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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
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- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1
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- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 21. Dezember 1
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Band
Band 5.1961
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Wir ehren Heinrich von Kleist Mit einer Reihe interessanter Veranstal tungen haben die 1. Universitätsfestspiele der Karl-Marx-Universität begonnen. Zu den ersten Veranstaltungen nach dem UZ- Pressefest am Sonnabend gehörte eine Soi ree anläßlich des 150. Todestages Heinrich von Kleists, die von der FDJ-Studenten- bühne getragen wurde. Das ist kein Zufall. Wie wir in unserer letzten Nummer bereits kurz berichteten, hielt Prof. Dr. Hans Mayer, Direktor des Instituts für Deut sche Literaturgeschichte, auf dem Festakt des Ministeriums für Kultur zu Ehren Heinrich von Kleists den Festvortrag. Am vergangenen Dienstag sprach Dozent (m.W.) Dr. Siegfried Streller vom gleichen In stitut in einem mit großem Interesse aufge nommenen öffentlichen Vortrag unter dem Titel „Sie sank, weil sie so stark und kräftig blühte“ über Gefühl und Gesetz im Werk von Heinrich von Kleist. In der Veranstaltung am vergangenen Sonntag, die in der Kellerbühne stattfand, vermittelten Dr. Siegfried Streller in einem kritisch-wertenden Vortrag über Leben und Werk Kleists und die FDJ-Studenten- ten vorausgeworfen. So organisierten die Seminargruppen II/l und II/2 der Histo riker einen Literaturabend über Leben und Werk Lion Feuchtwangers. Gerd Fesser und Gerhardt Hoffmann be richteten über das Leben Leuchtwangers und lasen Ausschnitte aus dessen Romanen „Erfolg“, „Die Gebrüder Oppermann“ und „Exil“, die Feuchtwangers Stellung zu seiner Zeit besonders deutlich machten. An schließend wurde noch diskutiert. Als Historiker interessierten sich die Freunde vor allem für die Verarbeitung des ge schichtlichen Stoffes in Romanen. Gertraude Barth * Die Seminargruppen 1 und 9 der Fakul tät für Journalistik veranstalteten unlängst zur Vorbereitung der Universitätsfestspiele einen FDJ-Gruppenabend zusammen mit ihrer Patenbrigade aus dem VEB Werk stoffprüfmaschinenbau. Die Studenten lasen eigene journalistische Arbeiten literarischen Genres vor und dis kutierten mit den Arbeitern und unterein ander darüber. Über drei Stunden dauerte die Debatte, die für alle interessant und besonders auch für die Autoren sehr lehr reich war. Die Freunde und ihre Patenbrigade be schlossen, auch in Zukunft Gruppenabende mit der Diskussion über eigene Arbeiten durchzuführen. Dieter Languth * Am 29. 11. 1961 veranstaltete das Semi nar 4 der Juristenfakultät eine Buch besprechung über Willi Bredels KZ-Roman „Die Prüfung“. Die Proben führten allen noch einmal die unmenschliche Grausamkeit, Barbarei und Gemeinheit der faschistischen Bestien vor Augen. Anschaulich wurde aber auch die Stärke und die ungebrochene Kampf bereitschaft der eingekerkerten Kommu nisten am Beispiel der Genossen Thorsten und Kreibel gezeigt. In der anschließen den sehr lebhaften Diskussion stand das Problem der Parteinahme des Schriftstel lers für den gesellschaftlichen Fortschritt, für den Sozialismus-Kommunismus im Mittelpunkt. Als Grundlage dienten uns der Diskus sionsbeitrag Scholochows auf dem XXII. Parteitag und die Ausführungen über die sozialistische Kultur auf dem 14. ZK-Ple- num. Wir kamen zu der Meinung, daß nur Kunstwerke, die so lebensecht und so vol ler Parteilichkeit wie „Die Prüfung“ ge staltet sind, uns wirklich bereichern und uns im gegenwärtigen Kampf für Frieden und Sozialismus anspornen. J. F. einen nachhaltigen Eindruck von der Größe, Tragik und den Grenzen dieses genial be gabten und nicht immer richtig bewerteten Dichters. Dr. Streller untersuchte streng wissen schaftlich die Zeit Kleists und zeigte an Hand der Werke des Dichters dessen Ent wicklung, er zeigte das Kämpfertum und die Verzweiflung des um die nationale Freiheit seines Volkes ringenden Drama tikers, der nicht mehr die Kraft hatte, die sen Kampf selbst auszufechten. Dr. Streller arbeitete mit dem Freiheitsstreben und dem Bild des seiner Verantwortung bewußten Deutschen das grundlegende Anliegen Kleists heraus und schätzte' kritisch die Mittel ein, mit denen der Dichter dieses Anliegen verdeutlicht. Der Vortrag Dr. Strellers fand den ungeteilten Beifall des Publikums. Insgesamt war der Kleist-Abend ein ge lungener Versuch, den Zuhörern die Dich tung und die Zeit Kleists nahezubringen. Das Programm regte zur Beschäftigung mit dieser Problematik an. Es ist ein dankbares und wertvolles Vorhaben der Veranstalter, in dieser Richtung weiterzuarbeiten. In den Lesungen aus Kleists Werk durch die FDJ-Studentenbühne wurden jedoch einige Schwächen deutlich, weil die Text stellen nicht immer so ausgewählt waren, um das Bild des Dichters und seiner Zeit zu runden und den Vortrag Dr. Strellers wirksam zu unterstützen. Das gleiche traf mitunter für die Auswahl der musikalischen Beiträge zu. Auch in der Interpretation wurden die richtigen Akzente nicht immer deutlich gesetzt, Das Programm wird in nächster Zeit an verschiedenen Fakultäten unserer Universität wiederholt. Die kri tischen Bemerkungen zu dieser Veranstal tung sollten dabei berücksichtigt werden. G. W. Erste Hootenanny Eine der ersten Veranstaltungen der Uni versitätsfestspiele war eine Hootenanny mit dem fortschrittlichen kanadischen Volks sänger Perry Freedman und mit Paul Wil lert (Gitarre) in den oberen Räumen des Klubhauses „Kalinin“. Perry Freedman bot vor etwa 700 Studenten ein Programm mit kanadischen und nordamerikanischen Volks liedern und Songs, das mit Interesse auf genommen wurde. Leider erwiesen sich die räumlichen und akustischen Möglichkeiten unseres Studenten-Klubhauses als nicht allzu geeignet für die notwendige Konzen tration des Publikums. Die Hootenanny mit Perry Freedman war die erste Veranstaltung dieser Art an der Karl-Marx-Universität und weist Wege, die in Zukunft auch bei uns weiterzugehen sind, um breites Publikum einzubeziehen. P. Talente der Anglisten Die Leser der „Universitätszeitung“ werden sich an eine Veröffentlicitung vom Januar dieses Jahres über den Chor und den Dramatischen Zirkel des Instituts für Anglistik und Amerikanistik erinnern. Die Laiengruppen haben in dem einen Jahr ihres Bestehens eine wechselvolle Entwick lung genommen. Trotz einiger Schwierig keiten haben wir uns weiter vergrößert. Mit der Gewinnung des wissenschaft lichen Assistenten Friedrich Gerlach für die Funktion des Chorleiters hat sich unser Chor in Quantität und Qualität wesentlich verbessert. Wir haben jetzt 23 Mitglieder. Leider wird der dramatische Zirkel im kommenden Jahr zwei bewährte Kräfte, die Studentinnen Anne-Rose Thron und Adelaide Müller verlieren, die nach Ab legung des Staatsexamens die Universität verlassen werden. Wir hoffen, daß einige bisher noch im Verborgenen blühenden Talente diesen Verlust bald vergessen ma chen werden. Anläßlich der Universitätsfestspiele wer den Chor und Dramatischer Zirkel noch vor Weihnachten eine Vorstellung geben. Das genaue Datum wird noch bekannt gegeben. Unser Chor wird walisische, schot tische und amerikanische Lieder zu Gehör bringen. Der Dramatische Zirkel wird die Aufführung von „What It Takes“ wieder holen. Es handelt sich dabei um ein Stück des Amerikaners Philip Stevenson (mit freundlicher Vermittlung durch Dr. Brü ning) über die amerikanische Lebensweise einer typischen amerikanischen Familie. Es erinnert in mancher Beziehung an Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“, obwohl es lange vor diesem Stück entstand. R. T. Murugiah Das Licht des Humanismus Gedanken aus dem Leipziger Universitätschor zu den Unversitätsfestspielen Mit großem Interesse verfolgten wir den Verlauf des XXII. Parteitages der KPdSU. Alle Chormitglieder studieren voller Be geisterung, welche großen Perspektiven der gesamten Menschheit aufgezeigt werden. Gewaltig sind die im Programm gestellten Aufgaben. Unter der Führung der ruhm reichen Kommunistischen Partei der So wjetunion wird das Sowjetvolk die Welt vom Sieg des Kommunismus überzeugen. Den großen Leistungen des Sowjetvolkes durch gute wissenschaftliche und, gesell schaftliche Arbeit nachzueifern, sehen wir als unsere wichtigste Aufgabe an. Die Auswertung der Ergebnisse des XXII. Parteitages wird uns helfen, die während unseres Einsatzes in der sozialisti schen Landwirtschkaft gewonnenen wert vollen Erkenntnisse zu vertiefen. Von be sonderer Bedeutung für unseren Kampf auftrag sind die im Programm gezeigten Entwicklungstendenzen der Kunst, und die im Referat des Ministers für Kultur, Jekaterina Furzewa, dargelegten Perspek tiven und Aufgaben. Das Programm der KPdSU spricht mit außerordentlicher Klar heit und Deutlichkeit über die Bedeutung der Pflege des kulturellen Erbes. Diese Tat sache ist von entscheidender Bedeutung für die Arbeit unseres Chores, in deren Mit telpunkt die Pflege .der wahrhaft' humani stischen Traditionen’ des deutschen Kultur erbes steht. Die 1. Universitätsfestspiele der Karl- Marx-Universität zu einem großen Erleb nis für alle Angehörigen unserer Universi- tät und darüber hinaus für weite Kreise der Bevölkerung zu gestalten, ist die zentrale Aufgabe unserer künstleri schen Arbeit. So sang der Chor am ersten Tag der Festspiele in einer Direktsendung des Deutschlandsenders in de- Gemälde galerie Dresden. Unser Hauptanliegen ist, die Angestellten und Studenten der Karl- Marx-Universität durch die Aufführung des „Weihnachtsoratoriums“ von Johann Se bastian Bach mit dem zutiefst humani stischen Inhalt dieses gewaltigen Werkes vertraut zu machen. Zur Entwicklung einer fruchtbaren Zu sammenarbeit mit den Chören unserer Universität regten wir ein gemeinsam ver anstaltetes A-cappella-Konzert an. In dem Bemühen, uns die Kunstwerke des Sowjet volkes stärker als bisher anzueignen, erar beiten wir hierfür einige Sätze aus den zehn Poemen von Dmitri Schostakowitsch. Chor und Orchester arbeiteten insgesamt viermal wöchentlich intensiv an der Lösung dieser großen Aufgaben. Günter Grau Künstlerische Lebhafte Aussprache Aktuell und interessant Leipziger Universitätsreden Herausgeber: Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Meyer, Rektor der Karl-Marx-Universität Bisher erschienen: Heft 1: Georg Mayer Wolfgang Heinke Der Weg zur sozialistischen Universität Heft 2: Gerhard Hörig Wesen und Entstehung der marxistischen Philosophie Heft 3: R. O. Gropp Die Grundfrage der Philosophie Die Ent stehung und Bedeutung des Denkens Heft 4: Ernst Engelberg Die deutsche Novemberrevolution 1918,19 Heft 5: Hermann Budzislawski Die Ausbildung der Journalisten und die Erforschung der Presse Heft 6: Erich Kolb Aufgaben und Entwicklung der Veterinär medizinischen Fakultät Lothar Hussel Zur Perspektive der staatlichen Tierarztpra- xis Heft 7: R. G. Gropp über Kausalität, Notwendigkeit und Zu fälligkeit Heft 8: Wolfgang Schirmer Bfdeutung der chemischen Industrie für die Volkswirtschaft der Deutschen Demo kratischen Republik Heft 9: Werner Müller Theodor Litt - Apologet der „Freiheit" im Bonner Staat Heft 10: Walter Markov Zur unversalgeschichtlichen Einordnung des afrikanischen Freiheitskampfes Heft 11: Walter Ulbricht,Georg Mayer Entstehung und Perspektiven der sozialisti schen Universität Heft 12: Otto Rosenkranz Zur Problematik der Betriebsgröße in der Landwirtschaft Heft 13: Wolfgang Schirmer Die Petrolchemie und ihre Entwicklung in der DDR Heft 14: Konrad Senglaub Haustierforschung und Abstammungslehre Heft 15: Gerhard Harig Josef Schleifstein Dialektischer Materialismus und moderne Naturwissenschaft Heft 16: B. M. Kedrow Die dialektische Logik und die Naturwis senschaft Heft 17: Rolf Emmrich Der Begriff der klinischen Entität in der inneren Medizin Heft 18: Albrecht Heinze Lenins Kampf gegen den Revisionismus Heft 19: Bernhard Jahnel Lenin als Lehrmeister der Journalistik Heft 20: Paul Görlich Zu einigen Fragen der wissenschaftlichen Gerätetechnik Heft 21: Walter Markov Arbeiterklasse und Bourgeoisie im anti- kolonialen Befreiungskampf (vergriffen) Heft 22: Erhard John Zum Problem der Beziehungen zwischen Kunst und Wirklichkeit Heft 23: Gottfried Holle Methoden der modernen morphologischen Forschung Heft 24: Johann Lorenz Schmidt über Wirtschaftskrisen in unserer Zeit Heft 25 26: Gesammelte Reden über das ärztliche Berufsethos in der soziali stischen Gesellschaft (erscheint demnächst) Preis jedes Heftes 0,80 DM Erhältlich durch alle Buchhandlungen VEB VERLAG ENZYKLOPÄDIE LEIPZIG Universitätszeitung, Nr. 49, 7. 12. 1961, S. 6 Zur bisher spannendsten und interessan testen Aussprache über die 6. Bezirks kunstausstellung gestaltete sich in der ver gangenen Woche ein Forum in der Juri stenfakultät — so jedenfalls charakteri sierte Heinrich Witz, der Vorsitzende des Verbandes Bildender Künstler des Bezir kes Leipzig — diese Veranstaltung. Der Kulturkommission der FDJ-Kreis- leitung war es gelungen, eine Anzahl Vor standsmitglieder des Verbandes zu gewin nen, und so konnten die etwa 150 Studen ten, vorwiegend von der Juristenfakultät, auf ihre Fragen und Kritiken aus berufe nem Munde Antwort erhalten. Vor allem an drei Bildern entzündete sich die Diskussion und dehnte sich durch die gute Diskussionsführung und konkrete Fragestellung vom engen Betrachtungskreis der Bilder aus auf hochinteressante allge meine Gestaltungsprinzipien in der Bilden den Kunst. Und zwar nahmen den breite sten Raum in der Frage-und-Antwort- Kette ein das Nexöbild von Heinrich Witz, das Porträt des Vorsitzenden des Staats rates Walter Ulbricht von Prof. Hans Mayer-Foreyt und das Bild von der Pari ser Kommune von Prof. Bernhard Heisig. Hier ging es immer wieder auf die gleiche Frage hinaus: Ist das Leben und sind die Menschen wahrhaftig dargestellt, und wurde bei der Gestaltung des gewählten Themas das Wesentliche und Typische er faßt? An Heinrich Witz richtete sich die An frage: „Nach unserem Empfinden kommt in dem Nexö-Bild das schwere kampferfüllte und aufopferungsvolle Leben des Dichters' nicht genügend zum Ausdruck. Das Ganze sieht mehr nach „Andersen“ aus, als nach „Nexö„ — „Die Mädchen, die dem Vor lesenden zuhören, machen einen schlaf mützigen Eindruck. Wir empfinden doch ganz anders ...“ schloß sich eine Freundin im gleichen Sinne an. „Wir diskutierten vorwiegend über das Walter-Ulbricht-Bild“, berichtete eine Freundin von der Seminargruppe 9 der Jura-Studenten. „Der Vorsitzende des Wir berichten von den 1. Uniuersitätsfestspielen Ausstellungen während der ersten Universitätsfestspiele Unter dem Motto „Studenten gestalten das Bild des neuen sozialistischen Lebens" finden während der ersten Universitätsfestspiele eine ganze Reihe interessanter Ausstellungen statt. Im Artur-Hoffmann-Saal des Dimitroff- Museums stellen die Wissenschaftler und Stu denten der Abteilung Kunsterziehung des Pädagogischen Instituts ihre künstlerischen Arbeiten aus dem Jahre 1961 aus. Ebenfalls im Georgi-Dimitroff-Museum finden wir die Ausstellung der Medizinischen Fakultät und anderer Fakultäten mit Arbeiten, die im Rah men des künstlerischen Wettbewerbes entstan den sind. Eine Foto-Ausstellung des Fotozirkels im Studentenklub, ergänzt durch die besten Fotos, die zur Auswertung im künstlerischen Wett bewerb eingesandt wurden, befindet sich in den unteren Räumen des Klubhauses „Kali nin“. Die unteren Räume des Klubhauses „Kalinin" beherbergen weiter eine Ausstellung wissenschaftlicher Veröffentlichungen von An gehörigen unserer Universität, zusammenge stellt von der „Franz-Mehring-Buchhandlung". Die auf dieser Seite wiedergegebene Arbeit des Studenten der Abteilung Kunsterziehung Wolfgang Michael „Kinder beim Modellieren", ist ebenfalls in der Ausstellung im Georgi- Dimitroff-Museum zu sehen. Meisterschaft, neuer Inhalt in der Juristenfakultät über die 6. Bezirkskunstausstellung Staatsrates erscheint uns ungerechtfertigt fremd.“ Heinrich Witz gab zu: „Was der Künstler mit dem Blick Walter Ulbrichts zu packen versucht, nimmt er in der Hal tung dann wieder zurück. Man muß aller dings berücksichtigen, daß der Staatsrats vorsitzende durch seine vielen Aufgaben dem Maler etwa nur eine halbe Stunde Modell sitzen konnte.“ „Bestimmt wurde für das Werk über die Pariser Kommune ein gutes Thema ge wählt. Aber worin liegt die Ursache dafür, daß die Szene nicht die kämpferische Stim mung ausstrahlt, die für das gewaltige historische Ereignis bestimmend war“, kam eine Frage. „Sind das auf dem Bild wirk lich die .Himmelsstürmer', von denen Karl Marx spricht?“ fragte ein anderer Diskus sionsteilnehmer. Und: „Die Kommunarden waren doch keine Pessimisten!“ — „Die Fi guren sind marionettenhaft“ — „Das Bild wirkt kalt und zu tragisch, die historische Situation wurde nicht richtig wiedergespie gelt.“ Das war eine harte aber redliche Kritik, und Prof. Gerhard K. Müller, be kannte, daß in der Ausstellung neben vie len Wegweisendem noch einiges Ungelöste ersichtlich ist. Andererseits schätzte er die allgemeine zeitnahe Themenwahl und die beachtlichen Neuversuche hoch ein. „Die Themenwahl ist zu begrüßen“, sagte ein Seminargruppenmitglied des 2. Studien jahres. „Der neue Inhalt aber muß doch immer erschlossen und vertieft erfaßt wer den.“ Hier gab Heinrich Witz mit umfang reichen Ausführungen eine konkrete Ant wort, die in der Betrachtung und Einschät zung der gesamten Ausstellung berücksich tigt werden muß. „Nach und mit dieser Ausstellung stellen wir die Frage nach der künstlerischen Meisterschaft. Diese Mei sterschaft ist aber kein fertiges Ding. Sie muß ständig mit der neuen Thematik, täg lich und immer wieder, erworben werden. Erst müssen wir dazu Ordnung in den Köpfen schaffen. Und wir fordern jetzt die künstlerische Meisterschaft. Wir müssen uns in der Arbeit von dem Hemmenden freimachen, was uns die bürgerliche Hoch schulausbildung vermittelt hat und echte Schönheit und Menschlichkeit als Ideal der sozialistischen Gesellschaft als Gestal tungsprinzip anstreben.“ Genosse Thielemann, Dozent an der Hochschule für Graphik und Buchkunst, ergänzte: „Unsere Künstler, die nach 1945 studierten — woanders als bei Feuerbach. Liebermann, Menzel und den alten Klas sikern konnten sie anknüpfen? Und auch heute orientieren wir unsere Studenten auf dieses kulturelle Erbe.“ Welche Schwie rigkeit sich aus dem Sprung über fast 100 Jahre und der künstlerischen Ausarbei tung unseres neuen Themas und der besten Erfahrungen aus den Gestaltungsprinzipien der Klassiker ergibt, liegt auf der Hand. Die kritischen Stimmen auf dem Forum, die hier angeführt wurden, hatten ihre Be deutung gerade angesichts der Tatsache, daß die 6. Bezirkskunstausstellung einen wesentlichen Fortschritt auf dem Gebiet der bildenden Kunst darstellt. ..Daß einige Bilder nun kritisiert und diskutiert werden, ist ja kein Fehler“, be tonte Harry Blume. „Zweifellos wird das den Künstlern und dem Verband nur vor wärtshelfen.“ Das Bedeutungsvolle ist jedenfalls, daß die Künstler immer tiefer in die Thematik unserer Tage eindringen. Daraus ergeben sich natürlich auch für sie viele neue Probleme. Das lebendige Forum in der Juristen fakultät stellte in seiner vielseitigen Er giebigkeit ein ausgezeichnetes Beispiel für ein gut vorbereitetes und in ihrer politi schen Bedeutung erkannte Veranstaltung in Vorbereitung der 1. Universitätsfest spiele dar. Und es zeigte in der außer ordentlich interessierten Beteiligung der Studenten wirklich ehrliches Streben nach kultureller Bildung als einem wichtigen und wirksamen Mittel zur Bewußtseins erziehung. H. J. Kynaß Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchentlich. - Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1. Ritter- Straße 26. Fernruf 77 71. Sekretariat Apparat. 264, Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und Kreisspar- kassc Leipzig. - Drück: LVZ-Druckerei „Hermann Duncker“, III 13 138. Leipzig C 1. Petersstein- weg 19. — Bestellungen nimmt jedes Postamt ent gegen.
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