschliche Auge unsichtbaren In frarotstrahlen aussenden. Mit diesen neuen Kristallen werden weitere Anwendungs möglichkeiten für Lasergeräte erschlossen, unter anderem wird die Herstellung transportabler und tragbarer Lasergeräte erleichtert. Koordinierung der Halbleiter-Forschungen Welche Halbleiterstoffe eignen sich am besten für die Feststellung von Atomstrah lungen? Welche Technologie zur Herstel lung von Impulsgebern ist am aussichts reichsten? Diese Fragen wurden auf einer internationalen wissenschaftlichen Bera tung erörtert, die in Dubna bei Moskau stattfand. An der Beratung nahmen Wis senschaftler aus der Sowjetunion, der Deutschen Demokratischen Republik, aus Bulgarien, der Volksrepublik China, der Koreanischen Volksdemokratischen Repu blik, aus Polen, Rumänien, der CSSR und Ungarn teil. Es wurde beschlossen, die Forschungen auf dem Gebiet der Halb leiterdetektoren in den sozialistischen Län dern weiter aufeinander abzustimmen. Supraleitfähiger Elektromagnet Aus einem 4800 Meter langen, dünnen Band einer Niobium-Zinnlegierung stell ten Wissenschaftler des Forschungsinstituts der Radio Corporation of America (RCA) eine Spule her. deren elektrische Lei stungsaufnahme und elektromagnetische Wirksamkeit sie bei einer Temperatur von minus 270 Grad Celsius untersuchten. Bei dieser Temperatur, die dem absoluten Nullpunkt sehr nahe kommt, verliert das Spulenmaterial seinen elektrischen Wi derstand und wird „superleitfähig“. In diesem Zustand konnte mit der nahe zu zwölf Kilopond schweren Spule bei einer Leistungsaufnahme von lediglich sechs Watt ein Magnetfeld mit einer In tensität von 100 000 Gauß erzeugt werden. Unter normalen Bedingungen wäre zur Er zeugung einer derartigen Feldstärke ein mehrere Tonnen schwerer Elektromagnet erforderlich, der etwa eine Leistung von 1,5 Megawatt aufnehmen müßte. Neuartiges Speicherwerk für Rechenautomaten Ein neuartiges elektronisch-optisches Speicherwerk haben Wissenschaftler des Instituts für Elektronik, Automation und Fernschaltung der Grusinischen Akademie der Wissenschaften entwickelt. Dielmpulse eines Elektronenstrahls werden auf einer dünnen Kaliumchloridschicht fixiert, die sich auf einem durchsichtigen Bildschirm befindet. Der Elektronenstrahl wird dabei nach dem gewünschten Programm über den Bildschirm geführt und markiert die Informationen als dunkle und helle Punkte. Die Aufzeichnung der Informationen, so berichtet „Radio und Fernsehen“ (20/64), beansprucht nur den tausendsten Teil einer Sekunde. Auf einem einzigen Quadrat zentimeter des mit Kaliumchlorid geschich teten Schirms lassen sich über 10 000 Im pulse speichern. Die mit dem Elektronen strahl aufgezeichneten Informationen kön nen unbegrenzt lange aufbewahrt werden. Eisenhalbwertzeit künstlich verlängert Die willkürliche Veränderung des Tem pos des Zerfalls radioaktiv strahlender Atomkerne ist einer Wissenschaftlergruppe der Westinghouse - Forschungsanstalt in Pittsburgh (USA-Staat Pennsylvania) ge lungen. Das erfolgreiche Experiment der amerikanischen Wissenschaftler stellt erst mals die Allgemeingültigkeit der bislang als Naturgesetz auf gefaßten Erscheinung in Zweifel, daß die Zerfallsgeschwindig keit radioaktiver Elemente immer und unter allen Umständen konstant ist. Auf der Gültigkeit dieses Gesetzes beruhen zum Beispiel die modernen archäologischen und geologischen Verfahren zur Altersbe stimmung, bei denen die Zerfallsgeschwin digkeit (Halbwertzeit) von Kohlenstoff 14, Uran oder anderen radioaktiven Elemen ten zugrunde gelegt wird. Welt der Wissenschaft 46/64,
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