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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1
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- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1
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- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1
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Band
Band 5.1961
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Ein Wissenschaftler erlangt größte Achtung, indem er dem Frieden und dem Sozialismus dient Der Brief der Physiker an Walter Ulbricht Sehr geehrter Herr Vorsitzender. Genosse Walter Ulbricht! Gestatten Sie uns, Ihnen einige unserer • Gedanken zu aktuellen internationalen und nationalen Problemen und unsere Schlußfolgerungen daraus für die eigene wissenschaftliche und gesellschaftliche Ar beit darzulegen, zu denen wir im Rahmen des Produktionsaufgebotes gekommen sind. Wir tragen als Physiker eine hohe ge sellschaftliche Verantwortung, das wird durch die großen Aufgaben, die der XXII. Parteitag der ruhmreichen Kommu nistischen Partei der Sowjetunion gerade den Naturwissenschaften beim Aufbau des Kommunismus stellt, ganz besonders deut lich. Auf diesem Parteitag wird der Mensch heit die Perspektive des Friedens und Glücks auf der Grundlage eines wissen schaftlichen Programms eröffnet. Er be weist erneut die eindeutige Überlegenheit des Sozialismus und Kommunismus im Weltmaßstab und zeigt die eindeutige Ver änderung des Kräfteverhältnisses zugun sten des Friedens und des Sozialismus. A m 13. August versetzte die Arbeiterklasse Pder DDR den Militaristen und Revanchi sten durch ihr geschlossenes Handeln einen entscheidenden Schlag und rettete in der gegebenen Situation den Frieden für das ganze deutsche Volk. Damit wurde gleich zeitig die weitere friedliche Entwicklung der Wissenschaft gesichert. Dadurch wurde das veränderte Kräfteverhältnis auch in Deutschland klarer, und es wurden viele Unklarheiten über die Gefährlichkeit des Militarismus und Imperialismus und Illu sionen über die weitere Entwicklung in Deutschland beseitigt. Es gibt zwei deut sche Staaten, von denen nur die DDR auf der Grundlage ihrer sozialistischen Produk tionsverhältnisse die Heimstatt für die friedliche Wissenschaft ist. Wie jeder gute Deutsche haben auch wir uns entschieden: Wir jungen Wissenschaftler stehen fest und unerschütterlich an der Seite der Arbeiter klasse und ihrer Partei und kämpfen unter ihrer Führung für die Sache des Friedens und des Sozialismus gegen die menschheits feindlichen Pläne der Imperialisten und Militaristen in Westdeutschland. Dabei sind Sie, verehrter Herr Staats ratsvorsitzender, uns durch Ihren un ermüdlichen Kampf ein persönliches Vor bild. Nur unter Führung der Arbeiterklasse Und ihrer Partei kann der Militarismus und Imperialismus zerschlagen und der Sozia lismus aufgebaut werden. Die Arbeiterklasse der DDR hat bisher bewiesen, daß sie dieser historischen Auf ¬ gabe gerecht wird und ihre Politik zum Wohle des ganzen deutschen Volkes durch führt. Zu diesem Standpunkt, der auch schon im Antwortbrief der Gewerkschaftsgruppe der Wissenschaftler unseres Institutes auf den Brief der Leipziger Arbeiter an die Intelligenz dargelegt wurde, sind wir im Verlaufe einer gründlichen Diskussion ge langt. Das wichtigste Ergebnis dieser Dis kussion war jedoch die Erkenntnis, daß es notwendig ist, uns fest auf den Klassen standpunkt der Arbeiterklasse zu stellen. T| iese Einstellung hilft uns bei allen Pro- • blemen unserer eigenen gesellschaft lichen und wisssenschaftlichen Arbeit weiter. Nur so gelangten wir zur richtigen Einschätzung der nationalen Frage in Deutschland, zur Erkenntnis, daß die ent scheidende Aufgabe in Deutschland darin besteht, Militarismus und Imperialismus zu schlagen, um einen dritten Weltkrieg zu verhindern, und in ganz Deutschland die Voraussetzung für den Sieg des Sozialis mus zu schaffen. Wir sehen in der DDR die Keimzelle für die Wiedergeburt der deut schen Nation. Ein wichtiger Schritt auf die sem Wege ist der Abschluß eines deutschen Friedensvertrages noch in diesem Jahr. Wir haben erkannt, daß der Frieden umso sicherer und die Erfolge unserer Politik umso größer sind, je stärker die DDR ist. Wir werden deshalb unsere wissenschaft lichen und erzieherischen Aufgaben noch besser als bisher durchführen, und wir sind auch bereit, unsere Republik mit der Waffe in der Hand zu verteidigen, wenn es Partei und Regierung für nötig halten. Die Erkenntnis, daß es keine Position der Mitte, der abwartenden Haltung, gibt und geben kann, hat auch alle Illusionen über die Stellung der Intellektuellen in den beiden deutschen Staaten beseitigt. Wir haben erkannt, daß es einen über den Klas sen stehenden Wissenschaftler nicht gibt, sondern daß auch ein Naturwissenschaftler eine hohe gesellschaftliche Verantwortung trägt. So wie in unserer Republik das Vor bild für die sozialistische Nation geschaf fen wird, so sind wir auch verantwort lich für die Entwicklung der sozialistischen deutschen Wissenschaft. Diese eindeutige Stellung des Wissenschaftlers zur Arbeiter klasse ist Garantie dafür daß die deutsche Wissenschaft nie wieder, wie das in der Geschichte bisher der Fall war und heute in Westdeutschland noch ist, im Interesse der reaktionären Klasse und der Kriegs vorbereitung mißbraucht werden kann. Die größte Achtung und Geltung, die ein Wis ¬ senschaftler erlangen kann, besteht darin, durch seine Tätigkeit und seine Werke dem Schut; des Friedens und dem Sieg des So zialismus zu dienen. Es genügt nicht, die Erkenntnisse der Menschheit durch neue wissenschaftliche Entdeckungen zu bereichern, sondern ein Wissenschaftler muß sich dafür verant wortlich fühlen, daß solche gesellschaft lichen Verhältnisse geschaffen werden, in denen seine Forschungsergebnisse wirklich zum Nutzen der Menschen wirken können. In Anlehnung an Ihre Worte, wer ein guter Deutscher ist, meinen wir: Ein guter deutscher Wissenschaftler ist nur der. der hilft, den Frieden zu sichern der gegen das Treiben der Militaristen und Revanche politiker auftritt und der aktiv am Aufbau der sozialistischen Gesellschaftsordnung teilnimmt. Wir sehen in den westdeut schen Wissenschaftlern, die ihre Ver antwortung im Kampfe gegen das militari stische und imperialistische westdeutsche Regime erkennen und die entsprechend handeln, unsere wahren Fachkollegen. Wir wollen dazu beitragen, daß alle westdeut schen Wissenschaftler diese hohe Aufgabe erkennen. Unsere Erkenntnis wollen wir durch die Verbesserung unserer Arbeit unter Beweis stellen. Wir, die Mitarbeiter der Arbeits gruppe Hochfrequenzspektroskopie und Neutronenphysik unter Leitung von Herrn Prof. Dr. A. Lösche, nehmen deshalb am Produktionsaufgebot teil. Im Rahmen dieses Planes, der dazu an unserem Institut ausgearbeitet wurde, stel len wir uns die folgenden Aufgaben: I Um zur Stärkung unseres Arbeiter- ■ und-Bauern-Staates beizutragen, sind wir bestrebt, unsere Forschungsergebnisse so schnell wie möglich der sozialistischen Praxis zur Verfügung zu stellen. Wir hel fen unseren volkseigenen Betrieben durch die Propagierung der modernen hoch frequenzspektroskopischen Meßmethoden, wobei wir oft gegen veraltete Anschauun gen anzukämpfen haben. Diese Meßmetho den gestatten bei vielen Strukturunter suchungen an Molekülen oder Festkörpern, wie z. B. Kunststoffen oder Halbleitern, eine wesentlich schnellere Lösung, als das mit Hilfe der herkömmlichen Methoden möglich ist. Sie steigern somit die Produk tivität der wissenschaftlichen Arbeit. Wir arbeiten z. Z. eng mit den Werken in Böhlen, Leuna, Buna und einigen Che mischen Instituten zusammen, indem wir ihnen unsere Forschungskapazität zur Ver fügung stellen und viele Messungen für Wissenschaftlerpersönlichkeiten entstehen nicht im Elfenbeinturm Aus Anlaß des XXII. Parteitages der KPdSU haben die Nachwuchswissen schaftler des Instituts für Anorganische Chemie einen Brief an den Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Walter Ulbricht, gesandt, in dem es u. a. heißt: Es erfüllt uns mit Stolz, daß auch wir die Möglichkeit haben, an der Verwirk lichung dieses begeisternden Zieles mitzu arbeiten, welches Ausbeutung und Krieg für immer aus dem Leben der Gesell schaft verbannen wird. Die kluge Politik der SED und der Regierung unserer Re publik, wie sie sich in den Maßnahmen Vom 13. August ausdrückte, hat erneut un sere feste Zuversicht bekräftigt, daß auch in ganz Deutschland der Sozialismus und damit der Frieden siegen wird. Nur der kann seine Persönlichkeit dem Sozialismus zur Verfügung stellen, der sich selbst in allen Entscheidungen des täglichen Lebens vom Standpunkt der Ar beiterklasse leiten läßt und der tief er füllt ist von den Ideen des Marxismus- Leninismus. Der Brief der Leipziger Ar beiter an die Intelligenz hat. uns geholfen, unsere Positionen klar zu erkennen, um alles, was uns bisher gehindert hat, kon sequent den Weg im engen Bündnis mit der Arbeiterklasse zu beschreiten, über Bord zu werfen. Erst wenn der Assistent seine Erzieher funktion als Politikum auffaßt, wird es zu solchen Ergebnissen kommen wie in der Gruppe II/5, die sich das Ziel stellt, bis Weihnachten den Titel „Gruppe sozia listischer Studenten“ zu erringen. Im Ernteeinsatz in Lübben/Bezirk Cottbus, ist wieder besonders klargeworden, daß wir unsere Aufgabe als Helfer, Freund und Erzieher unserer Studenten nur er füllen können, wenn wir ihnen nicht nur als Fachwissenschaftler, sondern auch als politisch bewußt handelnde Menschen Vorbild sind. Es kann uns nicht befriedi gen, wenn junge Wissenschaftler unter uns, die bereits eine hohe wissenschaft ¬ liche Qualifikation haben, in Diskussionen mit anderen Wissenschaftlern, um nicht „anzuecken“, nicht immer konsequent die Politik von Partei und Regierung vertre ten. Die wissenschaftliche Persönlichkeit entwickelt sich nicht im Elfenbeinturm des Individualismus, sondern im Mei nungsstreit. in der Auseinandersetzung im Kampf in einem festen und starken Kol lektiv. Grundlage für eine kritische und selbstkritische Auseinandersetzung in un seren eigenen Reihen ist die Schaffung einer Atmosphäre des Vertrauens. Nur dadurch können die Kollegen zu größerer Verantwortlichkeit gegenüber ihren Auf gaben erzogen werden. Damit verbessern wir unsere Zusammenarbeit und können auch bei der Erziehung der Studenten beste Erfolge erreichen. In dem Brief an den Vorsitzenden des Staatsrates stellen sich die Nachwuchswis senschaftler des Instituts für Anorganische Chemie eine Reihe konkreter Verpflich tungen: Unter anderem wollen sie den ihnen anvertrauten Studentengruppen jede mög liche Hilfe bei der Verwirklichung der Kampf Programme geben Intensiv werden die Wissenschaftler den Marxismus-Le ninismus und die Beschlüsse der Partei studieren. Weiter heißt es: Das Programm der KPdSU zum Aufbau der kommunistischen Gesellschaft lehrt uns: „Es ist für die sowjetischen Gelehr ten eine Sache der Ehre, die vorgeschobe nen Stellungen, die die Sowjetwissen schaft in den wichtigsten Zweigen errun gen hat, immer zu halten und auf allen Hauptgebieten die führende Position in der internationalen Wissenschaft einzu nehmen.“ Es muß auch für uns eine Ehre sein, unsere Forschungen auf den wissen schaftlich höchsten Stand zu bringen, denn wir haben erkannt, daß höchste wis senschaftliche Leistungen eine der Grund voraussetzungen sind, um den Sozialismus in unserer Republik und in ganz Deutsch land zum Siege zu führen. Deshalb wer den wir die gebildeten Forschungsgemein schaften so gestalten, daß eine höhere Qualität der wissenschaftlichen Arbeit er reicht und eine engere Verbindung zur Praxis hergestellt wird. Wir werden un sere wissenschaftlichen Ergebnisse nicht in westdeutschen Zeitschriften veröffent lichen, um damit eindeutig zu zeigen, daß wir als Chemiker in der DDR nicht bereit sind, die Kriegspolitik der IG Farben und ihrer Nachfolgekonzerne zu unterstützen. Unsere Bemühungen, die Ausbildung der Studierenden gegen Störversuche westdeutscher Kriegstreiber zu sichern, haben ihren Niederschlag in einer von unserem Kollektiv verfaßten Einführung in das organisch-chemische Praktikum ge funden Dieses Werk, das zunächst als Manuskript für den Gebrauch am Chemi schen Institut der Karl-Marx-Universität vorliegt, werden wir überarbeiten und in diesem Semester zum Druck vorbereiten. XXII. Parteitag und Produktionsaufgebot richtig verstanden Promotionsdauer um ein Jahr verkürzt Hohes wissenschaftliches Niveau durch Gemeinschaftsarbeit gesichert Vor einigen Wochen wandten sich die Mitglieder einer Brigade des VEB Elektro kohle mit einem Aufruf an alle Werktä tigen der DDR. in der gleichen Zeit für das gleiche Geld mehr zu produzieren. In einer Gewerkschaftsversammlung an Unserem Institut, die sich mit der Notwen digkeit des Produktionsaufgebotes zur Stärkung der DDR und zum baldigen Ab schluß eines deutschen Friedensvertrages beschäftigt, legten auch wir unseren Bei trag zum Produktionsaufgebot dar. Wir Wollen beweisen, daß es uns ernst ist mit der Losung: Dem politischen Bekenntnis muß nun die ökonomische Tat folgen. Die Erhöhung des wissenschaftlich-technischen Niveaus der Produktion erfordert eine grö ßere Zahl qualifizierter wissenschaftlicher Kader, deshalb betrachten wir es als eine Unserer Hauptaufgaben, den in Absprache mit dem Institutsdirektor gestellten Promo tionstermin vorfristig zu erfüllen. Unser Beitrag wird sein: Die bisher gesetzte Pro- motionsdauer um ein Jahr zu verkürzen. Wie können wir diese Verpflichtung übernehmen, ohne das wissenschaftliche Niveau zu mindern? Am Institut für Anorganische Chemie Unter der Leitung von Nationalpreisträger Prof, Dr. Leopold Wolf wurden umfang reiche Diplomthemen an zwei Diplomanden ausgegeben, uni sie im Kollektiv gründlich bearbeiten zu können. Auf Grund der hier bei gewonnenen guten Erfahrungen wurde Von Prof. Wolf nunmehr auch die Möglich keit; für die Durchführung kollektiver Doktorarbeiten geschaffen. Zur Zeit laufen am Institut für Anorganische Chemie vier derartige Arbeiten. Der Vorteil eines gemeinsamen Themas liegt darin, daß zum Beispiel das Studium der laufend anfallenden Literatur, das in einer gemeinsamen Kartei angelegt wird, nur noch die Hälfte der Zeit erfordert, da jeder nur einen bestimmten Teil von Zeit schriften zu bearbeiten hat. Gemeinsam be nutzte Geräte (Photonieter, PH-Meßgeräte u. a.) können .ebenfalls in viel kürzerer Zeit eingerichtet werden, da sich jeder mit einem anderen Gerät beschäftigen kann. Auch die Anwendung analytischer Metho den (Photometrie, komplexometrische Ti tration) kann durch Arbeitsteilung eben falls schneller erfolgen. Große Zeitgewinne waren möglich durch gemeinsame Herstel lung von Ausgangspräparaten, Meßlösun gen usw. Zur Durchführung der eigenen Arbeit an den gemeinsam benutzten Ge räten ist eine genaue Aufschlüsselung des Arbeitspensums auf den Tag zur maxi malen Auslastung der Geräte erforderlich. Dies setzt eine gute kollegiale Zusammen arbeit voraus. Diese Form der Gemeinschaftsarbeit, die von Herrn Prof. Wolf sehr gefördert wird, gestattet die schnellere und bessere Bear beitung umfangreicher Diplom- und Dis sertationsthemen, die die gleichen techni schen Geräte und eine analoge Arbeits weise erfordern. Nach Beendigung der praktischen Arbeiten werden zwei ver schiedene Dissertationsarbeiten mit unter schiedlicher Schwerpunktverteilurig des analogen Forschungsthemas abgegeben. W. Natzel, H. Schreiber, wissenschaftliche Assistenten am Institut für Anorganische Chemie Die Assistenten Joachim Ranft und Werner Schmidt beim Aufbau eines Versuches. • Foto: LVZ (Naumann) diese Werke durchführen. Zum Beispiel wollen wir durch Elektronenspinresonanz- Untersuchungen an Kohle in Zusammen arbeit mit der Industrie und entsprechen den Instituten zu einer wirtschaftlichen Ausnutzung dieses für uns wichtigen Roh stoffes beitragen. Wir sind bereit, jederzeit zusätzliche Pro bleme für die Industrie zu lösen und damit zur schnelleren Durchsetzung des wissen- schaftlich-technischen Fortschrittes in den Betrieben beizutragen. Das ist gleichzeitig ein Beitrag zur Beseitigung der Störahfäl- ligkeit unserer Wirtschaft. • Wir wissen, daß die Wissenschaft in 4" der Sowjetunion und in den sozialisti schen Ländern ebenso wie bei uns dem Sozialismus und Kommunismus und damit dem Wohle der Menschheit dient. Deshalb pflegen wir die guten Beziehungen, die uns mit wissenschaftlichen Instituten in Lenin grad, Moskau, Kasan, Prag, Bratislava und Krakau sowie in Ungarn, Rumänien und Bulgarien verbinden. Diese Beziehungen bestehen im ständigen Austausch der For schungsergebnisse und im gegenseitigen Studium der Arbeitsweise der Institute. Dadurch ist es für uns selbstverständlich geworden, daß heut das Studium der wissenschaftlichen Veröffentlichungen aus der Sowjetunion zur Erkennung des Welt niveaus unbedingt notwendig ist. Deshalb bemühen wir uns, diese Beziehungen stän dig zu erweitern und unsere Kenntnisse der russischen Sprache zu verbessern. 2 Durch die Erhöhung unserer eigenen • fachlichen Qualifikation und durch die ' Verbesserung unserer Kenntnisse auf dem Gebiet des Marxismus-Leninismus tragen wir zur Festigung unserer Republik bei. In unseren Promotionsarbeiten befassen wir uns mit Problemen, die von aktueller .Bedeutung für unsere Wissenschaft sind. Wir verpflichten uns, diese Arbeiten ter mingerecht bzw. vorfristig fertigzustellen. Zum Beispiel soll die Arbeit von J. Ranft ein Jahr und die von G. Klose ein halbes Jahr vorfristig fertiggestellt werden. Da Wir den Marxismus-Leninismus so wohl für die Bildung unseres gesellschaft lichen Standpunktes als auch für unsere wissenschaftliche Arbeit gebrauchen, be reiten Wir uns durch ein gründliches Selbst studium noch besser auf den Besuch der marxistischen Kolloquien und Seminare von Wir halten es für notwendig, die An forderungen im Marxismus-Leninismus bei der Ausbildung des Wissenschaftlichen Nachwuchses zu erhöhen. In gemeinsamen Aussprachen über ak tuelle politische Probleme erarbeiten wir uns einen gemeinsamen Standpunkt. A Unsere Schlußfolgerung aus den oben 4 dargelegten Gedanken ist, nicht nur selbst einen festen Klassenstandpunkt zu vertreten, sondern auch unsere Studenten dazu zu erziehen. Das bedeutet, ihnen nicht nur ein hohes fachliches Wissen zu vermit teln, sondern ihnen ebenso politisch Vor bild, Ratgeber und Freund bei der Formung ihres sozialistischen Bewußtseins zu sein. Wir werden deshalb regelmäßig über die Erziehung und Ausbildung der Studenten beraten. Zum Beispiel hat unsere einheitliche Ent scheidung. die Republik mit der Waffe in der Hand zu verteidigen, unseren Studenten bei der Klärung ihrer Position geholfen. Wir unterstützen die FDJ-Arbeit und helfen der FD J-Gruppe unserer Abteilung im Wettbewerb um den Titel „Sozialistische Stu dentengruppe". H Durch gute Betreuung und regelmäßige •w Kontrolle der Arbeitspläne der Studen ten beseitigen wir bis Ende des Herbst semesters 1961 alle Studienzeitüberschrei tungen und bilden in Zukunft alle Physiker termingemäß aus. Einzelne Wissenschaftler von uns ver pflichteten sich, durch die Einrichtung von Vertretungen einen Ausfall von Vorlesungs stunden zu verhindern. Wir legen das Schwergewicht auf die Er ziehung zur selbständigen wissenschaft lichen Arbeit. Dadurch war es z. B. mög lich, daß auf der internationalen Tagung über Hochfrequenzspektroskopie „Col- loque AMPERE“ zwei Diplomanden über die im Rahmen ihrer Diplomarbeiten durchgeführten Forschungsarbeiten berich ten konnten. 6 Ebenso wie in der Forschung wollen •w wir uns auch in der Lehre von Stör versuchen der Bonner Ultras unabhängig machen. Wir nehmen uns die sowjetische Wissenschaft zum Vorbild. Durch eigene Beiträge werden wir die Entwicklung einer neuen Fachliteratur unterstützen, z. B. wird G. Otto im Jahre 1962 eine Einführung in das Praktikum „Kernphysik“ schreiben. Weiterhin bemühen wir uns im Jahre 1961 um die schnelle Übersetzung einer sowje tischen Monographie auf dem Gebiete der Elektronenresonanz durch ein Kollektiv von uns. Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Durch die Erfüllung dieses Programms wollen wir unseren Beitrag zur Stärkung unserer Republik leisten und zur Ausbil dung sozialistischer Physiker beitragen. Die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Prof. Dr. A. Lösche des Physika lischen Institutes der Karl-Marx- Universität Leipzig. Wir gehen den Weg in die Zukunft In einem Brief der Angehörigen des wissenschaftlichen Nachwuchses der Me dizinischen Tierklinik an den Vorsitzen den des Staatsrates. Walter Ulbricht, heißt es: In diesen Tagen wurde uns bewußt, daß die Freundschaft zum großen Sowjetvolk, die enge Verbundenheit mit der Arbeiter klasse und das grenzenlose Vertrauen zur Partei die wichtigsten Voraussetzungen sind, auch in unserer Heimat jene vom XXII. Parteitag der KPdSU aufgezeigten Perspektiven Wirklichkeit werden zu las sen. Mancher von uns glaubte, die Erfolge der amerikanischen, englischen und West deutschen Wissenschaftler zum Gradmes ser für das Weltniveau auf unserem Fach gebiet machen zu müssen. Heute haben wir begriffen, daß Weltniveau in der Wissenschaft überhaupt nur erreicht werden kann, wenn wir uns fest auf die sowjetische Wissenschaft orientieren. Lange Zeit duldeten wir eine Zersplitte rung in unserer Forschungsarbeit. So wur den sieben Forschungsthemen von fünf Assistenten bearbeitet. Wir spürten selbst, daß es zu langsam voranging, 1 weil jeder für sich allein arbeitete, nicht alle unsere Kräfte auf einige entscheidende Aufgaben konzentriert wurden, weil wir den Hinweis der Partei die sozialistische Gemeinschaftsarbeit als Hauptmethode der schnelleren Entwicklung der Wissen schaft zu benutzen, nicht ernst nahmen. Es passierte uns auch, daß sich bei uns eine falsche Auffassung von der Erzie hung der Studenten einnisten konnte. Wir überließen die klassenmäßige Erziehung der Studenten vor allem der FDJ und dem gesellschaftswissenschaftlichen Grundstu dium-und glaubten, es genüge, wenn wir Unsere Anstrengungen auf die fachliche Ausbildung konzentrieren. Heute aber ist uns bewußt geworden: ein guter Tierarzt ist der, welcher nicht nur gute fachliche Leistungen aufweisen kann, sondern der, welcher hohe politische und moralische Qualitäten, einen festen Klassenstand punkt. mit hohem fachlichen Können in sich vereint. Als Ergebnis dieser Erkenntnis ver pflichten sich die Nachwuchswissenschaft ler der Medizinischen Tierklinik, je eine Studentengruppe zu betreuen, den Stu denten die Perspektiven, die der XXII. Parteitag weist, zu erläutern, die Vorlesungen und Übungen noch enger mit der sozialistischen Perspektive unserer Landwirtschaft zu verbinden. Drei Habili tationsschriften sollen ein halbes Jahr früher als vorgesehen eingereicht werden. In Gemeinschaftsarbeit Wird — unter be sonderer Berücksichtigung der For schungsergebnisse im sozialistischen La ger — ein „Leitfaden der inneren Erkran kungen landwirtschaftlicher Nutziere“ bis Mitte 1963 fertiggestellt, Veröffentiicht unter der Lizenz-Nummer 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchent lich. - Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1, Ritterstraße 26. Fernruf n<l: Sekretariat Appa rat 264. Bankkento 513 808 bei der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig. - Druck: LVZ-Druckerel „Hermann Duncker" Hl 18 138 Leipzig C 1> Peterssteinweg 19 - Bestellungen nimmt jedes Postamt entgegen Universitätszeitung, Nr. 43, 25. 10. 1961, S. 5
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