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Für die Wissensdiait» die dem Sozialismus 'dient! UNIVERSITATSZEITUNC 46 ORGAN DER SED-PARTEIEEITUNG DER KARL- MARX-UNIVERSITÄT LEIPZIG 19. 11.1964 B.JG.733 603 15 PFENNIG Anläßlich des Tages des Chemiearbeiters trafen sich am Montag Wissenschaftler der Chemischen Institute der Kari-Marx-Univer sität Leipzig mit füh renden Vertretern des Kombinats „Otto Gro- tewohl" Böhlen, um in zwangloser Ausspra che über die Weiter entwicklung der ge genseitigen Zusam menarbeit zu beraten. Ausführlich berichten wir darüber in der nächsten Ausgabe. Foto: HFBS 2 7 NOV, 1964 Gewißheit über Perspektive fördert Studienleistungen Erste Antworten aus dem Lehrkörper zur Umfrage im ersten Studienjahr Oder gewohnt ihr euch immer noch ein?.Wie lange noch? Wißtihr,welcheBedeutungeure Fachrichtung für unsere gesell- schaftliche Entwicklung hat? Wer hat euch geholfen, dabei klarzusehen? Kennt tar auch den Platt, dar ihr in der Ferupekdüs wetemmt Habt ihr euch Gedanken Uber euren eigenen Anteil dabei gemacht? Waren das .eure Professoren,. Assistenten, die-EDJ-Leitung oder- Kommilitonen?, Kennt ihr über haupt eureProlessoran? Kennt ihr die einzelnen Etappen? WiBt ihr, was in jedem Fach von euch verlangt wird, welche Anforderungen das Staatsexamen an euch stellt? Habt ihr einen genauen Über blick über den Gesamtablauf des Studiums? Prof. Dr. F.-H. Gentzen, Fachrichtungsleiter Geschichte: Die „Fragen an das 1. Studienjahr“ halte ich für sehr nützlich, und ich freue mich, daß die Fachrichtung Geschichte dabei einigermaßen günstig abgeschnitten hat. Die Fachrichtungsleitung hat in Zu sammenarbeit mit der Parteileitung der Grundorganisation und der Leitung des Jugendverbandes sich bemüht, den Beginn des ersten Studienjahres möglichst gut vorzubereiten, um von Anfang an keinen Leerlauf aufkommen zu lassen und den, Studenten frühzeitig ein Bild über ihre Aufgaben zu vermitteln. Die Vorlesung „Einführung in die Geschichtswissen schaft“, die von Anfang an hohe Anfor derungen an das Mitdenken der Studen ten stellt, erscheint mir dazu besonders geeignet. Sie ist gekoppelt mit Prosemi naren, die von erfahrenen Wissenschaft lern und Hochschulpädagogen gehalten werden. Unser Plan, diese Proseminare in erster Linie durch Professoren halten zu lassen, um dadurch schon von Anfang an einen engen Kontakt zwischen den Stu denten und den Professoren herzustellen, hat sich dieses Mal leider noch nicht rea lisieren lassen. Die Leiter der Proseminare sollen ihre Studenten nicht nur in die wissenschaftlichen. Arbeitsmethoden ein führen, sie sollen ihnen nicht nur bei der Überwindung der Anfangsschwierigkeiten des Studiums helfen, sie sind in den meisten Fällen gleichzeitig auch die Betreuer der entsprechenden Seminargruppen. - Diese Betreuung erstrecht sich nicht nur auf die Hauptfach- sondern auch auf die Neben fachstudenten. Dies ist besonders wichtig für die Studenten der DHfK, die erfah rungsgemäß früher am meisten Schwie rigkeiten hatten, die Bedeutung des Ge schichtsstudiums und die damit verbun denen Verpflichtungen voll einzusehen. Die Schwäche unserer Vorbereitungen hat sich auch in der Beantwortung auf die Umfrage gezeigt, nämlich in der Beant wortung der Frage Nr. 2 nach der Pro- grammierung der gesamten Geschichts ausbildung bis zum Staatsexamen. Dies ist z. Z. ein Gegenstand unserer Per spektivplandiskussion, die wir in dieser Richtung baldigst abschließen müssen, um die Studenten auf lange Sicht in ihrem Studium anleiten zu können, und vor al lem ihre eigene Initiative besser nutzen zu können. Die Lehr- und Erziehungsziele für die einzelnen Studienjahre liegen teil weise schon vor, sie müssen jetzt von den Erzieherkollektiven für alle Studienjahre und Ausbildungrichtungen erarbeitet und für den gesamten Studienverlauf abge stimmt werden. Bis zum Ende dieses Jah ¬ res sollen die Studenten sie in den Hän den haben. Ich bin der Meinung, daß die Gewißheit über die Gesamtperspektive des Studiums sich fördernd auch auf die ein zelnen Studienleistungen auswirken wird. W, Michaelis, Leiter des 1. Studien jahres an der Fakultät für Journalistik Bis auf einige überspitzte Teilfragen stimme ich den redaktionellen Bemerkun gen zur Umfrage zu. Natürlich müssen die Studenten den Stoff der einzelnen Lehr fächer von Anfang an übergelagerten Ge sichtspunkten ihrer Ausbildung zuordnen können. Dazu bedarf es zuerst der prin zipiellen Klarheit über Bedeutung und Platz des Studienfaches in der Gesellschaft sowie über die Wesenszüge des künftigen Berufes, in unserem Falle über die We senszüge des sozialistischen Journalisten. An unserer Fakultät haben die Studenten diese Einführung ins Fachgebiet am ersten Tage ihres Studiums erhalten, und zwar durch den profiliertesten Wissenschaftler des zentralen journalistischen Ausbildungs faches der Fakultät, durch Prof. Dr. Bud- zislawski. Diese Vorlesung setzt sich in einer Vorlesungsreihe über das ganze erste Semester fort. Wenn die neuimmatrikulierten Freunde die großen Linien ihrer Ausbildung ken nen — und jede Detailhäufung ist für den Anfang eher verwirrend als klärend —. be steht für sie die Hauptschwierigkeit zu nächst darin, den in Lehrveranstaltungen und Literatur gebotenen Stoff intensiv und dennoch zeitsparend zu verarbeiten. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, daß wir die Studenten zunächst drei bis vier Tage theoretisch und praktisch in grundlegende Methoden wissenschaft lichen Studierens eingeführt haben. Unter anderem mußte jeder Student in der Deut schen zteherei für die journalistische Fachdokumentation der Fakultät bibliogra phische Übersichten anfertigen und in das Karteisystem der Dokumentation einord nen. Diese methodische Anleitung vorwie gend durch die wissenschaftlichen Betreuer der Seminargruppen, bewährte und erfah rene Fachlehrkräfte, hat die Intensität des Studienbeginns sichtbar gefördert. Aufgabe der einzelnen Lehrfächer ist es nun, die methodische Grundlage auszubauen und insbesondere fachmethodische Anregungen für die Studenten zu geben. Wir haben dazu über die Lehrveranstaltungen hinaus vorgesehen, daß einzelne Fachwissenschaft ler in Klubgesprächen u. dgl. einmal Me thoden ihrer eigenen wissenschaftlichen Arbeit darlegen und bewährte wissen schaftliche Hilfsmittel erläutern. Ja, es ging gleich richtig los. In der ersten Woche wurden wir mit den Einrichtungen der Fakultät be kannt gemacht. Wir besuchten die „Deutsche Bücherei“ und die Uni versitätsbibliothek. Nun, diese Be sichtigungen sind allgemein üblich. Für wichtiger halte ich, daß wir mit unserem wissenschaftlichen Betreuer, Genossen Röhr, eine ausgedehnte Diskussion über Studienmethodik j führten. An Hand der ausgegebenen Seminarpläne war uns klar, was wir an Literatur zu bewältigen hatten. Aber über das Wie fehlten konkrete I Vorstellungen. Es wurden Fragen I aufgeworfen: Was sind die Vorteile | einer Kartei? Wie fertige ich ein Kon spekt an? Wie schreibt man Vorle- I sungen mit? Bei uns ging es aber nicht erst an der Fakultät los. Die Wochen des Ernteeinsatzes ließen wir nicht un genutzt. Am Ende dieser Zeit stan den die Kandidaten für unsere FDJ- Seminargruppenleitung fest. Die mit I uns zusammenarbeitenden Studenten I des 4. Studienjahres hatten wir Zu unserer Umfrage ■ im ersten | Studienjahr I ebenfalls nach allen Regeln der Kunst „ausgequetscht“. Auch jetzt noch sind die Fragen alltäglich: Wie habt ihr das damals gemacht? Hat test du dieselben Schwierigkeiten? Wir wissen einiges über den orga nisatorischen Ablauf des Studiums, aber das ist alles. Die Seminarpläne mit den angegebenen Schwerpunk ten ermöglichen uns, dieses Semester zu überblicken. Was dann kommt, ist für uns noch „terra incognita" — Die Wissenschaftler haben darüber noch nicht zu uns gesprochen. Natür lich könnten wir die älteren Studen ten fragen, aber die Lehrpläne blei ben ja nicht dieselben. Die gleiche Frage wie Nr. 1 hatten wir an un serer Wandzeitung gestellt. Die Ant worten waren eindeutig positiv. Die Klarheit in diesem Punkt verdanken wir der Einführungsvorlesungsreihe Prof. Budzislawskis. Zugleich er kannten wir dadurch den logischen Zusammenhang unserer Unterrichts- fächer. Wir sind jetzt dabei, die Antwor ten auf unsere Wandzeitungsum frage auszuwerten. Besonders be achten wir die Vorschläge zur Or ganisierung der Studiengruppen arbeit und der Streitgespräche. Denn wir haben uns vorgenommen, von Anfang an gute Leistungen zu er reichen. Das ist nur in kollektiver Arbeit möglich. Diese Arbeit zu or ganisieren und durchzuführen, ist das Hauptproblem nicht nur für die nächsten Wochen, sondern für das gesamte Studium und darüber hin aus für unseren Einsatz im Beruf. Klaus Tippmann, Fakultät für Journalistik 1. Studienjahr. SG 3 Ernennungen und Berufungen An der Philosophischen Fakultät wurde ein Institut für Ästhetik und Kulturtheorie gegründet. Der Rektor ernannte im Einver nehmen mit dem Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen Prof. Dr. Erhard John zum Direktor dieses Instituts. Weiterhin wurden ernannt: Klaus Puder zum Leiter der Abteilung Fernstudium an der Fakultät für Journa listik; Dr. phil. habil. Claus Träger zum Dozen ten für das Fachgebiet Neuere und Neueste Deutsche Literaturgeschichte an der Philo sophischen Fakultät.