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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 8.1964
- Erscheinungsdatum
- 1964
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196400001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19640000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19640000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 8.1964
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 9. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 5. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 12. März 1
- Ausgabe Nr. 12/13, 19. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 2. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 9. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 16. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 23. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 30. April 1
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- Ausgabe Nr. 20, 21. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 28. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 4. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 11. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 18. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 2. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 16. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 30. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 6. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 13. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 20. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 3. September 1
- Ausgabe Nr. 35-38, 24. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 2. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 8. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 29. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 5. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 19. November 1
- Ausgabe Nr. 47/48, 26. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 3. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50/51, 10. Dezember 1
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Band
Band 8.1964
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AUS DISKUSSIONSBEITRÄGEN ZUR DELEGIERTENKONFERENZ Genosse Dr. Wolf Sekretär der Parteileitung an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Die Parteiorganisation unserer Fakultät ist in ihrer heutigen Struktur die jüngste an der ge samten Universität. Sie existiert erst seit Novem ber des vergangenen Jahres. Wir haben die orga nisatorische Seite der Eingliederung der ehe maligen Hochschule für Binnenhandel in den Ver band der alten Wirtschaftswissenschaftlichen Fa kultät abgeschlossen. Aber der Prozeß des Zu sammenwachsens aller Mitglieder innerhalb der gesamten Wifa ist noch im Gange. Daraus ergibt sich eine Reihe Schwierigkeiten, mit denen wir gegenwärtig noch zu kämpfen haben. Wir hatten einen Tempoverlust bei der Auswer tung der Wirtschaftskonferenz. Es ist uns gelun gen, durch die gesamte Parteiorganisation in der Lösung dieser Frage einen Schritt voranzukom men. Wir werden in kurzer Zeit eine völlig neue Lehrkonzeption für alle Institute und Fachrich tungen auf der Basis des neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung der Volkswirt schaft haben. Wir sind durch die unmittelbare Teilnahme der Wissenschaftler und Studenten an den ökonomischen Experimenten unserer Wirt schaft beteiligt und sind in der Organisierung des wissenschaftlichen Streitgesprächs vorange kommen. Wir haben weiter die Verbindung zwischen Lehrkörper und Studenten gefestigt. So sind Pro fessorengespräche, Podiumsgespräche unter dem Motto: „Studenten fragen — Hochschullehrer ant worten" ins Leben gerufen worden, mit denen Wir gute Erfahrungen machten und an denen die Studenten rege Anteil nahmen. Trotzdem haben wir etwas versäumt: Wir ha ben die Frage der Perspektive nicht an den An fang unserer Arbeit gestellt, sondern erst in den letzten acht Wochen in Angriff genommen. Die Diskussion über die Lehrkonzeption wurde da durch schwierig. Eine Ursache dafür ist die noch nicht richtig verstandene Versachlichung der Parteiarbeit — wir haben eine Reihe Arbeiten übernommen, die eigentlich der staatlichen Leitung zukam —, die zweite Ursache ist eine gewissen Selbstzufrieden heit. Die wichtigste Konsequenz daraus ist, daß wir gegenwärtig eine Konzeption der planmäßigen politisch-ideologischen Arbeit aufstellen. Das setzt aber voraus, daß wir mit der planmäßigen poli tisch-ideologischen Arbeit bereits in der FPL be ginnen, die vorhandene Selbstzufriedenheit über winden und die kritiklose Atmosphäre beseitigen. Darüber hinaus ist eine unserer nächsten Auf gaben, ein ständiges Parteiaktiv zu schaffen und periotlisch Konferenzen des Lehrkörpers einzu berufen. Wir sind der Meinung, daß wir in absehbarer Zeit auch auf diesem Gebiet einen Schritt vor wärtsgekommen und eine richtige Einheit und Verbindung zwischen den sogenannten fachlichen Problemen und der politisch-ideologischen Arbeit herstellen können. Genosse Schneider Erster Sekretär der FDJ-Kreisleitung Karl-Marx-Universität Liebe Genossen! Als der Erste Sekretär der FDJ- Bezirksleitung Leipzig, der Genosse Harry Mahn, unserem Genossen Walter Ulbricht die Stafette mit den Ergebnissen der Arbeit der Jugend des Be zirks Leipzig überreichte, hat der Genosse Walter Ul bricht auf zwei Probleme hingewiesen. Eines davon War, daß er dem Genossen Mahn sagte: „Vergeßt mir die Leipziger Universität nicht. Diese Universi tät muß Schrittmacher im Hochschulwesen der DDR sein.“ Unter diesem Gesichtspunkt, der zugleich ein Maßstäb ist, möchte ich hier einige Probleme der Parteiarbeit unter den Studenten darlegen. Ich muß ganz ehrlich sagen, daß es unter unseren Genossen hin und wieder Zweifel gab, ob die FDJ- Organisation der Universität den gestellten Anfor derungen gerecht werden kann. Das Deutschland treffen hat uns alle wirklich eines Besseren belehrt. Am Deutschlandtreffen nahmen von unserer Uni versität über 1550 Studenten teil. Es hat sich gezeigt, daß die Studenten, die Ju gendlichen der Universität willens und in der Lage sind, in vorderster Reihe unserer Genossen zu kämpfen. Es besteht allerdings kein Grund, über die guten Ergebnisse, die wir beim Deutschlandtreffen erzielt haben, selbstzufrieden zu sein und uns auf den Lorbeeren auszuruhen. Unserer Auffassung nach ist die Hauptursache der Erfolge, die wir beim Deutsch landtreffen erzielt haben, daß an die FDJler eindeu tige Anforderungen gestellt worden sind. Zu dem Zeitpunkt, an dem wir begonnen haben, konstruktiver die Grundfragen aufzuwerfen, ist das Interesse für die Diskussion angewachsen. Das zeigte sich auch im Klubhaus Kalinin und bei an deren Streitgesprächen. Eine zweite Seite: Den Freunden, die in Berlin waren, wurde durch das Gesamterlebnis des Deutschlandtreffens auch das Erlebnis ihrer eigenen Kraft gegeben; die Erkenntnis, wo die stärkeren Ba taillone stehen. Ich denke, solche Dinge sind in den letzten Jahren, solange ich an der Universität bin und das kenne, außerordentlich stark vernachlässigt worden. Das Grundproblem scheint mir zu sein, daß die These, Vertrauen zu haben zur Jugend und ihr Ver antwortung zu übertragen, nicht bloß eine Phrase bleibt. Der Hauptdiskussionsgegenstand und das Hauptbetätigungsfeld für die Arbeit der FDJ- und Parteiorganisation — was die Studentenpolitik an belangt — sollte die eigene Gruppe sein, die offen sive politische Diskussion und ideologische Ausein andersetzung mit den Auffassungen und der Arbeit des Nebenmannes. Das ist einerseits leichter, weil sich der Kreis, in dem man diskutiert, gut kennt, andererseits ist es schwieriger für einige Genossen, weil sie sich täg lich und stündlich neu exponieren müssen, ihre Auffassung selbst überprüfen und auch ständig Vorbild sein müssen. Der Zusammenhang von Par teinahme für unsere Sache und der Perspektive der Wissenschaft muß jedem Studenten klarwerden. Ich möchte das an einem Beispiel zeigen: In der Erziehungsarbeit der FDJ-Organisation der Germanisten geht es nicht zuletzt darum, daß die Studenten der Germanistik begreifen, daß sie die Kulturpolitik der Partei durchsetzen müssen. Die Germanisten als künftige Lehrer haben eine große Verantwortung für das geistige Profil der Hausherren von morgen. Wenn sie das verstehen, werden sie auch ihren Beruf und ihre Berufsanfor derungen besser begreifen. Wenn man so will, ist das die Klärung der Be rufsbilder — aber auch noch etwas mehr. Das ist die Klärung von Ziel und Inhalt des Studiums, um dar aus die Erziehungsspezifika abzuleiten. In einer der letzten Ausgaben der Zeitung der Berliner Humboldt-Universität erschien ein sehr in teressanter Artikel unter der Überschrift: „Wissen schaftliche Schulen an unserer Universität“ von Pro rektor Prof. Dr. Mohrmann. In diesem Artikel geht es um die Frage, ob jetzt nicht die Zeit heran gereift sei, in der es nicht mehr nur um eine Quan tität wissenschaftlicher Kader geht, sondern daß es jetzt doch wohl darum geht, Kader so auszubilden, daß sie in der Lage sind, Weltniveau hervorzubrin gen. Dieses Problem ist auch bei uns an der Univer sität schon lange und öfters aufgeworfen worden, aber bisher sind außerordentlich wenige Schritte er folgt. Es wäre an der Zeit, daß sich die verantwort lichen staatlichen Leitungen genau überlegen, wie man dieses Problem einen Schritt voranbringen kann. Wenn wir dem gerecht werden wollen, was Genosse Walter Ulbricht zu unserer Universität sagte, müssen wir vor allem in einiger Hinsicht etwas kühner werden und die neu auftauchenden Probleme schneller durchsetzen. Genosse Dr. Piazza Sekretär der Grundorganisation Historische Institute Ich möchte einige Gedanken dazu äußern, wie wir versucht haben, das politische Niveau der Grundorganisation in der vergangenen Zeit zu heben. Dabei ergab sich eine etwas paradoxe Situa tion: Einerseits arbeiten oder studieren wir alle an einer wissenschaftlichen Institution, und alle, ob Wissenschaftler oder Studenten, gehen sehr ernst an die Bewältigung unserer . fachlichen Probleme heran, andererseits offenbarte jedoch eine Unter suchung, daß bei einigen Genossen noch nicht die Erkenntnis herangereift ist, daß auch die Parteiar beit mit ihren vielfältigen, komplizierten Proble men wissenschaftlich geführt werden muß, daß man auch hier nur mit wissenschaftlicher Gründlichkeit positive Ergebnisse erzielen kann. Wir stellten in einzelnen Parteigruppen fest, daß dort eine Situation der Handwerkelei, des „Von- der-Hand-in-den-Mund-Lebens“ bestand, und manch mal wußte man dort gar nicht, was man aus der Hand in den Mund nehmen sollte. Das hatte nega tive Auswirkungen auf die Studienleistungen, vor allem auf die Studiendisziplin und hinsichtlich der massenpolitischen Arbeit. Die Parteileitung zog daraus die Schlußfolgerung, daß auch wir in der politischen Arbeit nicht von der Hand in den Mund leben dürfen, daß auch sie perspektivisch geplant werden muß, daß es nicht angeht, nur auf die An leitungen von Seiten der Universitäts-Parteileitung zu warten. Man muß doch ausgehen von der gründlichen Analyse der Situation in der eigenen Grundorganisation und perspektivisch die inhalt lichen Probleme der Parteiarbeit fixieren. Das heißt die Leitungsarbeit wissenschaftlich durchdringen. Wir wurden uns darüber klar, daß. in dieser Be ziehung die Parteileitung selbst vorangehen und allen Gruppen demonstrieren muß, wie man diese Aufgaben bewältigt. Die Auswertung der Erfah rungen unserer besten Gruppen half uns dabei be trächtlich voran. Inzwischen hat sich in unserer Grundorganisa tion einiges geändert. Wir sahen unsere vordring lichste Aufgabe darin, die parteierzieherische Rolle der Mitgliederversammlung zu erhöhen, sie zu einem Forum des politischen Meinungsaustauschs zu machen und dort die wichtigsten wissenschafts politischen und theoretischen Fragen zu behandeln. Die Schwerpunkte der Mitgliederversammlungen wurden langfristig geplant, um eine gute Vorberei tung durch die Parteigruppen zu gewährleisten. Wir haben z. B. thematische Versammlungen durch geführt über die Einheit und Geschlossenheit der kommunistischen Weltbewegung, über die Lage in Westdeutschland nach der Bildung der Regierung Erhard, über- das neue ökonomische System und unsere Arbeit usw. Diese Diskussionen haben dazu beigetragen, das theoretische Niveau der- gesamten Grundorganisa tion zu erhöhen und Unklarheiten einzelner Ge nossen zu überwinden. Wir haben diese einzelnen thematischen Versammlungen auch dazu benutzt, um in den Parteigruppen der Wissenschaftler un sere Vorlesungen und unsere Seminarpläne zu überarbeiten und zu überdenken. Wir sind auch in die Schulen hinausgegangen, haben dort bei unse ren Studenten hospitiert, um festzustellen, wie sie mit dem Stoff fertig werden, wie wir sie noch bes ser auf ihre künftige Tätigkeit vorbereiten können, um also auch an den Mängeln und Schwächen der schulpraktischen Arbeit unsere Lehrtätigkeit ver bessern, auf die schwachen Stellen orientieren zu können, um sie dann bei den Studenten auszumer- zen. Daraus wird ersichtlich, daß wir bei den the matischen Versammlungen auf eine konkrete Aus wertung orientiert haben, da bloßes theoretisches Debattieren letztendlich fruchtlos bleibt. Des weiteren hat sich bei uns das System der regelmäßigen Agitatorenanleitung außerordentlich bewährt. Dort werden jeweils die Probleme auf gegriffen, die in den Gruppen zur Diskussion ste hen, und sie werden dann von führenden Wissen schaftlern, die sich wirklich auf diesen Gebieten auskennen, beantwortet. Die ideologische Arbeit perspektivisch planen Aus dem Schlußwort des Genossen Hans-Joachim Böhme, Sekretär der Universitäts-Parteileitung Liebe Genossinnen und Genossen! Es fällt auf unserer Konferenz nicht schwer,, das Schlußwort zu halten, weil sie sich durch eine einheitliche Mei nung und eine einheitliche Auffassung über den Stand der Arbeit und die vor uns stehenden Auf gaben auszeichnete. Im Mittelpunkt unserer Kon ferenz standen die Probleme der Festigung unserer Parteiorganisation, der Erhöhung ihrer Kampfkraft und der Verbesserung der Führungs tätigkeit. Damit haben wir meines Erachtens sehr wesentliche Probleme behandelt und die Voraus setzungen für eine weitere Verbesserung unserer Ar beit an der Universität geschaffen. Wir haben die Bilanz einer erfolgreichen Arbeit in den hinter uns liegenden zwei Jahren gezogen und uns auch kritisch mit den Ergebnissen befaßt. Die Diskussion bestätigte die Einschätzung, die im Rechenschaftsbericht der Universitäts-Parteilei tung gegeben wurde. Das berechtigt zu der Einschät zung, wie ich sie hier gab, daß eine einmütige Haltung der Delegiertenkonferenz und eine ein heitliche Linie zu verspüren ist. Genossen, worum geht es in unserer weiteren Arbeit? Das wichtigste Problem in der Arbeit un serer Parteiorganisation besteht darin, ein hohes Niveau der politisch-ideologischen Arbeit und eine wissenschaftliche Führungsarbeit der Parteileitung zu erreichen. Die Probleme in diesem Zusammenhang wurden in unserer Diskussion am Beispiel der Philosophen und der Veterinärmediziner deutlich, so daß ich an ihnen noch einmal einige Probleme zusam menfassen möchte, gleichsam um auf die hier ge haltenen Diskussionsbeiträge zu antworten. Meines Erachtens hat der Genosse Ludwig die Probleme der Philosophen hier richtig dargelegt, die sich aus der Lage der Grundorgani sation ergeben. Aber, Genossen Philosophen, eine Einschränkung: Die Probleme sind richtig darge legt, aber nicht gelöst. Wir bitten die Genossen, auf dieser richtigen Linie jetzt die Lage in der Grundorganisation zu verändern. Diese Einschränkung erscheint uns notwendig, weil wir schon mehrfach Erscheinungen hatten, daß die Genossen den Sieg vollendet glaubten, wo das noch nicht der Fall war und deshalb verschiedene Probleme nicht genügend weiterbearbeitet wurden. Was sind die Hauptprobleme der innerpartei lichen Festigung und der ideologischen Arbeit der Partei? Warum sind die Historiker, warum sind die Juristen in der Berichtsperiode gut vorwärts gekommen? Sie sind zu besseren Ergebnissen in der Arbeit gekommen, weil sie in der Parteiorganisation be gonnen haben, Klarheit bei jedem Genossen über die Linie unserer Politik, insbesondere in der natio nalen Frage und auch in anderen Problemen zu schaffen, weil sie das Programm der Partei zur Grundlage der Parteiarbeit, zum Inhalt der Mit gliederversammlungen gemacht haben und damit bei jedem Genossen Verständnis erreicht haben. Und diese Arbeit mit dem Programm, mit den Be schlüssen ist eben bei den Philosophen vernach lässigt worden. Das zweite Problem sehe ich darin, daß bei den Philosophen die Genossen nicht genügend in den po litischen Kampf einbezogen wurden. Zur Veterinärmedizinischen Fakultät: Genosse Schlegel hat eine richtige Einschätzung der Pro bleme gegeben. Ich bin mit dem ersten Teil seines gestrigen Beitrages völlig einverstanden gewesen. Aber er hat nicht die ideologische Position der Leitung und der Genossen eingeschätzt. Und das Hauptproblem liegt doch gerade darin, daß die Leitung keine differenzierte Einschätzung der Lage und kein Programm zur Klärung der politi schen Probleme im Bereich der Grundorganisation hat. Idi möchte sagen. Genossen, wenn wir verlan gen. in der wissenschaftlichen Arbeit perspekti visch zu arbeiten und zu planen, dann gilt das genauso für die Parteiarbeit, gilt es für die ideo logische Arbeit der Partei. Meines Erachtens braucht die Parteileitung der Veterinärmedizinischen Fakultät erstens einmal in ihren Reihen Klarheit über die Stellung des Tier arztes in der Landwirtschaft, muß sie Klarheit darüber unter den Genossen Professoren und da von ausgehend an der ganzen Fakultät schaffen. Wir brauchen weiterhin eine offene Diskussion im Rat der Veterinärmedizinischen Fakultät, in deren Ergebnissen sich der Rat seiner Verantwortung für die Landwirtschaft völlig klar wird. Hier gibt es eine sehr deutliche Parallele zur Landwirtschaftlichen Fakultät. Ihr, Genossen Veterinärmediziner, steht im Grunde dort, wo die Landwirte 1956 gestanden haben. Ich will damit auch den Abstand deutlich machen. Als die Land wirtschaftliche Fakultät Klarheit über ihre Ver antwortung geschaffen hatte — ihr habt natürlich schon Fortschritte gegenüber dem damaligen Stand der Landwirte erreicht —, aber erst als das ge klärt war, gab es Fortschritte in der Ausbildung, i der Forschung usw. Ich hoffe, damit das Problem klargemacht zu haben. An der Veterinärmedizinischen Fakultät kommt es bei den Genossen Wissenschaftlern und bei der Parteileitung auf die Klärung der politi schen Grundfragen an. Daran möchte ich noch ein Problem anschließen. Einige Genossen Veterinärmediziner sind nicht ganz einverstanden mit unserer Kritik. Das, Genossen, scheint mir auch das Problem zu sein, das wir im Bericht mit Selbstzufrieden heit zu charakterisieren suchten: Mehr kritischen Abstand zu den Ergebnissen der eigenen Arbeit! Es geht doch nicht darum, daß die Veterinärmedi ziner weniger fähig seien als die Landwirte, son dern es geht darum, daß wir ganz nüchtern sehen müssen: Wo stehen wir und was bringen wir, und wenn das nicht ausreicht, müssen wir bei uns suchen, wo die Schwächen unserer Arbeit liegen. Es geht nicht um irgendwelche Zensuren, sondern darum, daß die ganze Parteiorganisation voran marschiert und der zu starke Abstand zwischen den Spitzengrundorganisationen und den zurück gebliebenen endlich abgebaut wird, natürlich indem die von hinten nachrücken und nicht umgekehrt! Soviel zu dem Problem der Festigung der Par teiorganisation. Es kommt unserer Ansicht nach in Zukunft auf zwei Schwerpunkte an: Erstens geht es um die verstärkte politisch-ideologische Arbeit im Lehrkörper und unter den Studenten, wobei es uns leicht ist, diese Arbeit zu organisieren, da wir sowohl das Programm der Partei haben, als auch seine, weitere Konkretisierung auf dem Bauern kongreß, dem 5. Plenum und auf der Wirtschafts konferenz, in den Grundsätzen für das Bildungs wesen, auf der Bitterfelder Konferenz usw. Doku mente, die alle einheitlich einen Ausgangspunkt und ein Ziel haben, den umfassenden Aufbau des Sozialismus, und die auf den bestimmten Teil gebieten die Aufgaben weiter fixieren. Wir sollten an Hand des Entwurfes der Grundsätze des einheitlichen sozialistischen Bil dungssystems, die wir in den Mitgliederversamm lungen im Juni gründlich durcharbeiten werden, jetzt unsere Lehr, und Erziehungsarbeit weiter verbessern. Es wurde in der Diskussion viel Kluges und Richtiges über eine verbesserte Arbeit unter den Studenten gesagt. Unsere Studenten sind mit dem Sozialismus verbunden, sind einsatzbereit, aber um die Mängel in der Haltung der Studenten zu über winden, ist es eben notwendig, daß wir als Partei eine richtige Studentenpolitik durchführen, uns besonders um die Studenten kümmern. Das zweite Problem möchte ich überschreiben: Verstärkung der politisch-ideologischen Arbeit, um den Kampf um den Höchststand in Lehre und Forschung weiterzuführen. Es hat die allgemeine Zustimmung gefunden, daß wir versucht haben, im Rechenschaftsbericht gerade zu zeigen, daß es sich beim Kampf um den Höchststand für die Parteiorganisation in erster Linie um ein politisch- ideologisches Problem handelt, daß der Kampf um den Höchststand politisch-ideologische Arbeit vor aussetzt und einschließt; gleichzeitig natürlich eine genaue Kenntnis der Entwicklungslinie, eine Kennt nis des eigenen Standes und des Weges, der ein geschlagen werden muß. Das verstehen wir eben unter wissenschaftlicher Führung. Zwei Probleme in diesem Zusammenhang, die sich aus der Diskussion ergeben: Erstens: Wir erreichen die erforderliche Ein schätzung und wissenschaftliche Grundlage, die Kenntnis des Standes der Entwicklungslinien und der Wege nur, wenn wir die erfahrensten Wissen schaftler und auch Studenten in unsere Führungs arbeit einbeziehen, ganz gleich, ob sie Genossen oder Parteilose sind, wenn wir ihre Initiative ent wickeln und sie selbst ihre Vorschläge unterbreiten. Ich denke, dieses Problem ist klar. Zweitens müssen wir aufpassen, Genossen, daß wir richtige Proportionen zwischen der Arbeit der Partei und der staatlichen Leitungen in diesem Zusammenhang einhalten. Die Diskussion unterstrich die Einmütigkeit und Geschlossenheit unserer Parteiorganisation, unter strich die Bereitschaft zur Verwirklichung der Be schlüsse der Partei. Unsere Konferenz gab für die neu zu wählende Universitäts-Parteileitung und für die Grundorganisationen die Linie für die weitere Arbeit, und ich messe ihr besonderen Wert bei, weil sie sich bemühte, zu sagen, wie man es in der Partei machen muß, wie wir zu einer besseren Arbeit kommen. Die vielen wertvollen Anregungen und Erfahrungen, die von den Genossen hier ver mittelt wurden, müssen jetzt in den nächsten Wochen ausgewertet und von der Universitäts- Parteileitung berücksichtigt werden. Genossen, gehen wir jetzt an die Erfüllung der Aufgaben, die wir beraten haben. Stellen wir uns als nächste Etappe das Ziel, bis zum 15. Jahrestag der Republik wesentliche Ergebnisse auf den Tisch zu legen. UZ 22/64, Seite 5
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