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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 8.1964
- Erscheinungsdatum
- 1964
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196400001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19640000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19640000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 8.1964
-
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- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 11, 12. März 1
- Ausgabe Nr. 12/13, 19. März 1
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- Ausgabe Nr. 28, 16. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 30, 30. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 33, 20. August 1
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- Ausgabe Nr. 40, 8. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 29. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 45, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 19. November 1
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Band
Band 8.1964
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Zimmer für ausländische Wissenschaftler gesucht Die Karl-Marx-Universität benötigt für die Dauer von drei Jahren dringend mö blierte Zimmer für ausländi sche Wissenschaftler. Die Lei tung der Karl-Marx-Univer- sität wendet sich an alle Uni versitätsangehörigen mit der Bitte, den Aufenthalt auslän discher Doktoranden und Ha bilitanden durch Zurverfü gungstellung geeigneter Zim mer sichern zu helfen. Angebote und evtl. Rück fragen richten Sie bitte an das Rektorat oder an die Wohn raumlenkung der Karl-Marx- Universität, Leipzig C 1, Rit terstraße 24, Hausapparat 212. Studenten Praktikum mit Studenten aus Leipzig und Prag Drei Wochen lang weilten Studenten der Fachrichtung Mathematik/Physik II, Physik/Grundlagen III der Karl-Marx- Universität gemeinsam mit Prager Stu denten der Fachrichtungen Mathematik/ Physik, Russisch/Kunsterziehung, Deutsch/ Tschechisch zum Pionierleiterpraktikum im Pionierlager „Philipp Müller“ in Alten berg. Der Trägerbetrieb dieses Lagers ist das Edelstahlwerk Freital. Herzliche Freundschaft verband die tschechischen und deutschen Studenten während des dreiwöchigen Ferieneinsat zes. Die deutschen Studenten zeigten den tschechischen Freunden die Umgebung, während sich die tschechischen Studenten ihrerseits mit Tonbandaufnahmen von tschechischen Komponisten, Heimatliedern und Filmen für die Gastfreundschaft re vanchierten. Wurden anfangs noch die Hände zum gegenseitigen Verstehen be nötigt, stand am Ende der Lagerzeit fest, daß die tschechischen Studenten viel von der deutschen Sprache gelernt hatten. Beim Abschied wurden die Leipziger Studenten von ihren Prager Gästen zu einem Gegenbesuch in die Moldaumetro pole eingeladen, der im Dezember statt- finden soll. Frau Prof. Karg-Gasterstädt verstorben Eine bedeutende Forscherin ist von uns gegangen, eine erfolgreiche Hoch schullehrerin, ein weiser, gütiger Mensch. So gewiß diese Dreiheit im Leben und Wirken der teuren Toten ein untrennbares Ganzes bildete, so schmerzlich trifft die Karl-Marx-Uni versität, ihren Lehrkörper, ihre Mit arbeiter und Studenten der Verlust der vorbildlichen Kollegin, der ver ehrten Lehrerin. Sie war unserer Alma mater eng und herzlich verbunden, seit sie 1915, von Tübingen kommend, zunächst als Studentin der Germanistik bei ihr einzog.. Eduard Sievers wurde ihr Lehrer und Freund, ihre wissen schaftliche Persönlichkeit nachhaltig prägend und Gang wie Methodik ihrer Arbeit bestimmend. Noch vor Beendigung ihrer Ausbildung diente sie ihrem wirklich von Herzen gelieb ten Germanistischen Institut als Bib liothekarin, nach ihrer vorzüglichen Promotion über Wolframs Parsival als Assistentin und. als erste Frau, Mitglied der akademischen Prüfungs kommission, 15 Jahre lang, bis das Jahr 1933 auch hier einen Einschnitt brachte. Auf Grund der faschistischen Gesetzgebung mußte sie aus dem Institutsdienst scheiden, und erst nach dem Kriege konnte sie an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren. In Vorlesungen. Seminaren und Übun gen vermittelte sie den Studenten ihr reiches Wissen, trotz größter Ge nauigkeit fern aller philologischen Trockenheit, begeistert und begei sternd für ein lebendiges, humanisti sches Wissenschaftsideal. Aus der Werkstatt des Althochdeutschen Wörterbuches, das sie zusammen mit Prof. Dr. Frings herausgab. brachte sie manche Perle, mit sorgender Hand kundig geschliffen, in die Hör säle und Übungsräume, und ihre Stu denten dankten ihr durch freudige Mitarbeit und gute Leistungen. Diese Tätigkeit fand 1951 mit der Ernen nung zum Professor mit Lehrauftrag ihre verdiente Würdigung ebenso wie mit der Auszeichnung mit dem Vaterländischen Verdienstorden. Bei des aber galt im Grunde einem Le benswerk und Lebensweg von sel tener Geradheit und schlichter Größe, denen sich keiner entziehen konnte, der das Glück ihrer Bekannt schaft haben durfte. Wir haben mit ihrem Tod eine schmerzliche Lücke zu beklagen, denn bis in ihre letzten Lebenstage war sie. trotz Krankheit und körperlicher Schwäche, unermüdlich tätig. Ihr Andenken wird weiterleben in der Arbeit ihrer Freunde und Schüler, denen sie Wegweiser und Helfer war. Dr. G. Lerchner DAS REDAK 1 IONSKOLLEGIUM: Günter Ltppeld (verantwortlicher Redakteur), Jürgen Grubitzsch, Rolf Möbius (Redakteure). Dr. lur. habil. Richard Hähnert. Hans-Dieter Huster, Dr. med. Werner Lehmann, Gerhard Mathow. Karla Poerschke, Karl-Heinz Röhr. Walter Sandring. Wolfgang Weiler. Veröffentlicht unter der Llzenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchentlich — Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1. Ritter- Straße 26. Fernruf 79 71. Sekretariat Apparat 264. Bankkonto 513 868 bei der Stadt, und Kreis sparkasse Leipzig - Druck: LVZ-Druckered „Hermann Duncker* m 18 138. Leipzig C 1. Peterssteinweg 19 - Bestellungen nimmt 1edes Postamt entgegen UZ 34/64, Seite 2 1556 neue Kommilitonen In den letzten Augustwochen erfolgte an der Karl-Marx-Universität die Einschreibung der neuen Studenten (unser Bild). Danach werden im Herbstsemester 1964 65 insgesamt 1556 Kommilitonen das Direktstudium in 21 Fachrichtungen und 14 Fachkombinationen der Lehrerausbildung aufnehmen. Erstmals immatrikulierten dabei die beiden Fachrichtungen Mineralogie (10) und Agrarpädagogik (30) sowie die Kombinationen des Lehrerstudiums Staatsbürgerkunde/Deutsch, Geschichte/Staatsbürgerkunde (insgesamt 70), Chemie/Mathe- mätik (25) und Russisch/Sorbisch (5). Neu ist weiterhin, daß alle neuimmatrikulierten Stu denten der naturwissenschaftlichen Fachkombinationen sowie von drei Fachkombinationen der Lehrerausbildung an der Philosophischen Fakultät ein fünfjähriges Studium absolvieren werden. Beweis dafür, daß in unserer Republik den Werktätigen alle Türen zu den Hochschulen und Universitäten offen stehen, sind zwei Zahlen: 67,5 Prozent aller Neuimmatrikulierten sind Kinder von Arbeitern, Genossenschaftsbauern und Angestellten, 76,7 Prozent von ihnen verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder waren mindestens ein Jahr in Produktionsbetrieben tätig. 39,6 Prozent des neuen Studienjahres werden Studentinnen sein. Gegenwärtig sind noch einige Studienplätze für das Studium an der Landwirtschaftlichen Fakultät sowie der Lehrerfachkombinationen Physik/Mathematik und Mathematik/Physik frei. Aus den Instituten Weiterbildung am Herder-Institut Am Herder-Institut fand Ende August die traditionelle Woche der Weiterbildung für alle Mitarbeiter statt. Sie diente wie in jedem Jahr gleichzeitig der intensiven Vorbereitung der Dozenten auf das neue Studienjahr. Im Mittelpunkt der Konfe renzen standen Probleme der Methodik des Fremdsprachenunterrichts im allge meinen und Fragen der weiteren Ver besserung der sprachlichen und fachlichen Ausbildung der ausländischen Studenten für ein Studium an unseren Universitä ten, Hoch- und Fachschulen im besonde ren. Bereits vorher hatten sich Auslands lektoren unserer Republik, die ihren Jah resurlaub in der Heimat verbrachten, zu einem siebentägigen Erfahrungsaustausch zusammengefunden. Ausland Kontakte mit der Texas-University Auf seiner Rückreise vom Internatio- nalen Anthropologen-Kongreß in Moskau besuchte Professor Anthony Leeds, USA, Department o'f Anthropology der Texas-University, unsere Karl-Marx-Uni- versität.Er führte längere Gespräche mit Prof. Dr. K o s s o k, Leiter der Unter abteilung Lateinamerika am Institut für Allgemeine Geschichte, Abt. Neuzeit, und weiteren Mitarbeitern, ebenso mit Frau Prof. Dr. Eva Lips, Direktorin des Ju lius-Lips-Institutes. Es wurden Verein barungen über die Aufnahme und Vertie ¬ fung wissenschaftlicher Kontakte zwi schen Lateinamerikanisten der DDR und den USA getroffen. Als Vertreter des Geophysikalischen In stituts der Karl-Marx-Universität nahm Dr. Bernhardt an einem Internatio nalen Symposium über Strahlungsprozesse in der Atmosphäre teil, das von der Internationalen Assoziation für Meteoro logie und Physik der Atmosphäre in der Zeit vom 5. bis 12. August 1964 in Lenin grad veranstaltet wurde. Weitere gute Plätze für HSG-Rollsportler Bei den 15. Deutschen Meisterschaften im Rollkunstlauf errangen die HSG-Sport- ler nicht nur zwei der drei zu vergeben den Titel sowie eine Bronzemedaille und den Sieg im Rolltanz der Juniorenklasse (wir berichteten davon in unserer letzten Ausgabe). Weitere Vertreter unserer Hochschulsportgemeinschaft erkämpften gute Plätze im Vorderfeld. So belegte die jüngste Teilnehmerin der Meisterklasse, die erst 13jährige Helga Krüll in einem starken Feld den 4. Platz. In der Senio renklasse der Damen wurde Ingeborg Junghans ebenso Dritte wie Stefan Haupt in der Seniorenklasse der Her ren. Auf Grund ihrer guten Leistungen wur den die fünf Sportfreunde der HSG Karl- Marx-Universität Leipzig Sylvia Weiberg, Ulli Klabunde, Helga Krüll, Bettina Bie dermann und Rainer Prengel vom Präsi dium des Deutschen Rollsport-Verbandes für einen internationalen Wettkampf no miniert. Als wenn es für die eigene Wohnung wär 1 Gemeinschaftsarbeit schließt alle ein Sicherlich ist das in diesem Beitrag er wähnte Beispiel kein Einzelfall an der Universität. Wer kennt nicht schon an sei ner Fakultät, in seinem Institut den fin digen Hausmeister, der als Bau- und Zim mermann und noch in einigen anderen Rollen mehr tätig ist, wüßte nicht auf Anhieb unermüdliche Bastler zu nennen, deren Tüftelei schon mehr als nur Privat vergnügen ist. Und doch erscheinen uns einige technische Verbesserungen im Insti tut für Biophysik für erwähnenswert, weil hinter ihnen unter anderem auch ein gu tes Zusammenwirken zwischen Wissen schaftlern und technischen Kräften deut lich wird. (Und außerdem wäre der Sinn des Beitrages erreicht, wenn die Mitarbei ter des Büros für Neuererwesen an der Universität die Absicht dieser Zeilen mer ken, aber nicht verstimmt sind, sondern sich einmal diese Dinge im Institut für Biophysik anschauen würden; vielleicht ist auch für andere Institute etwas brauch bares dabei.) Beim Besuch der letzten Frühjahrs messe fällt dem Mechanikermeister Wer ner Kraft am Stand des VEB Bürotech nik ein Selektiergerät auf. Er weiß von der umfangreichen Dokumentation bio physikalischer Fachliteratur an seinem In stitut und kann sich vorstellen, daß für diesen Zweck das immer häufiger ange wandte Lochkartensystem eine Verbesse rung bedeuten könnte. Nur hat das ver hältnismäßig teure Selektiergerät — es dient zum Auswählen der gesuchten Kerb- karte — einen Fehler: Die Lieferfrist be trägt zwei Jahre. Werner Kraft berät sich mit den Wissenschaftlern des Instituts für Biophysik und beginnt, nach einem Pros pekt das Gerät nachzubauen. Es wird bes ser als sein Original. Werner Kraft fügt als Neuerung eine Verstellung der Druck schiene ein; etwas näher erläutert bedeu tet diese Veränderung: Während das Se lektiergerät vom VEB Bürotechnik nur erst mit einigen hundert Karteikarten ge brauchsfähig ist, bewirkt jetzt die einge baute Feder eine Verkürzung des Raumes und macht eine Verwendung schon ab 20 Karteikarten möglich. Als neu an dem, Nachbaugerät wäre auch die Auffangein richtung für die selektierten Karten zu er wähnen. Und schließlich denkt Mechani ker Kraft auch daran, daß die Menschen unterschiedlicher Größe sind und baut für sein Gerät einen verstellbaren Tisch, der in so geschmackvoller Ausführung gear beitet wird, als sei er für die eigene Woh nung bestimmt. Typisch für Werner Kraft ist, daß er gemeinsam mit den Wissenschaftlern ständig nach neuen Verbesserungen sucht. Der durchsichtige Stempel, der ein besseres Kennzeichnen der Schlüsselkarten des Instituts für Biophysik ermöglicht, entstand, und nun werden sich Gedanken gemacht, um die Haltbarkeit der Kerb- karten zu verbessern. Vielleicht gibt es schon gar an andern Instituten erste Er fahrungen? Denn auch um noch andere „stille Neuerer“ an der Universität aufzu spüren, war heute von Werner Kraft die Rede. Prof. Dr. A. Walther 70 Jahre Am 25. August 1964 vollendete der ehe malige Direktor der Ambulatorischen Tierklinik mit Institut für Geburtskunde, ' Prof. Dr. med. vet. Alfred Walther, sein 70. Lebensjahr. Sein beruflicher Lebensweg war ab wechslungsreich und vielseitig. Nach jahrelanger erfolgreicher Tätigkeit in Pra xis und Verwaltung berief ihn, den da maligen Kreistierarzt von Gotha, die Karl- Marx-Universität 1951 auf den seit Kriegs ende verwaisten Lehrstuhl Johannes Richters. Auf Grund seiner Erfahrungen und Untersuchungen auf dem bedeut samen Gebiet der Zuchthygiene (vor allem durch das von ihm entwickelte „Go thaer Rinderregister“) begann er in zäher Kleinarbeit dieses Aufgabengebiet in Lehre und Forschung systematisch neu zu ordnen, zu modernisieren und in geeigne ter Form der Praxis zugänglich zu machen. Wir verdanken Walther neben seiner Mitarbeit an Lehrbüchern und Fachzeit schriften die strenge und koordinierte Ausrichtung der Zuchthygiene nach biolo gischen Gesichtspunkten und Erkennt nissen. Insbesondere haben seine inter national anerkannten Arbeiten über den „biologischen Geburtsablauf beim Rind“ grundlegend neue Erkenntnisse gebracht und entscheidend zur Verringerung von Geburtsschäden und ihrer verheerenden Folgen für die Fortpflanzung beigetragen. Vor zehn Jahren, anläßlich seines 60. Geburtstages schrieb sein damaliger , Mitarbeiter Wohanka im Namen der Mitarbeiter und Schüler Walthers in der Fachpresse: „Wie immer gütig und groß herzig, immer optimistisch und tatkräftig, t beginnt er das siebente Jahrzehnt seines l Lebens. Wir möchten es mit ihm erleben und wünschen ihm Gesundheit und Glück.“ Nun. sie haben es erlebt und wir erleben I ihn heute, den nunmehr 70jährigen. wenn man das zu solchem Alter, ohne der Schmeichelei und Übertreibung geziehen zu werden, noch sagen darf, in benei denswert jugendlicher Frische und Vita lität. Ein Besonderes scheint mir, den viel fachen persönlichen Gesprächen mit dem Jubilar entnommen, zu allen den genann ten wertvollen Prädikaten seiner Persön ¬ lichkeit noch hinzugekommen zu sein: die Weisheit des Alters! Seit 1957 im Ruhe stand lebend, befaßt er sich, für uns Jün gere immer wieder Ansporn, Neigungen von eh und je folgend im weitesten Sinne der „Universitas litterarum" unter den Aspekten des Forschers und Hochschul lehrers in tiefgründiger Sachkenntnis mit vielgestaltigen Problemen in Naturwissen schaft, mit bildender Kunst. Musik und Literatur. Wenn daher heute Amtsnachfolger und Mitarbeiter seiner ehemaligen Klinik dem Jubilar an der Seite seiner verehrten Gat tin und im Kreise der Familie auch für das achte Jahrzehnt viel Glück und Ge sundheit wünschen, dann scheinen uns Worte eines der Großen der Weltliteratur, dem Walther besonders zugetan ist, sinn voller Ausdruck zu sein: Solches hast Du mich gelehret, Oder etwas auch dergleichen; Was ich je Dir abgehöret. Wird dem Herzen nicht entweichen. (Goethe. Westöstl. Diwan „Sommernacht“) Neundorf Prof. Dr. G. Wildführ 60 Jahre Am 30. AugUst beging Prof. Dr. Wild führ, Direktor des Instituts für Medizini sche Mikrobiologie ünd Epidemiologie der Karl-Marx-Universität und des Bezirks- Hygiene-Instituts, Leipzig, sowie derzeiti ger Dekan der Medizinischen Fakultät, seinen 60. Geburtstag, zu dem ihm die Glückwünsche von Magnifizenz, dem Aka- I demischen Senat der Karl-Marx-Universi tät, der Universitätsparteileitung, dem Rat der Medizinischen Fakultät, von Wissen schaftlern, Staatsorganen und nicht zuletzt von seinen Schülern, Mitarbeitern und Studenten .überbracht wurden. Sie stellen den Ausdruck des Dankes für die Leistun gen eines Mannes dar, der sich sowohl um die wissenschaftliche, als auch um die I praktische Medizinische Mikrobiologie und | Hygiene große Verdiente erworben hat. Sein Lebensweg führte ihn nach den an verschiedenen Krankenhäusern verbrach ten Assistentenjahren über das Hygiene- Institut Gelsenkirchen und das Staatliche Medizinal-Untersuchungsamt Hannover, wo er von 1934 bis 1937 als Oberarzt tätig war, an die bakteriologische und serologi sche Forschungsabteilung im Sächsischen Serumwerk Dresden, deren Leitung er | übernahm. Im Jahre 1943 erfolgte die Habilitation über „Studien zur Frage des Toxinvermögens der Gasödembazillen in künstlichen Nährböden“ an der Tech nischen Hochschule Dresden. Nach vor übergehender Tätigkeit als Leiter des Städtischen Hygiene-Institutes (später Staatliche Untersuchungsanstalt) Dresden, wurde er 1945 zum ordentlichen Profes sor und Direktor des Hygiene-Institutes der wiedereröffneten Technischen Hoch schule ernannt und folgte 1947 einem Ruf nach Leipzig als Direktor des Hygiene- Instituts (später Institut für Medizinische | Mikrobiologie und Epidemiologie) der [ Universität und zugleich als Direktor des ; Bezirks-Hygiene-Instituts Leipzig. Hinter diesen .äußeren Daten seines Werdegangs stehen die großen Leistungen des Jubilars, die auf den verschiedensten Gebieten der Medizinischen Mikrobiologie und Hygiene erzielt wurden. Hier sind zunächst Untersuchungen über die Er reger der Diphterie und. die Zusammen- | hänge zwischen Wetter und Krankheit zu nennen. Auf dem Gebiet der Toxoplas mose wurden wichtige Erkenntnisse über die Durchseuchung der Bevölkerung und | die Möglichkeiten der praktischen Diagno- I stik dieser für uns so bedeutsamen Er krankung gewonnen. Darüberhinaus gilt sein wissenschaftliches Interesse am Er reger der infektiösen. Gelbsucht (Hepati tis), den bei verschiedenen Infektions krankheiten auftretenden Serumverände rungen, den menschlichen Blutgruppen. Seine wissenschaftliche Tätigkeit hat bisher in über 160 Veröffentlichungen ihren Niederschlag gefunden. Aus seiner Feder . stammen außerdem Beiträge über Toxoplasmose, erschienen in dem von ihm 1954 herausgegebenen Buch „Toxo plasmose, Forschungs- und Untersuchungs- ergebnisse aus den Leipziger Universitäts- Kliniken . und -Instituten“, und über ver schiedene Gebiete der allgemeinen Hy giene.. Diese sind, in .der gemeinsam mit dem früheren Frankfurter Hygieniker Prof. Dr. Schloßberger vorgenomme- nen Neuauflage von. Esmarch’s Hygieni schem Taschenbuch: erschienen. Seine gro ßen Kenntnisse und seine reichen Erfah rungen auf den Gebieten der Ätiologie, Diagnostik und Epidemiologie der Infek tionskrankheiten wurden in einem zwei bändigen Werk „Medizinische Mikrobiolo gie, Immunologie und Epidemiologie“ nie- dergelegt, das eine empfindliche Lücke im Medizinischen Schriftum der DDR ge schlossen und die Anerkennung der Fach welt gefunden hat. Als akademischer Lehrer strebt Prof. Dr. Wildführ nicht nur an, seinen Stu denten die Grundkenntnisse der Medizini schen Mikrobiologie und allgemeinen Hy giene zu vermitteln, so daß sie als spätere Ärzte befähigt sind, die in der Praxis an sie herantretenden Probleme zu meistern, er ist auch immer bemüht, seine Hörer mit dem Gedankengut vorbeugender Maß nahmen bei Infektionskrankheiten ver traut zu machen. Da ein erfolgreicher Einsatz im Rahmen der Seuchenbekämp- fung nur möglich ist, wenn die Prinzipien des Seuchenschutzes und der Prophylaxe Allgemeingut aller Ärzte geworden sind, legt Prof. Dr. Wildführ bei der studen tischen Ausbildung besonderes Gewicht auf die Besprechung epidemiologischer Probleme. Seine großen Erfahrungen lie ßen ihn dabei immer wieder nach neuen und besseren Wegen für den Unterricht suchen, die in vielen wichtigen Vorschlä gen im Rahmen der Studien,reform ihren Niederschlag gefunden haben. Neben seiner Tätigkeit als Wissenschaft ler und Hochschullehrer hat Prof. Dr. Wildführ noch eine sehr verantwortungs volle Arbeit auf dem Gebiete der prak tischen Seuchenbekämpfung geleistet, die ihm als Direktor des Bezirks-Hygiene-In stituts Leipzig obliegt. Auf Grund seiner reichen Erfahrungen hat er es verstanden, Leipzig in den vergangenen Jahren zu einem Zentrum der exakten und wissen schaftlich fundierten Bekämpfung der Infektionskrankheiten zu entwickeln. Be sondere Verdienste hat er sich auch um die Sicherung einer einwandfreien Trink wasserversorgung und Abwasserbeseiti gung erworben, um nur einige Gebiete aus dem umfangreichen Arbeitsfeld der allgemeinen Hygiene zu nennen. Außerdem bekleidet Prof. Dr. Wildführ eine Reihe wichtiger Ämter in zentralen Arbeitskreisen und medizinischen Gesell schaften — so ist er Vorsitzender der Ge sellschaft für Seuchenschutz — und wird oft vom Ministerium für Gesundheits wesen und der Staatlichen Hygiene-In spektion als Berater in Anspruch genom men. Prof. Dr. Wildführ kann auf ein sehr erfolgreiches Wirken im Dienste der Wis senschaft, der Lehre und der Volksgesund heit zurückblicken, das in der Verleihung des Nationalpreises im Jahre 1962 und des Virchowpreises 1961 die verdiente Aner kennung gefunden hat. Mögen dem Jubi lar noch viele Jahre eines erfolgreichen Schaffens die Verwirklichung der zahlrei chen ihn beschäftigenden Pläne ermög lichen.
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