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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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Band 5.1961
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Der XXII. Parteitag und wir Antworten auf Fragen von Universitätsangehörigen Warum materielle Interessiertheit beim Aufbau des Kommunismus? Auf einem Forum der FDJ-Gruppenjunk- tionäre der Medizinischen Fakultät wurde u. a. die Frage gestellt, warum auf dem XXII. Parteitag dem Prinzip der materiel len Interessiertheit so große Bedeutung bei gemessen wurde, da doch im Kommunis mus die Arbeit eine Berufung, eine mora lische Pflicht ist. Die KPdSU sieht die Errichtung der materiell-technischen Produktionsbasis des Kommunismus sowie die Schaffung eines echten kommunistischen Überflusses als die Hauptvoraussetzungen dafür an, „um in den nächsten 20 Jahren einen Lebensstandard zu erreichen, der höher ist als in irgend einem kapitalistischen Land“ (N. S. Chru schtschow, Rede über das neue Programm der KPdSU, „Neues Deutschland“ vom 20. Oktober 1961, Seite 7). Das ist aber auch die wichtigste Grundlage dafür, daß nach Ablauf der 20-Jahr-Periode das kommuni stische Prinzip „Jeder nach seinen Fähig keiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“ in der UdSSR vorrangige Bedeutung erlangt. Als konkrete Wege zur Hebung des Volkswohlstandes und des Lebensniveaus jedes einzelnen Sowjetbürgers in dieser Zeitspanne legt die KPdSU fest: 1. dij Erhöhung der individuellen Kon sumtionsfonds. die entsprechend Quanti tät und Qualität der Arbeitsleistung ver teilt werden (also die Erhöhung der indi viduellen Geldentlohnung) und gleichzeitig 2. eine Vergrößerung der gesellschaft lichen Konsumtionsfonds (für den Unter halt der heranreifenden Jugend, für das Bildungswesen, die Entwicklung der Kul tur, die Verbesserung der gesundheitlichen Betreuung, die für Fürsorge für alte Men schen, für Dienstleistungen usw.), aus dem eine vollkommene oder teilweise unent geltliche Verteilung — unabhängig von der Arbeitsleistung — erfolgt. Mit anderen Worten: Die sozialistische Verteilung und die Formen der kommu nistischen Verteilung existieren nebenein- Der XXII. Parteitag der KPdSU ist von Welthistorischer Bedeutung. Wurde doch auf diesem Parteitag ein Programm be schlossen, das den Weg zum Kommunismus Weist und in seiner Bedeutung nur zu Recht mit dem Kommunistischen Manifest Verglichen wird. In diesem Programm der Kommunistischen Partei der Sowjetunion hat sich die Partei Ziele gestellt, die höch ste Achtung vor dem Elan derer, die sie sich gegeben haben, abverlangen. Aus den Zeilen des Programms werden aber nicht nur die großen Aufgaben der gesamten Volkswirtschaft und die Ziele der Partei deutlich, sondern aus ihnen spricht auch die Zuversicht, daß diese durch Taten der sowjetischen Menschen, der Erbauer ander und ergänzen sich bei der effektiven Erhöhung des Realeinkommens der so wjetischen Werktätigen und der Befriedi gung der Bedürfnisse gemäß dem Entwick lungsstand der Produktivkräfte, der Pro duktionsverhältnisse und des Arbeits bewußtseins. Das in der UdSSR erreichte — und im Sozialismus überhaupt erreichbare — Niveau dieser drei Bedingungen erfordert noch eine exakte Kontrolle über das Maß der Arbeit und das Maß der Konsumtion. Diese Kontrolle findet ihren Ausdruck im Gesetz der Verteilung nach Arbeitsleistung, in dem der Umfang der individuellen Kon sumtion (Entlohnung) in direkte Abhän gigkeit vom Grad der Teilnahme an der gesellschaftlichen Arbeit (Arbeitsleistung) gebracht wird. Das heißt also: Wer mehr und besser arbeitet als ein anderer, erhält über einen höheren Arbeitslohn auch einen größeren Anteil am individuellen Konsum tionsfonds. Dadurch entsteht ein echtes materielles Interesse der Werktätigen an den Ergebnissen ihrer Arbeit, an der Ent wicklung der Produktion. Die materielle Interessiertheit durch leistungsgerechte Entlohnung wird damit zu einer starken gesellschaftlichen Triebkraft, welche auf die Steigerung der Produktivität der Arbeit, die Hebung des kulturell-technischen Ni veaus der Werktätigen und ihrer Einstel lung zur Arbeit, die Schaffung der mate riell-technischen Produktionsbasis des Kommunismus und eines echten Überflus ses an materiellen und kulturellen Gütern gerichtet ist. Allerdings dürfen wir heute nicht die große Bedeutung der moralischen Triebkräfte der Sowjetgesellschaft verges sen, welche die materiellen Impulse ergän zen und veredeln und in die gleiche Rich tung wirken. Deshalb hält die KPdSU in ihren Pro grammen strikt am Leninschen Prinzip der persönlichen und materiellen Interessiert heit und der Entlohnung nach der Arbeits leistung auch unter den Bedingungen des Aufbaus der entfalteten kommunistischen Gesellschaft fest, weil sie eine wichtige des Kommunismus, zum Leben erweckt und erfüllt werden. Sieht man allein die gewaltigen Aufgaben der Landwirtschaft dieses Landes, so wird deren Lösung durch die schöpferische Mitwirkung aller in der Landwirtschaft Tätigen, die in die Aus arbeitung der Ziele mit einbezogen wur den, erreicht werden. Dazu werden auch die Wissenschaftler der Sowjetunion, die bereits auf große Erfolge zurückblicken können, zu einem bedeutenden Teil bei tragen. Durch das Programm der KPdSU wird dem sowjetischen Volk der Weg zum Kommunismus dargelegt, den anderen Völkern des Erdballs wird aber dadurch gleichzeitig ihre Perspektive — Frieden und Kommunismus — vor Augen geführt. Voraussetzung für den Sieg des Kommu nismus in der UdSSR und die Vergröße rung der Möglichkeiten der gesellschaft lichen Bedürfnisbefriedigung durch Formen der kommunistischen Verteilung nach den Bedürfnissen schaffen. Es kommt jedoch darauf an, wie N. S. Chruschtschow in sei ner Rede über das Programm der KPdSU erklärt, „das Anwachsen der gesellschaft lichen Fonds mit den Prinzipien der mate riellen Interessiertheit und der Verteilung nach der Leistung richtig zu verbinden.“ (Ebenda.) Die Entlohnung nach der Arbeitsleistung wird in der bevorstehenden Etappe daher ein entscheidendes Mittel sein, die kommu nistische Einstellung zur Arbeit zu för dern — und die Voraussetzungen für die immer vollständigere Befriedigung der materiellen und kulturellen Bedürfnisse zu schaffen. Denn solange nicht die Produk tions- und bewußtseinsmäßigen Bedingun gen des Kommunismus verwirklicht sind, „würden Versuche, die kommunistische Verteilung unabhängig vom Arbeitsertrag der Werktätigen einzuführen“, die Einbür gerung von Gleichmacherei bedeuten, die die Produktion untergräbt (ebenda) und der Sache des kommunistischen Aufbaus großen Schaden zufügen. Die materielle Interessiertheit sowie beide Formen der Verteilung werden in der Sowjetunion künftig eine Vervollkomm nung erfahren und sich wechselseitig er gänzen. Eine solche Auffassung, daß die materielle Interessiertheit und die Vertei lung nach Arbeitsleistung im Widerspruch zum Aufbau’ der kommunistischen Gesell schaft stehen, ist also offensichtlich falsch und stimmt nicht mit der Praxis in der Sowjetunion überein. „Der Übergang zur kommunistischen Verteilung wird vollendet“, heißt es im Programmentwurf der KPdSU, „nachdem sich das Prinzip der Verteilung nach der Leistung restlos erschöpft haben wird“, d. h. sich so vervollkommnet hat, daß es im dialektischen Sinne „aufgehoben“ wird. Das ist der Fall, wenn die materiell-tech nische Basis des Kommunismus errichtet, ein kommunistischer Überfluß besteht und die Arbeit zum ersten Lebensbedürfnis des Sowjetbürgers geworden ist. Auch beim Aufbau des Sozialismus, bei der Vollendung der ersten Phase des Kom munismus in unserer Republik ist die Durchsetzung des Prinzips der materiellen Interessiertheit ein wichtiges Mittel für die Erhöhung der Arbeitsproduktivität und für die Entwicklung einer neuen Einstellung zur Arbeit. Das Produktionsaufgebot zur Vorbereitung des deutschen Friedensver trages hat gerade das ökonomische Ziel, durch die Herstellung richtiger Proportio nen zwischen Arbeitsproduktivität und Lohn und entsprechend zwischen Waren fonds und Kauffonds in Ordnung zu brin gen. Das bedeutet konsequente Durchset- zung des Prinzips der materiellen Interes siertheit. Aber gerade in diesem Kampf, die volle Ausnutzung der Arbeitszeit, Auf deckung von Reserven usw. bedeutet, wächst in hohem Maße die Bewußtheit der Werktätigen, ihre Verantwortung, ihre Arbeitsmoral. A. Reichardt/G. L. Prof. Dr. G. Müller, Direktor des Instituts für Bodenkunde Höchste Achtung! Nationale Frage - Klassenfrage „Worin besteht der Klasseninhalt der nationalen Frage in Deutschland in der gegenwärtigen Zeit?“ Eine wichtige Frage, die ein Geschichtsstudent im ersten Stu dienjahr auf dem Forum seiner FDJ- Grundeinheit stellte. Da dieses Problem — wie die Fora zur Auswertung des XXII. Parteitags zeigen, von vielen Studenten diskutiert wird, geben wir sinn gemäß wieder, was Prof. Dr. Gentzen, Lei ter der Abteilung Polen am Institut für Geschichte der europäischen Volksdemo kratien, und Dr. Fuchs, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Geschichte der Tschechoslowakei, die beide Ehrengäste dieses Studentenforums waren, darauf ant worteten. Prof. Dr. Gentzen ging davon aus, daß die nationale Frage, den historischen Bedin gungen entsprechend, verschiedene Formen und Inhalte hat. Seit der Jahrhundert wende bis heute ist jedoch der Inhalt der nationalen Frage der gleiche geblieben. Die ser Inhalt besteht im Widerspruch der kapi talistischen, später monopolkapitalistischen Kräfte einerseits und den friedliebenden Kräften, von denen die konsequenteste Klasse die Arbeiterklasse ist, andererseits. So waren es im Wesen zwei einander ent gegengesetzte Klassenkräfte, die nach der Entstehung der deutschen Nation aufein ander und damit auf den weiteren Weg der Nation einwirkten. Das Interesse dieser Klassen und damit das von ihnen be stimmte politische Handeln waren notwen dig einander entgegengesetzt: Der Weg der Kapitalistenklasse bestand in Ausbeutung und Unterdrückung, im Hinmetzeln des Volkes durch Kriege, das Streben der Ar beiter war der revolutionäre Kampf gegen alle Fesseln der Ausbeutung. Die deutsche Bourgeoisie bewies ihre Unfähigkeit in der Lösung der nationalen Frage schon 1848, als sie die Nation ver ¬ riet. Die antinationale Politik zeigte sich weiter im Drang, andere Nationen zu un terwerfen .besonders im ersten und zwei ten Weltkrieg. Die „Einheit“ der deutschen Nation war bisher nichts anderes als die Unterordnung der Mehrheit des Volkes unter die Klassen interessen der herrschenden Bourgeoisie. Die Wiedergeburt des deutschen Milita rismus hat auch gegenwärtig zur Folge, daß die nationale Frage im Grundwiderspruch zwischen den militaristischen Kräften und den friedliebenden Kräften besteht. Nicht die Spaltung Deutschlands, sondern die Herrschaft des Militarismus in Westdeutsch land, der die Existenz der Nation be droht, ist die Quelle des größten Unglücks für das deutsche Volk. Ist der Inhalt der nationalen Frage der gleiche geblieben, so gibt es heute für ihre Lösung viel mehr Mittel, weil sich das Kräfteverhältnis zugunsten der Friedens kräfte verändert hat. Die Kraftpotenzen der Arbeiterklasse sind gewachsen, der starke Arm der Arbeiterklasse ist bewaffnet! Die allseitige Entwicklung unserer sozialisti schen Staatsmacht festigt die DDR als Ba stion des Friedens und schränkt somit den Wirkungsbereich des deutschen Militaris mus ein. Ein Friedensvertrag mit Deutsch land wird dem westdeutschen Militarismus ein unüberwindliches Hindernis entgegen setzen. Im Endeffekt kann die nationale Frage nur durch den Sturz des historisch über holten Imperialismus gelöst werden. Es geht also um die Führung der Nation auf den Weg der Gesetzmäßigkeit der Ge schichte. Für unsere Nation ist es ein gro ßes Glück, daß die Arbeiterklasse, deren geschichtliche Aufgabe die Führung der Na tion ist, durch die Gründung der DDR eine feste Basis schuf zur endgültigen Lösung der deutschen Frage. Spite unseres antiimperialistischen Kampfes ist gegen „Jetzt wird immer von der Beseitigung des Imperialismus und Militarismus in Westdeutschland in Bausch und Bogen ge sprochen. Die Orientierung auf den vor rangigen Kampf gegen die unmittelbar an der Rüstung interessierten Monopole wie Flick, IG - Farben - Nachfolgegesellschaften, Deutsche Bank usw. stimmt wohl nicht mehr?“ — Diese Frage wurde in einer Aussprache über Probleme des XXII. Par teitags der KPdSU gestellt. Die deutschen Militaristen und Imperia listen haben das deutsche Volk und mit ihm viele andere Völker der Erde in den letzten 50 Jahren zweimal in verheerende Kriege gestürzt. Zweimal erlitten sie ge setzmäßige Niederlagen, und zweimal hal fen ihnen die anderen imperialistischen Mächte, vor allem die USA, wieder auf die Beine. Um ihre blutige Herrschaft zumin dest in einem Teil Deutschlands aufrecht zuerhalten. trennten sie nach 1945 West deutschland mit Unterstützung der impe rialistischen Besatzungsmächte aus dem einheitlichen deutschen Nationalverband heraus; um ihre Herrschaft wieder auf ganz Deutschland und darüber hinaus auszudehnen, bewaffnen sie ihre Aggres sionstruppen mit Kernwaffen und planten bereits für dieses Jahr den Überfall auf die Deutsche Demokratische Republik. Doch der 13. August machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Aber sie haben ihre Pläne nicht aufgegeben, deren Verwirk lichung die nationale, überhaupt die phy sische Existenz des deutschen Volkes in einem atomaren Weltkrieg aufs äußerste bedrohen würde. Deshalb ist die nationale Aufgabe des deutschen Volkes die Über windung des Militarismus und Imperialis mus. In der Deutschen Demokratischen Repu blik haben wir den Militarismus und Im perialismus für immer beseitigt. Die natio nale Frage in Deutschland lösen heißt, ihn auch in Westdeutschland zu überwinden, die Ursache allen Unglücks auszumerzen. Das ist nur möglich durch den breiten anti imperialistischen Kampf und den Sieg der die Ultras gerichtet Arbeiterinteressen, die die Interessen des gesamten Volkes zum Ausdruck bringen. Die feste Basis dieses Kampfes ist die Deutsche Demokratische Republik, die Keimzelle der Wiedergeburt Deutschlands als friedliebender, antiimperialistischer, demokratischer Staat. An der Spitze der deutschen Militaristen und Imperialisten stehen heute die Bon ner Ultras. Gegen sie und die hinter ihnen stehenden aggressivsten Monopole richtet sich die Spitze des antiimperialistischen Kampfes. Diese Monopole sind die Deut sche Bank, die Elektrokonzerne Siemens und AEG, der Flick-Konzern und die Nach folgegesellschaften der IG-Farben, aber auch andere Monopole versuchen in das Atomgeschäft einzusteigen, und diese be sonders aggressive Gruppe ist nicht nur durch eine Mauer von den anderen Mono polen abgeschlossen. Die Ultras versuchen die besonders aggressive Politik dieser Gruppe durchzusetzen, auch gegen Stim men im imperialistischen Lager selbst, die zu einer realen Einschätzung des Kräfte verhältnisses im internationalen Maßstab und in Deutschland, wozu nicht zuletzt der 13. August und jetzt der XXII. Parteitag beigetragen haben, tendieren. Gegen die aggressivsten Kräfte richtet sich deshalb nach wie vor die Spitze unseres Kampfes, der sich aber darauf nicht beschränken kann, denn damit wäre die nationale Frage in Deutschland nicht zu lösen. Dem sozia len Inhalt, den beteiligten Klassenkräften und der Zielstellung nach ist unser Kampf ein antiimperialistischer Kampf. Die vordringlichste Aufgabe dabei ist der Abschluß des Friedensvertrages, der für die westdeutschen Militaristen und Im perialisten eine weitere Niederlage ist. Der Friedensvertrag wird gegen den Wider stand der Bonner Militaristen und Impe rialisten unterzeichnet werden, und er wird, wie die Genossen Chruschtschow und Ulbricht auf dem XXII. Parteitag der Kom munistischen Partei der Sowjetunion be tonten. eine starke Barriere gegen den Krieg errichten. Walter Sandring Der Kommunismus verändert die „menschliche Natur“ Aus dem Diskussionsbeitrag von Prof. Dr. Basil Spiru auf der Propaganda- Konferenz der SED-Bezirksleitung am 21. und 22. Oktober Der Aufbau des Kommunismus erfordert einen neuen Menschen, der in sich geisti gen Reichtum, moralische Sauberkeit und körperliche Vollendung harmonisch vereint. Ein solcher Mensch aber, erklären die Pro pagandisten des Antikommunismus, sei un möglich, das widerspreche der „mensch lichen Natur“. Die ideologischen Steigbügel halter der monopolistischen Profitjäger können sich einfach eine Gesellschaft nicht Vorstellen, wo jeder ohne Entgelt arbeitet, alles unentgeltlich von der Gesellschaft er hält, was er braucht und die Regeln des Zusammenlebens, des Gemeinschaftslebens einhält. Mit wachsendem Wohlstand — sa gen sie — würden beim Menschen Raffgier, Bourgeois-Bewußtsein und Individualismus um sich greifen, und das würde zum Zu sammenbruch des Kommunismus führen. Davon faseln nicht nur gelbe Presse organe, sondern auch sogenannte seriöse Publikationen, wie z. B. der „New Stats- man" in London. Sie behaupten, daß der Sozialismus an der „menschlichen Natur“ nichts ändern könne. Doch wir haben schon einige geschichtliche Erfahrungen. Wir wis sen, daß sich diese „menschliche Natur“ mit den gesellschaftlichen Verhältnissen ändert. So z. B. war die „menschliche Natur“ in der Urgesellschaft anders als sie dann spä ter wurde. Wir wissen, daß die Menschen in der Urgesellschaft die „Eigentums instinkte“, von denen die Bourgeois immer aussagen, sie seien ewig und unwandelbar, niht besaßen, und es bedurfte vieler Hen ker und vieler Priester, um den Nachfahren der Urgesellschaft diese Eigentumsinstinkte einzubleuen. Die Erfahrungen beim Aufbau des Sozia lismus beweisen, daß der neue Mensch Schon heute kein Zukunftstraum mehr ist. Millionen Sowjetmenschen sind neue Men schen mit einer neuen Moral und mit einem neuen Bewußtsein. Allerdings tragen sie noch viele Muttermale der alten Gesell- Schaft an sich, dieser sozialistische Mensch ist noch nicht ganz frei von Überresten und Gewohnheiten der Vergangenheit. Eben deshalb stellen wir gerade doch heute die Aufgabe der sozialistisch-kommunisti schen Erziehung dieser Menschen. Viele Voraussetzungen für die Bildung einer allseitig und harmonisch entwickel ten Persönlichkeit wurden in der Sowjet union schon im Ergebnis des Sieges des Sozialismus geschaffen, der der sozialen Ungleichheit, der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, dem Elend und der Rechtlosigkeit ein Ende bereitete und den Volksmassen reale Möglichkeiten zur all- seitigen Entwicklung ihrer Fähigkeiten auf dem Felde der Produktion, der Wissen schaft, der Kultur, des künstlerischen Schaffens und der physischen Entwicklung gab. Der Kommunismus wird diese Auf gabe vollkommen lösen. Wie wir wissen, ist die ideologische Grundlage der kommunistischen Erziehung der Marxismus-Leninismus. Die Kommu nistische Partei in der Sowjetunion stellt sich die Aufgabe, die auch für uns schon in einem großen Maße gilt, den Marxis mus-Leninismus zur Ideologie und Welt anschauung aller Sowjetmenschen zu machen. Heute wird die Partei in der So wjetunion zur Partei des ganzen Volkes und die Ideologie der Arbeiterklasse in der Sowjetunion wird zur Ideologie des ganzen Volkes. Jeder Sowjetmensch soll zutiefst die Perspektiven der Entwicklung der Welt begreifen und das Leben bewußt auf kom munistische Art aufbauen. Die KPdSU stellt in den Mittelpunkt ihrer erzieherischen Tätigkeit die Aufgabe, bei jedem Sowjetmenschen eine wahrhaft kommunistische Einstellung zur Arbeit zu entwickeln. Die Arbeit soll für jeden Bür ger nicht nur die erste Pflicht, sondern eine Gewohnheit und das erste Lebens bedürfnis werden. Eines der wichtigsten Mittel der Arbeitserziehung ist, wie es im Programmentwurf heißt, das Beispiel, das Vorbild. Das gilt auch in großem Maße für uns. Alle Werktätigen sollen an den besten Vorbildern der Arbeit, in den besten Beispielen der Leitung der gesellschaft lichen Wirtschaft erzogen werden. Vor kämpfer der neuen Einstellung zur Arbeit sind in unserer Zeit die Aktivisten und die Kollektive, die für kommunistisch-sozia listisches Arbeiten eintreten. Ihre Devise: „Lernen auf kommunistische Art zu ar beiten und zu leben“ geht allmählich ins Alltagsleben ein, wird zur. sowjetischen Lebensweise, der wir nacheifern wollen. Bemerkenswert ist, daß die Bewegung für kommunistisches Arbeiten die Moralvor stellungen und die Psychologie der Men schen vollkommen verändert, und nicht nur die Kultur der Arbeit hebt, sondern auch die allgemeine Kultur des Menschen ein schließlich der Anerziehung seiner ästhe tischen Anschauungen. Der Kampf um eine kommunistische Ein stellung zur Arbeit ist aufs engste ver bunden mit der Einbürgerung der kom munistischen Moral. In der kommunisti schen Gesellschaft stellt die Arbeit eine Schule des Kollektivismus, der kamerad schaftlichen Hilfe und Zusammenarbeit, der hohen Organisiertheit und Disziplin dar. Einen festen Bestandteil der kommu nistischen Erziehung bildet natürlich auch der Kampf zur Überwindung der bürger lichen Ideologie und Moral. Die Privat eigentümermentalität, der Aberglaube und allerhand Vorurteile, all die Überbleibsel der Vergangenheit sind ihrer Natur nach den sozialistischen gesellschaftlichen Ver hältnissen und Beziehungen fremd. Aber sie bestehen noch, da doch das Bewußtsein des Menschen hinter seinem Sein zurück bleibt, weil die Traditionen der alten Welt zählebig und stark sind. Außerdem gibt es noch eine kapitalistische Welt, die von der Sowjetgesellschaft nicht durch unüber steigbare Mauern abgetrennt ist. Was das bedeutet, fühlen wir am besten. Bei uns gibt es zwar die Mauern in Westberlin, aber im Äther gibt es.diese nicht. Die im perialistische Welt bemüht sich mit allen Mitteln die Überbleibsel der Vergangen heit im Bewußtsein des Sowjetmenschen wieder aufleben zu lassen. Wir haben die feste Gewißheit, daß sich das immer stärker ändern wird. Das Wachstum des wirt schaftlichen Potentials in den sozialisti schen Ländern erhöht das Niveau des materiellen und geistigen Lebens der Ge sellschaft, fördert das Wachstum der Be wußtheit der Massen. Das bedeutet bei leibe nicht, daß es genüge, für ein un unterbrochenes rasches Wachstum der Ökonomik zu sorgen, damit unsere Er ziehungsprobleme sich automatisch von selbst lösen. Das hieße, sich auf die Spon tanität des Geschichtsablaufes zu verlassen und ist unmarxistisch. Die kommunistische Erziehung erfordert ein ständiges Be mühen der Partei, die ununterbrochene Heranziehung neuer Kräfte, die Vervoll kommnung unserer Erziehungsmittel, kurz die Ausschöpfung aller Möglichkeiten, um diesen neuen Menschen zu schaffen. Die Sowjetunion hat große Ergebnisse auf diesem Gebiete bereits erzielt. Denken wir nur an die Gaganowa-Bewegung, die Bewegung, auf gutbezahlte Stellen im Pro duktionsprozeß zu verzichten und dorthin zu gehen, wo es am schwersten ist. Denken wir an die Helden des Großen Vater ländischen Krieges in der Sowjetunion, an einen Gastello. an Matrossow, denken wir an die Neulandhelden, an diese Tausende und Hunderttausende junger Menschen, die aufs Ödland gingen, dort unter schwie rigsten Bedingungen Neuland erschlossen, Straßen und Städte bauten und dies Neu land in blühende Gebiete der Sowjetunion verwandelten. Das genügt aber jetzt, wo sich die So wjetunion an der Schwelle des Kommunis mus befindet, nicht mehr. Die Sowjetunion steht vor der Aufgabe, den hehren Bau des Kommunismus, die Hirne seiner Er bauer reinzufegen von allen Überbleibseln der Vergangenheit, sie aus dem Bewußt sein und Leben der Sowjetmenschen aus zuschalten. Es ist ein müßiges Unterfangen, wenn die Bourgeois auf die angeblich ewig gleichbleibendc „menschliche Natur“ setzen und davon den Zusammenbruch des Kom munismus erwarten. Im Bürgerkrieg und im Großen Vaterländischen Krieg haben die Gegner auf die militärische Schwäche der Bolschewiki gebaut. Sie sind schwer enttäuscht worden. Dasselbe geschah, als sie mit dem wirtschaftlichen Zusammen bruch der Sowjetunion vor und nach dem zweiten Weltkrieg rechneten. Wir aber müssen eine Lehre ziehen, wir müssen unsere eigene ideologische Arbeit verstärken, die Wahrheit über die Sowjet union, über das sozialistische Weltlager verbreiten, den neuen Menschen, der in der Sowjetunion und bei uns heranwächst po pularisieren, ihn zeigen wie er ist. Es gibt Hunderte und Tausende Beispiele dafür. Indem wir den neuen Menschen populari sieren. tragen wir dazu bei, unsere Men schen in der DDR zu neuen, sozialistisch kommunistischen Menschen zu erziehen. Universitätszeitung, 1.11.1961, S. 5
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