Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 21. Dezember 1
-
Band
Band 5.1961
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
XXII. Parteitag eröffnet der Wissenschaft leuchtende Perspektiven Bei uns gibt es über 350 000 Wissenschaftler. Das land verfügt über rund 4000 wissenschaftliche Institu tionen und, was besonders bemerkenswert ist, - in den letzten fünf bis sechs Jahren ist die Anzahl der wissen schaftlichen Institutionen in den Unionsrepubliken ra pide angewachsen. Eine große Rolle bei der Entwick lung der wissenschaftlichen Forschungen im Osten des Landes spielt die sibirische Sektion der Akademie der Wissenschaften. Die sowjetischen Wissenschaftler erfüllen in Ehren Ihre Pflicht gegenüber der Heimat. Allgemein bekannt sind die Errungenschaften unserer Wissenschaftler bei der Entwicklung der Physik, der Mathematik und der Ky bernetik, bei der Schaffung schnell rechnender Maschi nen, bei der Ausarbeitung der chemischen Theorie der Kettenreaktionen und der Chemie der Polymere, in der Biologie, bei der Entdeckung und Erforschung riesiger Vorkommen an Bodenschätzen, bei der Entwicklung der vaamuzzmcmemz=zzneaemaemm--E-- Automatik und Telemechanik, der Radiotechnik und Elektronik, der Hüttenindustrie, des Maschinenbaues und in den anderen Zweigen der Wissenschaft. Eine Reihe von Errungenschaften haben auch die sowjeti schen Wissenschaftler aufzuweisen, die auf dem Gebiet der Gesellschaftswissenschaften tätig'sind. Die sowjetischen Wissenschaftler arbeiten in breiter Front an einem der wichtigsten Probleme der Gegen wart, an der Verwirklichung der gelenkten thermo nuklearen Reaktion. Die Arbeiten der sowjetischen Wissenschaftler, ihre internationale Zusammenarbeit haben bereits in der ganzen Welt Anerkennung gefun den. Die weitere Entwicklung der thermonuklearen For schungen in unserem Lande wird dazu beitragen, daß die Aufgabe der friedlichen Nutzung der thermonuklea ren Energie zum Wohle der ganzen Menschheit sehne I- stens gelöst wird. Eine neue glänzende Epoche in der Entwicklung der 231282222322282=- wissenschaftlichen Kenntnisse der Menschheit wurde durch die Erfolge der neuen Wissenschaft bei der Er schließung des Kosmos eingeleitet. Die Sowjetunion hat den ersten künstlichen Erdtrabanten in der Welt gestar tet. Sowjetische kosmische Raketen haben als erste die Anziehungskraft der Erde überwunden und sind als erste auf interplanetare Bahnen gelangt. Ihnen ist als erste gelungen, ihren Wimpel auf den Mond zu brin gen und die der Erde abgewandte Seite des Mondes zu fotografieren. Die Bürger der Sowjetunion Juri Ale- xejewitsch Gagarin und German Stepanowitsch Titow, Delegierte des XXII. Parteitages, haben es als erste ge wagt, ihre Wiege, die Erde, zu verlassen, und haben triumphale Flüge in den Kosmos unternommen. Wie sollten wir nicht stolz sein auf die großen Lei- stungen der sowjetischen Wissenschaft! Gestatten Sie mir, Genossen, vor. dieser hohen Tribüne aus, al’en so wjetischen Wissenschaftlern herzlich zu danken und ihnen neue große schöpferische Siege zum Ruhme des sowjetischen Vaterlandes, zum Triumph des Kommunis mus zu wünschen. Heute, da unser Land grandiose Pläne zum Aufbau des Kommunismus verwirklicht, erheben sich vor der so wjetischen Wissenschaft neue, noch großartigere Auf gaben. Es gilt, die wissenschaftlichen Forschungen ziel strebiger voranzutreiben und jungen Kräften in stärke rem Maße Zugang zur Wissenschaft zu gewähren. In allen Grundrichtungen der Wissenschaft und Technik die vordersten Stellungen in der Welt einzunehmen - so lautet die Aufgabe. N. S. Chruschtschow Aus dem Rechenschaftsbericht des Zentral komitees der KPdSU an den XXII. Parteitag der KPdSU. „Des Schweißes'der Edlen wert“ Von Prof. Dr. Martin, Dekan der Philosophischen Fakultät Die außerordentlich bedeutungsvollen Ausführungen von Nikita Chruschtschow, die in der Feststellung gipfeln, daß noch in unserem Jahrhundert der Kommunismus festen Fuß fassen wird, haben mich davon überzeugt, daß der XII. Parteitag auch für unseren deutschen Arbeiter-und-Bauern- Staat von größter historischer Wichtigkeit ist. Ich persönlich habe mir vorgenommen, mich nach gründlicher Kenntnisnahme der Reden und Beschlüsse des Parteitages ein gehend daraufhin zu prüfen, welche Fol gerungen ich aus ihnen zu ziehen habe. Der Imperialismus — daran ist ein Zwei fel kaum noch möglich — hat seine Herr schaft über den größten Teil der Völker unwiederbringlich verloren. Die Mensch heit geht, wie Chruschtschow sagte, auf der Heerstraße des Sozialismus. Der Im perialismus ist nicht mehr in der Lage, irgendein Problem zu lösen. Wir akademi- mischen Lehrer, die wir mit auf der großen Heerstraße des Sozialismus schreiten, ha ben eine große, erhebende Aufgabe, aber auch eine gewaltige Verantwortung. Daß die Erhaltung des Friedens eine von dem Aufbau des Sozialismus mit der Blickrich tung auf den endlichen Kommunismus un trennbare Aufgabe ist, ist in den letzten Wochen und Monaten häufig ausgesprochen worden. Aber niemals ist es mir so klar und deutlich geworden, wie durch die bei den Reden Chruschtschows, den Rechen schaftsbericht sowohl als auch das Referat zum Programm der KPdSU. Diese Einsicht möglichst vielen Menschen zu vermitteln, unklare Ideologien zu reinigen, einem bil ligen Feld-, Wald- und Wiesenpazifismus die großartig reale Friedenspolitik der Sowjetunion entgegenzustellen, sehe ich als eine Hauptaufgabe all der gesellschafts wissenschaftlichen Disziplinen an, die in meiner Fakultät, der Philosophischen, zu sammengefaßt sind. Das Sowjetvolk hat unter der Führung seiner ruhmreichen Kommunistischen Par tei gewaltige Erfolge auf dem Weg zum Kommunismus errungen. Unsere jungen Menschen immer tiefer in die Ideologie dieser einzigartigen erfolgreichen Partei einzuführen, ist wahrhaftig eine Aufgabe, „des Schweißes der Edlen wert“ (Klop- stock). Wir haben einen großen Beitrag bei der sozialökonomischen Umgestaltung un serer Deutschen Demokratischen Republik und bei der kommunistischen Erziehung aller Menschen unseres Staates zu leisten, und wer wollte leugnen, daß gerade bei der Ausbildung von Lehrern in den historischen und philosophischen Fächern solche Ge sichtspunkte eine gewaltige Rolle spielen? Vor uns liegen offen die Zielsetzungen der Entwicklung von Wirtschaft und Kul tur in einem geschichtlich großen Zeitraum. Unsere Ziele müssen klug und sicher ins Auge gefaßt, unser Wollen muß klar sein. Um konkreter zu werden und ein wenig ins Detail zu gehen: Wir müssen einen Hauptgesichtspunkt Chruschtschows, die Annäherung der geistigen und der körper lichen Arbeit nach Kräften unterstützen und bei der immer weiter fortschreitenden Beseitigung der wesentlichen Unterschiede zwischen der geistigen und der körper lichen Arbeit mitwirken. Oder: Wir sollten alle danach trachten, die so häufig berufene Verbindung von Theorie und Praxis ernst haft zu realisieren. Das ist natürlich bei Fächern ausgesprochen „geisteswissen schaftlicher“' Provenienz nicht immer ein fach, aber das Wort von der Verbindung zwischen Theorie und Praxis darf nie zur Phrase werden. Das Bindeglied ist hier zu meist die Besinnung auf den erzieherischen Gehalt der betreffenden Wissenschaft. In engem Zusammenhang damit steht natur gemäß die sinnvolle Auswahl des schier unerschöpflichen Wissensstoffes in unseren Lehrveranstaltungen. Wichtiger als alles andere aber, wichtiger als alles Fachliche, ja auch als alles Metho dische scheint mir die Erziehung zum rech ten Arbeitsethos. Das Bedürfnis nach Ar beit müßte eine moralische Eigenschaft des neuen, des sozialistischen, des kommunisti schen Menschen werden. Darin sind uns, wie ich glaube, die Sowjetmenschen noch er heblich voraus. Sie hier einzuholen, scheint mir ein Hauptziel, das uns gerade durch die Beschäftigung mit dem XXII. Parteitag immer deutlicher wird. Von der Sowjetwissenschalt lernen (Fortsetzung von Seite 1) folgen, daß sie jederzeit an unserer Seite stehen und uns unterstützen. Das zeigte sich' bei meiner Reise ganz konkret. Wir besitzen z. B. in der DDR große Salzlagerstätten. Ihre mineralogisch petrographische Untersuchung ist jedoch bei uns zu schwach entwickelt. In Lenin grad hat man mir sofort angeboten, daß ein Assistent unseres Instituts dort gern aufgenommen wird, um sich mit den mo dernen sowjetischen Untersuchungsmetho den und den neuesten Erkenntnissen ver traut zu machen. Die sowjetischen Wissenschaftler sind von der Richtigkeit des Weges zum Kom munismus zutiefst überzeugt, sie sind vol ler Stolz auf das, was sie getan und ge schaffen haben und dabei doch voller Be scheidenheit. Man empfindet es in der Sowjetunion ganz besonders, wie gemein die Lüge der Imperialisten ist, die Sowjet union bedrohe den Westen. Es ist mit der Lebensauffassung, dem politischen Denken und dem wissenschaftlichen Streben der Sowjetmenschen überhaupt nicht verein bar, etwa andere Länder überfallen zu wollen. Die Sowjetmenschen wollen nichts als im Frieden den Weg zum Kommunis mus beschreiten. Darum sind sie militä risch wachsam und werden jeden Aggres sor zerschmettern. „Universitätszeitung": Der Programment wurf der KPdSU und seine Erläuterung auf dem Parteitag zeigt, welch ungeheure Bedeu tung der Wissenschaft beim Aufbau des Kom munismus zukommt. Welchen Eindruck hatten Sie von der wissenschaftlichen Arbeit in der Sowjetunion auf Ihrem Fachgebiet? Prof. Dr. Neels: Ich habe in Leningrad das Institut für Halurgie und in Moskau das Institut für Kristallographie besucht. In beiden Instituten wird eine sehr inten sive Forschungsarbeit betrieben. Man hat in der Sowjetunion sehr früh z. B. die Be deutung der technischen Herstellung von Einkristallen für verschiedene industrielle Verwendungszwecke erkannt. Von der Be_ deutung, die diesem Zweig der Wissen schaft in der Sowjetunion beigemessen wird, zeugt, daß beispielsweise das Mos kauer Institut 1939 zwölf Mitarbeiter hätte, heute aber über etwa 350 verfügt. Es wurde für dieses Institut ein neuer Gebäudekom- plex gebaut, der vom ersten Laborversuch bis zur kleintechnischen Anlage alles zur Verfügung stellt. Eine große Werkstatt stellt sofort alle notwendigen Geräte selbst her. Die Herstellung von Einkristallen hat besonders in Hinblick auf die weitere Ent wicklung der modernen Technik im Kom munismus große Bedeutung. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der weiteren Ent wicklung der Elektronentechnik, der Rund funktechnik, Steuer-, Meß- und Rechen technik, der Optik usw. Ich nenne hier nur das Gebiet der Halbleiter und der Tran sistoren. An den Fortschritten im Raum flug, im Steuerungssystem der kosmischen Raketen, in der Funkverbindung sind Ein kristalle nicht unwesentlich beteiligt. Es war für uns sehr lehrreich zu erfah ren, wie die Sowjetunion die Forschung auf einem solch wichtigen Gebiet zentrali siert hat. Wir haben hier die Möglichkeit und Verpflichtung, sehr viel zu lernen. LI,,V.pmacn;, g»Universitätszeitung": Können Sie unter dem Gesichtspunkt, daß im Kommunismus alle Menschen mit größter Hingabe für die Ge sellschaft arbeiten werden, etwas über die Atmosphäre in den wissenschaftlichen Insti tutionen sagen, die Sie besuchten? Prof. Dr. Neels: Ich bin nun seit 1945 schon fünfmal in der Sowjetunion gewe sen. Man kann bei seinen Besuchen nur zu der Meinung gelangen, daß es den Men schen in der Sowjetunion unbedingt ge lingen wird, das grandiose Programm des Kommunismus zu erfüllen. Dort hat die sozialistische Entwicklung bereits andere Menschen geformt. Das ist schon der neue Mensch, der dort arbeitet. Schon das jüng ste Mitglied der Gesellschaft geht bei sei nem täglichen Tun von dem Gedanken aus, wie es damit der Gesellschaft ein Maximum an Ergebnissen geben kann. Wenn wir über- die Verwirklichung des Programms der KPdSU sprechen, dürfen wir nicht nur die großen natürlichen Hilfs quellen der Sowjetunion sehen, sondern vor allem die neuen Menschen, die den Kommunismus erreichen und die kapitali stische Welt überflügeln werden. Bei meinen letzten Vorträgen in Lenin grad und Moskau ist mir wieder eine Dis kussionsfreudigkeit und ein wissenschaft liches Interesse begegnet, wie es größer nicht denkbar ist. Da gibt es einen nach ahmenswerten wissenschaftlichen Mei nungsstreit. Er demonstriert die kritische Atomphäre des wissenschaftlichen Denkens in den sowjetischen wissenschaftlichen In stitutionen und zeugt von der kommunisti schen Gründlichkeit, mit der man an die wissenschaftliche Arbeit herangeht. Die uns. bekannten .Großtaten der sowjetischen, Wissenschaft sind der Erfolg solcher Arbeit., „Universitätszeitung": Welche unmittelbaren Anregungen gibt nach Ihrer Auffassung der XXII. Parteitag der KPdSU für alle Universi- tätsangehörigen? Prof. Dr. Neels: Weil die Sowjetunion so schnell auf dem Weg zum Kommunismus vorankommt, sich wirtschaftlich stärkt und das Bewußtsein der Menschen entwickelt, besteht auch die Perspektive der raschen Entwicklung in den anderen sozialistischen Ländern, also auch in unserer DDR. Wir haben gerade jetzt und nach dem XXII. Parteitag der KPdSU besonders alle Ursache, sehr genau zu untersuchen, auf welchen Gebieten wir unbedingt die wis senschaftlich-technische Zusammenarbeit mit der Sowjetunion verstärken müssen. Das wird vor allem noch dadurch erforder lich, daß die westdeutschen Militaristen uns in unserer wissenschaftlichen Arbeit empfindlich stören und weiter stören wol len. Ich wünsche sehr, daß sich die wissen schaftliche Verbindung zur Sowjetunion auf breiter Ebene vertieft, als Ausdruck unserer Überzeugung, daß unsere Entwick lung untrennbar mit der des sozialistischen Lagers verbunden ist. Aus diesem Grunde halte ich es für sehr notwendig und wünschenswert, daß alle Mitarbeiter der Karl-Marx-Universität die Materialien des XXII. Parteitages der KPdSU sorgfältig studieren und die Bera tungen mit großer Aufmerksamkeit ver folgen, weil sie für sich und ihre wissen schaftliche Arbeit unzweifelhaft wichtige Hinweise erhalten, die ihnen wichtige Schlußfolgerungen ermöglichen werden. Prof. Dr. Johannes Müller, Direktor der Universitätsbibliothek: Wir müssen kühner umdenken! Es ist kaum möglich, heute schon auch nur annähernd die Materialien des großen XXII. Parteitages der KPdSU zu analy sieren und auf unsere Arbeit beim Aufbau des Sozialismus in unseren Fachgebieten anzuwenden. Es gilt vielmehr, in wohlüber legten Programmen und Richtlinien die wissenschaftlichen Ergebnisse des Rechen schaftsberichtes N. S. Chruschtschows, aber auch die seiner Ausführungen zum neuen Programmentwurf der KPdSU auf unsere gegenwärtige Lage festzulegen. Die Thematik unserer eigenen Selbst bildung scheint mir bei dem ersten Stu dium der Unterlagen als klein, eng, kurz lebig und überholt zu sein, wenn man die zukunftweisenden grundsätzlichen Ausfüh rungen Chruschtschows in seinen beiden Berichten liest. Die marxistisch-leninistischen Grund gedanken der neuen Dokumente werden auch Richtschnur bei der Arbeitsverbes serung in unserer Universitätsbibliothek sein. Das wird sich zunächst beim Bestands aufbau auswirken müssen, der immer noch auf Basis eines sogenannten „Weltniveaus“ versucht wird. Sodann werden die Prak tiken der Bibliotheksbenützung zur Er schließung völlig neue Wege gehen müssen, um den Aufbau des Sozialismus schneller, besser und zweckdienlicher zu fördern. Wenn unsere Kollegen in Moskau, Lenin grad, Kiew und anderen Zentren viele der konventionellen Benutzungseinrichtungen bereits umformen und ihre Bibliotheken zu Einrichtungen ihres Volksstaates machen, d. h., die Sicherheit der Apparaturen und Bestände der Öffentlichkeit, dem Volke selbst anvertrauen, so müssen auch wir dazu kommen, alle Reste der übertriebenen, ausgeklügelten Administration, die der bürgerlichen Vergangenheit angehört, zu beseitigen. Die gegenwärtige Diskussion an Fakultäten unserer Universität zur Frage der besten Literaturbereitstellung für Stu dienlehr- und Forschungszwecke hat ge zeigt, daß wir in Kürze mit weniger Auf wand größere Erfolge erzielen werden. Das Umdenken nach der Methode der theore tischen und praktischen Grundlagen der Dokumente des XXII. Parteitages ist für alle Einrichtungen, Institute, Verwaltungen usw. von entscheidender Bedeutung. Die Universitätsbibliothek wird in allen ihren Einrichtungen, in der politischen wie staatlichen Leitung, in den Gremien der Organisationen und in den Arbeitsgemein schaften ihre Ehre einsetzen, der Karl- Marx-Universität in der Phase ihrer Ent wicklung zur sozialistischen Hochschule würdig zu sein. Sowjetische Chemiestudenten beim Praktikum Foto: Z3 Prof. Dr. H. Schaller, Direktor des Instituts für Erwachsenenbildung: Sieghafter Kommunismus Seit eh und je galten Krieg, Hunger und Unwissenheit als furchtbare, nicht auszu rottende Geißeln der Menschheit. Erst Marx gelang es mit der Theorie des histo rischen Materialismus die Gesetzmäßigkeit derartiger gesellschaftlicher Erscheinungen und ihrer Überwindung aufzuhellen. In tiefschürfenden wissenschaftlichen Unter- suchungn bewies er die Notwendigkeit des Untergangs des Kapitalismus sowie die Notwendigkeit des Kommunismus und er forschte die wirtschaftlichen, gesellschaft lich-politischen und kulturellen Maßnah men, die ergriffen werden müssen, um den Kommunismus zu erreichen. Zu welcher Vollendung der Marxismus- Leninismus die Prognose, die begründete Vorausschau entwickelt hat, zeigt der XXII. Parteitag der KPdSU. Auf den Ein sichten und praktischen Taten von Marx, Engels, Lenin, auf den schweren, letzten Endes aber erfolggekrönten Kämpfen und Erfahrungen der - internationalen Arbeiter bewegung, insbesondere der Sowjetunion, ist ein faszinierendes Programm für den Auf bau der kommunistischen Gesellschaft ge schaffen worden, das in Worten, in denen der schöpferische Kampfwille des Volkes, der Massen, aller bisher Unterdrückten glüht, theoretisch und praktisch den Weg zur Beseitigung von Krieg, Hunger, Un wissenheit zeigt und auf wissenschaftlicher Basis den Aufstieg zur klassenlosen Ge sellschaft markiert. „Der Mensch ist das höchste Wesen für den Menschen“, diese Erkenntnis des jun gen Karl Marx und Grundlage alles marxistischen Humanismus wird nun zur Generallosung des Emanzipationskampfes der Arbeiterklasse: „Alles für den Men schen, alles zum Wohle des Menschen.“ Wo es aber um den Menschen geht, da geht es auch um die Erziehung. Der Kapitalismus wird schon in der fundamentalen Umgestaltung von Wissen schaft und Technik auf den Gebieten der Kernenergie, der Chemie, der Automatisie rung, der Eroberung des Weltraumes durch seine Produktionsverhältnisse zum Hemm schuh der Produktivkräfte, deshalb kann die Schaffung der materiell - technischen Basis und des Überflusses, dieser Haupt voraussetzung für die grundlegende Ver besserung der Lage der Menschheit, nur in einer kommunistischen Gesellschaft er folgen. Ebensowenig ist der Imperialismus mit seiner Herrschaft einiger Monopole, sei nem Militarismus, seinem ideologischen Chaos, seiner Volksfremdheit und Ausweg losigkeit in der Lage, die zweite Bedingung für den Fortschritt zu einer höheren Ge sellschaftsordnung zu erfüllen: Neue Men schen zu formen. In der kommunistischen Ordnung ent spricht der höheren Qualität der Gesell schaft eine höhere Qualität der Erziehung. Schon in der Entschließung des XXL Par teitages hieß es: „Die Kommunistische Partei hat Millionen neuer Menschen, be wußter Erbauer des Kommunismus, er zogen. Das ist die hervorragendste Er rungenschaft der sozialistischen Ordnung.“ Und Chruschtschow formulierte in der Rede über das neue Programm: „Der wichtigste Bestandteil des kommunistischen Aufbaus ist die Erziehung der Menschen im Geiste des Kommunismus.“ Weltanschauungs-, Arbeits-, sittliche und allgemein-kulturelle Erziehung werden herausgearbeitet. Die Bedeutung der Er wachsenenbildung nimmt zu, schon ange sichts der Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung und der zur Verfügung stehenden Freizeit. Wir müssen die Er ziehungswissenschaft reif machen für eine wirklich dialektisch-materialistische Be handlung, um das Gesetz der erzieherischen Bewegung im Sozialismus und beim Über gang zum Kommunismus zu ergründen, um Intensität und Produktivität der Erziehung optimal zu erhöhen. Bedeutung und Kraft der Erziehung wachsen progressiv mit der Annäherung an den Kommunismus. Wesentliche Knoten- und Impulspunkte der Gestaltung des Sozialismus und des Kommunismus sind die Universitäten und Hochschulen, denn „die Wissenschaft ist zur wichtigsten Produktivkraft der Gesell schaft“ (Mikojan) geworden. So wie sich die Menschheit im Programm der KPdSU gleichsam selbst in den Griff bekommen hat, bewußt, planvoll, stolz und aktiv auf der Grundlage des Marxismus- Leninismus unter Führung des sozialisti schen Weltlagers in siegreichem Höher schreiten den vorgezeichneten Weg der nächsten 20 Jahre verwirklichen wird, so muß die Universität die Erziehungswissen schaft in den Griff bekommen, auf den Grundlagen des gleichen Menschheitspro- gramms die Formung neuer Menschen, den Ausbau der Hochschulpädagogik voran treiben. Wir danken den Genossen der KPdSU, die uns diesen großartigen Leitfaden für unsere weitere Arbeit gegeben haben. Universitätszeitung, Nr. 43, 25. 10. 1961, S. 3
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)