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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1
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Band 5.1961
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Lehre und Erziehung weiter kritisch durchdenken Lehrkräfte der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät berieten erste Schlußfolgerungen aus dem Jugendkommunique und aus der 12. ZK-Tagung W eder ein Beginn noch ein Ab- VV Schluß der Diskussion war die Beratung der Genossen Wissenschaft ler und Assistenten der Wirtschafts wissenschaftlichen Fakultät am ver gangenen Mittwoch Über das Jugend- kommuniquä des Politbüros und die 12. Tagung des Zentralkomitees, über aktuelle Studentenprobleme. Seit Wochen werden unter Wissenschaft lern und Studenten diese Probleme diskutiert und Vorschläge unterbrei tet. Die Studenten äußerten viel Kri tisches zu den Lehrveranstaltungen, brachten den Wunsch zum Ausdruck, stärker selbständig wissenschaftlich zu arbeiten, mehr Praktiker in den Vorlesungen zu hören usw. Und vor allem kam zutage, daß nicht überall eine Atmosphäre des begeisterten. Studierens und der kameradschaft lichen vertrauensvollen Zusammen arbeit von Wissenschaftlern und Stu denten besteht. Eine Menge komplizierter Pro bleme also, mit denen sich die Leh ¬ rer und Erzieher nun ernsthaft aus einandersetzen mußten. * Wenn die Studenten der Wifa im VV Praktikum oder nach Abschluß ihres Studiums in den Betrieben nichts gegen das Argument einwen den konnten, daß die Theorie die eine, die Praxis aber eine andere Sache sei, dann war das offensicht lich nicht die Schuld der Praxis, son dern der Lehrveranstaltungen. Wenn die Studenten vor den schwierigen Problemen der Praxis erschraken und in Pessimismus verfielen, dann mußte das ebenfalls daran liegen, daß in den Vorlesungen eine etwas vereinfachte, eine chemisch gerei nigte oder idealisierte Praxis den Studenten vorgeführt wurde. Und weil sie nicht genügend mit den Ent wicklungsproblemen, mit den Wachs tumsschwierigkeiten vertraut ge macht wurden, sahen sie sich oft in der Praxis auch nicht imstande, die Vorzüge des Sozialismus richtig für die Überwindung solcher Schwierig- Studenten der Wifa als Praktikanten im Drehmaschinenwerk UZ-Rundfrage: Probleme der Forschungsarbeit Fritz Schulze, Oberassistent am Dolmetscher-Institut: Planmäßige Entwicklung des Nachwuchses In der Dolmetscherausbildung ist für die Lehrkräfte eigene praktische Erfahrung, von der vorausgesetzten wissenschaftlichen Ausbildung aus gehend, von sehr großer Bedeutung. Wir sind deshalb mit Unterstützung des Staatssekretariats dazu über ge gangen, als wissenschaftlichen Nach- wuchs geeignete Kräfte aus dem Kreis der Absolventen nach persön lichen Aussprachen auszuwählen und für einige Jahre in der Praxis arbei ten zu lassen. Wir erwarten dadurch nicht nur einen Gewinn für die sprachlichen Fertigkeiten, sondern vor allem auch für die Erziehungs arbeit, die durch größere lebendige Erfahrungen und durch eine höhere menschliche Reife nur gewinnen kann. Durch den Abschluß von Vor verträgen wird die Rückkehr der Absolventen an das Institut ge sichert. Es zeigt sich aber jetzt schon, daß es zweckmäßig ist, nicht erst mit der Absolventenlenkung die Frage des wissenschaftlichen Nachwuchses zu lösen, sondern es scheint dringend ratsam, die Planung des wissen schaftlichen Nachwuchses schon mit der Auswahl geeigneter Kader im zweiten oder dritten Studienjahr zu beginnen. Dr. Rudolf Rochhausen, Dozent m. W. am Institut für Philosophie: Einheit von Plan und schöpferischer Initiative In der Diskussion tauchte unter anderem die Frage auf: Muß die Pla nung nicht auch etwas „offen" lassen, um der freien Initiative des Wissen schaftlers Genüge zu leisten? — Die Problematik dieser Frage besteht in der Gegenüberstellung von Planung einerseits und „schöpferischer“ In itiative bzw. „Freizügigkeit der wis senschaftlichen Forschung“ anderer seits. Diese Gegenüberstellung ver kennt den Unterschied zwischen „wissenschaftlicher Planung“ und einer „schematischen Planung“, die den Plan um seiner selbst Willen als ein starres, unveränderliches System auffaßt. Das letztere hat mit Pla- nung nichts zu tun und kann niemals zur Entfaltung der wissenschaftlichen Arbeit führen. Eine wirkliche Pla nung z. B. der Forschungsarbeit muß alle progressiven Möglichkeiten mit einbeziehen, die auf der Grundlage eben der geplanten Gemeinschafts arbeit entstehen können — d. h. der Plan muß variabel sein, muß der Wirklichkeit entsprechen, die sich ja bekanntlich ebenfalls dauernd ver ändert und entwickelt. Auf die Frage — was ist dann das Kriterium für eine wissenschaftliche Planung im Gegensatz zum Schema? — kann es deshalb nur eine Antwort geben: die auf der Grundlage der ob jektiven Bedingungen zu erzielenden höchstmöglichen wissenschaftlichen Leistungen bzw. Forschungsergeb nisse. Planung und schöpferische In itiative schließen sich also nicht aus, sondern bilden eine untrennbare Einheit. Dr. Lothar Fischer, Oberassistent am Institut für Pädagogik: Instrument der Forschung Jede Forschungsarbeit geht von bestimmten Hypothesen aus, die zu nächst unbewiesene Behauptungen darstellen und erst im Verlaufe und im Ergebnis der Untersuchungen dif ferenziert, konkretisiert und bewie sen werden können und sollen. Es ist nicht nur möglich, sondern sehr wahrscheinlich, daß die anfangs auf gestellten Hypothesen während der Forschungsarbeit korrigiert werden müssen, da man bei den Unter suchungen auf neue Probleme stößt, die am Beginn noch nicht bekannt waren. Ein wohlüberlegter For schungsplan berücksichtigt von vorn herein solche Umstände. . Tauchen jedoch neue wissenschaft liche Probleme auf, die im Plan nicht vorgesehen waren, die aber für den weiteren Gang der Forschungen wichtig sind, dann sollte man meiner Meinung nach den Pln nachträglich ändern. Denn die Forschung ist ja nicht für den Plan da, sondern der Plan ist, wenn auch ein wichtiges, aber eben nur ein Instrument der Forschung. keiten zu nutzen. Es kommt dar auf an, die Lehrveranstaltungen stär ker auf die Probleme der Praxis zu orientieren. Das bedeutet nicht, den Studenten nur Handwerkszeug für die Lösung augenblicklicher Fragen der Praxis zu vermitteln, sondern sie zum Durchdenken dieser Probleme anzuregen und zu befähigen. Die Konferenz hat begonnen, sich mit diesen Fragen auseinanderzuset zen, sie hat sie aber keineswegs schon bewältigt. Gegenstand nächster Be ratungen muß u. E. sein, wie der Lehrkörper die Erhöhung des Ni veaus der Lehre tatsächlich bewerk stelligen will — kommt es doch dar auf an, daß über organisatorische Veränderungen hinaus, er sich selbst besser befähigt, die Studenten in die komplizierte Problematik einzufüh ren. * Prof. Dr. Schmidt unterbreitete auf I der Beratung u. a. Vorschläge zur Umgestaltung des Hauptseminars in Industrieökonomik in dieser Rich tung und zur Erweiterung der Be ziehungen zur Praxis über das Dreh maschinenwerk hinaus, um die ver schiedenen Probleme vieler Leipzi ger Betriebe besser kennenzulernen. Prof. Dr. Joswig sprach sich dafür aus, alle Seminare ganz anders zu gestalten. Sie dürften keine Wieder holungsseminare sein, sondern soll ten höhere Anforderungen an den Studenten stellen. Warum sollte es nicht möglich sein — auch schon im ersten Studienjahr in den Fächern Philosophie und Politische Ökono mie —, Probleme in den Betrieben zu untersuchen und diese in den Se minaren zur Diskussion zu stellen? Wäre das nicht ein Schritt dazu, die Studenten zur Lösung praktischer Aufgaben zu befähigen? Es wird da bei widersprüchliche Meinungen geben, widersprüchliche Lösungsvor schläge, aber die Studenten lernen so das schöpferische Durchdenken neuer Probleme und geben sich nicht mehr zufrieden mit Patentlösungen, die dann in der Praxis versagen. Einen ähnlichen Vorschlag brachte Ge nosse Gerhard Wolter für das Stu dium im Fach wissenschaftlichen Sozialismus im zweiten Studienjahr: Anfertigung einer Jahresarbeit über Probleme der sozialistischen Gemein schaftsarbeit, die in einem bestimm ten Betrieb zu untersuchen sind. * Nehrfach wurde der Vorschlag IVI unterbreitet, mit fakultativen Veranstaltungen das wissenschaft liche Leben an der Fakultät zu be reichern. Man sollte vielleicht, schlug Prof. Dr. Joswig vor, mit Vorlesun gen über das 12. Plenum beginnen. Ähnliche Veranstaltungen könnten durchgeführt werden zu Problemen der internationalen Politik, und in solchem Rahmen könnten beispiels weise auch Teilergebnisse von For- schungsaufgaben zur Diskussion ge stellt werden. Auch die FDJ sollte solche Veranstaltungen übernehmen, z. B. könnte ein wissenschaftlicher Studentenzirkel hier seine Ergebnisse unterbreiten. Das alles würde nicht nur dazu wesentlich beitragen, die Studenten zu einem tieferen Eindrin gen in die Probleme und zum wis senschaftlichen Meinungsstreit zu be fähigen, sondern würde bei ihnen in hohem Maße Begeisterung für ihr Fachgebiet wecken. * I Tm die Studenten zu dieser Be- • geisterung zu erziehen, bedarf es der vertrauensvollen Zusammen arbeit von Lehrkörper und Studen ten. Von Seiten des Lehrenden ist dafür viel Geduld erforderlich und eine Portion Vertrauen. Und das er wirbt er am besten, indem er das in ihn gesetzte Vertrauen der Studen ten selbst voll rechtfertigt. Das ist aber dann nicht vorhanden, wenn — wie geschehen — z. B. Praktikums arbeiten nicht ausgewertet werden, sondern wochenlang liegenbleiben. Hier fehlt dem Studenten die Reso nanz, die Kritik und die Anerken nung. Hinzu kommt, wie der Dekan Prof. Dr. Heinze feststellte, ungenügende Kenntnis der tatsächlichen Probleme der Studenten. Nicht selten jagte man zufälligen Argumenten nach, bauschte sie auf und redete so an einander vorbei. Ungeduldig war man zuweilen mit solchen Studen ten, die im Seminar ödes bei ande ren Diskussionen länger brauchten als andere, um eine Sache zu begrei fen und die oft unbequeme Fragen stellten. Es war einfacher, diese Fra gen als Unklarheiten abzustempeln, als sie zu beantworten. Und diese Ungeduld richtete Schaden an, sie verhinderte oft eine offene Atmo sphäre der Diskussion. Aber sitzt nicht in der Tat bei dem die Erkennt nis tiefer, der sie kritisch durch denkt? Das mangelnde Vermögen, den Studenten komplizierte Probleme zu erläutern (und nicht nur das me thodische Ungeschick), führte oft zu falschen Schlußfolgerungen — sie hät ten kein Interesse am Studium, könn ten nicht begeistert studieren usw. und nur dann kann man doch den Studenten für das Studium und seine künftigen Berufsaufgaben begeistern, wenn man sich nicht mißtrauisch von ihm distanziert, wenn man im Semi- nar nicht nur Unklarheiten aufdeckt, sondern sie geduldig klärt, die Kom pliziertheit der Praxis wissenschaft lich fundiert darlegt und wenn man ihm schließlich Aufgaben stellt, an denen er sich bewähren kann und die ihn begeistern. All diese Probleme sind noch nicht zu Ende diskutiert. Manche Gedan ken müssen noch einmal durchdacht, viele einzelne Vorschläge überprüft werden, aber vor allem kommt es darauf an, daß jeder an Hand der jetzt gesammelten richtigen Erkennt nisse kritisch seine eigene Tätigkeit überblickt und sie zu verändern be ginnt. G. L. Lehrer und Forscher von morgen Einige Gedanken zur Verwirklichung der Fakultätsprogramme zur Förderung des wissenschaft lichen Nachwuchses / Von Prorektor Prof. Dr. Ernst Werner Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen, Herr Dr. Wil helm Girnus, hat in der letzten Aus gabe der Zeitschrift „Das Hochschul wesen“ unter .der Überschrift „Der wissenschaftliche Nachwuchs — ein Kernproblem unserer Hochschulen“ einen Aufsatz veröffentlicht, in dem er feststellt, daß im Ergebnis der Dis kussion über die Thesen Zur schnel len und planmäßigen Entwicklung eines zahlreichen sozialistischen wis senschaftlichen Nachwuchses die Be deutung der Nachwuchsförderung immer klarer erkannt wird. Auch an unserer Universität sind wir durch die breite Aussprache über diese Thesen ein gutes Stück voran gekommen. Das ist vor allem ein Verdienst der Fakultätsräte und In stitutsleitungen, die zur Verwirk lichung des Senatsbeschlusses vom 15. Juli 1960 in sehr verantwortungs voller Arbeit viele wertvolle Vor- Schläge zur schnelleren Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses unterbreitet haben. Dadurch war es möglich, an allen »Fakultäten ein den jeweiligen konkreten Bedingungen entsprechendes Fakultätsprogramm auszuarbeiten. Planung auf lange Sicht Diese Programme sind etwas qualitativ Neues in der Ausbildung unserer jungen wissenschaftlichen Kader. Ihre Bedeutung besteht dar in, daß damit der Beweis für die Möglichkeit zur langfristigen Pla nung der Förderung des wissenschaft lichen Nachwuchses erbracht wurde, und daß aus der Entwicklungsper spektive der einzelnen Fakultäten nunmehr auch die notwendigen Schlüsse für die kadermäßige Ent wicklung gezogen wurden. Es gibt an fast allen Fakultäten schon sehr kon krete Vorstellungen über die Art und Weise der weiteren Heranbildung von Nachwuchskräften für die Hoch schullehrerlaufbahn bis 1965. Das spiegelt sich wider in den Maßnah men, die zur raschen Qualifizierung einzelner Assistenten, Oberassisten- ten oder Aspiranten festgelegt wur den, um sie in wenigen Jahren für eine bestimmte Aufgabe zu befähi gen. Es ist sehr wertvoll, daß in den Programmen neben der quantitati ven Planung auch schon sehr klare Gedanken zur weiteren Erhöhung der Qualität der Ausbildung unserer Nachwuchskader entwickelt wurden. Das Beispiel der Wirtschafts wissenschaftlichen Fakultät Der Rat der Wirtschaftswissen schaftlichen Fakultät hat bei der Konzipierung der Fakultätspro gramme, sowohl dem Inhalt als auch der Form nach, wertvolle Pionier arbeit geleistet. Das Programm der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakul tät, das auch anderen Hochschulen und Universitäten als Beispiel diente, legte die Grundlinie der Arbeit mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs bis 1965 fest. Als wichtigstes Ketten glied für die erfolgreiche Ausbildung wird der konsequente Übergang zur sozialistischen Gemeinschaftsarbeit bezeichnet. Das Programm zeigt Wege, wie das Studium des Marxis mus-Leninismus durch die Angehöri gen des wissenschaftlichen Nach wuchses vertieft und wie das Stu dium der Fremdsprachen verbessert werden kann. In diesem Programm werden gute Ideen zur Verbesserung der Verbindung mit der sozialisti schen Praxis, zur Verbesserung der pädagogischen und polytechnischen Ausbildung und zur Einbeziehung des Nachwuchses in das gesamte wissenschaftliche Leben entwickelt. Es enthält Maßnahmen zur beson deren Förderung, zur Verbesserung der Betreuertätigkeit, zur Arbeit mit den persönlichen Perspektivplänen, /zur rechtzeitigen Auswahl von Nach wuchskadern aus den Reihen der Studenten und schließlich auch zur sozialen und kulturellen Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Das Rahmenprogramm dient dem Rat der Fakultät als Grundlage für Jahresarbeitspläne, nach denen dann die einzelnen Institute ihre spezifii- schen Aufgaben festlegen. Dem Beispiel der Wirtschaftswis- senchaftlichen Fakultät folgend, ar beiteten auch Räte anderer Fakultä ten ihre Programme aus. Von diesen sind besonders die Programme der Philosophischen Fakultät, der Juri stenfakultät und der Fakultät für Journalistik hervorzuheben. Fakultätsprogramme mit Leben erfüllen Welche Aufgabe steht nun vor uns? Es muß alles getan werden, daß diese Programme mit Leben erfüllt werden. Die vielen guten Gedanken und Maßnahmen, die von den Pro fessoren in den Fakultätsräten dis kutiert wurden, dürfen nicht ein to tes Stück Papier bleiben. Prof. Dr. Thießen wies auf dem 12. Plenum des ZK der SED mit aller Dringlich keit erneut auf die große Bedeutung der Nachwuchsförderung für die Er füllung unserer ökonomischen Auf gaben hin. Er stellte mit Recht fest, daß in der zahlenmäßig großen, lei stungsfähigen, fachlich und ideolo gisch gut ausgerüsteten, begeisterten Schicht des wissenschaftlichen Nach wuchses eine große Quelle unserer Kraft liegt. Es geht darum, unserer jungen In telligenz durch schnelle und allseitige Förderung systematisch den Weg zu wissenschaftlicher Qualifikation zu ebnen. Die vorliegenden Fakultäts programme sind dafür eine gute Hilfe. Leider kennt ein großer Teil des wissenschaftlichen Nachwuchses de ren Inhalt noch nicht. Unserer Mei nung nach sollten jetzt, ähnlich wie an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, die Partei- und Gewerk schaftsorganisationen mit den Fakul tätsräten gemeinsam beraten, wie ihr Programm Schritt für Schritt ver wirklicht werden kann und wie vor allem die Nachwuchswissenschaftler selbst an dessen Realisierung mitar beiten können. Kader für Hochschule und Praxis Obwohl natürlich die Festlegung über die Promotionen und Habilita tionen das Kernstück der Fakultäts programme sind, muß die gegenwär tig vorherrschende Tendenz, alles nur darauf zu reduzieren, überwun den werden. Die Förderung des wis senschaftlichen Nachwuchses sollte auf breiter Ebene erfolgen, denn für die Lösung des Hauptproblems, unseren künftigen Bedarf an Hoch schullehrern und leitenden Kadern für die Praxis zu sichern, müssen die notwendigen Voraussetzungen ge schaffen werden. Das Programm der Wirtschaftswis senschaftlichen Fakultät orientiert auf diese Aufgaben. Dekan und Rat der Fakultät unternehmen große An strengungen, um Schwierigkeiten zu beseitigen und dem wissenschaftli chen Nachwuchs noch schneller vor anzuhelfen. Der hier eingeschlagene Weg erscheint uns erfolgversprechend. Die Fakultätsprogramme bieten eine gute Ausgangsposition für eine allseitige Leistungssteigerung unserer Nachwuchskräfte. Unter den kapitalistischen Verhält nissen in Westdeutschland, unter den Bedingungen des Militarismus und der Atomrüstung, ist für die Ver wirklichung der in der Denkschrift des Wissenschaftsrates erhobenen Forderungen keine reale Basis vor handen. Die Realität der großen Pläne zur Entwicklung der Wissenschaften liegt in der DDR in den gesellschaftlichen Verhältnissen begründet. Die Aus beutung des Menschen durch den Menschen ist bei uns beseitigt. Unter der Führung der Arbeiterklasse haben die Kräfte des Humanismus und des Friedens über die Kräfte des Krieges, des Militarismus und Faschismus endgültig gesiegt. Der Aufbau des Sozialismus eröffnet der Wissenschaft große Perspektiven. Nicht zuletzt die Erfolge der Sowjetunion auf allen Gebieten zeigen, daß Wissenschaft und Sozialismus untrennbar mitein ander verbunden sind. Die Angehörigen des wissenschaft lichen Nachwuchses von heute sind die akademischen Lehrer, die For scher und Erfinder von morgen. Damit sie ihre künftigen Aufgaben bewältigen können, müssen wir alles daransetzen, sie dazu zu befähigen. Universitätszeitung, 5. 4. 1961, S. 3
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