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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 21. Dezember 1
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Band
Band 5.1961
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IWUNTVERSTTÄTSFESTSPIELEADEZEMBER Kulturaufgebot des Louis-Fürnberg-Ensembles Gedanken zur „Irkutsker Geschichte“: E Kennst du Valja? Der Treibstoff ging nicht aus Wir diskutieren über die Erzählung Variante B: »^tischen Nutzen Heimat fordert. wissenschaftlichen und pral Monika Freihoff ringen. Die gemeinsame Kraft nommen wird. G. Bialowons Bauleute im Oktoberwind Gert Ullrich Universitätszeitung Nr. 13 25. 10. 61, S. 8 Vit an an au: g li fi si K d 1 sch lin da pr< bei sei sct die ti ti d w F ter gei un de ha de Wi hu Eri für unsere sozialistische bestehen können. U öf ur M di St' di Fi ne Gi Ein abschließender Bericht, einige kriti sche Worte über das Estradenprogramm unserer Fakultät für Journalistik. So klang zu Beginn dieses Jahres die Woche der sozialistischen Volkskunst für uns aus. So endeten auch damit gleichzeitig zunächst die Anfänge einer kulturellen Selbstbetäti-' gung. Wieder ein Abwarten bis zum näch sten Mal. Es wird an anderen Fakultäten sicherlich ähnlich gewesen sein. Zu den 1. Universitätsfestspielen wollen wir nun endgültig von dieser kulturellen Saisonarbeit in der Gewerkschaft loskom men. Einen Ausscheid unter den Wissen schaftlern, Arbeitern und Angestellten durchzuführen, um schlummernde Talente zu entdecken, erschien uns theoretisch als ein sehr nützliches Unterfangen, aber das praktische Resultat, d. h. die Teilnehmer zahl, hätte nicht gerade für ein großes In teresse nach kultureller Selbstbetätigung gesprochen. / Es ergab sich die Erfahrung, daß beson ders ein gemeinsames Erlebnis bestens ge eignet ist, um alle Gruppen zu einem regeren kulturellen Leben anzuspornen. Ein solches Erlebnis bot sich in unserem Ge werkschaftsfest, das wir Anfang Oktober veranstalteten, um damit gleichzeitig das Programm mit eigenen Kräften und Mit- teln zu bestreiten. Das bedeutet, jede Gruppe war moralisch verpflichtet, irgend etwas zu dem Programm beizutragen. Selbstverständlich fehlte nicht der Ein wand, in unserer Gruppe sei absolut nie mand musisch begabt; wir können deshalb nichts bringen. si sc K ai de ui A denn es muß für die Zukunft sein. Ein Oktoberwind - wie sie freundlich sind — wiegte am Neubau den Richtkranz. Zwei Bauleute freuten sich über den Wind bei seinem Oktobertanz. Und dann? Dann wurden die beiden vergnügt, denn der Wind hatte auch ihre Träume gewiegt.., Ein Oktoberwind - wie sie freundlich sind — wiegte am Neubau den Richtkranz. Zwei Bauleute freuten sich über den Wind bei seinem Oktobertanz. si b< F w . P K fe ti V( k< In Moskau", sagte der Zimmermann, fing dieser Wind zu tanzen an.“ In Moskau?" Der Maurer hat gut geschaut: .Dort haben wir auch gelernt, wie man baut." „Wie wär’s", der Zimmermann tanzte schon mit, „wir bauen ein Haus und die Welt zieht hier ein!" Der Maurer verlangte kommunistischen Kitt, Vom Krieg bleibt bei uns nicht mal eine Idee. Die Bauleute wissen: Wer muß wohin. Und oben wohnt das Zentralkomitee — natürlich mit Marx und Lenin . Heinz Preuß, Wissenschaftlicher Assistent am Physikalischen Institut f agee der Studenten allseitig gestaltet, trägt der Form nach stärkerer politisch-künstleri scher Aussagekraft Rechnung. Sie gibt der Ensemblearbeit neue Perspektiven, da sie die bisher gebräuchlichen und in ihrer Aussagekraft zum Teil begrenzten Ensem bleformen weiterentwickelt. 4. Wir erweitern unseren kulturpoliti- tischen Einfluß in der Stadt und im Bezirk Leipzig und schließen einen Freundschafts vertrag mt der Brigade „Louis Fürnberg" im Fernmeldewerk Leipzig ab. 5. Wir eifern dem Beispiel der Arbeiter und Genossenschaftsbauern nach, die. der politischen Situation Rechnung tragend, zusätzliche Aufgaben übernommen haben. Dafür folgende Beispiele: Bildung eines lyrischen Theaters; wir gestalten eine Louis-Fürnberg-Matinee; der Chor bereitet ein A-cappella-Konzert mit Uraufführungen von DDR-Komponisten vor und nimmt mehr aktuelle Songs und agitatorische Lieder in sein Programm auf; die Tanzgruppe gestaltet ein Tanzpro gramm mit Folklore und Choreografien für Tanzszenen, die sich mit Problemen der Gegenwart beschäftigen die Instrumental gruppe studiert neuartige Arrangements, die sich aus der Entwicklung des Ensem blespiels ergeben, ein. 6. Der Kreis komponierender und schrei bender Studenten gestaltet eigenschöpfe risch große Teile unseres Programms zu den Universitätsfestspielen. 7. Indem wir enge Verbindung zu an deren Kulturgruppen unserer Universität aufnehmen, bemühen wir uns, die soziali stische Kulturpolitik und die vielseitigen Formen des kulturellen geselligen Lebens an der ganzen Universität entscheidend durch zusetzen. Auch den Erfahrungsaustausch zwischen dem „Sozialistischen Volkskunst zentrum“. dem wir angehören, und an deren Universitäten wollen wir als frucht baren Bestandteil unserer Arbeit pflegen. Im Kampf um die Erfüllung dieser Aufgaben fühlen wir uns in einer Front mit allen Arbeitern und Genossenschafts bauern, die im Produktionsaufgebot Her vorragendes leisten. So erfüllen wir auch das Vermächtnis des Dichters Louis Fürn- berg: Oder Viktor und Sergej? Noch keinen von ihnen? So laß dir über ihre Geschichte erzählen, die „Geschichte aus Irkutsk“. Eigentlich ist es auch unsere Geschichte, die Alexej Arbusow von Valja, Viktor, Ser gej, diesen drei jungen Menschen von der Baustelle des Irkutsker Wasserkraftwerkes, aufgeschrieben hat. Ja, es ist eine Ge schichte von der Liebe — wie sollte es anders sein bei so jungen Leuten. Liebe? Was ist Liebe? — wirst du fragen. Valja, Kassiererin in einem Lebensmit telladen, 25 Jahre, hübsch, sorglos, fast etwas zu leichtsinnig, deshalb oft die „bil lige“ Valja genannt, fragt ebenso: „Liebe, was ist Liebe? Womit ist sie ver gleichbar? Warum kann ich den Tag nicht vergessen, an dem ich Sergej zum ersten Male sah? Er kaufte bei uns nur eine Schachtel Streichhölzer für zwanzig Kope ken. Seltsam, ich hab’s behalten. Und als ich ihm dann an der Kasse gegenüberstand, Wissen um die Wahrheit, den Glauben an das Gute, der Sergejs Liebe die Kraft gibt, aus Valja einen neuen Menschen zu machen. Nein, das ist kein glatter Weg. er ist widerspruchsvoll wie das Leben. Was sagt der Autor selbst dazu: „Die .Irkutsker Geschichte' ist freilich keine neue Geschichte mehr. Liebe und Ar beit sind schon immer die großen Heil künstler der menschlichen Seele gewesen, und wenn ich heute beschloß, mich daran zu erinnern, dann nur deshalb, weil unsere Zeit diesen im wesentlichen alten Gedan ken neu beleuchtet hat.“ Und das ist es, was uns die Aufführung der „Irkutsker Geschichte“ im Leipziger Schauspielhaus so wertvoll macht. Wertvoll besonders in diesen Tagen, da das Pro gramm des Kommunismus — ein Programm der ganzen Menschheit — beschlossen wird, dessen höchster Wert der neue Mensch sein wird. Ein Mensch frei von Egoismus, Hab sucht und anderen Gebrechen der Vergan genheit, ein Mensch erfüllt von Liebe, Freundschaft und Verantwortungsbewußt sein gegenüber der Gesellschaft. Etwas von diesem neuen Menschen ist auch schon in uns und wächst und erstarkt immer mehr. Die Widersprüche Valjas sind unsere Wider sprüche, das Zögern Viktors ist unser Zö gern und Sergejs tiefer Glaube an den Menschen, an die Zukunft ist unser Glaube. So ist Arbusows Geschichte eine wahre Geschichte, die „das Schönste, was es gibt, die Arbeit des Menschen, und es gibt keine edlere Aufgabe, als den neuen Menschen, den Schaffenden mit seinem Reichtum an geistigen Interessen, seinen Kampf gegen die alte überlebte Welt, wahrhaft darzu stellen“ (XXII. Parteitag) gestaltet. Man hat das Gefühl, das im Stück Ge sagte schon häufig im Leben gehört zu ha ben, in einer Sprache, deren Realismus Be wunderung hervorruft, in der Poesie und' Prosa glücklich vereint sind. Der Chor hat, wie Arbusow sagte, hier neue Bestimmung erlangt. „Er ist die Seele des Stücks, einer Seele, die liebt, leidet, vertraut und sich für den Helden verantwortlich fühlt. Ein Kunstwerk, das die Wirklichkeit verän dernd Kraft gibt, uns selbst zu diesem neuen Menschen immer mehr durchzu det Pli hir un lisi ko '.in ist. ris ein zw bei Ul dre in dei X? Me tie die sch dri wj kf Gewerkschaftsgruppen der Fakultät für Journalistik bereiten 1. Universitäts festspiele vor Und unser Zimmermann spuckt in die Hände: „Ich wohne in dem Haus neben Afrika. Hör ich den Rhythmus durch meine Wände, bin ich den Freunden so nah." Der Chor des Louis-Fürnberg-Ensembles während eines Auftrittes vor Genossenschaftsbauern im Bezirk Frankfurt/Oder Foto: ag-foto, Petzold Natürlich konnte niemals der Zweck in geschlossenen Meisterleistungen bestehen. Aber es begann tatsächlich in den Gruppen ein emsiges Überlegen; Gedanken, die man sich schon lange nicht mehr gemacht hatte. Da es sich sowieso empfiehlt, gemeinsame Feste und Feierlichkeiten niemals, in einen offiziellen, d. h. kulturellen und einen so genannten fröhlichen Abschnitt zu tren nen, verteilten sich die Darbietungen in Form einer Rahmenhandlung auf den gan zen Abend. Wir starteten also gegen 19 Uhr mit unserer Rakete „Fakstok“ zu einer Reise um die Welt, und wenn ein Land überflogen wurde, erfolgte eine entspre chende Darbietung. So erklang beispiels weise das „Lied an den Mond“, als wir die Abendlandschaft der CSSR „unter uns er blickten“. Natürlich kann man bei solchen Ver suchen nicht stehenbleiben, eine zielstrebige Arbeit in den einzelnen Gruppen muß jetzt die Folge sein. Aber nach dem Gewerk schaftsfest war es beispielsweise möglich, eine für unsere Verhältnisse doch ziemlich große Anzahl unserer Kollegen für die Mitwirkung bei dem zentralen Programm der Gewerkschaft für die ersten Universi tätsfestspiele im Dezember zu gewinnen. Und die Kollegen des Instituts für Literari sche Publizistik und Stilistik werden be stimmt nicht böse sein, wenn ihr treffender „Song vom feinen Ton“ (der die Argumen tation“ des Gegners über die „harte Sprache“ der Arbeiterklasse und ihrer Presse entlarvt) in das Programm aufge- Das Louis-Fürnberg-Ensemble der Karl- Marx-Universität Leipzig ruft alle Kultur gruppen der Universitäten und Hochschu len auf, mit dem Elan der Arbeiter des VEB Elektrokohle und der Genossen schaftsbauern von Zickhusen im Kampf um den Friedensvertrag besondere Leistun gen zu vollbringen. Mit Taten für den Frieden stärken wir unsere Republik. Die letzte Etappe der Vorbereitung des Friedensvertrages bietet jedem Bürger unserer Republik die Ge legenheit, zu überprüfen, ob er in seinem eitsbereich genug für unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates ge leistet hat und ist Anlaß, einen Schritt zu zulegen. Das wurde uns besonders während des Ernteeinsatzes im Bezirk Frankfurt/ Oder und bei der Gestaltung von Dorf abenden in der Zeit unseres Sommerlagers in Mecklenburg bewußt. Die Kraft, die uns aus diesen Erlebnissen wuchs, soll unsere weitere politische und künstlerische Arbeit beflügeln und uns mit allen fortschritt lichen Menschen im Kampf um den Frie densvertrag vereinen. Es gilt, in der glei chen Zeit mit gleichen Kräften bessere und besondere Leistungen auf künstlerischem und kulturpolitischem Gebiet zu vollbrin gen. In diesem Sinne übernehmen wir fol gende Aufgaben: 1. Eine neue Qualität in der künstleri schen Arbeit setzt voraus eine neue Quali tät in der politischen Arbeit. Jeder Sänger, Tänzer und Spieler muß wissen, welchen politischen Auftrag er mit seinen künstlerischen Mitteln zu erfüllen hat. Dieses Ziel erreichen wir durch stän dige Auseinandersetzungen in den Gruppen des Ensembles. 2. In der Vorbereitung und Durchfüh rung der Universitätsfestspiele im Dezem ber dieses Jahres wollen wir die Einheit von politischem Auftrag und künstlerischer niveauvoller Gestaltung der Programme verwirklichen. 3. In Zusammenarbeit mit den engen Kampfgefährten Louis Fürnbergs, beson ders mit seiner Gattin und dem Dichter Kuba, entwickelten wir eine neue Form des Ensemblespiels. Diese neue Form mit durchlaufender Handlung, die das Leben V or einigen Wochen fand eine internatio nale Exkursion zu den Stätten des anti faschistischen Widerstandskampfes statt, an der ich teilnehmen durfte. Die Teilnehmer der Eskursion kamen aus neun Ländern Europas, aus Polen, der CSSR, Ungarn, Ru mänien, Frankreich, Italien, Dänemark, der DDR und Westdeutschland und vertraten kommunistische, christliche und sozial- demokratische Jugendverbände. Ich hatte vor unserer Exkursion schon sehr viel über die Verbrechen und Grau samkeiten des Faschismus gelesen und ge hört, aber das, was ich während unserer Reise und besonders in Lidice und Ausch witz gesehen habe, hat mich tief erschüt tert und mich immer wieder vor die Frage gestellt: Wie können Menschen solche Ver brechen begehen, wie sind Menschen zu so etwas fähig. Ich werde nie in meinem Le ben die Millionen Paar Schuhe, darunter Tausende von Kinderschuhen, nie die Ma gazine mit Frauenhaar und Kleidungsstük- ken von Auschwitz vergessen, die als stumme Zeugen so lebendige Anklage ge gen den Faschismus erheben. Nie werde ich vergessen, was wir über die systema tische Vernichtung von Lidice aus dem Munde einer Mutter, die selbst drei Kin der und ihren Mann verloren hat, gehört haben. Mir ist klar geworden, daß wir jungen -V'deutschen Menschen keine Verantwor tung für diese begangenen Grausamkeiten tragen, daß wir aber verantwortlich sind dafür, daß so etwas nie wieder geschieht. So hat sich neben die Erschütterung das Bewußtsein gestellt, daß man aus diesen Erlebnissen Kraft schöpfen muß, Kraft, um noch viel mehr für die Erhaltung des Frie dens, für den Abschluß eines Friedensver trages, für den Kampf gegen die blut befleckten Bonner Militaristen i id Im perialisten zu tun. Ein großer Teil dieser In der letzten Nummer unserer UZ war im Zusammenhang mit dem XXII. Partei tag der KPdSU eine sehr interessante und erzieherisch höchst aktuelle Erzählung von Daniil Granin abgedruckt. Meine Meinung: In der „Variante B“ wird am Beispiel des jungen Wissenschaftlers Alexander Sa witzki die Entstehung neuer moralischer Normen beim Übergang zum Kommunis mus gezeigt. Es entsteht in uns der Richter dieser Mo ral, das kommunistische Gewissen, welches nicht nur im einzelnen selbst zu finden ist, sondern getragen wird vom Kollektiv, von der Mutter, dem Lehrer, der Geliebten, den Kommilitonen, dem ganzen Volk mit seinen Helden komhmunistischer Arbeit. Der kommunistische Mensch legt seine Leistungen diesem kollektiven Richter vor, und das Schönste dabei ist, daß man selbst zum unbestechlichen Geschworenen in die sem Gericht wird! Es geht aber nicht letzt ¬ war mir auf einmal, als sei etwas Unge wöhnliches geschehen.“ — Dabei ging sie schon eine ganze Zeit lang mit Viktor tan zen. Ob sie nicht glücklich mit ihm war? Glück! Was ist das nun wieder? Sergej, 26 Jahre, Schichtführer, erster Maschinist auf dem Schreitbagger und Komsomolorganisator, denkt so: „Kein Mensch darf einfach so in den Tag hineinleben, Valja. Auf jeden wartet eine Aufgabe. Und wenn durch ihn die Welt ein bißchen schöner wird, so ist es das größte Glück. Ein solches Glück kann man niemals erfahren, wenn man allein bleibt.“ Und Viktor, der zweite Maschinist? Muß diesen Sinn des Lebens erst richtig begrei fen lernen wie Valja. So erleben wir, gefes selt vom persönlichen Schicksal dieser Menschen, wie die noch Schwankenden durch das Vorbild einzelner, durch das Kollektiv den richtigen Weg finden; beseelt durch den unbeirrbaren Glauben und das mehr zu tun gegen die westdeutschen Im perialisten und ihre militaristischen Hand langer, für die Stärkung unserer Republik. . Besonders schön war es, daß wir während unserer Exkursion Gelegenheit hatten, das neue Leben unserer Völker und die Länder selbst etwas kennenzulernen. Stark beeindruckt haben mich die großen Auf bauerfolge in der CSSR und in Polen. Wie groß war der Eindruck des neuen Warschau und wie stark das Erlebnis eines Stahl abstichs in einem der größten polnischen Werke — in Nova Huta! Unvergeßlich die Schönheit der Länder: das herrliche Prag, die wunderschöne böhmische Landschaft, die Slowakei und die Tatra, Krakow und Warschau! Schwer in Worte zu fassen sind die Empfindungen beim Anblick des Veit- Stoß-Altars in der Marienkirche in Krakow oder der Sixtinischen Madonna in der Dresdner Gemäldegalerie. Alles das zeigt, zu welch großen und schönen Werken die Menschen fähig sind, zeigt auch — Huma nismus, das ist Sozialismus. Nie ist für mich der Begriff der Freund- LN schäft unter den Völkern lebendigere Tatsache geworden als auf unserer Reise. Wie stark war der Eindruck, wenn wir gemeinsam schweigend der Opfer des Fa schismus gedachten und wieviel Kraft ging von dem gemeinsamen Gesang unserer Kampflieder aus. Nie habe ich so lebendig erlebt und gespürt, was für gute Freunde wir besonders in der CSSR und in Polen haben und welchen Anteil sie an der deut schen Frage nehmen. Das hat mir aber auch erneut ganz deutlich gezeigt, welche wichtige Aufgabe wir als deutsche Jugend haben im Kampf um die Sicherung des Friedens und welche Hoffnung alle Men schen auf uns setzen. Helga Lang. Historiker, V. Studienjahr lieh nur darum, allgemeine niedergeschrie bene Normen, die Promotionsordnung, mit ihren notwendigen Festlegungen zu erfül len, sondern darum, dafür zu sorgen, daß diese Normen bis in die Tiefe der eigenen Wünsche Vordringen. Vor dem neuen Ge wissen kann man nicht bestehen, Indem man den Anschein erweckt, als habe man von den besseren Leistungen der anderen bis dato nichts wissen können. Wenn wir jetzt im Produktionsaufgebot an die Prüfung unserer Leistungen, unserer Pläne gehen, müssen wir schon jetzt den Maßstab der kommunistischen Moral an- wenden und überprüfen, ob alle, große Mittel verschlingenden Forschungsarbeiten vor diesem Maßstab, der den größten Kraft übertrug sich auf mich von den Menschen, mit denen wir zusammensein und sprechen konnten. Welche Kraft und Zuversicht ging von der Lidicer Mutter aus, die uns aufrief, alles zu tun, damit die Rosen in aller Welt, wie im Rosengarten in Lidice in Frieden blühen! Welche große Aufgabe hat sie besonders der deutschen Jugend gestellt, als sie sagte, daß für sie unsere Republik eine Garantie dafür ist, daß es nie wieder ein Lidice geben wird, daß die in Westdeutschland sitzenden Kriegsverbrecher nie wieder zum Zuge kommen können. Z u den größtenund stärksten Eindrücken ge hören die Begegnungen mitWiderstands- kämpfern unserer Länder, mit Menschen, die trotz erlebter grausamer Folterungen und Erniedrigungen die unvorstellbare Kraft gehabt haben, den Kampf gegen den Faschismus auch im Konzentrationslager oder außerhalb in der illegalen Wider standsbewegung weiterzuführen und zu ver stärken. Durch diese lebendigen Erlebnisse hat sich die Erkenntnis vertieft, daß es zu jeder Zeit in unseren Ländern Menschen gegeben hat, die gegen den Faschismus ge kämpft haben und daß zu ihnen die besten und aufrichtigsten Deutschen gehörten, die aktiv in der antifaschistischen Widerstands bewegung mitgekämpft haben. Besonders deutlich aber war überall die Tatsache, daß die entscheidende Rolle im antifaschisti schen Kampf die sowjetischen Menschen gespielt haben, gleichgültig, ob als Häft ling in den Konzentrationslagern Theresien stadt, Auschwitz, Sachsenhausen und Bu chenwald oder als Führer in der Partisa nenbewegung. Diese Begegnungen mit Widerstands kämpfern in Prag, Banska Bystrica, War schau und Berlin haben mir viel Kraft für meine gesamte weitere Arbeit gegeben. Besonders aber Kraft, täglich noch Unser Spiel soll Kämpfen sein
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