Form der Blattrandzähnchen beruhte. Ihre Zahl und Höhe waren im Vergleich zu nicht gezüchtetem Knaulgras geringer. Fer ner fehlten an den Zähnchen die im Rah men der Verdauung besonders gefährlichen Widerhaken. Weiterhin beschäftigte sich Christoph mit Untersuchungen an Rot klee (Trifolium pratense L.) und Luzerne (Medicago sativa L. = Medicago varia Martyn). Hierzu fanden verschiedene säch sische Rotkleeherkünfte, die Zuchtsorten „Lembkes Rotklee“ und der ZADEsche „Thüringer Rotklee“, ferner 13 von ZADE aus der Thüringischen Landluzerne ausge lesene Zuchtstämme Verwendung. Es ge lang bei diesen Pflanzenarten ebenfalls zu zeigen, welche Auslesemomente für die Züchtung auf Nährstoffgehalt in Frage kommen. In der Versuchswirtschaft Leip zig-Probstheida gelang es Christoph, die ersten Mutationen von Glatthafer mit festem Kornsitz zu finden. Der heutige „Motterwitzer Glatthafer“ (Saatzuchtleiter Arndt Günther) geht in seinem Ur sprung auf die Probstheidaer Zuchtstämme zurück. Die Leipziger Futterpflanzenzüch tung erwarb sich bald einen ausgezeichne ten Ruf. Der Bedarf der praktischen Land wirtschaft an Saatgut neuer Sorten war kaum zu befriedigen. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesell schaft würdigte die besonderen Verdienste ZADEs bei der Entwicklung leistungsfähi ger Klee- und .Gräsersorten, indem sie ihn zum Vorsitzenden des Sonderausschusses für Futterpflanzenzüchtung berief und ihm im Jahre 1925 die Max-von-Eyth-Gedenk- münze verlieh. Über das Knaulgras (Dactylis glomerata L.) verfaßte ZADE eine im Jahre 1920 er schienene Monographie. Aus der Vielfalt des darin Gebotenen waren die zUr Mit teilung gelangenden Ergebnisse achtjähri ger Keimversuche von besonderem Inter esse. ZADE konnte zeigen, daß die Knaul grasfrüchte mancher Sorten zur Keimung Wechseltemperaturen benötigen. Einer Re zension ist das folgende Urteil über die Abhandlung zu entnehmen: „In der Sorg falt der Ausführungen und Klarheit der Darstellung schließt sie sich würdig den früheren Arbeiten des Verfassers über den Flughafer und besonders über den Hafer an.“ An dieser Stelle ist der engen Zusam menarbeit zwischen ZADE und dem am 19. Juni 1954 verstorbenen Dornburger Pflanzenzüchter Otto F r i e g zu gedenken. Beide Persönlichkeiten verband eine lang jährige herzliche Freundschaft. Manches Problem der Pflanzenzüchtung haben sie gemeinsam gelöst. , Wie sehr es ZADE darum ging, der Fut terpflanzenzüchtung den. Platz einzuräu men, der ihr gebührt, geht aus einem im Jahre 1922 veröffentlichten Aufsatz über das Anerkennungsverfahren bei Klee und Gräsern hervor, Er hatte erkannt, daß aller Aufwand bei der Züchtung vergeblich sein müsse, wenn grobe Fehler bei der Vermeh rung vorkommen. In kurzen Sätzen ver wies er. auf das in dieser Hinsicht Wesent liche und zwar auf den Zeitpunkt der Feldbesichtigung, die Beurteilung des Auf tretens von Unkräutern und Krankheiten, die Besichtigung der Speicher und Reini gungsanlagen und auf die Saatgutunter suchungen. So selbstverständlich das heute klingen mag, zu jener Zeit waren derartige Forderungen etwas Besonderes. Auf glei cher Linie lagen seine Bemühungen, den Gras-, Klee- und Luzernesamenbau in der Praxis durch richtig gehandhabte Anbau technik zu verbessern. Eine Empfehlung echt ZADEscher Prä gung war die '„Reinsaatwiese“, die er Ende des Jahres 1930 zur Diskussion, stellte. Der Vorschlag bestand darin, alle verhältnis mäßig trockenen Dauerwiesen mit unsiche ren Erträgen im Rahmen der Möglichkeiten des betreffenden Betriebes umzubrechen und zunächst mit Ackerkulturen zu bestel len. Danach sollte entweder eine Neuansaat der Wiese oder vorteilhafter die Anlage einer Reinsaatwiese erfolgen. Hierbei empfahl er besonders die Verwendung von Zuchtsorten des Knaulgrases und des Rohr glanzgrases, die entweder in Blanksaat, mit Deckfrucht oder im Gemenge mit Klee auszudrillen waren. Auf diese Weise stie gen die Erträge je Flächeneinheit sehr be achtlich, wie entsprechende Versuche zeig ten. Die Beziehungen zu den heutigen modernen Formen der Wechselwirtschaft sind unverkennbar. An diesem Beispiel zeigt sieh, wie weitblickend ZADE war. Es erscheint zweckdienlich, den der Rein- saatwiese zugrunde liegenden Gedanken er neut nachzugehen, zumal im Hinblick auf die Auswahl geeigneter Gräserarten und -Sorten jetzt weitaus günstigere Voraus setzungen gegeben sind. Der Grundgedanke der ZADEschen Knaulgraswiese wird heute in etwas abgewandelter Form zur Verbes serung des Humusgehaltes des leichten Sandbodens und zur Erhöhung der wasser haltenden Kraft auf Anregung des kürz lich verstorbenen Betriebsleiters Dr. L i e s e im VEG Saatzucht Petkus mit ausgezeich netem Erfolg in der Praxis durchgeführt. Auch auf dem Gebiete des Feldversuchs wesens wirkte ZADE bahnbrechend. In der Zeit nach dem ersten Weltkriege fand zu Sortenprüfungen vor allem die Methode von v. R ü m k e r Verwendung. Neben ge wissen Vorzügen hatte sie den Nachteil, daß sie bei einer hohen Sortenzahl durch die schachbrettförmige Anordnung der Par zellen einen großen Arbeitsaufwand erfor derte. Eine weitere Erschwernis bestand