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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 8.1964
- Erscheinungsdatum
- 1964
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196400001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19640000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19640000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 8.1964
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 9. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 5. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 12. März 1
- Ausgabe Nr. 12/13, 19. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 2. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 9. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 16. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 23. April 1
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- Ausgabe Nr. 20, 21. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 28. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 23, 11. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 18. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 27, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 16. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 30. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 6. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 13. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 20. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 3. September 1
- Ausgabe Nr. 35-38, 24. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 2. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 8. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 29. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 5. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 19. November 1
- Ausgabe Nr. 47/48, 26. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 3. Dezember 1
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Band
Band 8.1964
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-aber wie? Dr. Adolf Kossakowskü SCHWERPUNKTFORSCHUNG IN DEN GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN T heoretisch grundlegende und der Praxis dienliche Forschungsergeb nisse sind — zumindest im gesellschafts wissenschaftlichen Bereich — nur zu er zielen, wenn erstens der Untersu- chungsgegenstand komplex, das heißt von verschiedenen Seiten (von verschiedenen Wissenschaften) erforscht und zweitens das Untersuchungsthema der jeweiligen Forschungsgruppe eingeengt und genau präzisiert wird. Daraus ergeben sich für die konkrete Planung der Forschung zu bestimmten Schwerpunktthemen eiige Probleme, die ich , am Beispiel des Forschungsschwer punkts „Jugend und wissenschaftlich-tech nische Revolution“ deutlich machen möchte. Um die Forschungsarbeit im Bereich der Gesellschaftswissenschaften an der Karl- Marx-Universität zu konzentrieren und die sozialistische Gemeinschaftsarbeit zwi schen mehreren Fachgebieten zu fördern, wurde auf der Delegiertenkonferenz der SED-Parteiorganisation beschlossen, daß sich Pädagogen, Psychologen, Philosophen, Arbeitsökonomen und andere Disziplinen dem genannten Schwerpunkt zuwenden. Bei der Konkretisierung dieses Beschlus ses erwies es sich als notwendig, das Thema „Jugend und Wissenschaften — technische Revolution“ in zwei weitgehend selbständigen Forschungsgruppen zu be arbeiten, und zwar: 1. „Jugendliche in der Produktion, ihre Aktivität für die wissen- schaftlich-technische Revolution“ im Schwerpunktbereich Chemie und 2. „Er ziehung der Schuljugend für die Aufgaben der wissenschaftlich-technischen Revolu tion“ im Schwerpunktbereich der ganz tägigen Erziehung (Stadtbezirk Südost). Das zweite Thema soll vor allem in sehr enger Kooperation zwischen Pädagogen und Psychologen bearbeitet werden, dar über hinaus wird eine enge Zusammen arbeit mit Philosophen, Juristen, Jugend psychiatern und anderen Disziplinen an gestrebt. Es wird vorgeschlagen, die Hauptkräfte des Instituts für Pädagogik und des Instituts für Psychologie auf die ses Schwerpunktthema zu konzentrieren und allmählich zu einer gemeinsamen Profilierung beider Institute zu kommen. Inhaltliche Probleme - Präzisierung des Themas, Konzentration, Kooperation, Etappen Bei der weiteren Präzisierung des Vor habens sind jedoch einige Schwierigkeiten aufgetaucht. Von einigen Genossen des Instituts für Pädagogik wurde eine weitgehende Ein engung des Schwerpunktthemas auf das Problem „Erziehung unserer Schuljugend lichen zum selbständigen Lernen und Ar beiten“ vorgeschlagen. Eine solche Ein- eugung hätte durchaus viel für sich, da die Erziehung zum selbständigen Denken und Handeln ein Zentralproblem der Jugend erziehung darstellt und dadurch die Mög lichkeit gegeben wäre, die Untersuchungs ergebnisse aller Mitarbeiter an diesem Forschungsschwerpunkt unter theoretisch und schulpraktisch einheitlichen Gesichts punkten auszuwerten. Damit wäre eine sehr enge Zusammenarbeit aller Arbeits gruppen in theoretischer und forschungs- methodischer Hinsicht gewährleistet. Die Leitung der Forschungsgemeinschaft könnte die theoretischen Aspekte bearbei ten, die in allen Einzeluntersuchungen zu beachten sind und schließlich die Ergeb nisse zentral zusammenzufassen. Man würde bei einem solchen Herangehen der Gefahr einer Zersplitterung und einem bloßen Nebeneinanderarbeiten mehrerer Arbeitsgruppen unter einem allgemeinen „Dachthema“ entgehen. TA ennoch ist ein solches Herangehen • sehr problematisch: Wir würden sehr viele Kräfte zwar auf eine wichtige, aber eben nur auf eine Seite der Bildung und Erziehung im Jugendalter konzentrieren. Das ist deshalb schlecht möglich, weil in der DDR bisher noch keine Forschungs gemeinschaft existiert, die sich den Bil- dungs- und Erziehungsproblemen im Schuljugendalter umfassend zuwendet. Aus diesem Grunde wurde im zentralen Forschungsplan für Psychologie dem Leip ziger Institut der Forschungsschwerpunkt „Psychologische Probleme der Entwicklung sozialistischer Persönlichkeiten im Schul jugendalter“ übertragen. Eine zu starke Einengung des Themas würde außerdem die sehr notwendige und fruchtbare Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen erschweren, da z. B. in ge meinsamen Untersuchungen mit Juristen und Jugendpsychiatern über Ursachen ge sellschaftlich schädlicher Verhaltensweisen im Jugendalter das Problem der Selb ständigkeitserziehung nur einer von meh reren Aspekten ist. Ebenso würden wir eine Zusammenarbeit mit dem Forschungs schwerpunkt Betriebsjugend (1. Thema) von vornherein zu sehr beschränken. Weiter würde eine in einigen Unter suchungsgruppen bereits gut entwickelte enge Zusammenarbeit mit Wissenschaft lern anderer Universitäten durch die vor geschlagene thematische Einengung zu be grenzt werden. So besteht z. B. eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Mit arbeitern der Abteilung Persönlichkeits psychologie am Leipziger Institut und einer größeren Arbeitsgruppe der Abtei lung Pädagogische Psychologie der Uni versität Rostock, die gemeinsam langfri stig geplant Probleme der Disziplinerzie hung im Jugendalter untersuchen. Bei einer weiter gespannten Thematik ließen sich dagegen diese Arbeitsgruppe wie auch andere in den Forschungsschwer punkten an unserer Universität gut ein- gliedern. Schließlich haben wir noch zu wenig Erfahrungen gesammelt, wie eine Unter suchung organisiert werden muß, in der sehr viele Wissenschaftler, dazu noch aus verschiedenen Disziplinen, an einer the matisch eng begrenzten Fragestellung ar beiten. Es wären dazu noch einige theo retische und methodische Vorüberlegungen für die ganze Forschungsgemeinschaft not wendig, die nach meiner Meinung die em pirische Arbeit verlangsamen würden. A us diesen Gründen haben die Ge nossen, die in der Expertengruppe zur Vorbereitung des Forschungspro gramms arbeiteten, vorgeschlagen, ver schiedene Seiten der Persönlichkeitsent wicklung zu untersuchen, und zwar im Hinblick auf verschiedene Eigenschaften, die den zukünftigen Produzenten unter den Bedingungen der wissenschaftlich- technischen Revolution besonders aus zeichnen. Ohne auf nähere Begründungen einzugehen, wären nach unserer Meinung folgende Themen vordergründig zu behan deln: a) Untersuchungen zum rationellen Lernen in der Oberstufe (Probleme des program matischen Unterrichts, Erlernen von Lö sungsalgorithmen usw.); b) Forschung zur Entwicklung von Fähig keiten zum selbständigen Lernen und Ar beiten in verschiedenen Unterrichtsfächern und Arbeitsbereichen; c) Untersuchungen über effektive For men der Entwicklung eines geordneten (gut gesteuerten und rationellen) Arbeits und Sozialverhaltens (Probleme der Dis ziplinerziehung im Schuljugendalter); d) Probleme der weltanschaulichen Bil dung und Erziehung unserer Schuljugend lichen (rationelle Formen der Aneignung und Festigung sozialistischer Lebensauf fassungen und Normen); e) Fragen der Erziehung zu selbständiger und sinnvoller Freizeitgestaltung der Schul jugendlichen; f) Untersuchungen zur Berufsorientie rung für Schwerpunktberufe. , Diese Unterthemen müßten von relativ selbständig forschenden Arbeitsgruppen untersucht werden, wobei in jeder dieser Arbeitsgruppen Pädagogen. Psychologen und Wissenschaftler anderer Disziplinen eng zusammenarbeiten sollten. Die eigent liche Kooperation sollte vor allem in die sen kleinen Arbeitsgruppen verwirklicht werden. So müßten z. B. in den Themengruppen a und b vor allem Unterrichtsmethodiker und die Mitarbeiter der Abteilung Pädago gische Psychologie (Forschungsschwerpunkt Lernpsychologie) zusammenarbeiten. In den Themengruppen c—f wäre eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen den Wissen schaftlern der Abteilungen Systematische Pädagogik, Polytechnik und Persönlich keitspsychologie (Erziehungspsychologie) sowie die Mitarbeit von Philosophen (Thema d und e), Philosophen und Öko nomen (Thema f), Juristen, Jugendpsychia tern (Thema c) dringend notwendig. Bei den Themen d—f ergäben sich viel fache Berührungspunkte mit der For schungsgruppe Betriebsjugend. Es können hier teilweise gemeinsame Themen in Ver gleichsuntersuchungen Schuljugend — Be triebsjugend bearbeitet werden. Zudem wäre damit eine enge Zusam menarbeit mit Arbeitsgruppen außerhalb der Universität gewährleistet, und die ein gangs genannten Forderungen nach kom plexer Untersuchung eingeengter For schungsthemen könnte in diesen Arbeits gruppen annähernd realisiert werden. N atürlich hat auch eine solche Struktur einer Schwerpunkt-Forschungsgemein- schäft ihre Schwierigkeiten: Es be steht dabei durchaus die. Gefahr eines Nebeneinanderarbeitens der einzelnen Ar beitsgruppen, eine Tendenz, die durch das Einbeziehen auswärtiger Wissenschaftler in die Arbeitsgruppen noch verstärkt wird. Hinzu kommt, daß die unter a—f genann ten Arbeitsgruppen auch in entsprechen den zentralen thematischen Arbeitskreisen verankert sind. So gehören z. B. die Psy chologen, die in den Arbeitsgruppen a, c und d Untersuchungen durchführen sollen, bereits seit zwei Jahren entsprechenden Arbeitskreisen der Kommission Pädago gische Psychologie beim Wissenschaftlichen Rat des Ministeriums für Volksbildung an. Dann tritt die Frage auf, in welcher Form die Ergebnisse aus den einzelnen Arbeitsgruppen unter dem Schwerpunkt thema zusammengefaßt werden sollen und welche Aufgaben die Leitung der zentra len Forschungsgemeinschaft haben sollte. Schließlich ist zu fragen, ob wir über haupt über die Kapazitäten verfügen, um die unter a—f genannten Themen bearbei ten zu können. D iese Probleme müssen unbedingt ge sehen werden. Ich meine aber, daß man trotzdem im Prinzip so vorgehen sollte, wie dies von den Genossen der Ex pertengruppe ursprünglich vorgeschlagen wurde. Die wesentlichsten Gründe habe ich bereits genannt (siehe die kritischen Ein wände gegen den Vorschlag, die ganze Forschungsgemeinschaft auf ein pädago gisch-psychologisches Thema zu konzen trieren). Allerdings müßte der zweite Vor schlag präzisiert werden, um die eben ge äußerten Schwierigkeiten weitgehend zu überwinden. Ich würde Vorschlägen, dabei in zwei Etappen vorzugehen: Erste Etappe Die genannten Themen a-f, die uns im ^Hinblick auf unser Schwerpunktthema besonders wesentlich erscheinen (evtl, wird man im Laufe der Diskussion einige The men noch weiter aufgliedern, ein neues hinzunehmen oder eines der vorgeschlage nen streichen müssen), werden in einzel nen Arbeitsgruppen untersucht, in denen, wie bereits gesagt, die Kooperation zwi schen Wissenschaftlern verschiedener Dis ziplinen im wesentlichen verwirklicht wird. Diese Gruppen erarbeiten relativ selbstän dig die spezifischen theoretischen und methodischen Prinzipien für ihren Unter suchungsbereich und werten auch die Er gebnisse selbständig aus, bis hin zu ein zelnen Publikationen. In dieser Etappe werden Erfahrungen in der engen Zu sammenarbeit zwischen Vertretern mehre rer Fachgebiete vor allem in den einzelnen Arbeitsgruppen gesammelt. R ereits in dieser Etappe wird aber eine • Konzentration auf ein einheitliches An liegen der ganzen Forschungsgemeinschaft unter einer Zusammenfassung der Ergeb nisse der einzelnen Arbeitsgruppen ange strebt. Dies müßte zunächst dadurch geschehen, daß alle Arbeitsgruppen sich bei der neuen Bestimmung ihres Untersuchungsthemas auf die Erforschung und Entwicklung von Persönlichkeitseigenschaften konzentrieren, die den zukünftigen Produzenten unter den Bedingungen der wissenschaftlich-tech nischen Revolution besonders auszeichnen, wie z. B. ein sehr rationelles Arbeitsver halten, bewußte Disziplin, hohes Arbeits ethos usw. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Pädagogen, Psychologen, Philosophen und Ökonomen sollte von der Leitung der Forschungsgemeinschaft beauftragt werden, evtl, in Zusammenarbeit mit dem Deut schen Pädagogischen Zentralinstitut „Ziel eigenschaften“ zu bestimmen, über die ein 16jähriger Oberschüler (vielleicht bezogen auf die besonderen ökonomischen Belange des Stadtbezirkes Südwest) verfügen muß, um sie den einzelnen Arbeitsgruppen als Forschungsgrundlage zu vermitteln. Eine weitere Konzentration wäre von der Altersstufe her gegeben, deren Beson derheiten in den einzelnen Untersuchungs gruppen in Abgrenzung zu anderen Alters stufen herausgearbeitet werden müßten. Durch die Konzentration auf die ge nannte Altersstufe wäre zumindest für Psychologen, Soziologen, Juristen u. a. eine erste Einengung erreicht, da die Probleme der 12- bis 16- bzw. 18jährigen Schüler sich auf Grund ihrer besonderen gesell schaftlichen Stellung von denen anderer Altersgruppen unterscheiden. Darüber hinaus sollte das Problem der Selbstständigkeitserziehung in allen Grup pen als wichtiger (wenn auch nicht ein ziger) Aspekt untersucht werden. Es sollte gleichzeitig Hauptuntersuchungsproblem einer größeren Arbeitsgruppe sein (Thema b). Dieser Arbeitsgruppe obläge es, die theo- retischen Grundlagen für die Untersuchung dieses Themas zu bestimmen, sie den an deren Arbeitsgruppen mitzuteilen und deren Ergebnisse zu diesem Gesichtspunkt zu verarbeiten. In einer gemeinsamen Pu blikation mit Beiträgen aus den einzelnen Arbeitsgruppen am Ende der ersten Etappe (etwa 1967/68) könnten die Einzel ergebnisse unter den genannten einheit lichen Gesichtspunkten (die sicher noch präzisiert werden müßten), dargestellt werden; D ie Zusammenarbeit in der ganzen Forschungsgemeinschaft müßte dar über hinaus durch folgende Maßnahmen gewährleistet werden: Kolloquien mit den Mitarbeitern aller Arbeitsgruppen zu theoretischen und methodischen Problemen, die für alle Untersuchungsbereiche zutreffen, vor allem Veranstaltungen zur metho dischen Qualifizierung (z. T. gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft Be triebsjugend). Arbeitstagungen zu Erziehungs- und Bildungsproblemen der Schuljugend, z. T. auch gemeinsame Beratungen über Ergebnisse einzelner Untersuchungsthe men. Herausgabe von Publikationen zu untersuchungsmethodischen Problemen (gemeinsam mit der Forschungsgemein schaft Betriebsjugend) sowie Vorberei tung und Herausgabe eines Sammelban des, in dem wesentliche Forschungs ergebnisse der einzelnen Arbeitsgrup pen enthalten sind. Zweite Etappe Nachdem in der ersten Etappe Erfah rungen in der Zusammenarbeit gesam melt wurden und einzelne wesentliche thematische Aspekte zum Schwerpunkt thema stärker herausgearbeitet wurden, sollte in der zweiten Etappe eine wei tere Konzentration der Arbeit erfolgen. Dabei gäbe es prinzipiell zwei Möglich- keiten; Einmal wäre eine thematische Einen- gung auf ein theoretisch bedeutsames und praktisch wichtiges Problem der Vorberei tung unserer Schuljugend für bestimmte wesentliche Aufgaben der wissenschaft lich-technischen Revolution, also z. B. auf die Frage der Befähigung zur Selbstän digkeit im Lernen. Arbeiten und Sozial verhalten, möglich. Ebenso ist es aber auch eine „territo riale“ Konzentration auf ein . Unter suchungsobjekt denkbar. Durch gemein same Untersuchungen mehrerer themati scher Gruppen in einem Schulbereich könnte der Versuch unternommen werden, zu einer kompletten Analyse der Gesamt heit der wesentlichen Erziehungsfaktoren vorzustoßen, um auf dieser Grundlage exakt geplante, langfristige Erziehungs- und Bildungsversuche durchzuführen und damit zu einer exakten Bestimmung der Wirksamkeit verschiedener Erziehungs faktoren bei der Entwicklung hochqualifi zierter sozialistischer Persönlichkeiten zu gelangen. Ein solches Projekt, für das sich der Stadtbezirk Südwest besonders gut eig nete, da hier mit der breiten Einführung der Ganztagserziehung ein neue Form der Bildungs- und Erziehungsarbeit eingeleitet wurde, setzte allerdings eine sehr gründ liche theoretische und organisatorische Vorbereitung voraus, an der viele Fach disziplinen mitarbeiten müßten. Gegenwärtig ist noch nicht abzusehen, wie weit sich eine solche komplexe Auf gabe. in der die wesentlichsten Erzie hungs- und Bildungsbedingungen im El ternhaus, in der Schule, im zukünftigen Produktionsbetrieb und in der Freizeit un tersucht und über eine längere Periode planvoll gesteuert werden müßten, unter suchungsmethodisch überhaupt fassen läßt. Ein solch komplexes, gleichzeitig sehr differenziertes Herangehen an ein be stimmtes Untersuchungsobjekt, in dem die zielgerichtete und wissenschaftlich fun dierte Steuerung des Erziehungs- und Bil dungsprozesses im Mittelpunkt stünde, würde uns über die zur Zeit in der ge sellschaftswissenschaftlichen Forschung noch vorherrschenden mosaikartigen Be standsaufnahmen hinausführen. Organisatorische Probleme - Leitung, Struktur, Dokumentation Neben den inhaltlichen Problemen der Schwerpunktforschung sind auch eine Reihe organisatorischer Fragen zu klären, worauf ich hier nur kurz hinweisen möchte. D ie Leitungsfrage wäre m. E. in unserem Bereich nicht problema tisch. Da das Pädagogische und Psycholo gische Institut die Hauptträger des Vor habens sind, müßte von beiden eine en gere Leitung (evtl, bestehend aus dem Leiter, seinem Stellvertreter und einem Sekretär) bestimmt werden. Zur weiteren Leitung würden noch die Leiter der ein zelnen Arbeitsgruppen gehören. In der ersten Etappe hätte die Gesamt leitung überwiegend koordinierende Funk tionen wie: UZ 46/64, Seite 4 Durchführung von Arbeitsberatungen al ler Mitglieder der Forschungsgemein schaft zu theoretischen und methodi schen Problemen sowie Vorbereitung größerer Konferenzen, Abstimmung des Gesamtvorhabens mit zentralen Gremien mit der Tendenz, Probleme der Forschung im Schul jugendalter in Leipzig zu konzentrieren, Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen, in deren Bereich unsere Unter suchungen durchgeführt werden, Bestätigung der Forschungsanträge der einzelnen Arbeitsgruppen usw. Darüber hinaus käme ihr bereits in der ersten Etappe die Aufgabe zu, auf eine thematische und „objektbezogene“ Kon zentration der Forschung hinzuarbeiten, wie sie bereits charakterisiert wurde. Sie hätte auch die Zusammenarbeit mit ande ren Fachdisziplinen zu organisieren. Dar über hinaus müßte sie die Einrichtung einer modern ausgestatteten Versuchs schule vorbereiten, auf die sich ein Groß teil der Untersuchungen in der zweiten Etappe konzentrieren könnte. In absehbarer Zeit sollte auch ein Se kretariat mit genügend technischen Kräften eingerichtet werden, die nur für die For schungsgemeinschaft arbeiten. Das würde wahrscheinlich eine Umsetzung einiger Planstellen notwendig machen. Es wäre zu überlegen, ob ein solches erweitertes Sekretariat nicht auch den Informations- und Dokumentationsdienst zu leisten hätte. Die einzelnen thematischen Arbeits- • gruppen sollten m. E. dort, wo es möglich ist, an diejenigen bereits beste henden Abteilungen gebunden werden, aus der die größte Anzahl der Mitarbeiter oder der Leiter der Arbeitsgruppe kommt. In einigen Fällen wird es notwendig sein, neue staatliche Organisationsformen zu finden. Die Leiter der Arbeitsgruppen müßten gemeinsam mit der Gesamtleitung für eine Zusammenarbeit mit anderen Fach disziplinen sorgen, ihr Forschungsvorhaben mit thematisch ähnlichen zentralen For schungsgruppen abstimmen und die For schungsarbeit zumindest in der ersten Etappe weitgehend selbständig organisie ren. E s gibt noch eine Menge offener Fra gen. Wir sollten uns aber bemühen, diese in möglichst kurzer Zeit zu klären, um bald mit der gemeinsamen Forschungsarbeit zum Schwerpunktthema beginnen zu können. In der Diskussion um die Präzisierung des Forschungsvor habens sollten wir vor allem überlegen, wie wir eine enge Kooperation zwischen Pädagogen und Psychologen erreichen und darüber hinaus andere Fachdisziplinen in unsere Forschungsarbeit einbeziehen kön nen. Bei der Bestimmung einzelner Unter suchungsthemen müssen wir von den wesentlichsten Anforderungen ausgehen, die die wissenschaftlich-technische Revo lution an die Persönlichkeitsentwicklung im Schuljugendalter stellt. Dabei sollten wir bereits erfolgreich forschende Arbeits gruppen sinnvoll in unsere Schwerpunkt forschung einbeziehen und für eine enge Zusammenarbeit mit anderen Forschungs gemeinschaften (auf territorialer und zen traler Ebene) offenbleiben. Wir sollten von den derzeitigen Gegebenheiten aus gehen und (zwar zielstrebig, aber allmäh lich) eine zunehmende Konzentration an streben.
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