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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 8.1964
- Erscheinungsdatum
- 1964
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196400001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19640000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19640000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 8.1964
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 9. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 5. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 12. März 1
- Ausgabe Nr. 12/13, 19. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 2. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 9. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 16. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 23. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 30. April 1
- Ausgabe Nr. 19, 14. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 21. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 28. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 4. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 11. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 18. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 2. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 16. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 30. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 6. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 13. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 20. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 3. September 1
- Ausgabe Nr. 35-38, 24. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 2. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 8. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 29. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 5. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 19. November 1
- Ausgabe Nr. 47/48, 26. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 3. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50/51, 10. Dezember 1
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Band
Band 8.1964
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n wenigen Tagen jährt es sich zum zweiten Mal, daß am „Tag des deutschen Bergmannes“ 1962 das seit vielen Jahren bestehende freundschaftliche Verhältnis zwi schen der Karl-Marx-Universität und dem VEB Kombinat „Otto Grotewohl“ in Böhlen durch ein Arbeitsabkommen konkretisiert wurde, das den Rahmen und die Schwerpunkte dieser sozialistischen Gemeinschaftsarbeit festlegte. Die Grün dung des Produktionsinstituts am 27. 3. 1963 stellte die dringend notwendige organisatorische Maßnahme dar, um die Leitungstätigkeit innerhalb dieser Zusam menarbeit auf einer festen Basis zu ver bessern. Jeder technische und ökonomische Fort- schritt in der Produktion ist heute mehr denn je das Ergebnis wissenschaftlicher Arbeiten. Die Progressivität der wissen schaftlichen Erkenntnisse verlangt immer dringender, daß Wissenschaft und Produk tion zu einer Einheit verschmelzen. Diese Entwicklung der Produktivkraft Wissen schaft ist heute schon die entscheidende Potenz, um unsere vordringlichsten natio nalen Aufgaben — die Vervollkommnung der materiell-technischen Basis unserer nationalen Wirtschaft und den Sieg im friedlichen Wettbewerb mit dem Kapitalis mus — lösen zu können. Für die Arbeit des Produktionsinstituts ergeben sich dar aus folgende zwei Aufgabenkomplexe: 1. Organisierung der sozialistischen Ge meinschaftsarbeit auf dem Gebiet der ge meinsam interessierenden Forschungsvor haben unter Beachtung einer Orientierung auf Schwerpunkte, um durch eine rasche Einführung der Erkenntnisse in die be triebliche Praxis einen hohen Nutzeffekt zu sichern. 2. Entwicklung neuer Methoden, um die Ausbildung und Erziehung der Studieren den praxisnah zu verbessern, ihnen recht zeitig den vollen Umfang der Verantwor tung des Wissenschaftlers für das techni sche und ökonomische Niveau der Arbeit in der Produktion begreiflich zu machen und um die weitere Qualifikation leiten der Kader in Produktion und in Lehre Und Forschung zu sichern. Zusammenfassend dargestellt beinhaltet der wissenschaftliche Auftrag des Produk tionsinstituts die durch eine enge Zusam menarbeit mögliche positive Beeinflussung und Sicherung des technischen Fort schritts im Kombinat und die Entwick lung neuer Methoden zur Verbesserung der Ausbildung der Studierenden und der im Kombinat arbeitenden Hochschulabsol venten. Die Komplexität dieser beiden Problemkreise läßt deutlich werden, daß es der Leitung des Produktionsinstituts besonders darauf ankommen mußte, die Aufgaben zur Sicherung des technischen Fortschritts mit der Entwicklung neuer Methoden in der Heranführung der Stu dierenden an deren Lösung zu koppeln, wie es im Komplexpraktikum als gelun gen bezeichnet werden kann. Wohl ist es ein kühnes Unterfangen, schon heute, nach wenigen Monaten, die Ergebnisse unserer Arbeit richtig einzu schätzen. Wir wollen aber versuchen, dies unter dem Aspekt zu tun, aus Fehlern zu lernen und dort unsere Arbeit zu verbes sern, wo wir mit den Ergebnissen am we nigsten zufrieden sein können. Es war richtig, daß die Hauptaufgaben für die einzelnen Arbeitsgruppen des Pro duktionsinstituts zu Beginn des Studien jahres 1963/64 in Form von Arbeitsplänen konkretisiert wurden. Aus der Arbeit mit diesen Plänen müssen wir jedoch erken nen, daß sie für das kommende Studien jahr qualitativ besser und rechtzeitiger erarbeitet werden müssen. Wir müssep kritisch feststellen, daß die Arbeitsgrup pen nicht immer gemeinsam die zu bear beitende Thematik beraten und beschlos sen haben, sondern es blieb im wesent lichen bei dem Modus, daß die eine Seite der anderen etwas vorschlug. Hierdurch wird bestätigt, daß eine fruchtbringende wissenschaftliche Gemeinschaftsarbeit nur zustande kommen kann, wenn auf der Ebene der staatlichen Leitungen von Uni versität und Kombinat eine Beratung und Festlegung der großen Aufgabenkomplexe, der wirklichen Schwerpunkte von For schung und Entwicklung erfolgt. Eine nützliche Arbeit in den Arbeitsgruppen des Produktionsinstituts kann nicht gewährlei stet werden, wenn die einzelnen Aufgaben keinen Zusammenhang haben bzw. nicht in den großen Zusammenhang, z. B. der Weiterentwicklung und Vervollkommnung der Produktion gestellt werden. Die Darlegung der Perspektivvorstellun gen des Kombinats in einer Beratung der gesamten Leitung des Produktionsinstituts am 30. 10. 1963, das am 9. 3. 1964 durch geführte Kolloquium der Arbeitsgruppe Chemie zu aktuellen Problemen des Kom binats auf chemischem Gebiet und die wissenschaftliche Tagung der Physiker im April d. J. zu ihren gemeinsamen Auf gaben haben die notwendigen grundsätz lichen Informationen und Aufklärungen zur Perspektiventwicklung des Kombinats gegeben und in der Folgezeit zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Naturwissenschaften ge führt. Als besonders erfolgreich kann die Zu sammenarbeit der Physiker beurteilt wer den. Der zu bearbeitende Aufgabenkom plex umfaßt u. a. die Katalysatorenfor schung mit Hilfe der Elektronenresonanz für die chemische Synthese der Produk tionsgruppe Chemie des Kombinats. Auf diesem Gebiet arbeiten mehrere Wissen schaftler des Physikalischen Instituts un ter Leitung von Prof. Dr. Pfeifer in engster Gemeinschaft mit den Physikern des Kombinats. Die Ergebnisse dieser For schung sind von großer wissenschaftlicher und praktischer Bedeutung. Auch auf chemischem Gebiet kann in den letzten Monaten eine Intensivierung der Zusammenarbeit festgestellt werden. Hier hat das Institut für Organische Che mie unter Leitung von Prof. Dr. Mühi st ä d t durch die Synthese und Reindar stellung von Kohlenwasserstoffen einem dringenden Erfordernis des Kombinats durch die Bereitstellung von Testsubstan zen abgeholfen. Denn nur durch eine mög lichst reichhaltige Palette von Eichstoffen wird das Kombinat in Zukunft die ihm gestellten Aufgaben auf dem Gebiete der Zwei Jahre Zusammenarbeit Böhlen - Universität Von Dr. J. Klimke, Kaufmännischer Di rekfor des Kombinats „Otto Grotewohl", Mitglied des Akademischen Senats, und gaschromatographischen Analytik, das heißt in der Produktionsanalyse und Qua litätsuntersuchung seiner technischen Er zeugnisse, erfüllen können. Andererseits sind gerade diese orga nisch-synthetischen Aufgaben sehr nützlich zur Erreichung der Ziele in der Studenten ausbildung. An Hand dieser Arbeiten wer den die Studenten in ein gründliches Lite raturstudium eingeführt, und sie lernen auch die von ihnen synthetisierten Stoffe durch physikalische Methoden und mo derne physikalisch-chemische Untersuchun gen beurteilen. Außerdem sind diese Ar beiten eng mit der im Institut bearbeite ten Thematik verbunden und tragen so mit zur Weiterentwicklung der For- schungsrichtung bei. Ähnlich gute Ergebnisse lassen sich für die Zusammenarbeit mit dem Institut für Bodenkunde und Mikrobiologie, dem Insti tut für Mineralogie und Petrographie, dem Geophysikalischen Institut, dem Institut für geophysikalische Erkundung und an deren Instituten feststellen. So konnten die wissenschaftlichen Grundlagen über den Einsatz des Hydrierwassers in der Landwirtschaft geschaffen werden, wo durch das Kombinat in die Lage versetzt wurde, immer größere Mengen an Hydrierwasser zur Deckung des Stickstoff- bedarfs in der Landwirtschaft liefern zu können. Die Arbeitsgruppe Geowissenschaften kann auf eine besonders enge Verbindung mit dem Institut für Geophysikalische Er kundung unter Leitung von Prof. Dr. Lauterbach zurückblicken. Im Mittel punkt dieser wissenschaftlichen Arbeiten standen die Fragen der Erkundung der geophysikalischen und hydrologischen Ver hältnisse in den Kohlenfeldern des Kom binats und praktische Hilfeleistungen für den Entwässerungsbetrieb. Speziell diese Produktionshilfe verdient als vorbildlich herausgestellt zu werden. Auch die Arbeitsgruppe Mathematik kann auf bedeutsame Arbeitsergebnisse hinweisen. So wurden im Komplexprakti kum 1963 und 1964 Programme für den elektronischen Kleinrechner Cellatron be arbeitet, die demnächst, nach Lieferung Prorektor Prof. Dr. H. Neels des Rechners, zur Anwendung kommen werden. Die 1963 begonnene Bearbeitung des Problems der kontinuierlichen Prozeß bilanzierung mittels mathematischer Me thoden, über die keine Veröffentlichungen bekannt sind, wurde zur Diplomarbeit ausgebaut, deren Ergebnisse in einem Pro gramm für den elektronischen Rechner ZRA 1 zur Anwendung kommen werden. Der Einsatz der Studenten im Komplex praktikum hat sich hier ganz besonders bewährt. Das erforderliche Grundlagen material wie Fließschemata, Technologie beschreibungen, Zahlen- und Analysen werte usw. hätte ohne die Mithilfe der Studenten in dieser Zeit nicht bereit gestellt werden können. Auch die Ergeb nisse der Aufgaben zur mathematischen Optimierung der DHD-Benzinmischung und zur Transportoptimierung werden schrittweise realisiert. Im Mittelpunkt der Pläne der Arbeits gruppe Medizin standen Untersuchungen über die Vermeidung von Frühschäden nach Benzoleinwirkung, medizinische Pro bleme im Zusammenhang mit der Auto matisierung und arbeitshygienische Fra gen. Dissertationsthemen befaßten sich mit dem Unfallgeschehen im Kombinat in den Jahren 1958 bis 1960 und mit Unter suchungen über Fragen des Einflusses des Arbeitsplatzmilieus auf den Gesundheits- zustand der Arbeiter und den Kranken stand. Durch Studenten der Medizin, die mit im Komplexpraktikum arbeiteten, wurden Fragen des Krankenstandes im Kombinat, der Tätigkeit der betrieblichen Ärztebera tungskommission, der prophylaktischen Tätigkeit, der Bedeutung des Arbeits schutzes und des Unfallgeschehens und der Sozialbetreuung behandelt. Die unmittel bare Mitarbeit von Fachärzten der medi zinischen Kliniken der Karl-Marx-Univer sität innerhalb der Betriebspoliklinik des Kombinats ist ein weiterer Beweis für die erfolgreiche Zusammenarbeit auf diesem so wichtigen Gebiet. Den Bereich Naturwissenschaften und Medizin abschließend, können wir insge samt auf recht gute Erfolge zurückblicken. Für die weitere Festigung der Zusammen arbeit ergeben sich folgende Hinweise: 1. Der Kontakt zwischen den leitenden Kadern muß enger werden. 2. Intensivierung der Aussprachen und Beratungen über die Weiterentwicklung und Perspektive des Kombinats, das heißt gemeinsame Arbeit am Perspektivplan und am Plan Neue Technik. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit der Erarbeitung größe rer in sich zusammenhängender Aufgaben komplexe. 3. Intensivierung des wissenschaftlichen Erfahrungsaustausches im Rahmen von Kolloquien, Vortragsveranstaltungen und Exkursionen. 4. Gemeinsame Nutzung vorhandener Einrichtungen und Ausrüstungen. 5. Austausch von Dokumentationen. 6. Austausch von Fachkadern für die Ver besserung der Ausbildung der Studieren den bzw. für die weitere Qualifizierung der Wissenschaftler des Kombinats. 7. Weiterer Ausbau des Komplexprakti kums als Möglichkeit der produktiven wis senschaftlichen Tätigkeit der Studenten. Die Entwicklung der Wissenschaft zur unmittelbaren Produktivkraft verlangt nicht nur die umfassende Klärung der Pro bleme auf naturwissenschaftlichem Gebiet, sondern würde ohne die Einbeziehung der Gesellschaftswissenschaften den möglichen und notwendigen Nutzeffekt für unsere Volkswirtschaft schmälern. Nach einer anfänglichen Zersplitterung der Aufgaben im Bereich der Gesellschafts wissenschaften des Produktionsinstituts be gann sich die Erkenntnis durchzusetzen, daß das neue ökonomische System der Pla nung und Leitung der Volkswirtschaft und seine Durchsetzung im Kombinat die wich tigste Aufgabe der Arbeitsgruppen darstellt und alle Arbeitspläne auf dieses Ziel aus gerichtet werden müssen. So hat die Ar beitsgruppe Philosophie/Pädagogik die Untersuchung zur Durchsetzung und Ge staltung des einheitlichen sozialistischen Bildungssystems als besonderen Schwer punkt der Zusammenarbeit herausgestellt. Diese Aufgabe wurde mit der Fertigstel lung einer Diplomarbeit und einer Werk leitungsvorlage im wesentlichen gelöst. Unter dem Komplexthema „Die Triebkräfte für den wissenschaftlich-technischen Fort schritt“ wurden Fragen behandelt wie: Auswirkungen der Plandiskussion auf die Werktätigen des Kombinats, Triebkräfte und Einstellung zur Leitungstätigkeit, Triebkräfte und Einstellung zur Qualifizie rung. Aus der Zusammenarbeit mit dem Insti tut für Psychologie entstanden Diplom arbeiten über das Antihavarietraining im Kraftwerk und Untersuchungen der Hava rien im Tagebau, wobei die letztere vor der Belegschaft des Tagebaues öffentlich ver teidigt wurde. Die Vorbereitung und Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen für leitende Kader des Kombinats steht gegenwärtig als weitere Schwerpunktaufgabe vor dieser Arbeitsgruppe. Entsprechend einem Schu lungsplan wird im Bereich der Produk tionsgruppe Energie des Kombinats ein Beispiel für Inhalt und Form einer solchen Schulung erarbeitet. Auch die Zusammenarbeit mit der Wirt schaftswissenschaftlichen Fakultät hat sich im Rahmeri der Arbeitsgruppe Wirtschafts wissenschaften gefestigt. Vor allem durch den Einsatz der Studenten im Praktikum und durch Diplomarbeiten auf den ver schiedensten Gebieten konnten gute Er gebnisse erzielt werden. Im Mittelpunkt standen Fragen der Industrieökonomik, der Technologie, der Arbeitsökonomik und des Rechnungswesens. Besonders wertvoll waren die Ergebnisse der Praktikumsarbeit zum Thema „Die vertragsgerechte Erfül lung der Lieferverpflichtungen bei Attest- Material, insbesondere bei Rohren“. Ihre Auswertung trug zur besseren Versorgung des Kombinats durch den Metallhandel bei. Besonders enge Verbindungen haben sich mit dem Institut für Arbeitsökonomik her ausgebildet. Sowohl durch Praktikums arbeiten als auch Diplomarbeiten, z. B. über die Fragen der Arbeitsbereichsbild- düng, konnte dem Kombinat eine wesent liche Hilfe in der Lösung seiner ökonomi schen Aufgaben gegeben werden. Dazu müssen auch die unterstützenden Maßnah men zur Einführung einer Rechenstation im Kombinat zählen. Durch aufklärende Vorträge über den Nutzen und die Bedeu tung der modernen Verwaltungstechnik sowie Unterstützung in der organisato rischen Vorbereitung hat die Arbeitsgruppe einen wesentlichen Anteil an der Einhal tung des zur Einführung der maschinellen Abrechnung aufgestellten Terminplans. Ganz besonders wertvoll waren die Er gebnisse der Zusammenarbeit zur Ver besserung der Arbeiterversorgung im Kombinat. Hier konnten in Zusammen arbeit mit dem Institut für Binnenhandels ökonomik die Grundsätze einer optimalen Arbeitsplatzversorgung festgelegt werden, wodurch der Perspektivplan für den wei teren Ausbau und die Gestaltung der so zialen Einrichtungen im Kombinat mit bestimmt wurde. In der Arbeitsgruppe Rechtswissenschaft standen die Fragen der Gestaltung der Vertragsbeziehungen und deren qualitäts gerechte Erfüllung, die Problematik der Finanzierungsmöglichkeiten bei der schnel len Einführung neuer Verfahren, die rechtliche Gestaltung der materiellen In teressiertheit auf dem Gebiet der Ent lohnung u. a. m. im Mittelpunkt der Zu sammenarbeit. Eine umfangreiche Arbeit leistete diese Arbeitsgruppe zur Durchset zung des Rechtspflegeerlasses in der Arbeit der Konfliktkommissionen. Diplomthemen befaßten sich mit der Durchsetzung der materiellen Verantwortlichkeit der staat lichen Leiter in den Produktions-, Repara tur- und Verwaltungsabteilungen des Kom binats und brachten wertvolle Anregungen für die Verbesserung der Leitungstätigkeit. Der Bereich Gesellschaftswissenschaften muß in seiner weiteren Tätigkeit noch mehr als bisher die Probleme der Durch setzung des neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung der Volkswirt schaft in den Vordergrund stellen. Eine engere Zusammenarbeit ist insbesondere notwendig bei der Klärung der Probleme im Zusammenhang mit der Entwicklung ökonomischer Hebel, der Preisreform und der Grundmittelumbewertung. Auf diese Hinweise sich stützend, werden auch die Lehrpläne der gesellschaftswissenschaft lichen Fachrichtungen eine nützliche Be reicherung erfahren. In den bisherigen Darstellungen haben wir versucht nachzuweisen, daß sich aus der engen sozialistischen Gemeinschafts arbeit heraus positive Aspekte für die Verbesserung der Ausbildung der Studie renden ergeben. Die Bewährung der wis senschaftlichen Erkenntnisse in der Praxis und das Heranführen an neue Probleme zur Verbesserung der Produktion müssen zwangsläufig zu einer neuen Einstellung der Studenten zu ihren Studienaufgaben führen. Die studentische Jugend für den Kampf um die Erreichung und Mitbestim mung des wissenschaftlichen Höchststan des zu begeistern, ist daher eine der Hauptaufgaben gewesen, die wir versucht haben, in den Komplexpraktika zu lösen. Diese Praktika sind dadurch gekenn zeichnet, daß wir bereits zum zweiten Mal den Versuch machten, technisch und ökonomisch bedeutsame Probleme einzel ner Produktionsstätten des Kombinats durch den komplexen Einsatz von Studen ten mehrerer Fachrichtungen zu lösen. So hatten wir in diesem Jahr die Komplex automatisierung der DHD-Anlage als zen trale Aufgabe gestellt, die von etwa 100 Studenten, insbesondere Chemikern, Physikern-, Mathematikern, Ökonomen, Medizinern und Dolmetschern gelöst wer den sollte. Für die Meinung der Studen ten möge der Student der Mathematik Günter'Deweß sprechen: „Von einer guten Praktikumsaufgabe erwarten wir, daß sie vorhandenes Wissen in Anspruch nimmt, zur Aneignung neuer theoretischer Kennt nisse zwingt und schließlich ein echtes Be triebsproblem der Lösung näher bringt. Bei all dem soll die Aufgabe genügend Raum für selbständige Überlegungen lassen.“ Welcher wissenschaftliche und ökonomi sche Nutzen zeichnet sich schon jetzt, we nige Wochen nach Beendigung des Prak tikums. ab? 1. Durch den Einsatz der Studenten konnten rund 7000 Stunden des ingenieur technischen Personals eingespart werden. 2. Die arbeitsökonomischen Untersuchun gen über die Möglichkeit, durch die Auto matisierung Arbeitskräfte einzusparen, haben zu der Vorstellung einer unge fähren Einsparung von 20 bis 30 Arbeits- kräften geführt. 3. Die physikalischen, chemischen, öko nomischen und mathematischen Unter suchungen werden zur Grundlage für die Erarbeitung einer technisch-ökonomischen Zielsetzung gemacht und schaffen somit gute Voraussetzungen für die Sicherung des wissenschaftlichen technischen Vor laufs. Welche Schlußfolgerungen ergeben sich aus diesem Praktikum? 1. Auch der Student wächst mit der Größe der ihm gestellten Aufgabe. Durch entsprechende Unterstützung und Hilfe der Assistenten und Betriebsleiter konnten diese Aufgaben gemeistert werden. 2. Die vorgeschlagenen Maßnahmen müssen in die Pläne Neue Technik der kommenden Jahre aufgenommen werden, um ihre Realisierung zu sichern. 3. Das komplexe Herangehen an die Pro bleme hat sich bewährt. Diese Methode sollte zur Verbesserung der Leitungs tätigkeit bei der Untersuchung ähnlicher Aufgaben grundsätzlich angewandt wer den. Das gilt besonders für die notwendige Mitarbeit von Ökonomen. 4. Die DHD-Anlage war nur ein Beispiel. Analoge Aufgaben und Lösungswege soll ten auch für andere Schwerpunkte der Produktion gestellt und gezeigt werden. 5. Im Lehrbetrieb der Institute sollten Aufgaben, die aus Zeitmangel noch nicht gelöst werden konnten, innerhalb des Lehrplanes berücksichtigt werden. 6. Das nächste Praktikum muß noch bes ser und wissenschaftlicher vorbereitet werden. Der Anteil der wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Erarbeitung der Auf gabenstellung und in der Betreuung der Studenten muß größer werden. Dies wird um so eher möglich sein, als erkannt wird, daß das Praktikum keine zusätzliche Be lastung darstellt, sondern dem Verantwort lichen helfen will, wichtige Probleme zu lösen. 7. Bei der Auswahl der Aufgaben sind durch die staatliche Leitung des Kombi nats jene Schwerpunktprobleme heraus zustellen, die sich aus der perspektivischen Entwicklung und dem Plan Neue Technik ergeben und für die Bearbeitung im Kom plexpraktikum geeignet erscheinen. Den beispielhaften Erfolg des diesjähri gen Praktikums können wir nicht besser kennzeichnen, als es Hans Schmidt auf der 4. Tagung des Zentralrats der Freien Deut schen Jugend vom 9. und 10. April 1964 in seinem Rechenschaftsbericht getan hat. Er sagte unter anderem: „So wie sie (die im Komplexpraktikum eingesetzten Studenten) müssen die FDJ- Leitungen der Betriebe und der Bildungs stätten vorangehen bei der Entwicklung der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit zwischen der Arbeiterjugend, der jungen Intelligenz der Betriebe und den an gehenden Angehörigen der jungen Intelli genz an den Hoch- und Fachschulen.“ An Hand einiger typischer Beispiele haben wir versucht, Inhalt und Methodik der zweijährigen Zusammenarbeit darzu stellen. Obwohl bereits gute Erfolge in diesem Verschmelzungsprozeß zwischen Produktion und Wissenschaft erreicht wur den, ist doch festzustellen, daß noch nicht alle Formen der Zufälligkeit und des Subjektivismus in der gemeinsamen Arbeit überwunden wurden. Das immer stürmi scher werdende Tempo der wissenschaft lichen Entwicklung stellt jeden von uns vor die Notwendigkeit, sich die neuesten Erkenntnisse anzueignen. Verschließen wir nicht die Augen vor dieser Realität. Die Wissenschaft als Mutter der Produktion wird dann zur vollen Wirkung kommen, wenn ihr die gebührende Stellung ein geräumt wird. Aufgabe des Produktions instituts muß es sein, unter der Leitung der Parteiorganisationen der Karl-Marx- Universität und des Kombinates diese Problematik im Arbeitsprogramm für das Studienjahr 1964/65 und im Programm der perspektivischen Zusammenarbeit fest- zu legen. UZ 23/64, Seite 5
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