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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 8.1964
- Erscheinungsdatum
- 1964
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196400001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19640000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19640000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 8.1964
-
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- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 5. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 12. März 1
- Ausgabe Nr. 12/13, 19. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 2. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 9. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 16. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 23. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 30. April 1
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- Ausgabe Nr. 20, 21. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 28. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 4. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 11. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 18. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 2. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 16. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 30. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 6. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 13. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 20. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 3. September 1
- Ausgabe Nr. 35-38, 24. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 2. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 8. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 29. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 5. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 19. November 1
- Ausgabe Nr. 47/48, 26. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 3. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50/51, 10. Dezember 1
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Band
Band 8.1964
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Verteidigungen 31. Juli, Herr Peter Nuhn, Thema: „Synthese und Spaltung von Selenogly- kosiden“. Pharmazeutisches Institut. Sportnachlese an der Medizinischen Schule An der Medizinischen Schule der Karl- Marx-Universität haben einige Sport gemeinschaften eine gute Tradition, die zum Teil aus der ehemaligen Fachschule übernommen und fortgesetzt wurde. Trotz teilweise erheblicher Schwierigkeiten durch den Dienst, mangelnde Hallenräume und weite Wege wurde von den Schülerinnen eifrig trainiert. Im Juli 1964 sollte das VI. Zentrale Sportfest der Lehrlinge, Berufsschüler und Schüler der erweiterten Oberschulen in Dessau stattfinden. An ihm wollten wir teilnehmen, zumal wir drei erste und einen zweiten Platz aus dem Jahr 1962 zu ver teidigen hatten. Im Turnen, 10 X 50-m- Brustschwimmen und im 6 X 50-m-Lagen- schwimmen waren wir Republiksieger, den zweiten Platz belegten wir im Volleyball (alles Frauen). 1964 bereiteten wir uns mit sieben Mann schaften auf die Kreis-, Stadt- und Be zirksmeisterschaften vor. Alle erreichten die Bezirksausscheide. Davon errangen fünf den Sieg (Turner, Volleyballer, Leicht athleten, 4 X 100-m-Staffel und 6 X 50-m- Lagenstaffel), zwei Mannschaften erreich ten den 2. Platz (10 X 50-m-Brustschwim- men und Kleinfeldhandball). Mit diesem Ergebnis sind unsere Sportlerinnen die er folgreichsten Lehrlinge des Bezirkes Leip- zig. Somit durften wir auch den Bezirk Leip zig mit fünf Mannschaften beim Zentralen Sportfest in Dessau vertreten. Alle Mann schaften steigerten sich von Wettkampf zu Wettkampf. Die Mädchen gaben ihr Letz tes. obwohl wir nicht in stärkster Beset zung antreten konnten. Gegen die besten Mannschaften der 15 Bezirke der DDR erkämpften wir vier Silbermedaillen und eine Bronzemedaille. Silbermedaillen errangen: die 6 X 50-m- Lagenstaffel in 4:13,4 min, die 4 X 100-m- Staffel der Leichtathletinnen in 54,2 s, die Mannschaft im Vierkampf mit 13 012 Punk ten und die Volleyballerinnen. Die eine Bronzemedaille holten sich die Turnerin- nen. . ' , * Hier noch die besten Einzelleistungen der Vierkämpferinnen: 100 m: Christina Wendrich und Sabine Sommerfeld je 13,7 s; Weitsprung: Christina Wendrich 4,91 m; Kugelstoß: Hiltraud Runge 10,24 m; 600-m-Lauf: Sabine Sommerfeld 1:52,2 min. Mielchen Forschung - Lehre - Praxis Interessante Artikelserie Genosse G. N o w a k, stellvertretender Leiter der Abteilung Sprachunterricht, macht uns und damit unsere Leser auf eine interessante Artikelserie zur Gestal tung der Ausbildung in der sowjetischen Zusagen von Prof.Eisler und Prof.Löschau Nach zahlreichen anderep Promi nenten sagten nun auch Prof. Ger hart Eisler, Vorsitzender des Staatlichen Rundfunkkomitees (un ser Bild), und Prof. Siegfried Lö schau, Direktor der Leuna-Werk« „Walter Ulbricht“, ihren Besuch in den Sommerlagern der Karl-Marx- Universität 1964 zu. Das Programm in Bad Saarow — über Groß-Köhris berichten wir noch einmal in einer unserer näch sten Ausgaben — ist so gut wie komplett. Am ersten Abend werden auch schon die ersten Gäste erwar tet: Dr. Harald Wessel und Ge neralintendant Prof. Karl Kayser. Außerdem enthält das Programm unter anderem Namen wie Rudi Singer, stellvertretender Leiter der Agitationskommission beim ZK der SED, die Minister Margot Ho necker und Hans Reichelt, Generalleutnant Heinz Keßler, Klaus H ö p c k e und Klaus U l - rieh von der Redaktion des „Neuen Deutschland“, die Schriftsteller Hel mut Hauptmann und Erik Neutsch, die aus ihren Werken lesen werden, usw. Viermal taucht im Programm das Wörtchen „Tanz“ auf, außerdem sind eingeplant ein Filmabend („Alles bleibt dem Menschen“), ein Sport fest, ein Treffen junger Talente, ein Abend mit dem Berliner Ensemble (das „mindestens“ mit Ekkehard Schall kommen will), außerdem ein Literaturquiz, eine Dampfer fahrt — und natürlich ein grandioses Abschlußfest. Wir nehmen an, für Überraschun gen werden die Stimmung im Lager selbst und der launische Zufall trotz aller Planung noch zu sorgen ver stehen, und wir sind überzeugt, daß in Bad Saarow wie in Groß-Köhris erlebnisreiche Tage bevorstehen. Zeitschrift „Westnik wysschej schkoly 3 (Hochschulbote), Heft 7/64, aufmerksam. Unter der Hauptüberschrift „Es gibt Re serven für die zeitliche Verkürzung der Ausbildung“ erscheinen folgende Artikel: S. M. Jampolski, W. A. Parail: Den Aus bildungsprozeß wissenschaftlich-metho disch , fundieren; N. P. Bogorodizki: Die Studiendisziplinen richtig klassifizieren; A, M. Soifer: Profil und Umfang des Wis sens und Studienpläne; M. G. Tschilikin: Die Hochschule — Schule der Selbständig keit und des Schöpfertums; N. S. Siunow, W. P. Wislobokow: Die Spezifik des Fern- und Abendstudiums berücksichtigen. Prof. Rödel im Professorenkollegium des Berliner Rundfunks An der Originalsendung des Berliner Rundfunks „Das Professorenkollegium tagt“ nahm am Mittwoch voriger Woche auch Prof. Dr. Wolfgang Rödel, Dekan der Fakultät für Journalistik, teil. Außer ihm waren noch zahlreiche andere bekannte Professoren, teilweise aus ihrem Urlaub, zur neuesten Folge dieser beliebten Sende reihe erschienen, unter ihnen Prof. Ger hart Eisler. Prof. Dietrich Wattenberg. Prof. Georg Klaus, Prof. Klein, Prof. Stei niger u. a. Die Fragen der Hörer waren wie immer äußerst vielfältig und reichten von der Meteorologie, der Ökonomie über Erziehungsfragen bis zu Verkehrspro blemen und Problemen der Verkaufskul tur. Albrecht-Haller-Medaille für Prof. Pe i p e r An Nationalpreisträger Prof. Dr. med. Dr. med. h. c. Albrecht.Peipen-emeritier-s ter Ordinarius für Kinderherlkunde an der Karl-Marx-Universität, wurde durch die Medizinische Fakultät der Universität Göt tingen die Albrecht-Haller-Medaille ver liehen. Damit wurden die bahnbrechenden Studien Prof. Peipers über die Hirntätig keit des Neugeborenen, des Frühgeborenen und des Säuglings gewürdigt. Ausland Zum Psychologen-Kongreß in Ljubljana Am Internationalen Psychologen-Kon greß in Ljubljana nahm eine zehnköpfige Delegation von DDR-Psychologen teil, der als einziger Vertreter der Karl-Marx-Uni versität Dr. Hans Löwe, wissenschaft licher Mitarbeiter des Instituts für Psy chologie, angehörte. Dr. Löwe trug auf dem Kongreß eigene Untersuchungsergebnisse über Probleme des Leistungsversagens in der Schule vor. Gäste ‘Seit dem 11. August weilt Prof. Twum B e r m a, Dekan "der Landwirtschaft- lichen Fakultät der Kwame-Nkrumah-Uni- versity of Science & Technology zu Ku- masi (Ghana) als Gast der Landwirtschaft lichen Fakultät und ihres Institutes für tropische und subtropische Landwirtschaft an unserer Universität. Prof. Twum Be- rima beabsichtigt, sich in Leipzig etwa eine Woche aufzuhalten. Reisen Dr. habil. E. John von der Fachrichtung Allgemeine Kulturwissenschaft hielt am 10. August das einleitende Referat auf einem internationalen Seminar zu Fragen der kulturellen Massenarbeit in Budapest. Prof. Dr. Leo Mendel 70 Jahre Am 10. August vollendete Professor Dr. Leo Mendel, Leiter der medizinhistorischen Ab teilung des Karl-Sudhoff-Instituts, sein 70. Le bensjahr. Am 10. August 1894 als Sohn eines Han delsvertreters in Breslau geboren, studierte er nach abgelegter Reifeprüfung von 1912 bis 1918 in seiner Geburtsstadt Medizin. Von 1919 war er nach Beendigung des ersten Weltkrieges, an dem er als Unterfeldarzt teil genommen hatte, bis 1922 Assistent an der Breslauer Universitäts-Kinderklinik und daran anschließend drei Jahre Oberarzt der Städti schen Kinderklinik Essen (Ruhr). In seiner Heimatstadt Breslau schließt sich eine über mehr als 15 Jahre währende, ausgedehnte und besonders unter Arbeiterfamilien auf opferungsvolle Tätigkeit als praktischer Kin derarzt an. 1938 zwingt ihn die antisemitische Gesetz gebung des faschistischen deutschen Staates zur Aufgabe seines ärztlichen Wirkens. Nach kurzfristiger Haft im KZ Buchenwald wird ihm auferlegt, mit seiner Familie Deutschland zu verlassen. Von Frankreich aus wieder nach Deutschland deportiert, war er von 1942 bis 1945 erneut in verschiedenen Konzentrations lagern inhaftiert. 1945 wurde er Mitglied der KPD und setzte sich in der Folgezeit in verschiedenen staat lichen Funktionen für den Wiederaufbau des Gesundheitswesens ein. Nach seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter in der Hauptabteilung Wissenschaft des Ministeriums für Gesund heitswesen (1950 bis 1954) wirkte Genosse Mendel als wissenschaftlicher Referent der Klasse für Medizin an der Akademie der Wis senschaften zu Berlin. Für seine Verdienste um den Aufbau des sozialistischen Gesund heitswesens erhielt er 1959 die Medaille für ausgezeichnete Leistungen und den Vaterlän dischen Verdienstorden in Bronze. 1962 wurde sein unermüdliches Wirken mit der Verleihung des Titels „Professor" gewürdigt. Auch nach seiner Emeritierung durch die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1962 gab es für Professor Mendel kein Ausruhen, erging doch an ihn der Ruf an das Karl-Sudhoff-Institut als Leiter der medizin historischen Abteilung. Hier setzt er sich mit all seinen Kräften für die Realisierung der mit der Studienreform in Verbindung stehen den neuen Aufgaben, insbesondere für den Aufbau der Vorlesungen zur Geschichte der Medizin, ein. An seinem Jubiläumstag wünschen wir Herrn Professor Dr. Mendel in Dankbarkeit für sein aufopferungsvolles Wirken noch viele Jahre voller Glück, Wohlergehen und Schaffenskraft. ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ Erkenntnisse eines Briten in der DDR Acht britische Journalisten weilten im Juni auf Einladung des Verbandes Deutscher Journalisten in unserer Republik. Am 23. Juni besuchten sie in Leipzig u. a. auch die Fakultät füi Journalistik unserer Universität und informierten sich in einer freimütigen Aussprache mit Prof. Bruhn, dem Prodekan der Fakultät, und anderen Wissenschaft lern über Ausbildung und Forschung auf dem Gebiet der Journalistik in der DDR. Wir sind Prof. Bruhn sehr dankbar für die Übermittlung eines Artikels, den Mr. Mat thew Winchester nach seinem Aufenthalt bei uns in der „Middlesbrough Evening „Gazette" veröffentlichte, und drucken ihn nachstehend unwesentlich gekürzt ab, weil wir einige der Erkenntnisse des britischen Journalisten, zu denen ihm nicht zuletzt der gute internationale Ruf unserer Fakultät für Journalistik und ihrer Wissenschaftler verhalf, für durchaus bemerkenswert halten. „Arbeiten und Hoffen für eine bessere Zukunft“ Die Kultur spielt dabei eine große Rolle in Ostdeutschland Erst vor ein paar Tagen stand ich, zu sammen mit verschiedenen anderen briti schen Journalisten auf der Wachtplattform vor dem Brandenburger Tor in Ostberlin und blickte über die Mauer in den West sektor. Das ist die Grenze der Deutschen Demo kratischen Republik, eine reale, wirkliche Barriere, welche die großen politischen Unterschiede symbolisiert, die Deutschland trennten, eine Teilung, die, so weit man sehen kann, wahrscheinlich bestehen blei ben wird. Wo immer wir als Gäste des Journa listenverbandes der ostdeutschen Republik hinkamen, hörten wir harte Vorwürfe gegen die westdeutsche Regierung, verbun den mit der Hoffnung, daß nichts passie ren möge, was den Frieden gefährdet. Friedenswille Überall kann man den tiefen Wunsch nach Frieden bemerken. Für mich war eine der bewegendsten Szenen die Gruppe Schulkinder, die das Konzentrationslager Buchenwald besuchten, wo man ihnen die Greueltaten der Nazis erklärte. Wir wol len .ihnen von der Vergangenheit berich ten, wurde gesagt, damit der Hitlerismus niemals wieder eine Nation in Schande bringen kann. UZ 32 64, Seite 2 Aber wenn die, Ostdeutschen zurück blicken so schauen sie auch vorwärts — dem Tag entgegen, von dem sie hoffen, daß die ostdeutsche Republik offiziell als einer der Staaten Europas anerkannt wird. In dieser Hinsicht ist einer der beeindruk- kendsten Aspekte die Aufmerksamkeit, die das Regime der Erziehung und Kultur wid met. In Leipzig zum Beispiel hat die Fakul tät für Journalistik in zehn Jahren mehr als 1500 Journalisten ausgebildet, um mit zuhelfen. 35 Tageszeitungen, 200 örtliche Zeitungen und 500 Werkzeitungen, die in der Republik publiziert werden, mit Mit arbeitern auszustatten. An dem riesigen, immer noch wachsen den Sportinstitut in Leipzig, wo zufälliger weise gerade eine Anzahl englischer Fuß balltrainer einen Lehrgang absolvierte, gibt es 1250 Vollstudenten und eine fast genauso große Anzahl von Fernstudenten. Neue Stadt Gebäuden solcherart wird besonderer Vorrang gegeben, auch, der wunderbaren neuen Oper, die 1700 Zuschauer faßt. .Nach den Zerstörungen des Krieges stellt dies ein Beispiel dar, welchen hervorragenden Platz man der Kultur uhd dem Wiederauf bau der Städte einräumt. In Dresden dominieren heute riesige Wohnblöcke, in denen 30 000 Familien woh nen. Die Stadt wurde im Februar 1945 zu 80 Prozent zerstört, und die neue Innen stadt erhält ein vollkommen neues Aus sehen. „Wir bauen das Zentrum der Stadt als Stadt der Zukunft auf“, erzählte uns der Dresdner Stadtarchitekt. „Von acht Per sonen hat eine ein Auto, aber wir planen, daß das Verhältnis 1:3 wird. Dabei ziehen wir die Lehren aus den Fehlern der kapi talistischen Länder, und wir werden nicht gestatten, daß die Autos das Leben in der Innenstadt erschweren. Es wird kein direk ter Verkehr in der Innenstadt gestattet werden, sondern er wird auf Ringstraßen beschränkt“, sagte er. Kunstsammlungen Fast völlig beendet ist die Restaurierung des berühmtesten Dresdner Barockbau- Werks, des Zwingers. Dort haben die Mu seen der Dresdner staatlichen Kunstsamm lungen ihren früheren Ruhm wieder erlangt. Die Kunstgalerie wurde im Jahre 1956 wiedereröffnet, nachdem die Gemälde, die an 45 verschiedenen Orten versteckt waren, wieder aufgefunden wurden . . . Fünfhundert Bilder, die zu der berühm ten Dresdner Sammlung gehören, werden noch gesucht, erzählte man uns, aber kürz lich wurden zwei Bilder von Lucas Cra nach dem Älteren der Galerie wieder gegeben. .nachdem sie in einem Londoner Verkaufsraum auf getaucht waren. Halle, der Sitz der Händel-Gesellschaft, mit seinem Opernhaus, das 1100 Besucher faßt, ist ein anderes Kulturzentrum. In der entzückenden alten und ausgesprochen historischen Stadt Weimar erzählte uns Dr. R. Koch, der Direktor des Instituts für Klassische Literatur, etwas über die rie sige Arbeit, die das Institut leistet und deren Grundlagen von Goethe selbst ge legt wurden, der mit Schiller zusammen in dieser Stadt wirkte. „Wir haben ungefähr 70 deutsche Klas siker neu aufgelegt“, sagte Dr. Koch und fügte hinzu, daß sich viele Briten der Weimarer Archive bedienten. Nebenbei be findet sich in Weimar das einzige außer englische Shakespearedenkmal Europas. „Wir schätzen die hervorragende Bedeu tung Shakespeares“, bemerkte Dr. Koch. Technik Von der Kunst zur Technik. Dabei wer fen wir einen Blick auf die riesige Tech nische Universität Dresden mit ihren 12 000 Voll- und 4500 Fernstudenten. Hier, erklärte der Rektor, Prof. Dr. K. Schwabe, gibt es acht Fakultäten, einschließlich Ma thematik und Naturwissenschaft, Bau wesen und Architektur, Maschinenbau, Technologie, Elektromaschinenbau. Forst wissenschaft und Kulturwissenschaft. Das jeweilige Studium umfaßt fünf Jahre. Ein Teil der Universität ist das Georg- Schumann-Gebäude, ein früheres Gefäng nis. Es wurde nach Georg Schumann be nannt, einem der 1059 durch die Nazis Exekutierten. Ein anderer wichtiger Be standteil der Universität ist das Hoch spannungslaboratorium, wo wir eine leb hafte Demonstration der Methode sahen, wie man der Wirkung von Gewittern auf Hochspannungskabel begegnet. Genügend Arbeitsstellen In einer Republik, wo es Arbeitskräfte mangel gibt, gibt es Arbeitsstellen für all die Techniker, die die Universität verlas sen. Die Industrie wächst, schnell. In den Werken der berühmten Carl-Zeiß-Stiftung in Jena hat sich zum Beispiel die Produk tion in den letzten 30 Jahren verzwölf- facht. Das volkseigene Unternehmen be schäftigt jetzt 18 000 Arbeiter. Es treibt mit 100 Ländern Handel. In der Stadt hat der Betrieb ein Plane tarium gebaut, und in der Umgebung gibt es das wahrscheinlich modernste und mäch tigste Teleskop von ganz Europa. Die Arbeiter Man gab uns die Möglichkeit, mit eini gen der Beschäftigten zu sprechen: mit der Arbeiterin, die in Griechenland und in der Tschechoslowakei war; mit dem Mann, der auf eine neue Wohnung spart; mit dem 25jährigen Mann, der- zweimal im Jahr außerhalb der Republik seine Ferien ver bringt, und mit der 55jährigen Frau mit erwachsenen Kindern, die auf ein Auto spart. Zweifellos wird es einer der „Wartburg"- Wagen sein, dreizylindriger Zweitaktmotor, Limousine, von denen die efste Sendung vor kurzem in Großbritannien eingetroffen ist. Ich würde wünschen, daß man einen be trächtlichen Fortschritt beim Aufbau einer Farbenherstellungsindustrie machen möge. Das ganze Land schreit nach einem Farben anstrich! Schließlich sollte es attraktiv gemacht werden, denn es ist ein Land, das dem Touristen viel zu bieten hat. Es gibt keine Einreiseschwierigkeiten, wenn Pässe und Visa in Ordnung sind. Valuta kann man nur bei der Einreise wechseln, und man muß sie bei der Ausreise zurücktauschen. Kein Problem Im Vergleich mit den Preisen im Ver einigten Königreich sind die Preise für viele Waren und Dienstleistungen weder ausgesprochen niedrig noch ausgesprochen hoch. Auch sprachlich gibt es keine Pro bleme. Selbst die Speisekarten in den Ho tels sind in vier Sprachen gedruckt: Deutsch, Russisch, Französisch und Eng lisch. Der Dank gilt Dr. Krausz, dem Präsiden ten des Journalistenverbandes, und den anderen Funktionären, die es uns ermög licht haben, die Wunder der Dresdner Ga lerie, den phantastischen Blick auf die Elbe von der Bastei, den Goethe-Schiller-Sarko phag in Weimar und den Wiederaufbau der vom Kriege zerstörten Städte zu sehen. Ich hoffe eines Tages wiederzukehren, um noch mehr von der kulturellen Seite der DDR sehen zu können. das REDAKTTONSKOLLEGIUM: Günter Eippeld (verantwortlicher Redakteur)! Jürgen Grubitzsch, Rolf Möbius (Redakteure)i Dr. jur. habil. Richard Hähnert, Hans-Dieter Huster. Dr. med. Werner Lehmann. Gerhard Mathow. Karla Poerschke, Karl-Heinz Röhn Walter Sandring, Wolfgang Weiler. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. — Erscheint wöchentlich. - Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1, Ritter straße 26, Fernruf 79 71. Sekretariat Apparat 264. Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und Kreis sparkasse Leipzig. _ Druck: EVZ-Druckerel „Hermann Duncker* m 18 138. Leipzig C 1: Peterssteinweg 19. — Bestellungen nimmt jedes Postamt entgegen.
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