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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
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- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 21. Dezember 1
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Band
Band 5.1961
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Geburtstag der Siegeszuversicht 12. Jahrestag der DDR im Zeichen der Aktivität der Universitätsangehörigen für den Friedensvertrag Der 12. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik wurde auch von den Angehörigen der Karl-Marx-Universität vol ler Freude über die erreichten Erfolge und in der entschlossenen Zuversicht, daß der Friedensvertrag noch in diesem Jahr abge schlossen und den Plänen der westdeutschen Militaristen und Imperialisten ein Riegel vorgeschoben wird, begangen. In den festlich geschmückten Fakultäten, Instituten und Kli niken unserer Universität fanden am Vorabend des Staatsfeier tages Feierstunden statt, in denen verdienstvolle Universitätsange hörige mit wertvollen Prämien ausgezeichnet wurden. Die vor bildlichen Taten unserer Studenten und zahlreichen Verpflichtun gen im Produktionsaufgebot waren unser Geburtstagsgeschenk. Instituts, Genosse Paul Leonhardt, erläu terte die Friedenspolitik unseres Arbei ter-und-Bauern-Staates. Beifall spendeten unsere ausländischen Freunde der prägnanten Interpretation der Außenpolitik unserer Regierung, die nicht von imperialistischen Eroberungen und kolonialer Unterdrückung, sondern von den Prinzipien der friedlichen Koexi stenz und des proletarischen Internationa lismus ausgeht, deren Hauptinhalt die Sicherung des Friedens und die Unter stützung der nationalen Befreiungsbewe gung in immer noch abhängigen unter drückten Ländern ist. Bereits am Vormittag des 6. Oktobers stand fest, daß sich am Ernteeinsatz auf den Feldern der Paten-LPG des Herder- Instituts am Sonntag, dem 8. Oktober, etwa 200 ausländische Studierende und Dozenten beteiligen würden. „Das soll ein Beitrag von uns sein, im Kampf unserer zweiten Heimat, der Deutschen Demokra tischen Republik, die mit Recht 16 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg einen Frie densvertrag fordert“, sagte einer- der aus ländischen Freunde. Die Studenten unserer Karl-Marx-Uni versität hatten mit ihrem beispielhaften Einsatz in der sozialistischen Landwirt schaft bei der Verwirklichung des Zick husener Produktionsaufgebotes entschei dend mitgeholfen, zum Jahrestag der Republik unsere Friedensernte zu bergen und gute politische Voraussetzungen für den weiteren Aufschwung in den Dörfern zu schaffen. Mit herzlichen Worten der Anerkennung und des Dankes waren vor dem Staatsfeiertag unsere Studenten in den Dörfern von den Genossenschafts bauern verabschiedet worden. Im Bezirk Frankfurt (Oder) waren zahlreiche Stu- dentengruppen noch bis zum 7. Oktober in den Dörfern geblieben. 17 Gruppen, die im Kreis Strausberg eingesetzt waren, beteiligten sich an den Festsitzungen der Gemeindevertretungen. In Leipzig beteiligten sich Tausende von Universitätsangehörigen, darunter viele namhafte Wissenschaftler, an der großen Kundgebung der 200 000. Entschlossen stimmten sie der Mani festation der Kundgebung zu, in der es heißt: „Wir stehen fest und entschlossen zu unserem Arbeiter-und-Bauern-Staat. Wir tun alles, um die Deutsche Demokra tische Republik ökonomisch, politisch und militärisch zu festigen.“ Staat des Humanismus Der indische Student Chandragupta Agra wal, der gegenwärtig an unserem Herder- Institut studiert, hat der FDJ-Kreisleitung der Karl-Marx-Universität einen Glück wunsch zum 12. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik gesandt, in dem es heißt: „Noch heute klingen die Ausführungen des liebenswürdigen Volkskammerpräsi denten Dr. Johannes Dieckmann, auf einem Empfang des India International Club in Kalkutta, in meinem Ohr, daß in der Deutschen Demokratischen Republik junge Menschen aller Sprachen und aller Konti nente an den Hochschulinstituten studie ren. Ich war begeistert, und mein Wunsch stand in diesem Augenblick fest: auch in der DDR zu studieren. In Ihre Republik wollte ich schon immer einmal, weil dieses Land ein junger und neuer Staat mit, den Ideen des Humanis mus und Sozialismus ist. Seine Fortschritte und seine Erfolge haben bei uns in Indien einen guten Ruf, und daher genießt Ihre Republik auch ein großes Ansehen. Ich bin glücklich, hier in der Deutschen Demokratischen Republik Chemie zu er lernen, um nach erfolgreichem Examen mit dem in der DDR gewonnenen Wissen am Aufbau der Chemieindustrie meiner Heimat mitwirken zu können.“ Berichtigung In unserer Ausgabe vom 26. 9.1961 muß die Überschrift der wissenschaftlichen Beilage richtig heißen: „Prof. Dr. phil. Adolf Zade — Sein Leben und Wirken am Institut für Pflan zenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Leipzig“. Die Feierstunde an der Veterinärmedizi nischen Fakultät stand ganz im Zeichen der deutsch-sowjetischen Freundschaft. Mit bunten Herbstblumen und herzlichen Worten begrüßte der Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Neundorf, den an der Feier teil- nehmenden Gast, Prof. Kamaljan, Rektor der Veterinärmedizinischen Hochschule Jerewan, Direktor des Instituts für Bio chemie und Deputierten des Obersten Sowjets der UdSSR. Prof. Dr. Neundorf betonte, daß der Besuch gerade zum Jah restag der Deutschen Demokratischen Republik ein schönes Zeichen der deutsch-sowjetischen Freundschaft sei und Ausdruck für die enge Verbundenheit der Wissenschaftler des sowjetischen und des deutschen Volkes. In der Festansprache des Parteisekre tärs der Fakultät, Genossen Harri Heyne, klang das wider, was wohl am diesjähri gen Geburtstag unserer sozialistischen Heimat die meisten Menschen bewegt: der Stolz auf das Geschaffene — wobei auch die guten Leistungen der Studenten im Ernteeinsatz lobed erwähnt wurden —, die Genugtuung über die Stärke und Blüte unserer Republik und die Gewißheit, daß der Friede entgegen den Absichten der Militaristen und Kriegstreiber erhal ten bleibt. Hohe Leistungen jedes einzel nen in seiner Arbeit sind die besten Garantien für die Erhaltung des Friedens. Mit der eindrucksvollen Feierstunde in der Universitäts-Hautklinik wurde zu- gleich der renovierte Hörsaal der Kli nik wiedereröffnet. Dr. Fischer, der die Festrede hielt, kennzeichnete eindring lich die Gefährlichkeit der westdeutschen Militaristen. „Unsere Maßnahmen vom 13. August sind Ausdruck unserer Stärke und sind Vorsorge“, sagte er. Prof. Dr. Dr. Gertler, Direktor der Hautklinik, appel lierte an seine Mitarbeiter, alle Kräfte im Produktionsaufgebot für den Friedensver trag einzusetzen. „Mit den Schlägen vom 13. August und vom 17. September haben wir die Pläne der Militaristen, einen Bru derkrieg zu beginnen, zerschlagen“, sagte er. „Im Vertrauen zur deutschen Arbeiter klasse und zur Politik der Partei wollen wir den Friedensvertrag vorbereiten hel fen“, rief er abschließend aus. Auch in den anderen Fakultäten und Kliniken sprachen verdienstvolle Wissen schaftler über die Notwendigkeit des Ab schlusses eines Friedensvertrages und der weiteren Festigung der DDR durch unser Produktionsaufgebot und unsere Verteidi gungsmaßnahmen. Prof. Dr. Emmerich, Direktor der Medi zinischen Klinik, betonte, daß das Datum 13. August 1961 Beginn für viel Neues, einen Weg nach vorwärts bedeute, der uns Verpflichtungen bei der weiteren Entwick lung unseres Staates auferlegt. „Wenn wir erwarten, daß der Friedensvertrag kommt, dann wird uns unsere Arbeit am besten belohnt sein, die wir tagtäglich vollbrin gen“, erklärte er. Prof. Dr. Aresin, Direktor der Universi täts-Frauenklinik, hob besonders die Dringlichkeit hervor, unseren Staat auf allen' Gebieten störfrei zu machen. Gemeinsam mit uns feierten auch die Studenten aus über 60 Nationen, die am Herder-Institut studieren, den 12. Jahres tag der Gründung der DDR. Für unsere ausländischen Freunde gestaltete sich die Feierstunde in den Eutritzscher Lichtspie len zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Der stellvertretende Direktor des Herder- Wissenschaftliche Hilfe zur Verbesserung des Russischunterrichts Wie in der UZ bereits gemeldet, veran staltete das Slawische Institut und das In stitut für Sprachwissenschaft der Karl- Marx-Universität am 29. und 30. Septem ber 1961 eine wissenschaftliche Konferenz über „Moderne Wege der Darstellung der russischen Grammatik“. 126 Wissenschaftler und Lehrer; dar unter die Professoren R. Fischer, G. F. Meier (die Veranstalter), H. H. Bielfeldt, H. Hermenau und E. Seidel, hatten sich zusammengefunden, um über Maßnahmen und Wege zur Überwindung der noch be stehenden Kluft zwischen Sprachwissen- schaft und Schulgrammatik zu beraten. Als Vertreter des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen waren Dr. E. Schankweiler und Frau Dr. G. Freitag er schienen. Ihr besonderes Gepräge erhielt die Tagung dadurch, daß mehr als die Hälfte der Teilnehmer Lehrer und Angehö rige von Pädagogischen Instituten waren. Prof. Dr. R. Fischer. Direktor des Sla wischen Instituts der Karl-Marx-Universi tät, wies in seiner Eröffnungsansprache darauf hin, daß unter dem Eindruck der Erfolge der Sowjetunion auch in den west- lichen Ländern Bemühungen im Gange sind, das Studium der russischen Sprache zu popularisieren und die dazu notwendi gen Lehrbücher zu schaffen. „Uns in der Deutschen Demokratischen Republik“, sagte er, „geht es noch um anderes und um mehr: Um ein Sprachstudium im Dienste der bewußten Völkerfreundschaft und um eine Sprach- und Grammatikdarstellung über die Bestrebungen einzelner hinaus zu einem kollektiven Werke, an dem sich die sozialistische Gemeinschaftsarbeit bewäh ren soll, und das selbst wieder der sozia listischen Gesellschaft dient.“ Auf der Tagesordnung standen Vorträge von Prof. Dr. H. H. Bielfeldt (Berlin) über „Russische Schulgrammatik und Sprach wissenschaft“, Dozent Dr. R. Ruzicka, PUBLIKATIONEN von Angehörigen der Karl-Marx-Universität Leipzig, über „Einfachheit und Wissen schaftlichkeit in der Darstellung der rus sischen Grammatik“, Prof. Dr, E. Seidel. Berlin, über „Probleme des Verbalaspekts in Lehre und Forschung“, und Prof. Dr. G. F. Meier, Berlin und Leipzig, über „Pro bleme der angewandten Sprachwissen schaft“. Die Vorträge von Prof. Bielfeldt, Dr. Ruzicka und Prof. Seidel waren dar auf gerichtet, die Schulgrammatik durch Erkenntnisse der modernen Sprachwissen schaft zu verbessern und zu befruchten. Das Referat von Prof. Meier gab vor allem den anwesenden Lehrern einen Überblick über den Stand der modernen Sprachwissenschaft. Es behandelte Fragen der Automatisierung des Übersetzungspro zesses sowie der Anwendung mathemati scher und statistischer Methoden in der sprachwissenschaftlichen Analyse und ging näher auf die Problematik der Definition grundlegender sprachlicher Einheiten ein. In der Diskussion, die sich an die Vor träge anschloß, kam es zu einem lebhaften Meinungsaustausch, der viele wertvolle Ge sichtspunkte für die weitere Zusammen arbeit zwischen Wissenschaftlern und SChulpraktikern brachte. Prof. Hermenau, der bekannte Verfasser von Russischlehr büchern, gab einige wichtige Hinweise für die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Universität und Schule: 1. Einbeziehung der Schule in die For schungsarbeit der sprachwissenschaftlichen Institute durch entsprechende Themenstel lung bei Staatsexamensarbeiten und Dis sertationen. 2. Stärkere Publizierung von sprachwis senschaftlichen Beiträgen in populärer, nicht fachgebundener Sprache. 3. Mitwirken der Wissenschaftler bei der Schaffung einer russischen Grammatik für Schüler. 4. Verfassen einer vergleichenden Gram matik der deutschen und russischen Sprache vom Standpunkt des Deutschen. Besonders erfreulich war, daß im Laufe der Diskussion eine große Anzahl von Leh rern und auch Vertreter der pädagogischen Institute das Wort ergriffen und Anregun gen für die weitere Zusammenarbeit gaben. Als Geburtstagsgeschenk zum 12. Jahrestag der Republik haben auch die Kollegen des Physiologisch-Chemischen Instituts wertvolle Verpflichtungen im Produktionsaufgebot über nommen. Unser Bild zeigt die Kolleginnen Dr. Lorenz, Keller und Thön, die an der Her stellung der wichtigen Verbindung Carnitin mitarbeiten. Foto: HFBS Internationale Tagung über Sozialneuropsychiatrie Die Medizinisch-wissenschaftliche Gesell schaft für Psychiatrie und Neurologie Leip zig führte am 2. und 3. Oktober 1961 im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik eine Tagung mit dem Rahmenthema „Sozial- neuropsychiatrie" unter Leitung von Prof. Dr. Müller-Hegemann durch. Unter den rund 200 Teilnehmern befanden sich Gäste aus der CSSR, Frankreich, Norwegen, Österreich und Westdeutschland, die zum Teil mit eigenen Referaten hervortraten. Im einleitenden Referat wies Müller- Hegemann darauf hin, daß systematische Untersuchungen über die Korrelation von sozialen Faktoren und Störungen des Ner vensystems in Deutschland bisher kaum durchgeführt worden sind. Es folgte eine Erörterung methodischer Probleme und eine Auseinandersetzung mit der ameri- kanischen Sozialpsychiatrie. Diese ist durch den sehr nachteiligen Einfluß auf die So zialpsychiatrie gekennzeichnet. Das Ergeb nis ist u. a. eine „Mikrosoziologie“, der gemäß die Zuordnung der Menschen in kleinen Gruppen (in Familien, am Arbeits platz, im Wohnbereich usw.) und die Ge fühle, Bestrebungen und Triebe jener Menschen bestimmend für die Entwick lung der gesamten Gesellschaft sein sollen. Es wurde betont, daß an der dominieren den Rolle der sozialen Klassen und der Nationen nicht zu zweifeln ist, daß in dessen den kleineren Gruppierungen eine erhebliche Bedeutung unter den Gesichts punkten der Prophylaxe, der Therapie und der Rehabilitation zukommt. Von wichtigen Ereignissen der sozialpsychia trischen Forschung wurde mitgeteilt, daß eine eindeutige Zunahme von Geistes krankheiten im Verlauf der Industrialisie rung in keinem Lande beobachtet worden ist. Schließlich wurde hervorgehoben, daß bei den weiteren Untersuchungen nicht nur die störenden, sondern auch die förderlichen Faktoren niemals losgelöst von den Gehirnfunktionen betrachtet werden dürfen. Wir sprechen aus diesem Grunde von „Sozialneuropsychiatrie“. Viel Interesse fand das Referat von Veil und Bloch, Paris, über die Tätigkeit einer Gruppe von Psychiatern, Psychologen und Arbeitsberatern, die mit Erfolg seit Jah ren bemüht ist, Personen mit Störungen des Nervensystems einem passenden Ar beitsprozeß zuzuführen. — Frau Klim- kov-Deutschov, Prag, berichtete über i die Doppelbelastung der Frau im Beruf und Haushalt. Es wurde deutlich, daß da bei gelegentlich eine echte Überbelastung des Nervensystems zustande kommen kann. Weise, Leipzig, berichtete über Unter suchungen von Kindern berufstätiger Mütter. Es zeigte sich, daß Störungen des Nervensystems bei diesen Kindern nicht wesentlich häufiger als bei Müttern ohne Berufstätigkeit auftreten und daß vor allem die Zerrüttung oder die Auflösung der Ehe zu erheblichen Störungen bei den betroffenen Kindern führen kann. Es kam zum Vorschein, daß die Berufstätig keit der Mütter nicht selten ein förder licher Faktor für die Erziehung der Kin der ist, vorausgesetzt, daß Hilfseinrich tungen wie Kindergärten und Horte, eine gute Arbeit leisten. Aufschlußreich waren Reihenunter suchungen über die Häufigkeit von All tagsbeschwerden, die Funke, Leipzig, durchgeführt hatte. Er (berichtete, daß auch praktisch gesunde Personen häufig Alltagsbeschwerden angeben. Es ist offen bar falsch, von dem Vorhandensein ge legentlicher Kopfschmerzen, Schlafstörun gen usw. auf das Bestehen einer Krank heit oder Neurose zu schließen. Barthel, Müller-Hegemann und Schwarz, Leipzig, hatten Reihenuntersuchungen von schwerhörigen Personen im Stadtbereich Leipzig durchgeführt. Es handelt sich um die größte Untersuchung dieser Art im internationalen Maßstab, die zeigt, daß bei schwerhörigen Personen Störungen des Nervensystems zwar häufiger auftreten als in der Durchschnittsbevölkerung, daß aber in großer Zahl jene Personen psy chisch intakt ihren Lebensaufgaben ge recht werden und daß es falsch ist, von einer generellen Mißtrauenshaltung oder gar von einem „Verlust der Innerlichkeit“ (Lersch) bei Schwerhörigen zu sprechen. Dalgard, Oslo, berichtete über sozial psychiatrische Untersuchungen bei Bevöl- kerungsgruppen mit höherer Schulbildung und bei verwahrlosten Kindern. Von praktischer Bedeutung sind die Un tersuchungen bei Studenten von Holm; Leipzig. Obgleich sie noch nicht zum Ab schluß gelangt sind, haben sie doch schon gezeigt, daß von einer generellen Gefähr dung des Nervensystems durch Studium und ähnliche Anforderungen nicht ge sprochen werden kann. ■ > Müller-Hegemann und Illgen berich teten über Reihenuntersuchungen bei Verfolgten des Naziregimes. Sie erstrek- ken sich bisher auf rund 100 Personen, die extrem schweren Haftbedingungen (län gere Einzelhaft, häufige Mißhandlungen usw.) ausgesetzt waren. Die Unter suchungsergebnisse zeigen, welche große Rolle der aktive Widerstandskampf auch in gesundheitlicher Hinsicht zu spielen vermochte. Von erheblicher Bedeutung sind die Er fahrungen von Kohler, Leipzig, in bezug auf Neurosen in der zweiten Lebenshälfte. Sie konnte diese Erscheinungen besonders bei Frauen feststellen, die in eine par tielle Isolierung (in beruflicher, familiärer und anderer Hinsicht) gelangt waren. Die Referate und Diskussionen der Ta gung haben vor allem gezeigt, welch große Möglichkeiten der Gesundung und Gesunderhaltung für die Funktionen des Nervensystems bestehen, wenn es gelingt, die betreffenden Personen einer ange paßten beruflichen oder nebenberuflichen Tätigkeit zuzuführen und in mannigfal tige zwischenmenschliche Beziehungen ein zuordnen, wofür die Lebensverhältnisse des Sozialismus die besten Voraussetzun gen bieten. Prof. Dr. Müller-Hegemann, Direktor der Neurologisch- Psychiatrischen Klinik Dr. Günter Claus / Dr. Hans H i e b s c h : Kinderpsychologie. Unter Mit arbeit von Dr. Hans Böttcher. Dritte, unveränderte Auflage. Volk und Wissen, Volkseigener Verlag, Berlin 1961, 419 S., 9 DM. Aragon: Die Karwoche. Roman. Über setzt und mit einem Nachwort versehen von Prof. Dr. Hans Mayer, Verlag Volk und Welt. Berlin 1961, 685 S.. 12.20 DM. Prof. Dr. Walter Beier’ Fr. Erich Dör ner: Probleme der Raumflugmedizin. Mit 19 Abbildungen und 19 Tabellen. VEB Georg Thieme, Leipzig 1961, 124 S., 15.10 DM. VERTEIDIGUNGEN 5. Oktober 1961: Fräulein A. Mai, Thema: „Die Aufgaben der soziali stischen Industrialisierung im Rahmen der sozialistischen internationalen Ar beitsteilung, im Zusammenhang mit einigen Fragen der Entwicklung des Außenhandels zwischen den Ländern des Rates für gegenseitige Wirtschafts hilfe“, Wirtschaftswissenschaftliche Fa kultät. 10. Oktober 1961: Herr Dipl. Phys. Karlheinz Ulbricht, Piesteritz, Thema:.,Die optischen Eigenschaften von Polymethacrylat in Abhängigkeit von Temperatur und Esterreinheit“, Physika lisches Institut und Theoretisch-Physi kalisches Institut. Universitätszeitung, Nr. 41, 11. 10. 1961, S. 2 Gegen die Grundtorheit unserer Epoche Institut für Marxismus-Leninismus bereitet wissenschaftliche Konferenz gegen den Antikommunismus vor Die letzten Wochen haben eindeutig be wiesen: Je stärker die DDR — desto siche rer der Frieden in Deutschland. Jede gute Tat für unsere Republik ist in doppelter Hinsicht von Bedeutung: Sie dient dem Aufbau des Sozialismus und ist in gleicher Weise ein Schlag gegen die westdeutschen Militaristen. Ausgehend von diesen Gedanken voll bringen die Werktätigen im Produktions aufgebot für den Abschluß eines Friedens vertrages große Leistungen. Auch die An gehörigen unserer Universität stehen hier bei nicht abseits. Voraussetzung, um diese große Aufgaben stellung zu erfüllen, ist die ideologische Klarheit aller Angehörigen der Universi tät, denn nur ein klarer Kopf schafft große Taten für den Sozialismus und schlägt den Militarismus. Unter diesem großen Aspekt ist deshalb die Konferenz des Insti tuts für Marxismus-Leninismus zu sehen, die am 31. 10. und am 1. 11. 1961 statt findet. Das Thema dieser wissenschaftlichen Tagung lautet: „Der Antikommunismus — Ausdruck der tiefen geistigen Krise und des äußersten Verfalls der bürgerlichen Ideologie.“ Mit dieser brennend aktuellen Proble matik will das Institut in die ideologischen Auseinandersetzungen an der Universität eingreifen und mithelfen, Klarheit in den Köpfen zu schaffen. Der Antikommunis mus ist in der Gegenwart die wichtigste ideologische Waffe der reaktionären, kriegs lüsternen imperialistischen Kreise. Er ist die ideologische Basis der psycho logischen Kriegführung und damit ein Werkzeug in den Händen der Militaristen zur Vorbereitung des dritten Weltkrieges. Damit ist der Antikommunismus der Gegenwart nicht nur eine Grundtorheit, wie Thomas Mann betonte, sondern, wie Walter Ulbricht auf dem 11. Plenum aus führte, darüber hinausgehend ein Verbre chen an der Menschheit. Von dieser Erkenntnis her kamen die Vertreter der kommunistischen und Arbei terparteien auf der Moskauer Beratung zu einer sehr wichtigen Schlußfolgerung, in dem sie feststellten: „Will man die Inter essen der Werktätigen erfolgreich vertre ten, den Frieden erhalten und die sozialistischen Ideale der Arbeiterklasse verwirklichen, so muß man den Anti kommunismus entschieden bekämpfen, diese vergiftete Waffe, deren sich die Bour geoisie bedient, um die Massen dem Sozia lismus fernzuhalten!“ Es wird ein Hauptanliegen der Konfe renz sein, besonders den westdeutschen Antikommunismus zu entlarven. Dabei gilt es zu beweisen, daß die antikommunisti schen Hetzparolen das deutsche Volk immer ins Unglück geführt haben und der Kriegsvorbereitung dienten, und daß die Jünger des Antikommunismus Feinde der Demokratie, der Wahrheit und des Huma nismus sind, sowohl in der Vergan genheit als auch in der Gegenwart. Aus der Darstellung des Kampfes der Arbeiter klasse, insbesondere der marxistisch-lenini stischen Partei, gegen den Antikommunis mus muß dagegen klar werden, daß die Vertreter der Arbeiterklasse aus diesem Ringen siegreich hervorgegangen sind. Mit dieser Auseinandersetzung sollen den Vertretern der Gesellschaftswissen schaftlichen Institute und darüber hinaus allen Angehörigen der Universität Argu mente im Kampf gegen den Antikommu nismus auf ihrem Fachgebiet in die Hand gegeben werden. Die Konferenz wird damit nicht zuletzt eine wichtige Hilfe bei der klassenmäßigen Erziehung der Studenten, bei der weiteren Fortführung der ideologischen Offensive an unserer Universität sein. Eine große Zielstellung, die nur zu ver wirklichen ist. wenn eine breite Beteili gung aller gesellschaftswissenschaftlichen Fachdisziplinen erfolgt, d. h.: wenn alle gesellschaftswissenschaftlichen Institutio nen mit Diskussionsbeiträgen auf der Konferenz auftreten. Feste Zusagen liegen dafür schon vor von Prof. Dr. Eichler, Prof. Dr. Gentzen, Dozent Dr. Seifert, Dr. Seidel, Dr. Willmann u. a. Darüber hinaus würden wir Vorschlägen, daß die Journalisten, die Juristen, die Germanisten, die Slawisten, die Psycholo gen und die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät mit Diskussionsbeiträgen die Konferenz bereichern. Das Referat wurde von einem Kollektiv des Instituts für Marxismus-Leninismus unter Leitung Prof. Dr. Hans Beyer er arbeitet. Es beschäftigt sich mit dem Anti kommunismus in Deutschland und besteht aus zwei Hauptteilen: 1. Fragen der Ge schichte des Antikommunismus; 2. Die hauptsächlichen Äußerungen des Anti- kommunismus gegenwärtig in West deutschland. In letzterem Abschnitt, der den größten Raum des Referats einnimmt, soll behandelt werden, wie der Antikom munismus, dieses gefährliche Gift, heute die Grundlage der gesamten bürgerlichen Ideologie in Westdeutschland ist und alle Sphären des gesellschaftlichen Lebens durchdringt. Da eine große Fülle von Ma terial vorliegt, haben sich die Verfasser entschlossen, sich auf bestimmte Schwer punkte, die von besonderer Aktualität sind, zu konzentrieren. Die brennende Aktualität des Stoffes ist ein besonderer Grund, daß alle Gesell schaftswissenschaftler mit Diskussionsbei trägen auftreten. Ursula Ueberschär
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