Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 21. Dezember 1
-
Band
Band 5.1961
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Das, l Ethos“desHerrnLohmar(SPD) und das Elend der Wissenschaft in Westdeutschland ein Jahr nach Veröffentlichung der Hochschul-Denkschrift des Wissenschaftsrates Von Klaus Kopeke Unterentwicklung greift weiter um sich bekanntlich auch die des Godesberger Bro ¬ der die Aneignung höheren denten in Westdeutschland gehindert, für gegen den Imperialismus (diese Kon- fes ihre Interessen aktiv in Erscheinung zu APPELL NACH MARBURG Antikommunismus- vorstandsoffizielle In Universitätszeitung, Nr. 48, 30. 11. 1961, S. 5 die die Propaganda gegen Wissens durch die ren Auseinandersetzung, sobald das tärische Übergewicht auf Seiten der liege, beweisen, daß diese Kräfte die brechen Hitlers und seiner Komplizen treten? Sie wurden gehindert durch Furcht vor dem Bonner Terror - Der Erste Sekretär der FDJ-Kreisleitung, Hans Poerschke, richtete in der vergange nen Woche ein Schreiben an den Allgemei nen Studentenausschuß der Philipps-Uni versität Marburg, in dem es u. a. heißt: Wir bedauern, daß sich die offiziellen Vertretungen der westdeutschen Studenten schaften — im Gegensatz zum Wollen vie ler westdeutscher Studenten — bisher nicht gleich uns mit allen zu Gebote stehenden Mitteln einer Politik widersetzten, die die Initiatoren und Werkzeuge der faschisti schen Diktatur in ihren Dienst stellte, die die Fahndungsbefehle der Gestapo an Kämpfern des antifaschistischen Wider standes wiederum vollstrecken Die Entwicklung der Neutronenbombe, die skrupellose Erklärung Trumans, die Versuche mit Atomwaffen an lebenden Menschen zu wiederholen, die unverhüllte und unwidersprochen gebliebene Forde rung des US-Air-Force-Clubs nach Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur So wjetunion und nach Auslösung der atoma sozialdemokratischen Führer damit nur noch weiter als bisher das Tor für das Eindringen der Ideologie und Politik des Katholizismus in die SPD. Das gehört nun mal dazu, wenn der Übergang auf die Po sitionen des Imperialismus und der Konter revolution vollkommen sein und der Anti kommunismus alles überwuchern soll. Wie gingen und gehen die Wehner, Brandt und Komplizen dabei zu Werke? Vor allem beförderten sie, wobei sich wiederum Herr Lohmar durch besonderen Eifer hervortat, den Marxismus, „insbeson dere die philosophischen Elemente des mar Arbeiterklasse und alle Werktätigen, wie sie u a. besonders für die Hetze der rech ten SPD-Führer vom Schlage Waldemar von Knoeringens gegen den XXII. Partei tag der KPdSU charakteristisch ist. Von solchen Positionen aus ist es schon logisch unmöglich, für die Verwirklichung grundlegender Forderungen der Entwick lung der Wissenschaft einzutreten. Was ergibt sich also ein Jahr nach Ver öffentlichung der Hochschuldenkschrift des westdeutschen Wissenschaftsrates? Es er gibt sich die dringende Forderung, nun das nachzuholen, was in dem Jahr versäumt wurde, und sich an Aktionen gegen den militaristisch-klerikalen Bonner Staat auch nicht durch „kulturpolitische“ Apostel der Wehner/Brandt-Partei hindern zu lassen. das den aus Ar- mili- USA Ver- noch Wahrung der Einheit von Lehre und For schung, nach mehr finanziellen Mitteln für die Entwicklung der westdeutschen Univer sitäten u. a. konnten auf dem Hintergrund unserer Hochschulwirklichkeit als dringende Wünsche und Anliegen vieler westdeutscher Professoren, Dozenten und Studenten an den Bonner Staat in der Denkschrift formu liert werden. Auch weiterblickende Kreise der west deutschen Bourgeoisie erkannten, daß et was geändert werden muß. Eng mit den Erscheinungen des Anti kommunismus und der Kapitulation vor dem Katholizismus verknüpft sich in der „Kulturpolitik“ der Wehner/Brandt-Partei drittens der bekannte spätbürgerliche Fort schritts- und Wissenchaftspessimismus und -Skeptizismus, der von „steigender Gefähr lichkeit“ der Wisenschaft an sich schwafelt (wie etwa Professor Flessner auf dem er wähnten Kongreß), statt die im imperiali stischen System liegenden Ursachen des Mißbrauchs der Wissenschaft z B. im Hit ler- sowie im Adenauer-Staat aufzudecken und anzugreifen. Ja, die von Flessner propagierten Auf fassungen sind im Grunde genommen Teil der Unterstützung des Monopolkapitals durch die rechten SPD-Führer in zweierlei Hinsicht: a) als Konstruktion einer „Gefahr“, die von der Wissenschaft ausgeht, also Ab lenkung von der Notwendigkeit des Kamp- den weit für das Auftreten solcher militan ter Vertreter des politischen Klerikalismus wie Jesuitenpater Gundlach geöffnet. Die rechte SPD-Führung war es, die in Nord rhein-Westfalen während der Zeit einer von SPD-Vertretern geführten Landes regierung für einen gewissen Hengsbach eine spezielle Ruhrgebiets-Diözese schuf. Vom SPD-Parteivorstand stammt eines der wenigen „Dankschreiben“, die Papst Jo hannes XXIII. in Rom für die neue Sozia lenzyklika „Mater et magistra“ vom Som mer dieses Jahres erhalten hat. Man muß schon sagen: An Eifer und Heftigkeit fehlt es nicht bei den rechten SPD-Führern, wenn es ums Eichlersche „Ernstnehmen“ der „Grundwerte“ von CDU/CSU und FDP, wenn es ums Unterwerfen unter die Ideo logie und Politik des Monopolkapitals geht. Also: Tabula rasa — wovon? Vom Marxismus, vom Klassenstandpunkt der Arbeiter, von den Interessen des ganzen Volkes. Tabula rasa — wofür? Für den Katholi zismus, für den politischen Klerikalismus, dessen Grundthesen bekanntlich die Befür wortung des Einsatzes der Atom- und Was serstoffbombe gegen die Völker des sozia listischen Weltsystems einschließen. Westdeutschlands Akademiker vor der Frage: Wer ist ein guter deutscher Wissenschaftler? in den Schatten stellen würden, ließe ihnen die Menschheit freien Lauf. Halten Sie wirklich den Zustand für normal, daß die westdeutschen Studentenschaften nicht wie die Studenten der Welt in der vordersten Reihe der für die nationale Selbstbestim mung, friedliche Koexistenz und sozialen Fortschritt Kämpfenden stehen? Wenn wir es nach wie vor als unsere vornehmste Verpflichtung — gerade auch gegenüber den humanistischen Traditionen der deutschen Studenten von Hutten bis zu den Geschwistern Scholl — betrachten, unsere großen politischen, ökonomischen und kulturellen Errungenschaften mit aller Kraft zu schirmen, verbinden wir damit unsere Hoffnung, daß auch die westdeut schen Studentenschaften sich vom verderb lichen Diktat der Bonner Politik befreien und eine echte nationale Politik betreiben werden. Es ist doch bezeichnend, daß uns keine Stellungnahme Ihrerseits gegen die frie densbedrohende antidemokratische Politik der Adenauer-Regierung bekannt ist. Aber wenn Ihre Regierung und Ihre Macht- und Presseorgane über die Bewahrer des Frie dens, der Demokratie und des Humanismus herfallen, dann gilt auf einmal der Grund satz „vom unpolitischen“ ASTA nicht mehr, dann sind Sie mit von der Partie. Es ist doch befremdlich, daß Sie sich stets mit solcher Leidenschaft um die Angelegen heiten der Karl-Marx-Universität küm mern, während es Ihnen keinerlei Kopf zerbrechen wert erscheint, daß als dienst- ältester Professor Ihrer Universität ein faschistischer Kriegsverbrecher fungiert. Wir halten es jedenfalls für unangebracht, daß uns eine Körperschaft über Demokratie belehren will, deren Mitglieder z. T. den Oganisationen angehören, von denen die Marburger Krawalle organisiert werden. Wir wissen uns in Übereinstimmung mit Tausenden Studenten und Wissenschaftlern, wenn wir das Kriterium für aufrechte demokratischee Gesinnung in kompromiß losem Kampf gegen die unbewältigte Ver gangenheit und ihre Nachfolger sehen. Vor einigen Tagen, am 25. November, war ein Jahr vergangen, daß in West deutschland der sogenannte Wissenschafts rat dem Bonner Bundespräsidenten Lübke eine dickleibige Denkschrift überreichte. Die Verwirklichung der darin entwickelten Vorstellungen sollte zur Überwindung der Krise des westdeutschen Universitäts wesens führen. Diese Vorstellungen waren fast ausnahmslos durch das vorbildliche so zialistische Hochschulwesen unserer Repu blik und der Sowjetunion befruchtet. Forde rungen wie die nach Vereinigung fachlicher Ausbildung und menschlicher Bildung, nach Erhöhung der Studentenzahlen, nach senschaft und Wissenschaftler in den kapi talistischen Ländern ist: er hilft sie der Atomkriegsvorbereitung unterwerfen. Die antikommunistische Geisteshaltung des Herrn Lohmar ist also im Grunde anti- ethisch und antiwissenschaftlich. (Sie richtet sich übrigens letzten Endes auch gegen solche positiven Bestrebungen wie das Wirken des der SPD angehörenden Kultusministers von Hessen. Prof. Dr. E. Schütze, für ein besseres Schulwesen, in dem gegen einzelne Klassenschranken der imperialistischen Schulpolitik der Ade nauer-CDU angegangen wird.) Aber diese antiethische und antiwissen schaftliche, diese unmenschliche antikom munistische Geisteshaltung des Herm Loh mar ist ja nicht seine Privatanschauung, sondern Lohmar wandte nur das partei- Schreckbilder der ungeheuerlichen Ver jagung solcher aufrechten Persönlichkeiten wie Prof. Wegner, Prof. Hagemann und Frau Prof. Renate Riemeck aus ihren Uni versitätsämtern vor Augen. Sie wurden gehindert durch Demagogie und Betrug der Adenauer-Regierung, die mit viel Geschwätz aller möglichen Expertenkreise über die Denkschrift des Wissenschaftsrates die Nichterfüllung der darin enthaltenen Grundforderungen zu verschleiern verstand. Sie wurden gehindert durch die scham lose Politik und Propaganda der rechten SPD-Führer, die auch auf kultur- und hochschulpolitischem Gebiet ihre großbür gerlich-imperialistische und konterrevolu tionäre Konzeption angewandt haben, woraus sich ergibt, daß sie in besonders hohem Maße für die Misere des Geistes lebens in Westdeutschland verantwortlich sind — spielten sie sich doch gerade vor den Intellektuellen als „Opposition“ gegen das Bonner Regime auf und verwirrten sie so die Geistesschaffenden um so mehr! durch „Arubaito“ (Studentenarbeit) nötige Geld selbst verdienen. In Semesterferien bieten sie sich — wie einem DPA-Bericht hervorgeht — als Wissenschaft im Ausland Was aber ist geschehen? Was haben die seither vergangenen zwölf Monate gebracht? Das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ veröffentlichte am 13. September 1961 einen mehrseitigen Artikel, der an Hand von Tatsachen aus westdeutschen Universitäten und Hochschulen den Nach weis führte: „Die Bundesrepublik — ein unterentwickeltes Land.“ Die 240 000 Stu denten, mit denen die Verfasser der Wis senschaftsdenkschrift rechnen wollten, sind nicht erreicht, aber die Armee Strauß’ hat 360 000 Mann unter NATO-Waffen — mehr als ursprünglich für Ende 1961 geplant. Wie sagte doch wenige Tage nach Veröffent lichung der Denkschrift der Fraktionschef der Adenauer-CDU, Krone? „Die Gelder für Strauß sind im Grunde Gelder für Kulturzwecke.“ (!) Die Antwort der Bonner Ultras auf die Forderung nach freierer Forschung, die mit der Förderung der Einheit von Lehre und Forschung ausgesprochen war, die Antwort der Bonner Ultras auf diesen indirekten Angriff auf den staatsmonopolistischen Ka pitalismus fiel nicht weniger drastisch aus. Der skandalöse Fall der Entlassung des Professors Dr. Eugen Sänger, des einzigen bekannten Raketenforschers in West deutschland, aus dem von ihm selbst be gründeten und aufgebauten Internationalen Institut für Physik der Strahlantriebe in Stuttgart bewies zur Genüge, wie Strauß und Konsorten friedliche wissenschaftliche Arbeit und freie Forschung mit Füßen tre ten. Prof. Sänger gedachte, zur Eroberung des Weltraumes durch die Menschheit bei zutragen, nicht aber den westdeutschen Mi litaristen die Raketenwaffe zur Vernich tung von Menschen in die Hand geben zu helfen. Er „wurde gegangen“! Und wie steht es mit der stärkeren menschlichen Bildung der Studenten durch die westdeutschen Universitäten, die gefor dert worden war? Die militärische Ver letzung der studierenden wie der gesamten Jugend hat im völligen Gegensatz zu dieser Forderung gerade in dem vergangenen Jahr ein vorher kaum geahntes Ausmaß angenommen. Auch die studentischen Vertretungen, die ASTA, gerieten stärker als früher in die Hände der Jünger Strauß’ und Lemmers und verstärkten noch ihrerseits revanchi stische Propaganda und Anti-DDR-Hetze. Der Fall der Heidelberger Studenten Sonn tag und Naumann, die sich vom amerika nischen Geheimdienst als Spione gegen die Sowjetunion anheuern ließen und sich da mit in den Dienst solcher kriegswütiger Verbrecher wie Allen Dulles, beziehungs weise seines Nachfolgers McCone begaben, ist ein Symptom dieser äußeret gefährlichen Entwicklung, die von den demokratischen beiter in Kaufhäusern, als Büroboten, ja sogar als Hausgehilfen an. Die japanischen Intellektuellen leben ausgesprochen kärg- lich. Als Studenten sind sie gezwungen, sich mit einem Minimum an Nahrung zu frieden zu geben und wohnen - in Stu dentenheimen oder in Privatquartieren — wie in Mönchszellen. Dennoch zahlen sie durchschnittlich für Nahrung und Wohnung mindestens etwa 8000 Yen monatlich (etwa 88 DM). Professoren erhalten ein Durch schnittsgehalt von 84 000 Yen (etwa 924 DM) monatlich. Die staatliche Finanzierung wissenschaft licher Institute ist so gering, daß dort be schäftigte Wissenschaftler — auch wenn sie Kapazitäten auf ihrem Fachgebiet sind — Nebenarbeit als Dozenten an wenig an gesehenen Privatuniversitäten ausüben. Neokolonialisten entlarvt Die Studentenvereinigung der Ibbadan- Universität in der nigerianischen Hauptstadt Lagos hat die Ausweisung einer Gruppe von 38 amerikanischen Angehörigen des sogenannten „Friedenkorps“ gefordert, die sie als amerikanische Spione und als In strumente neokolonialistischer Politik durchschaut hatten. Hindernisse, die überwunden werden müssen Wodurch wurden Professoren und Stu- xistischen Denkens“, wie L. sich aus drückte, „zu den Akten“ der Geschichte der Sozialdemokratie. Gleichzeitig mühte sich Herr Arndt von Parteitag zu Parteitag immer wieder um ein Thema, das er nur spärlich variierte: Parteien hätten „im Vorletzen“ zu wirken, die Aussage über „letzte Werte“, das Par teinehmen für eine Weltanschauung sei nicht ihre Sache. Es sagte im Oktober 1960, die Unmenschlichkeit breche aus (!), „so bald im Vorletzten, wie es jeder demokra tischen Partei als Ort gebührt, eine letzte Wahrheit von Menschen zum Maßstab . . . erhoben wird.“ Und ebenso gleichzeitig erklärte der ka tholische ,,Bildungs“chef der SPD, Willi Eichler, daß sich natürlich jede Politik ir gendwie ideell orientieren müsse, Eichler polemisiert gegen eine „weltfreie Politik bloßer Zweckmäßigkeit“. Eichler erklärt, nicht die Grundwerte seien es, die die SPD von anderen politischen Gruppen unter scheiden müßten, sondern ihr Ernstnehmen und das Eintreten für sie . . . Zeitschrif ten, Zeitungen und Schulen der SPD wur- Worin besteht die Hauptvoraussetzung für Aktionen der westdeutschen Wissen schaftler für die Interessen der Wissen schaft und des Friedens? Die Hauptvoraussetzung dafür besteht in einem vorurteilsfreien, ordentlichen, kame radschaftlichen, ja freundschaftlichen Ver- hältnis der westdeutschen Wissenschaftler und Studenten zur Deutschen Demokrati schen Republik, zu unserer Arbeiter-und- Bauern-Macht, die die Zukunft der ganzen Nation repräsentiert. Der Versuch, nur ein zelne hochschulpolitische Maßnahmen bei uns gewissermaßen abzuschreiben und unter den Bedingungen der Aufrechterhal tung der historisch überholten und für die Existenz unseres Volkes gefährlichen Herr schaft der Monopole in Westdeutschland anzuwenden, ist zum Scheitern verurteilt. Notwendig ist das Ringen um grundle gende Veränderungen zugunsten der Frie denskräfte, deren Kern die westdeutsche Arbeiterschaft ist und die sich auf unsere Republik stützen, in der der Sozialismus zum Wohle des ganzen deutschen Volkes zum Siege geführt wird. Gegenwärtig kristallisiert sich dieses Ringen im Kampf um den Abschluß des deutschen Friedensvertrages und um die Lösung der Westberlinfrage, im Kampf gegen die Atom- und Raketenrüstung der Adenauer, Strauß und Schröder, im Be mühen um die Sammlung der demokrati schen und friedliebenden Kräfte West deutschlands in einer größeren Bewegung, in der Abrechnung mit den Verräter-Füh rern der SPD. Westdeutschlands Professoren und Stu denten kommen nicht umhin, in diesem Ringen Position zu beziehen: für die Wis senschaft ist dabei notwendig gegen Mili tarismus und Imperialismus. Die welthistorischen, wissenschaftlichen Siege der Völker der Sowjetunion, die jetzt dazu übergegangen sind, die kommu nistische Gesellschaftsordnung zu errich ten, insbesondere die neuen wissenschaft lichen Vorhaben, von denen die Doku mente des XXII, Parteitages der KPdSU so übervoll sind, ermöglichen es den Wis senschaftlern auch in Westdeutschland - wenn sie nur die Fakten kennen —, sich schneller als frühere Intellektuellen-Gene- rationen zurechtzufinden und zu erkennen: So wie Eintreten für die Wissenschaft heute identisch ist mit dem Kampf gegen Militarismus und Imperialismus, so sind andererseits Wissenschaft und Sozialismus/ Kommunismus untrennbar miteinander verbunden. Sozialismus und Kommunis mus sind der idealste Boden für die Ent faltung und Blüte aller Zweige der Wis senschaft und für die Verwendung ihrer Ergebnisse nur zum Wohle des Menschen und für den Frieden der Menschheit. Professoren und Studenten unserer Uni versitäten in der Deutschen Demokrati schen Republik helfen den westdeutschen Wissenschaftlern die richtige Position zu beziehen, indem sie vor ihnen klar die Frage aufwerfen und beantworten: Wer ist ein guter deutscher Wissenschaftler? Dabei handeln immer mehr Angehörige des Lehrkörpers sowie Nachwuchswissenschaft ler entsprechend der Aufgabenstellung, die das Kollektiv junger Leipziger Physiker, das vor einigen Wochen, am 24. Oktober 1961, einen Brief an Genossen Walter Ulbricht richtete, in diesem Schreiben ent wickelt hat: „In Anlehnung an Ihre Worte, wer ein guter Deutscher ist, meinen wir: Kräften an den westdeutschen Universitä ten nicht unterschätzt werden darf. So bestätigte sich auf vielfältige Weise die tiefe Wahrheit jener Mahnungen, die Professoren, Dozenten, Assistenten und Studenten der DDR an ihre westdeutschen Kollegen und Kommilitonen gleich nach Veröffentlichung der Wissenschaftsrats denkschrift und seither immer wieder ge richtet haben: „Zwei Denkschriften stehen sich in Westdeutschland gegenüber: die Denkschrift der Generale vom 20. August und die Denkschrift der Professoren vom 25. November. Die Denkschrift der Gene rale muß fallen, wenn nach der Denkschrift der Professoren gehandelt werden soll. So ist die Zeit herangereift, in der Pro fessoren und Studenten im Westzonenstaat um des Schicksals der Wissenschaft willen nicht umhin können, in breitestem Ausmaß am Kampf der deutschen Nation gegen den westdeutschen Militarismus teilzunehmen.“ (Vergleiche „Universitätszeitung“ vom 7. Dezember 1960.) Die bisher ungenügende Teilnahme west deutscher Universitätsangehöriger an die sem Kampf gehört folglich zu den wichtig sten Ursachen der Tatsache, daß im west deutschen Hochschulwesen die Unterent wicklung weiter um sich gegriffen hat und weiter um sich greift. Pamphlet vom Februar 1960 („Die Alterna tive unserer Zeit — Auseinandersetzung mit dem Kommunismus“) folgerichtig auf Universitäten und Hochschulen an wie etwa Wehner und Brandt es anwandten durch ihre verbrecherische Zustimmung zur Aggressionspolitik des deutschen Im perialismus und Militarismus in der Bun destagssitzung vom 30. Juni 1960 und in der Bundestagswahlkampagne 1961. Das zweite Element der „Kulturpolitik“ der SPD im Sinne des Godesberger Über gangs auf die Positionen des Imperialismus ist die weltanschauliche Tabula rasa, das Abschwören jeglicher weltanschaulichen Bindung der SPD. Darin soll, so hört man aus dem Munde rechter SPD-Propagan disten wie des Dr. Adolf Arndt, ein be sonderer Grad an „Freiheit“ in der SPD bestehen. Tabula rasa — wovon und wofür? Wirklichkeit öffneten die rechten struktion „trägt“ ganze Einleitung gramms); b) als Prämisse Antikommunismus + weltanschauliche Tabula rasa = „Kulturpolitik“ der Wehner-Brandt-Partei Wissenschaftsskeptizismus - Teil der Unterstützung des Monopolkapitals durch rechte SPD-Führung Ein guter deutscher Wissenschaftler ist nur der, der hilft, den Frieden zu sichern, der gegen das Treiben der Militaristen und Revanchepolitiker auftritt und der aktiv am Aufbau der sozialistischen Gesell schaftsordnung teilnimmt. Wir sehen in den westdeutschen Wissenschaftlern, die ihre Verantwortung im Kampfe gegen das militaristische und imperialistische west deutsche Regime erkennen und die ent sprechend handeln, unsere wahren Fach kollegen. Wir wollen dazu beitragen, daß alle westdeutschen Wissenschaftler diese hohe Aufgabe erkennen.“ Einzelne erkennen diese hohe Aufgabe schon. Die Göttinger Achtzehn sind unver gessen, von denen sechzehn ihren Appell von 1957 in diesem Jahr bekräftigt haben. Von den Professoren Riemeck, Hagemann, Wegner, war schon die Rede. Jetzt stellten sich die Professoren Abendroth, Dueker und Maus an ihre Seite, die sich dem Druck der Wehner und Brandt gegen die Förderergesellschaft für den SDS (Soziali stischen Deutschen Studentenbund) nicht beugen. Aus diesen verschiedenen einzel nen und oft zersplitterten Aktionen wird in dem Maße eine breite, feste und ziel klare Bewegung, wie die Akademiker Westdeutschlands erkennen: Friedenspoli tik und Gedeihen der Wissenschaft gehö ren zusammen, und die Heimstatt dieser Einheit für das ganze deutsche Volk ist die Deutsche Demokratische Republik, die staatliche Repräsentanz des historischen Fortschritts der deutschen Nation, Japanische Wissenschaft lebt spartanisch Mehr als die Hälfte aller japanischen Studenten muß sich während des Studiums Konkret sah das so aus: Der SPD-Vor- stand berief — noch vor dem Hannovera ner „Wahlparteitag“ — einen Kongreß zum Thema „Kultur und Politik in unserer Zeit“ ein und ließ dort durch Wehner/ Brandt-Leute wie den Bundestagsabge ordneten Ulrich Lohmar, Brandt selber und andere die Anwendung der Godesber ger Kapitulationslinie auf Kultur- und Hochschulpolitik vorexerzieren. Was kam heraus? Erstens: ungezügelter Antikommunis mus. Dessen Ungeist durchzog vor allem den speziell Universitäts- und Hochschul fragen gewidmeten Beitrag des schon er wähnten U. Lohmar. Vom geistigen Elend und der vielfach auch materiellen Notlage der Wissenschaft in Westdeutschland — kaum ein Satz! Er fordert statt dessen als erstes zur Ausführung des konterrevolu tionären Programms der Brandt und Co. „gesamtdeutsche Arbeit der Hochschulen“ in folgendem Sinne: „Heranbildung von jungen Wissenschaftlern, die einmal in der Lage sein werden, an den Hochschulen Mitteldeutschlands zu arbeiten und zu leh ren.“ Offensichtlich sind für Herrn Lohmar • Lektionen von der Art des 13. August und der Versuchsexplosion der sowjetischen 50 - Millionen - Tonnen - Trotyl - Wasser stoffbombe notwendig, damit er begreift, daß Konterrevolutionäre nur „in der Lage“ sein werden, schmählich zugrunde zu gehen! Das erscheint um so dringlicher, als Lohmar seiner konterrevolutionären Zielsetzung ganz und gar die von ihm her- Vorgehobene „Aufgabe“ einer „politischen Und sozialwissenschaftlichen Bildung“ aller Studierenden im Sinne des militaristisch- imperialistischen Staates unterordnet. Ganz von antikommunistischen Bestre bungen durchdrungen sind auch die übri gen Forderungen des sich großspurig als „Neunpunkteprogramm für die Hoch schulen“ deklarierenden Beitrags von Lohmar. Daß die Bemerkungen des Hoch schulmannes der Wehner und Brandt zu Studentenheimen, zur Ausweitung der Stu dentenförderung u. ä. Beschönigungen der Hochschulsituation in Westdeutschland ent halten, nicht aber Wege zur Änderung zeigen, ist angesichts all dessen nicht ver wunderlich. Es zeigt sich, daß der Anti kommunismus, der zum schlimmsten Ver brechen an der Menschheit geworden ist, 'veil er als ideologische Hauptwaffe der Imperialisten der Atomkriegsvorbereitung dient, zugleich ein Verbrechen gegen Wis- Mutiges Bekenntnis Prof. Du Bois, Mitglied der KP der USA Am 23. November 1961 erklärte der greise, 93jährige amerikanische Schrift steller und Soziologe Prof. William Edward Burghardt DU BOIS, Mitglied der Akade mie der Künste und der Wissenschaften der Vereinigten Staaten, Träger des Inter nationalen Friedenspreises, seinen Eintritt in die Kommunistische Partei der USA. Dieses mutige Bekenntnis des bekannten Friedenskämpfers zu einer Zeit, da die Re gierung der USA die amerikanischen Kom munisten außerhalb des Gesetzes stellt und sic als Werkzeug einer ausländischen Macht diffamiert, da sie eine wilde Hexen jagd gegen die Mitglieder der KP der USA und alle aufrechten Demokraten inszenie ren, zeugt davon, daß auch im Zentrum der imperialistischen Reaktion die Idee des Kommunismus lebt, daß sie sich nicht unterdrücken läßt und immer stärker wird.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)