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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 21. Dezember 1
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Band
Band 5.1961
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Aufgabe des Hochschullehrers besteht darin, hochqualifizierte Persönlichkeiten auszubilden, die fest auf Friedensposition stehen Werter Herr Professor Dr. Kätner! Ich habe Kenntnis erhalten von einer Vorlesung, die Sie vor Medizinstudenten gehalten haben und deren Inhalt mich ver anlaßt, Ihnen in dieser Form zu antworten. Sie sind als Hochschullehrer an einer an humanistischen Traditionen reichen Uni versität unserer Deutschen Demokratischen Republik, die den verpflichtenden Namen „Karl Marx“ trägt, tätig. Ihre Aufgabe, so glaube ich feststellen zu können, besteht darin, fachlich hochgebildete Mediziner für unseren Arbeiter-und-Bauern-Staat auszu bilden, die mit ihrem ganzen Können und mit ihrer ganzen Persönlichkeit fest auf der Position des Friedens und des Humanismus stehen und die die Fähigkeit besitzen, die Veränderungen in der Welt, die sich zu gunsten des sozialistischen Weltlagers voll ziehen, zu erkennen. Erst unter der Herrschaft der Arbeiter und Bauern erlangt die Intelligenz die Freiheit, die menschlichsten und fort schrittlichsten Inhalte ihrer Berufstätigkeit voll zur Entfaltung zu bringen. Der Inhalt Ihrer Vorlesungen wider spricht dem humanistischen Erziehungsauf trag eines Hochschullehrers an der Karl- Marx-Universität. Es ist ein schwerwiegen der Irrtum zu glauben, daß sich fachliche Ausbildung losgelöst von der gesellschaft lichen Entwicklung vollziehen könne. Sie unterliegen diesem Irrtum, den zu er kennen an und für sich Ihnen nicht schwer fallen sollte, da Sie in Ihrer Vergangenheit genügend Gelegenheit hatten, solche Erfah rungen zu sammeln. Es ist bekannt, daß Sie in der Vergan genheit im Sinne des Imperialismus, Mili tarismus und Faschismus gewirkt haben und daß Ihre Tätigkeit im Institut für Ras sen- und Völkerkunde ohne Zweifel in kei ner Weise dem Humanismus oder fort- schrittlichen Zielen diente. Im faschistischen Deutschland hatten diese Institute die Aufgabe, unter dem Deckmantel der Rassenforschung die Aus rottung und physische Vernichtung ganzer Völker und solcher Menschen vorzubereiten und zu begründen, die auf den Positionen des Friedens und der Menschlichkeit stan den. Dieser Vernichtungsfeldzug — wie das Euthanasie-Programm beweist — wurde sogar auf Kinder ausgedehnt. Diese Bemerkungen mußten voraus geschickt werden, damit Ihre negative Hal tung zu den Fragen der Gegenwart ver ständlich wird. Das muß aber auch voraus- geschickt werden, weil Ihre heutige Er ziehung gegenüber den jungen Menschen, die Ihnen zur Ausbildung und Erziehung anvertraut sind, leider noch von diesem substantiellen Kern der Vergangenheit aus geht und Sie unsere sozialistische Gegen wart offenbar nicht verstehen. Verstehen Sie richtig: Unser Arbeiter- und-Bauern-Staat wirft keinem Menschen seine Vergangenheit vor! Die Partei wür digt in hohem Maße die Leistungen der Angehörigen der Intelligenz,'die auch auf dem Gebiete der Medizin Hervorragendes vollbracht haben. Ich weiß sehr gut, daß es Angehörige der Intelligenz gibt, die zu bestimmten Fragen unseres politischen Kampfes gewisse Vor behalte haben, aber ungeachtet dessen ihr tät und ihrer sozialistischen und sittlichen Auffassung. Sie wurden vom Rektor der Karl-Marx- Universität zum Inhalt Ihrer Vorlesung ge hört, wobei Ihnen, wie man so schön sagt, der Rektor eine Brücke baute. Es ist aber notwendig, den Kern der Dinge offen an- zusprechen und auf das Wesen Ihrer Hal tung einzugehen. Ich muß aber zu meinem Bedauern feststellen, daß Sie nicht einmal die Courage besitzen, Ihre gegen den So zialismus und den Frieden gerichtete Hand lungsweise einzugestehen. Da Sie vor Studenten nicht als Privat person, sondern — wie gesagt — als Hoch schullehrer gehandelt haben, müssen Sie Infolge Ihrer politischen Zurückgeblie benheit glauben Sie, daß die DDR, die von den Bonner Ultras als Ulbricht-System be zeichnet wird, keine Perspektive habe. Sie nehmen an. daß die Machthaber des west deutschen Separatstaates, die bar jedes nationalen Gewissens sind und West deutschland an die USA verkauft haben, die DDR eines Tages einkassieren und die Herrschaft der NATO über ganz Deutsch- land errichten könnten. Eine solche Vorstel lung ist reinste Spekulation. Die Wissenschaft von der Entwicklung der Gesellschaft lehrt, daß der Sozialismus eines Tages auch in ganz Deutschland sie gen wird. Niemand in der Welt kann die Offener Brief des Genossen Paul Fröhlich an Prof. Dr. Dr. Kätner ganzes Können für die gute, edle Sache des Sozialismus, der Festigung unserer Deut schen Demokratischen Republik zur Ver fügung stellen. Wir werden weiterhin mit allen An gehörigen der Intelligenz geduldig und kameradschaftlich zusammenarbeiten, um sie von der Richtigkeit der Politik und des Weges unserer Partei zu überzeugen. Bei Ihnen liegen die Dinge jedoch an ders. Sie stellen äußere Merkmale von Menschen als für ihren Charakter bestim mend heraus. Das ist eine unwissenschaft liche Methode. Uns ist zur Genüge bekannt und Ihnen sicher ebenso, daß die rassische Deutung von Menschen dem Arsenal des Faschismus entnommen und als solche im Nürnberger Ärzte-Prozeß verurteilt wurde. Es handelt sich bei Ihnen nicht um eine einmalige Ent gleisung, sondern Ihre ganzen Vorlesungen zielten darauf ab, führende Persönlichkei ten unserer Arbeiter-und-Bauern-Macht herabzusetzen. Damit haben Sie Ihre Lehr tätigkeit und das in Sie gesetzte Vertrauen mißbraucht. Sie nehmen für sich in Anspruch, ein geistig — kulturell gebildeter Mensch zu sein. Aber Sie wollen doch nicht behaup ten, daß Ihre Darlegungen, die der Hetze und der feindlichen Propaganda ent sprechen, etwas mit Humanismus zu tun haben. Dies mit Humanismus zusammenzubrin gen, wäre eine Beleidigung der anderen Hochschullehrer der Karl-Marx-Universi Ihre Haltung als solcher auch verantwor ten. Wo liegt die Quelle Ihrer gegen uns ge richteten Handlungsweise? Um dies aufzu zeigen, möchte ich noch einmal auf den Brief der Leipziger Arbeiter an die An gehörigen der Intelligenz (LVZ Nr. 241 vom 31. August 1961) verweisen, den Sie gelesen haben dürften. Sollte das nicht der Fall sein, so möchte ich Ihnen daraus kei nen Vorwurf erheben. Das könnte nachge holt werden und wäre eine sehr nützliche pädagogische Lektion. Die Wurzel Ihrer Einstellung kann man in einem Satz zusammenfassen: Sie haben Ihre alte Gesinnung noch nicht überwun den. Daraus ergibt sich auch Ihre falsche Einschätzung zum internationalen Kräfte verhältnis und der Lage in Deutschland. Sie erkennen nicht und bemühen sich offensichtlich auch nicht darum zu erken nen, welche großen gewaltigen Verände rungen im Weltmaßstab zugunsten des So- zialismus/Kommunismus erfolgt sind. Die fortlaufende Stärkung des sozialistischen Weltlagers hat bereits jetzt zu einer Zeit, da es noch Imperialisten auf der Welt gibt, die Möglichkeit geschaffen, den Krieg aus dem Leben der Menschheit zu verbannen. Nur die Repräsentanten eines Systems, in dem — wie in der Sowjetunion — und das gilt für die Deutsche Demokratische Repu blik ebenso — die Ursachen der Kriege be seitigt wurden, konnten der Welt den Vor schlag auf allgemeine, vollständige und kontrollierte Abrüstung unterbreiten. Entwicklung zum Siege des Sozialismus und der Sicherung des Friedens aufhalten. Dieser Prozeß wird sich auch überall dort vollziehen, wo der Kapitalismus heute noch herrscht. Aufgabe eines Wissenschaftlers müßte es doch sein, die objektive Gesetzmäßigkeit der Geschichte unbedingt zu ergründen und die Ihnen anvertrauten Studenten in die sem Geiste zu erziehen. Gerade das Fadi Geschichte der Medizin bietet dafür her vorragende Möglichkeiten. Diejenigen, mit denen Sie sich in Ihrer Auffassung noch heute verbunden fühlen und unter denen sich möglicherweise der Spiritus rector Ihrer Handlungen befindet, haben auch durch ihre Haltung dazu bei getragen, daß unser Volk zweimal in Kriegskatastrophen gestoßen und in deren Ergebnis Deutschland immer kleiner und nach 1945 mit Hilfe der herrschenden Kreise in den USA gespalten und der westdeutsche Separatstaat an die USA ver kauft wurde. Zu dieser Katastrophenpoli tik haben auch Sie Ihren Beitrag geleistet. Die gegenwärtig in Westdeutschland herrschenden Kreise sind — und das muß mit allem Nachdruck unterstrichen wer den — nicht in der Lage, die Fragen der Nation zu lösen, da sie nur ihre eng- begrenzten Klasseninteressen kennen, die den Interessen der Nation diametral ent gegengesetzt sind. Die Kräfte, auf die Sie sich orientieren und bei denen Sie Ihre geistige Heimat zu finden glauben, haben im Verlauf der Ge schichte einen Verrat nach dem anderen an unserer Nation begangen und versuchen heute, unter den Fittichen der NATO, mit den Mitteln des Atomkrieges die Lösung der nationalen Frage auf ihre Art herbei zuführen. Das bedeutet aber in Wahrheit, Deutschland endgültig in einen Aschehau fen zu verwandeln. Ob Sie das einsehen wollen oder nicht. Für eine solche Todesperspektive mißbrau chen Sie Ihre Befugnisse als Hochschulleh rer, indem Sie junge Menschen psycholo gisch gegen uns, die Repräsentanten des Sozialismus und des Friedens, aufbringen. Die Geschichte zeigt, daß das Ergebnis einer solchen Drachensaat die jungen Menschen teuer zu bezahlen haben. Das wollen Sie wahrscheinlich. Wenn dem so ist, so haben wir als Vertreter der Arbei terklasse und der Bauern, der Werktätigen unserer Republik, ausgehend von den Prin zipien des Humanismus und aus tiefster Sorge für das menschliche Glück und für den Frieden die Pflicht, alles zu tun. da mit sich so etwas nicht wiederholen kann. Es ist niemandem erlaubt, Einrichtungen unseres sozialistischen Staates auf eine solche Weise zu mißbrauchen. Einem Hochschullehrer mit einer solchen Haltung geht das Vermögen ab, die ihm anvertrauten jungen Deutschen im Sinne des Sozialismus und damit im Sinne des Humanismus zu erziehen. Das sind wir den Opfern schuldig, die die besten Deutschen für das Glück der Nation gebracht haben, das sind wir ganz besonders der jungen Generation schuldig, die ihr Glück in einer lichten, sozialisti schen Zukunft finden wird. Was also bleibt von Ihrer „Psychologie“, von Ihren „Rassenmerkmalen“, von Ihrer Negierung der Arbeiter-und-Bauern-Madit übrig? Nichts anderes als die Genugtuung, Studenten verwirrt zu haben. Aber eine solche Genugtuung richtet Sie selber. Finden Sie den Mut, überprüfen Sie Ihre Vergangenheit und Ihr bisheriges Verhal ten! Nur das versetzt Sie in die Lage, rich tige Schlußfolgerungen für die Zukunft daraus zu ziehen. Paul Fröhlich Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Leipzig und Kandidat des Politbüros des ZK der SED Wie kann die FDJ den Lehrkörper unterstützen? Erfahrungen und Probleme beim Studientag der Lehrerstudenten in der pädagogischen Praxis Die von der Universitäts-Parteileitung herausgegebenen Thesen zur Erziehung und Ausbildung der Studenten der Karl- Marx-Universität sind auch bei den Mitar beitern des Instituts für Pädagogik auf lebhaftes Interesse gestoßen. Einerseits ge ben sie Anlaß zu ausführlichen Beratungen über die weitere Verbesserung der Aus bildung und Erziehung der Lehrerstuden ten, andererseits sind sie in vielerlei Hin sicht eine Bestätigung für die Richtigkeit des vom Institut eingeschlagenen Weges. Die These 19 enthält unter anderem die Forderung, „auf die Übung in der Schul praxis sowie die außerschulische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen be sonderes Gewicht zu legen“. Das Institut richtet gegenwärtig alle An strengungen darauf, den „Studientag in der In 29 Leipziger Oberschulen stehen zur Zeit 927 Lehrerstudenten des 1. und 2. Studienjahres der Karl-Marx-Univer sität an einem Tag in der Woche in engem Studienkontakt mit 160 Lehrern und 106 Schulklassen, etwa 3200 Schü lern. Die Lehrveranstaltung „Studientag in der pädagogischen Praxis" vereinigt Vorlesung, Hospitation in der Schule und Seminar in enger inhaltlicher Ver flechtung. Angeregt durch diese neuen Lehrveranstaltungen, die seit Okto ber 1960 Eingang in die Lehrerausbil dung gefunden haben, greifen die Stu denten an den Nachmittagen dieses Studientags in die außerunterrichtliche und außerschulische pädagogische Ar beit ein. Viele Kampfprogramme der FDJ-Gruppen weisen Verpflichtungen auf, die deutlich machen, daß sie als angehende sozialistische Lehrer nicht nur Nehmende, sondern auch Gebende sind. Besonders erfreulich ist es, daß viele Studenten sich als FDJler um die Pionierarbeit als Pioniergruppenleiter kümmern und dies als eine Aufgabe für die gesamte Dauer des Studiums ansehen. Diese Hinwendung vieler Stu denten zur gesellschaftlich-nützlichen Tat ist vom eminent erzieherischer Be deutung für die spätere Berufsaus- Übung. Universitätszeitung, Nr. 51752, 21.12.01, S. S pädagogischen Praxis“ erfolgreich zu ge stalten. Diese Lehrveranstaltung trägt komplexen Charakter; sie vereinigt in sich Vorlesung. Unterrichtshospitation, Semi nare und praktische Tätigkeit in der Pio- nierorganisation und im außerschulischen Bereich. Erstmalig ist es uns in diesem Studienjahr gelungen, die eigene prak tisch-pädagogische Arbeit der Studenten mit Kindern und Jugendlichen vom ersten Tage ihres Studiums an zu einem festen Bestandteil der Ausbildung zu machen. Damit wird eine neue Qualität in der Leh rerausbildung erreicht, die zweifellos Früchte tragen wird. Alle Studenten des 1. und 2. Studienjahres wurden verpflich tet, am Nachmittag des „Studientages“ aktiv an der Erziehung der Schüler zu jun gen Sozialisten Anteil zu nehmen Viele Studenten übernahmen Aufgaben im außer schulischen Bereich (Leiter von Arbeitsge meinschaften und Sportgruppen) oder stell ten sich in den Schulhorten zur Verfügung. Die Mehrzahl entschied sich für die Tätig keit als Pioniergruppenleiter. Wir sind der Auffassung, daß besonders die Mitarbeit in der sozialistischen Kinderorganisation für den zukünftigen Lehrer von besonde rem Wert ist. Die Mehrzahl der Lehrer versteht, daß ohne die aktive Mitwirkung der Pionier organisation keine einzige Aufgabe der so- zialistischen Erziehung gelöst werden kann. Diese Überzeugung auch bei unseren Stu denten, den Lehrern von morgen, heraus zubilden, ist e ine unbedingte Notwendig keit. Vom ersten Tage seiner erzieherischen Tätigkeit an muß sich der Lehrer bewußt auf die politische Organisation der Kinder stützen und ihr dabei behilflich sein, höchste erzieherische Wirksamkeit zu er langen. Eines der wichtigsten Ergebnisse des „Studientages“ besteht also darin, daß der Lehrerstudent die politisch-pädagogische Rolle der Pionierorganisation richtig ein zuschätzen lernt und sich die notwendigen Fähigkeiten der pädagogischen Führung des Pionierkollektivs aneignet. • Die Studenten des 3. Studienjahres an der Abteilung Kunsterziehung sind seit Oktober an der 63. Oberschule als Praktikanten tätig. Jede Woche übernimmt eine andere Studen tin den Kunsterziehungsunterricht in der Klasse 8a. Bis jetzt haben sie eine Unter richtseinheit von sieben Stunden zu dem Thema „Entwurf einer Briefmarke" durch geführt. Die letzte Stunde war der Auswer tung vorbehalten. An Hand der Schülerarbei ten, die für die ganze Klasse sichtbar an der Tafel befestigt waren, wurde untersucht, in wiefern d-s gestellte Ziel erreicht worden ist. E: ü-iüir waren die besten Kritiker ihrer eigenen Arbeiten. Die Tätigkeit der Studenten in der Pio- nierorganisation und darüber hinaus im ge samten außerschulischen Bereich ist noch in einer weiteren Hinsicht bedeutungsvoll. Sie schafft gute Voraussetzungen für eine enge Verbindung vorn Theorie und Praxis in der Ausbildung, wie in der These 20 gefordert wird. Bei der Ausübung der Funktion des Pioniergruppenleiters, Ar beitsgemeinschaftsleiters oder Helfers im Hort wird der Student in die Lage ver setzt, das in der Vorlesung und im Seminar angeeignete pädagogische Wissen in der Praxis anzuwenden, zu überprüfen und zu vertiefen. Die Leitung einer künstleri schen Arbeitsgemeinschaft beispielsweise gibt dem Studenten die Möglichkeit, seine Kenntnisse vom dialektischen Zusammen hang der fünf Seiten der sozialistischen Bildung un<j Erziehung anzuwenden, das heißt, neben der ästhetischen Bildung und Erziehung bewußt auf das Vorhandensein der intellektuellen, polytechnischen, poli tisch-moralischen und körperlichen Kompo nente zu achten. Auf diese Weise wird auch ein Beitrag zur Erhöhung der Studienmoral geleistet, denn die Möglichkeit der Anwendung des Gelernten bereits während des Studiums vervielfacht natürlich für den Studenten den Wert der Kenntnisse und verstärkt in ihm das Streben nach höchsten Studien ergebnissen. Nicht zuletzt dient die praktisch-päd agogische Tätigkeit der Lehrerstudenten auch ihrer eigenen Erziehung zu bewußten So zialisten. Alle Pioniergruppen bemühen sich gegenwärtig um die Erfüllung des Pionierauftrages „Mit Pionierschwung für den Abschluß eines Friedensvertrages“. Eine Aufgabe dieses Auftrages heißt zum Beispiel: „Duldet keine Hetze gegen unser sozialistisches Vaterland, kämpft gegen RIAS-Hören und Ochsenköpfe“. Die Ver wirklichung dieser wichtigen Aufgabe setzt voraus, daß im Kopf jedes Studenten völ lige Klarheit über die aggressiven Ziele der Bonner Ultras herrscht, daß in den Grup pen „die Auseinandersetzung mit jeglichen Erscheinungen des Zurückweidiens und schwankenden politischen Verhaltens“ ge führt wird (These 3). Ein weiteres Ergebnis der praktisch-pädagogischen Arbeit am „Studientag“ besteht demnach darin, daß ein bedeutender Beitrag zur Aneignung eines festen und anwendungsbereiten Wis sens sowie zur sozialistischen Erziehung der Studenten geleistet wird. Es ist ersichtlich, daß die Mitarbeiter des Instituts fü r Pädagogik den von der Partei gewiesenen Weg in der Lehrerausbildung beschreiten. Noch aber sind längst nicht alle Möglichkeiten erschöpft, den Lehrerstuden ten allseitig auf seine hohen gesellschaft lichen Arbeiten vorzubereiten. So ist zum Beispiel unbedingt erforderlich, daß sich auch der sozialistische Jugendverband stärker für die Tätigkeit der Studenten in der Pionierorganisation und im gesamten außerschulischen Bereich verantwortlich fühlt. Die Thesen weisen darauf hin, daß die FDJ-Gruppen regelmäßig die Studien arbeit aller Studenten beraten und kontrol lieren sollen (These 31). Eine solche Kon trolle soll auch im Hinblick auf die Tätig keit jedes Studenten als Pioniergruppen leiter oder Arbeitsgemeinschaftsleiter aus geübt werden. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf den Beschluß der ge meinsamen 6./16. Tagung des Zentralrates der FDJ und der Zentralleitung der Pio nierorganisation. in dem es heißt; „Diese Tätigkeit wird um so nutzbringen der sein, wenn sie regelmäßig in den Zusam menkünften der FDJler ausgewertet wird. Das ermöglicht zugleich die Unterstützung des einen oder anderen Studenten bei der Lösung schwieriger pädagogischer und psychologischer Probleme, die sich aus dem Umgang mit Kin dern ergeben. Wir empfehlen allen Studenten, sich ein pädagogisches Tagebuch über ihre praktischen Erfahrungen bei der Erziehung und Bildung der Kinder anzulegen, indem sie besonders interessante und lehrreiche er zieherische Probleme sowie ihren Lösüngs- weg schriftlich niederlegen und in der FDJ- Grundeinheit zur Diskussion stellen." Wir erreichen durch ein solches Heran gehen, daß der Student seine eigene er- zieherische Tätigkeit in der Pionierorga- nisation und im außerschulischen Bereich ncht allein als eine Forderung des Studien planes ansieht, sondern in erster Linie als eine Verpflichtung, die im Sinne der Auf gaben des sozialistischen Jugendverbandes ehrenvolle Erfüllung verlangt. Darüber sollte in allen Gruppen gesprochen werden. Peter Förster, wiss. Assistent am Institut für Pädagogik der Karl- Marx-Universität
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