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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 21. Dezember 1
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Band
Band 5.1961
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Das Poetische und die künstlerische Meisterschaft Probleme aus dem Tagebuch einer Studentengruppe spiel eines guten Romans finde ich und Menschsein sprich lieben im Professor Dr. Wagner 70 Jahre muß ehrlich gestehen, wenn man 6. 1960 die nicht nur hohe theoretische werden soll. standen andere lebhafte Dis- es in diesem Zusam- Das Bildnis des Menschen im Leipzig. .Hermann Duncker", Leipzig dem Fenster stehen. Harry Hannes Universitätszeitung, 11. 4. 1961, S.5 muß risch Sparkasse Druckerei meiner Meinung nach künstle- gemeistert werden ... Als Bei- Wendemarke“ von Wolfgang Hier finde ich einen Menschen, „Die Joho. eine gab zu grei- weiteren Noch kussion Ne- ver- Und nun die Meinungen hierzu: 19. 1. 1961, Günter Pupke: „Vom ersten Moment an erinnerte Wir denken, daß die Themen, die hier diskutiert wurden, durchaus von allgemeinem Interesse sein dürften Und vielleicht andere Gruppen an- Heute, mein Bruder, nehme ich dich an die Hand, dir zeigend einen einzigen Stern und sprechend: Sieh, wie groß ist der Mensch! C 1, Peterssteinweg 19. — Bestellungen nimmt jedes Postamt entgegen. empfangen haben, wünschen wir Glück, Gesundheit und derung natürlich nicht als eine gation des schon Errungenen Hierzu eine fassers dieses Tagebuch 7. „Du wirfst Hier ist es: Als ich noch Kind war, nahm mich der Vater an die Hand, mir zeigend den nachtklaren Himmel und sprechend: Sieh, wie klein ist der Mensch! Entgegnung des Ver- Artikels selbst: 2. 1961. Peter vor, zu solcher ' Auf der nächsten Seite des Tage buches finden wir eine Erwiderung von Harald Ehemann. Er beginnt mit eineni kurzen .Zitat von Brecht (Über das Poetische. Bearbeitung des „Hofmeister“ von Lenz) und schreibt dazu: „: Die Tiefe der Erkenntnis ent spricht der Tiefe des Genusses. Ich sammlungssprecher kennen, ich weiß nicht, was ich da empfinden soll. Es will doch nicht nur der Verstand an- gesprochen werden. Es will doch auch unser Gefühl in das Geschehen eihbezogen werden. Und darum soll man in einer Re zension eines Buches- noch stärker als bisher das Poetische beachten, mehr Wert darauf legen. Ich will doch Menschen kennenlernen, Men schen, die Schwierigkeiten zu über winden haben, die durch Schwierig keiten wachsen und keine Proto typen an Überzeugern und an Alles könner ... Ich möchte wissen, was in dem Menschen vorgeht, und das nen wir auch, wo die Grenzen der künstlerischen Toleranz sind: näm lich dort, wo sich die Kunst gegen unser, eigenes Gesellschaftssystem zu richten droht...“ Der Staatsratsvorsitzende Walter Ulbidcht hat Prof. Dr. Wagner aus Anlaß seines 70. Geburtstages ein in herzlichen Worten gehaltenes Glück wunschschreiben übermittelt. Auch die Vniversitäts-Parteileitung hat in einem von 1., Sekretär Hans-Joachim Böhme unterzeichneten Schreiben gratuliert. Veröftentiicht unter der Lizenz Nummer 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. - Er scheint wöchentlich, Anschrift der Redak tion : Leipzig C 1, Ritterstraße 26, -Fern ruf 77 71, Sekretariat. Apparat .264 Bank konto 513 808 bei der Stadt- und Kreis- „Diesen Film habe ich mir ganz an ders vorgestellt", sagt ein junges Mäd chen. „Wie ganz anders", fragt der junge Mann an ihrer Seite. Die beiden wer den von dem Strom der Besucher, die das Kino verlassen, die Treppe hinauf getragen und ins Freie geschoben. Währenddessen stehen andere Men schen vor dem Eingang und warten auf Einlaß für die nächste Vorstellung. „Fünf Tage - fünf Nächte" leuchtet es von den Plakaten. „Ich hatte über Bilder, wie sie in Museen hängen, bisher nicht nachge- dacht", sagt das Mädchen. Sie denkt an die Filmszene, da so wjetische Soldaten, kaum daß der letzte Schuß verhallt ist, und Bilder eines Tizian, Rubens, Giorgione in einem feuchten Tunnel gefunden sind, die er schütterte Karteiführerin der Dresdener Galerie auffordern, ihnen einen Vor trag über die Kunstwerke zu halten. Welcher tiefe Humanismus, welche menschliche Größe liegt in der andäch- Schund, gelegentlich aber auch gegen eine Kunst zu wehren, die fortschritts feindlich und aggressiv ist. Anderer seits muß sie. den Künstlern, ohne sie zu reglementieren, behilflich sein, die großen Zusammenhänge zu erfassen. Sie -soll sie ermuntern, vorzustoßen. ... Die Partei muß jedoch begreifen, daß solche Kunstwerke nicht einfach agitatorisch sein, nicht Fragen der Tagestaktik behandeln können . . . Die Partei muß: auch wissen, daß man die sogenannte moderne Kunst nicht über .einen Leisten schlagen darf, daß die beängstigende Vielfalt, welche die frü here Einheit verdrängt hat, nicht schlechthin als Verfallserscheinung be trachtet werden darf.. . Ich glaube, wenn alle, die sich zur Kunst berufen fühlen, sich dies zu Herzen nähmen, wäre den Feinden unserer sozialistischen Kunst der Wind aus den Segeln genommen ... Wehren wir uns gegen alle Verein seitigung in der Kunst, aber erken- menhang. Es begann damit, daß Peter Koep pen als Beitrag zum Tagebuch am 13. 1. 1961 ein Gedicht schrieb, das sich „Gespräch unter Sternen“ nennt. Alle Mitarbeiter unserer Karl- Marx-Universität, die Staatsfunktio näre und Lehrer, die Prof. Dr. Paul Wagner kennen und mit ihm zusam menarbeiten, sind höchst erstaunt, daß er schon 70 Jahre alt sein soll. Sie alle fragen: Was erhielt ihn so jung, was befähigt ihn, seine Kraft noch immer so erfolgreich in den Dienst der Ausbildung einer jungen sozialistischen Lehrergeneration zu stellen? Es ist seine innige Verbun denheit mit jungen Menschen, seine mit größter Verantwortung gepaarte Berufung, Lehrer zu sein und die Jugend zu kenntnisreichen, dem Le ben verbundenen und fortschritt lichem Tun aufgeschlossenen Men schen auszubilden und zu erziehen. Prof. Paul Wagner kann auf eine 50jährige pädagogische Praxis zu rückblicken, wovon er über 30 Jahre als Lehrer tätig war. Während der Weimarer Republik war er am Kampf gegen die Einflüsse des Kleri- kalismus und Nationalismus auf die Schule aktiv beteiligt. 1933 wurde er von den faschistischen Schulbehör den aus politischen Gründen und‘als Lehrer der Leipziger Versuchsschule strafversetzt. Nach 1945 erwarb er sich bedeu tende Kenntnisse um den Aufbau und die Entwicklung des Instituts für Pädagogik, dem er als einer der älte sten Mitarbeiter angehört. Durch sein unermüdliches, von hohem wissen schaftlichen Niveau getragenes Wir ken hat er wesentlichen Anteil an der Entwicklung einer sozialistischen Lehrergeneration, können — konstruierst, ist wirklich nur konstruiert. Nicht trotzdem Wir kämpfen, lieben wir nebenbei noch ein bißchen, um überhaupt noch Mensch zu sein, sondern umgekehrt. Weil wir das alles, die Welt, unsere Heimat, das Leben, die Mutter und (entschuldigt vielmals, beinahe hätt’ ich euch vergessen) und natürlich dies eine schöne, .das allerschönste' Mädchen lieben, darum kämpfen wir doch und sollten es noch besser tun. Meine Meinung: Ja, gebt der Liebe in unseren Gedichten viel, viel Platz, Nicht allein, weil sie schön ist, son dern weil sie den Menschen gut macht. Ja, lehrt die Liebenden in den Gedichten hassen. Hassen lernen sollen sie die, die nicht wollen, daß jene ungestört lieben können. Aber: gerade diese Gedichte müssen ,gut‘ sein, sonst . predigt ihr tauben Öhren ...“ erfolgreiches Lernen neuen Lebensabschnitt. „. . . Was uns sonst fehlt und was wir brauchen: ein echtes Literaturgespräch und etwas von jener literarischen .At mosphäre, von. der Schriftsteller, die in der Sowjetunion zu Gast waren, begei stert und voll Neid berichten." Der Schriftsteller Wolfgang Joho in einem Artikel zur Vor bereitung auf den V. Deutschen Schriftstellerkongreß, der Mai 1961 stattfinden wird. dieses Zitat auf die „Entscheidung“ von Anna Seghers anwendet, so hatte ich keinen Genuß, und die Erkennt nisse waren rein zeitungshaft, wie beim Lesen eines Zeitungsartikels. -Ich' will das nicht auf das ganze Werk ausdehnen, aber gerade bei der Gestaltung der positiven Figu ren trifft das meiner Meinung nach zu. Wenn Anna Seghers Funktionäre gestalten will, Menschen, die ihr Le ben der Aufklärung der anderen, noch Zurückgebliebenen, widmen, und wir lernen sie lediglich als Ver- regen, ebenfalls zur Feder fen. Deshalb sollen im einige Zitate sprechen. Unter dem Datum 9. Druck: LVZ- Art von .Lyrikern“ zu zählen, die durch Herzlosigkeit anöden oder zum Lachen reizen. Ich weiß aber, daß Peter gerade diese verlogene Hohlheit, die in Zweckenstiefeln durch den Garten der Lyrik trampelt und dabei meint, sehr fortschrittlich, zu sein, genauso haßt wie jeder natürlich empfindende Mensch ... Deine Polemik.gegen den Formalis mus in allen Ehren, aber der Gegen satz, Öen du zwischen Kämpfersein schreibt z. B. Peter Koeppen: .. In der gleichen Zeitung (Das Tagebuch Wien. Anm. d. VeH.) be faßt sich ein Rezensent mit dem bei uns erschienenen Buch „Von' der Notwendigkeit der Kunst“ von Ernst Fischer. Auch hieraus möchte ich einige Sätze zitieren, die .mir prak tisch aus dem Herzen gesprochen sind... ... Der sozialistische Realismus ist kein Stil, sondern eine Haltung, das hat sich langsam schon herumgespro chen, ohne daß allerdings überall die Konsequenzen gezogen würden... Im Zusammenhang mit dem sozialistischen Realismus muß auch von der Rolle der kommunistischen Partei in ihrem Ver hältnis zur Kunst gesprochen werden. Sie ist verpflichtet, sich besonders in der Zeit des Überganges, gegen den Dieses Foto hat Kollege Horst Karthe vorn Institut für Pflanzenzüchtung zum künstlerischen Wettbewerb eingesandt. Eine schöne Aufnahme aus dem Le ben des Institutes; Kollegin Illert, wissenschaftliche Zeichnerin, bei ihrer Tätigkeit. Einsendungen zum künstlerischen Wettbewerb können bis 1. Mai eingereicht werden. Seine wissenschaftliche Tätigkeit fand in zahlreichen Veröffentlichun gen ihren Ausdruck, von denen aus letzter Zeit nur folgende genannt seien: Lehrbrief über Jugendliteratur und Jugendschriftpädagogik im Fernstudium der Mittelstufenlehrer; Die Erziehung zum guten Kinder- und Jugendbuch. Seit 1946 ist er verantwortlicher Mitarbeiter an der Gestaltung von Lehrplänen und Lehrbüchern für unsere Schule. Besondere Verdienste erwarb er sich auf dem Gebiete der Kinder- und Jugendliteratur, als Mitglied der Jury zur Auszeichnung neuer Jugendbücher und als Mitar beiter in der Methodik-Kommission beim Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen. Vorbildlich betreute er seine Aspi ranten und Assistenten und entwik- kelte sie zu jungen Wissenschaftlern, erreicht, ganz im Gegenteil, er ist klaftertief gesunken.“ Harald versteigt sich im weiteren sogar zu einer strikten Abgrenzung zwischen dem dem Menschlichen mehr zugewandten Liebesgedicht und dem politischen Gedicht. stehenden Studio der Germanisten fand vor kurzer Zeit eine für alle anderen Seminargruppen offene Le sung aus unserem Tagebuch mit an schließendem Meinungsaustausch statt, an dem sich erfreulicherweise auch einige Assistenten der germa nistischen Institute beteiligten. Wenn hier ein Schlußpunkt gesetzt werden soll, heißt das bei weitem nicht, daß damit aller Diskussions stoff, der in unserem Tagebuch be handelt wurde, schon erschöpft ist. Doch es soll Raum bleiben, und dazu war der Artikel hauptsächlich ge dacht, daß andere zu diesen Proble men ebenfalls ihre Meinung kund tun. Was meint ihr z. B. zur Frage des historischen Abstandes, wie sie Harald Hauser (im ND vom 14. 2.1961 „Was heißt dabei sein?“) aufwirft. Wir haben uns darüber schon ein gehend unterhalten. Aber was sagen die anderen dazu? Rudolf Friedel tigen Aufmerksamkeit einfacher sowje tischer Soldaten, die noch vor Stunden dem Tod im Kampf gegen die faschisti schen Menschenfeinde ins Auge sahen. Das Mädchen denkt an die Heldentat des sowjetischen Sergeanten Koslow, der sein Leben für die Rettung der Kunstwerke gab. und dessen väterliche Güte und Schlichtheit schließlich auch den Maler Naumann aus seinem Nihi lismus befreite. „Was hat dir an diesem Film am besten gefallen", fragt der junge Mann. Das Mädchen schweigt. „Die Men schen", sagt sie dann. „Die Freund schaft der Menschen, die Kraft zum neuen Leben gibt, das Menschliche überhaupt." Es ist dunkel geworden, während das Paar durch die Straßen geht. In dem erleuchteten Fenster einer Kunsthand lung lehnt die Reproduktion des be rühmten Madonnenbildnisses. „Die Sixtinische Madonna", sagt das Mädchen. Lange bleibt das Paar vor es mich an Goethes „Prometheus“, aber durchaus nicht nur wegen des „Rein-Äußerlichen“ (P. K. „Als ich noch Kind war...“ / Goethe: Da ich ein Kind war...“) Ich nehme es so zusagen als einen modernen Prome theus-Gesang, der den befreiten... Menschen ... besingt. Erfreulich ist, daß Peter in seinen Versuchen einen Schritt vorangekommen ist und sein Talent auch an einem, nicht der Lie beslyrik beizuordnenden Gedicht be weist.“ 23. 1. 1961, Harald Ellermann: „... Der Gedanke ist gut. Sehr gut. Aber, wieder ein ekelhaftes Aber, die Form: Nein, Peter, das bist nicht du, der da spricht, das ist nicht dein Stil. Die ersten beiden Zeilen sind ganz natürlich. Doch dann wirst du furchtbar hölzern, steif und unge schickt. Ja, ein Brecht konnte Parti zipien gebrauchen. Doch Brecht und andere Dichter gebrauchten Partizi pien meisterhaft... Hast du wirklich schlaflose Nächte des Gedichtes wegen gehabt? ... Peter hat im Stil keine neue Stufe der in die DDR kommt, der beseelt ist vom Willen, mitzumachen, den aber so manches Fehlerhafte zurück stößt. Er ist Arzt, ein Intellektueller, er hat noch mit vielen eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen. Aber haben wir diese Schwierigkeiten nicht alle? Manchmal scheint es mir, als haben unsere Autoren Scheu. Kritik zu üben.“ * Die Frage der künstlerischen Mei sterschaft in unserer sozialistischen Gegenwartsliteratur war auch in der Aussprache im Studio der Germa nisten einer der Punkte, die die Ge müter am meisten erhitzten. Es ist eine Frage, die auch in der Diskus sion um den bevorstehenden 5. Schriftstellerkongreß eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Wir sind der Meinung, daß es nicht genügt, als Schriftsteller, als Künstler über haupt, den Fortschritt zu wollen. Wenn man den gesellschaftlichen Fortschritt zum Thema eines Kunst werkes macht, ist es völlig ungenü gend, in pathetischen Worten vom Fortschritt zu reden und Menschen darzustellen, die von vornherein vom Neuen überzeugt sind. Das überzeugt am wenigsten. Aufgabe des Künstlers müßte daher in unse rer Epoche sein, den Leser oder Zu schauer sehend zu machen, auch oder gerade durch das Zeigen der Fehler und durch die helfende Kritik an den Fehlern, die dem Neuen natür licherweise noch eigen sind. Es muß dabei zu spüren sein, daß das Neue trotz seiner ihm anhaftenden Fehler das Gute ist, das siegen wird. Mit rosarotem Übertünchen ist uns da am wenigsten gedient. Das führt im Gegenteil nur dazu, daß wir die Augen vor dieser Zeit der Umgestal tung, die nun einmal nicht ohne Widersprüche und Rückschläge ver läuft, nicht richtig offenhalten und meinen, der Weg zum Sozialismus sei eine gerade, gepflegte Autobahn. Unter künstlerischer Meisterschaft wollen wir, wie schon oben gesagt, auch die Beherrschung der Stilele mente, eine den Ansprüchen der Äthetik genügende Sprache bei un seren Schriftstellern verstanden wis sen. Eine lebensnahe Thematik, die einem Buch oder Drama zugrunde liegt, ist noch lange kein Garant für die Qualität solch eines Kunstwer kes und entschuldigt beileibe nicht eine schlechte Form. Man muß im Gegenteil gerade von unserer Lite ratur endlich Meisterwerke verlan gen können (siehe dazu Walter Ul bricht), die die guten Traditionen der fortschrittlichen bürgerlichen Li teratur fortsetzen, wobei diese For- Kenntnisse, sondern auch vorzügliche methodische und schulpraktische Fähigkeiten und Fertigkeiten ihr eigen nennen. Seit 45 Jahren ist Prof. Dr. Paul Wagner Mitglied der Arbeiterpartei und hat immer treu zur Sache der Arbeiterklasse gestanden und sein Wissen und Können für den Sieg des Sozialismus eingesetzt. Die Kollegen des Instituts für Päd agogik und die Schüler von Prof. Wagner schätzen ihn als einen verantwortungsbewußten, aus reicher Erfahrung schöpfenden und mit Be geisterung wirkenden vorbildlichen Hochschullehrer. Für seine so erfolg- reiche Tätigkeit wurde : er mit der „Friedrich-Wilhe’m-Wander-Me- datile" in Gold und mit der „Dr.- Theodor-Neubauer-Medaille" in Sil ber ausgezeichnet. Wir wünschen ihm beste Gesund heit, Tatkraft und Frische, damit er noch viele Jahre im Dienste der Ausbildung einer sozialistischen Leh rergeneration wirken kann. Prof. Dr. Reißmann Als in der Gruppe 11/4 Anglisten/ Germanisten über den Weg zur so zialistischen Studentengruppe ge sprochen wurde, kam man auch auf den Gedanken, ein Gruppentagebuch zu schreiben. Nun erfreut sich die ses Büchlein allen Schwarzsehern zum Trotz schon fast ein Jahr seiner Existenz und bei den Gruppenmit- gliedern einer ständig wachsenden Beliebtheit. Unter den vielfältigen Problemen, die dort zur Diskussion stehen, nehmen naturgemäß 'litera rische Themen neben aktuell-politi schen oder beides in enger Verknüp fung einen breiten Raum ein. Nun ist es beileibe nicht etwa so, daß das Tagebuch zur alleinigen . Form der Gruppenauseinandersetzung gewor den ist und im eigenen Saft bis zum Staatsexamen schmort. Es wird, im Gegenteil zum Stein des Anstoßes für weitere Diskussionen in der Mensa, bei Studiengruppen- und Se minargruppenversammlungen be nutzt. In dem seit einiger Zeit be- Allen Kindern unserer Wis senschaftler, Arbeiter - und Angestellten, die die Jugendweihe 1961
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