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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1
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- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
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Band 5.1961
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XXII. Parteitag gibt uns mächtige Impulse Was gestern noch genügte, reicht heute schon nicht mehr Einiges über die FDJ-Aktivtagung am 11. 10 wie körperliche Einsätze beim Ausbau der kommenden Diskussionen. P. Kampfprogramms zu befähigen. Ka. ÜJdrum ich jetit tonte auch, daß jetzt stärker darauf orien tiert werden muß, den Kampfauftrag auch wenn ruhig quem Denn doch denn. meint dazu: „Dann wenigstens ein Bild wirklich in allen Besonders kommt Studienleistungen Taten neben dem wichtigsten Diskussion: Erzwingen darin, daß zur Vorlesung ange- dem habe ich wenig drei Teilen zu erfüllen, es darauf an, um hohe zu kämpfen und gute Studium zu vollbringen, wirtschaftlichen alle zur Lösung die mit dem eines Friedens befähigen, dür- von ihm machen und weiß, wo anzugreifen ist, um ihm zu helfen. geworfenen Fragen, die sie für die kom menden Diskussionen in den Gruppen un bedingt brauchen. Ein Mangel bestand auch darin, daß die Kritik nicht konkret genug war, als die Leitungen eingeschätzt wur den. Hier sollten Beispiele guter und schwacher Leitungsarbeit angeführt und analysiert werden, die wirklich verdeut lichen, wie diese verantwortungsvolle Ar beit anzupacken ist. Wichtigste Feststellung der Tagung ist die richtige Forderung, die ideologischen Auseinandersetzungen in den Grundeinhei ten und Gruppen zu verstärken. Denn es geht nicht darum, formale Kampfpro gramme aufzustellen, sondern darum, daß jeder einzelne mit Herz und Kopf dahin tersteht, daß jeder lernt, die gesellschaft lichen Probleme richtig zu durchdenken. Nur so werden alle imstande sein, aktive Mitgestalter der sozialistischen Gesellschaft zu sein. Und eben darum geht es in den Von Margot Wollermann, Biologie-Chemie III/3 dienergebnisse zu erzielen. Das Referat nannte die Schwerpunkte der weiteren Unsere wirksame Hilfe beim des Friedensvertrages besteht Wenn der XXII. Parteitag der KPdSU zu seinen wichtigen Beratungen Zusammen tritt, ist es genau eine Woche her, daß mich die Genossen meiner Parteigrundorganisa- tion als Kandidaten in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands aufgenommen haben. Ich bin stolz darauf, gerade in solch einer historischen Zeit, da die Kommuni stische Partei der Sowjetunion schon den Weg zum Kommunismus weist und da ganz klar ist, daß der Sozialismus in der ganzen Welt siegen wird, zur deutschen Ar beiterpartei gekommen zu sein. Das ist für mich Verpflichtung, mich mit ganzer Kraft dafür einzusetzen, den Sieg des Sozialismus in der DDR und in ganz Deutschland zu er kämpfen. Zu dieser Schlußfolgerung bin ich nicht zuletzt durch die Auseinandersetzungen und Erlebnisse in den entscheidenden Ta gen seit dem 13. August und im Ernte einsatz gekommen. 1956 wurde ich als Arbeiterkind von der Berufsschule Bekleidung zur ABF delegiert. Hier ka.m ich zum ersten Mal in meinem Leben pktiv mit einer FDJ-Gruppe in Be rührung. Meine Gruppe wählte mich damals zum Gruppenorganisator. Diese Funktion führte ich durch, bis mich die Fakultätslei tung und die Direktion der ABF für das Studium an der ABF II in Halle vorschlug. Nachdem ich mein Abitur abgelegt hatte, bewarb ich mich an der Karl-Marx-Uni- einzelne bei unseren Diskussionen zu waren. Aber dadurch, daß sie so be- sind, fallen sie uns in den Rücken, wenn sie nicht auftreten, Tassen sie den' Gegner gewähren. Was wäre wenn die meisten bequem wären? fen wir uns nicht von unseren Erfolgen be rauschen lassen, sondern müssen sehr kri tisch an unsere weitere - Arbeit herangehen. Genauso wie Klarheit in den Köpfen Voraussetzung für die Erfolge im Ernte einsatz war, ist sie auch das einzige Mit tel, das zu hohen Studienleistungen führt. Daß unsere Studenten auf dem Lande als aktive Klassenkämpfer auftraten, ist gut und schon oft festgestellt worden. Aber die Auseinandersetzungen in den eigenen Rei hen um die Grundfragen waren nicht : immer tiefgründig und ausdauernd genug. Sie sind aber die wichtigste Vorbedingung dafür, mit der Arbeiterklasse durch dick und dünn gehen zu können und beste Stu Die Lehrerstudenten der Seminargruppe 4 des HL Studienjahres, Fachrichtung Geo graphie Germanistik, trafen sich zur FDJ- Versammlung, um ihr Kampfprogramm zu beraten. Richtig gingen sie davon aus, daß am Beispiel des KPdSU-Programms und des XXII. Parteitages wieder sehr deutlich geworden ist, daß die Arbeiterklasse am konsequentesten unser aller Interessen ver tritt. Daher ist der Standpunkt der Arbei terklasse der unsrige. Handelt unsere Gruppe danach? Äußern das alle? Was be deutet es eigentlich für uns, mit der Arbei terklasse durch dick und dünn zu.gehen? Das war eine wichtige' Frage unter den vielen Problemen, über die sich die Lehrer studenten Gedanken machten. UZ interes sierte sich dafür und notierte sich einiges aus den Diskussionen.- Zunächst Sind sich alle einig. „Das ist doch klar“, meinten Werner Braun und Bernhard Stein, „Im Landeinsatz haben wir alle am Klassenkampf teilgenommen. Mit den Genossenschaftsbauern haben wir vom Standpunkt der Arbeiterklasse aus über den 13. August oder über das West fernsehen diskutiert, ihnen bei der körper lichen Arbeit geholfen und voneinander ge lernt. Wir sind jederzeit bereit, das Buch mit dem Gewehr zu vertauschen, wenn es die Partei der Arbeiterklasse für not wendig hält. Also gehen wir doch schon mit ihr durch dick und dünn.“ , Manfred Schubert meint dazu: „Gut, wenn Aufgaben gestellt waren, halfen wir immer alle unsere Pflicht erfüllt. Aber wenn wir von uns sagen können, daß wir alle einen festen Klassenstandpunkt haben,, wie kommt es dann, daß es einige in der Gruppe gibt, die ihn bisher noch zuwenig äußerten? Warum halten sie mit ihrer Mei nung hinter dem Berg?“ Darauf meldet sich Bärbel Hahn zum Wort: „Wenn ich oft wenig sage, so liegt das daran: Ich finde nicht gleich im ersten Moment die richtigen Argumente. Wenn ich mir dann eine Antwort zurechtlege, sagt es schon ein anderer und viel besser. Mich, interessieren unsere Diskussionen im mer sehr, und ich denke, ich werde um so mehr mitreden können, je gründlicher ich studiere.“ Heiko Zentners Meinung ist: „Das ist auch das Wichtigste. Einige schweigen eben noch, weil sie zuwenig wissen von der Politik der Partei. Wir alle — und be sonders unsere Ruhigen — müssen noch in tensiver den Marxismus-Leninismus und die Beschlüsse der Partei studieren, noch gründlicher die Presse lesen, so daß die Überzeugung, der Sozialismus ist unsere eigene Sache, jedem von uns in Fleisch und Blut übergeht. Erst dann hat er einen festen Klassenstandpunkt und damit das Bedürfnis, ihn bei der Diskussion klar und offen zu vertreten.“ Die Gruppenversammlung war mit der Diskussion um die „Ruhigen“ noch nicht zu Ende. Die Freunde stritten noch über an dere Probleme, wie: Was sind unsere per sönlichen Interessen? Sie diskutierten auch Einzelheiten des Kampfprogramms. Eine wertvolle Voraussetzung für die Lösung der Aufgaben, die sich die Freunde darin gestellt haben, haben sie geschaffen. Denn sie sind sich darüber klar geworden, daß die Meinung, „es ist genug, alle Auf gaben still und fleißig zu erfüllen“, nicht richtig ist. Die erste Aufgabe besteht eben gerade darin, Klarheit in der Gruppe zu schaffen, indem jeder seine Meinung sagt. Diese kameradschaftliche Auseinanderset zung war ein Schritt weiter auf dem Wege dazu, jeden einzelnen zur Erfüllung des wir auf der Grundlage des Briefes der Ber liner Chemiestudenten den Kampf um die sozialistische Studentengruppe weiterfüh ren. „Bei Walter Ulbricht in die Lehre gehen“ bedeutet, an alle Fragen vom Standpunkt der Arbeiterklasse heran zugehen. Die Frage „Welchen Sinn hat der Abschluß eines deutschen Friedensvertra ges?“ muß ebenfalls jedem klar sein. Neben diesem konsequenten Klassenstand punkt, von dem man bei der Beantwortung dieser Frage ausgehen muß, zeichnet eine, sozialistische Studentengruppe unerschüt terliches Vertrauen zu Partei und Regie rung aus. Freundschaft und Liebe zur So wjetunion, die jetzt das grandiose Pro gramm des Kommunismus realisiert, ist ebenfalls ein Merkmal des sozialistischen Studenten. Das muß sich darin zeigen, daß wir das Programm der KPdSU studieren und damit im Zusammenhang die Pro bleme unseres täglichen Kampfes klären. Diese Parteinahme für die Politik der Arbeiterklasse kann sich nicht in Phrasen äußern, sondern nur in Taten. Wie muß also die klassenmäßige Erziehung aus sehen? Die Erfahrungen des Landeinsatzes bestätigen wieder: Hohe Anforderungen helfen am besten, die richtige Klassenposi tion zu beziehen. Jeder Student erhält da bei konkrete Aufträge, damit er in den Kampf für die Durchsetzung der Politik der Partei geführt wird; In den Diskussio nen kommt es darauf an,'daß jeder Student seine Entscheidung äußert und versteht, daß ein Zwischen-den-Fronten-Stehen nur den Kriegstreibern dient. All das sind Voraussetzungen für eine selbständige schöpferische Studienarbeit zu höchsten wissenschaftlichen Leistungen im Bewußtsein, daß wir mit der Qualität unse res Studiums die Qualität unserer morgi gen Arbeit entscheiden. So wurde die Aktivtagung durch das Re ferat richtig auf die Schwerpunkte der nächsten Arbeit orientiert. Es ist aber auch nicht zu übersehen, daß die Kreisleitung den Hinweis, den sie den Studenten gab — nämlich nicht auf den Lorbeeren auszu ruhen —, selbst mehr beherzigen sollte und angesichts der großen Aufgaben eine hö here Qualität der Führungsarbeit erringen muß. So vermißten die Delegierten mehr und tiefgründigere Argumentationen zu den auf- Gerda Hübel ergänzt: „Ich halte es für notwendig, daß unsere Schweiger" mehr heräuskommen. denn dann können wir alle mit gleicher Aktivität unser Kampfpro gramm erfüllen. Schweiger" bremsen uns nur.“ Heiko Zentner fügt ein: „Bisher ha ben wir es mit der Mentalität entschuldigt, Wir hätten längst den Bürgerkrieg.“ Häns, der sich angesprochen fühlt, ist über Heiko empört: „So ist es ja nun auch wieder nicht, daß wir gegen falsche An sichten nicht auftreten, ich setze alle meine Kräfte dafür ein, den Klassenfeind zu schlagen." Manfred Schubert sagt dazu: „Dann stellt du aber zu niedrige Anforderungen an dich. Du darfst dich nicht damit begnü gen. ' Deine Meinung hilft uns immer wei ter, sei es im Seminar, bei politischen Argu mentationen oder anderen wichtigen Auf gaben der Gruppe.“ Dann meldet sich .Burglinde Kopetzky: „Ich muß ja sagen, jemand, der nicht viel redet und gut arbeitet, ist in meinen Augen auch ein guter Student. Aber je mand, der flaches Zeug redet oder einer, der viel von Disziplin spricht und immer- auf den letzten Pfiff rannt kommt, — vor Achtung.“ Bernhard Stein kann man sich aber Universität und an Schwerpunkten. Um aber dieser großen Aufgaben, Kampf um den Abschluß Vertrages gestellt sind, zu Klassenstandpunkt und „Schweiger“ Noch angespornt vom Kampfgeist an der Erntefront, trafen sich die Aktivisten unse res FDJ-Kreisverbarides, um Bilanz über die vergangene Arbeit auf den Dörfern zu ziehen und vor allem, um das Kampfpro gramm für die nächste Studienzeit zu be raten. Die Tagung fand wenige Tage vor dem bedeutungsvollen XXII. Parteitag statt. So zeigte sie gleichsam, daß der Elan im Einsatz unser Anteil an seiner Vor bereitung war. Unsere schönen Erfolge be weisen, daß wir aus den reichen Erfahrun gen der KPdSU gelernt haben. Wir alle wollen noch stärker an ihrem Kampf teil nehmen, indem wir die jetzt an uns ge stellten hohen Aufgaben vorbildlich erfül len. Das Referat, gehalten vom Ersten Sekre tär der FDJ-Kreisleitung, Hans Poerschke, schätzte klar ein: Unsere FDJ-Organisation verfügt über hervorragende junge Sozialisten, deren Be wußtsein durch die Auseinandersetzungen über die Grundfragen unserer Zeit und durch die praktische politische Arbeit mit den Genossenschaftsbauern in den drei Wochen gereift und gefestigt ist. Noch nie hat sich so stark gezeigt, daß die Mehrheit der Studenter bereit ist, die Aufgaben der Arbeiter-und-Bauern-Macht bedingungslos zu erfüllen. Genosse Handel, der den Erntekämpfern dafür den herzlichsten Dank der UPL übermittelte, nannte die Ur sachen für die erzielten Erfolge. Sie beste hen darin, daß die Aussprache um die poli tischen Grundfragen im Kampfaufgebot der FDJ in großer Breite geführt wurde und so den Studenten klar war, wozu sie auf die Dörfer fahren. Genosse Handel be- Bauer Thiele und die „studentischen Draufgänger“ Erinnerung an heiße Herbsttage Es waren einmal zwei LPG vom Typ I. Sie konnten zusammen nicht kommen; ob wohl sie nicht wie die Königskinder durch tiefes Wasser getrennt waren. Da kamen Studenten aus Leipzig des Weges und rück ten allen falschen Auffassungen zu Leibe. Die gemeinsame Straße wurde sichtbar ... * Das Dorf, das für die drei. Wochen des Landeinsatzes unser Einsatzort wurde, heißt Sembten. Es liegt im Kreis Guben, nicht weit von der Oder-Neiße-Friedens, grenze. Wir waren 35 Studenten des 2. und 4. Studienjahres der Fakultät für Journa listik und kamen mit heißen Herzen und vorwärtsdrängender jugendlicher Un geduld. Das Schlüsselproblem im Ort war bald gefunden. Zwei LPG Typ I in einem Dorf von etwa 350 Einwohnern! Zwar hatten die Genossenschaftsbauern der LPG „Unter den Linden“ und „Neuer Weg“ am 17. Sep- tember den gemeinsamen Weg — Sozialis mus und Frieden — gewählt, aber sie gin gen ihn nicht miteinander, sondern neben einander. Unser Ziel war also klar: Bis zu unserer Abreise werden wir mit aller Kraft für den Zusammenschluß wirken. Nur wenn dem Gegeneinander und der Zwietracht im Dorf ein Ende gesetzt würde, konnten alle anderen Aufgaben im ■Dorf erfolgreich gelöst werden. * Wir alle waren begeistert von dem Pro grammentwurf des XXII. Parteitages der KPdSU, den wir noch in Leipzig intensiv studiert hatten. Hier sahen wir eine Mög lichkeit, die grandiose Zielstellung dieses Programmes durch unsere Taten verwirk lichen zu helfen. Denn uns war klar, der Zusammenschluß der beiden LPG in Semb ten bedeutet die Festigung unserer sozia- Universitätszeitung, Nr. 42, 18. 10. 61, S. 4 listischen, Gesellschaftsordnung in diesem Dorf. Doch es schien zunächst, als sollten un sere. Ziele in weite Ferne rücken. Eine schlecht vorbereitete Argumentation über das Verteidigungsgesetz, die nicht vom Klassenstandpunkt der Arbeiterklasse aus vorbereitet und gehalten wurde, schleppte eine Kette, von Auseinandersetzungen in unsere Einsatzgruppe, die zunächst nicht zur Klärung notwendiger Fragen beitru gen. Unsicherheit in der ganzen Gruppe, keine eindeutige Zielstellung, wie die poli tische Arbeit weitergeführt werden soll, waren das Ergebnis, Dann aber packte jeder Freund seine Unklarheiten auf den Tisch. In dem Maße, wie wir uns darüber auseinandersetzten, wuchs die ganze .Gruppe und stärkte sich für die politische Arbeit im Dorf. * Zielstrebig und beharrlich bereiteten wir unseren Stürm auf die Festung vor. Und diese Festung hieß; LPG „Unter den Lin den“, In ihr hatten sich im sozialistischen Frühling 1960 die Bauern mit der größten Hektarfläche zusammengeschlossen, um dem Sozialismus aus dem Wege zu gehen. Dais scheint paradox. Aber die Genossen schaftsbauern dieser LPG Waren nur dem Namen nach welche: Sie bewirtschafteten die Felder noch einzelbäuerlich. Sie dach ten mehr an sich selbst als an die Gemein schaft und die Zukunft ihres Dorfes, das seine Perspektive in einer einheitlichen sozialistischen Entwicklung: hat. Voller Elan stürzten sich unsere Freunde in. die Auseinandersetzung mit ihnen. Abend für Abend wurde ihnen erklärt, wie eng der. Zusammenschluß der, beiden LPG mit dem . Abschluß des Friedensvertrages noch, in diesem Jahr und damit der Sicherung des Sieges des Sozialismusin der DDR zusam ¬ menhängt. Aus dem Programmentwurf der KPdSU schöpften sie die Begeisterung, den Sembtenern die Perspektive ihres Dorfes im Sozialismus plastisch zu machen. * Wir. fuhren unsere stärksten Geschütze auf. Jeder Freund konnte seinen eigenen Klassenstandpunkt und die Kraft seiner Argumente — unserer Argumente — in die sen Auseinandersetzungen überprüfen. Wohl jeder nahm sich vor, an die Fakultät zurückgekehrt, mit noch größerer Intensi tät die Grundfragen unserer Entwicklung zu studieren, um aufs beste für solche klä renden Diskussionen gerüstet zu sein. Genossenschaftsbauer Thiele, Vorstands mitglied von „Unter den Linden“, und wie es schien, stärkster Eckpfeiler der sich gegen den Zusammenschluß sperrenden Kräfte, warf uns vor, wir seien zu „drauf gängerisch“. Ihn ärgerte auch, daß wir in der konstituierenden Gemeindevertretersitzung nach den Wahten unser Programm offen dargelegt und dort die Tagesordnung durch den Punkt „Zusammenschluß der beiden LPG“ ergänzt hatten. Gerade unser of fensives Auftreten verschaffte uns jedoch die Zustimmung und die Sympathie der Mehrheit des Dorfes. Schließlich erkannte auch Bauer Thiele an, daß wir nicht gegen ihn, sondern für ihn „draufgängerisch“ waren. Es gelang uns, eine Atmosphäre im Dorf zu schaffen, die durch die Auseinanderset zung aller Gemeindemitglieder über den Zusammenschluß charakterisiert wurde. Neben unserer mündlichen Agitation hal fen uns dabei eigens für den Zusammen schluß gestaltete Dorfwandzeitungen und ein offener Brief an die Vorsitzenden der beiden LPG in der „Lausitzer Rundschau“. Zu einem wahren Begeisterungssturm kam es bei uns, als einige Freunde mit der Nachricht vom abendlichen Agitationsein satz zurückkamen, die Vorsitzenden beider Genossenschaften würden gemeinsam den offenen Brief mit einer positiven Stellung nahme beantworten. An und für sich arbeiteten wir tagsüber auf dem Volksgut. In einem freiwilligen Ernteeinsatz bei beiden LPG gewannen wir die Mitglieder beider Genossenschaften für eine gemeinsame Vollversammlung, in der der Zusammenschluß beschlossen werden sollte. Die Genossenschaftsbauern rechne ten es uns hoch an, daß jeder unserer Freunde genauso arbeitete wie er disku tierte. Mit ehrlicher Bewunderung erklär ten sie: „Man müßte eigentlich annehmen, daß ihr nach der anstrengenden Arbeit tagsüber auf dem Feld abends ins Bett fallt. Ihr aber werdet nicht müde, dann noch mit der Bevölkerung zu sprechen.“ Am 5. Oktober, zwei Tage vor unserer Abreise, war der Sieg errungen. In einer gemeinsamen Vollversammlung beschlos sen beide LPG, ab 1. Januar 1962 gemein sam den Weg des Sozialismus zu gehen und bildeten ein Vorbereitungskomitee, das alle notwendigen Fragen regeln wird. Den Elan und den Schwung dieses Ein satzes wollen wir jetzt in die Hörsäle tra gen, das haben wir uns fest vorgenommen. Die Erfahrungen des Landeinsatzes wer den uns dabei helfen. Nur durch ständige Auseinandersetzungen, durch hohe Anfor derungen, die wir an jeden einzelnen Stu denten stellen, durch die Vertiefung unse res politischen Wissens, durch besseres Studieren der Beschlüsse von Partei und Regierung, besonders der Materialien des XXII. Parteitages, werden wir ein Kol lektiv von Kämpfern für den Sozialismus. In diesem Sinne haben wir uns schon in Sembten ein Kampfprogramm für die Ar beit hier in Leipzig gegeben. Kosche/Rieck versität. Ich wurde immatrikuliert und stu diere jetzt im dritten Studienjahr Biologie und Chemie. Im zweiten Studienjahr schenkte mir die Seminargruppe das Vertrauen und wählte mich zum Gruppensekretär. Zusammen mit den aktivsten Freunden gelang es mir, die Gruppe aus ihrer Trägheit herauszureißen. Besonders im Ernteeinsatz zeigte sich, daß man sich auf unsere Gruppe verlassen kann. • Für die Zeit des Einsatzes stellten wir uns einen Kampfplan auf, dessen Punkte wir auch erfüllten. Ich half mit, die Fernsehbesitzer zu über zeugen, ihre Antennen in Richtung Sozia lismus zu stellen. Wir erreichten, daß sich unsere LPG dem Zickhusener Aufruf an schloß und diskutierten über die Arbeits moral. Bei jeder Diskussion, zum Beispiel über den Friedensvertrag und das Verteidigu'ngs- gesetz sowie bei Auseinandersetzungen mit unseren Freunden zeigte es sich, daß wir unser Bewußtsein gefestigt haben und vor allem ein Kollektiv geworden sind. Unsere größte Freude war dann, daß wir als Sieger im Wettbewerb hervorgingen. Um unseren Kampfelan nicht wieder ein schlafen zu lassen, haben wir uns für das Studienjahr einen Kampfplan aufgestellt. Wir haben uns das große Ziel gesetzt. ..So zialistische Studentengruppe“ zu werden. Meine ganze bisherige Studienzeit, und vor allem der Ernteeinsatz, haben mir in meiner Entwicklung geholfen. Die Maßnah men vom 13. August 1961 haben mir auch noch einmal bestätigt, daß die Partei der Arbeiterklasse die führende ist. Um noch aktiver bei der Verwirklichung unserer großen Aufgaben mitzuhelfen, bat ich ge rade jetzt um Aufnahme als Kandidatin der SED. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nummer 65 de» Rates des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchent- lieh. - Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1 Ritterstraße 26. Fernruf 77 71: Sekretariat Appa rat 264. Bankkento 513 808 bei der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig - Druck LVZ-Druckerer „Hermann Duncker“ Hl 18 138 Leipzig C.2 Peterssteinweg 19. - Bestellungen nimmt tede Postamt entgegen.
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