UNIVERSITATSLEITLNG ORGANOERSEDEARTENENITUNG €685 oBBEnBsenAR-anNVEEs 26.9.1961 Wissenschaftliche Beilage Nr. 4/1961 Prof. Dr. phil. Adolf Zade Sein Leben und Wirken am Institut für Pflanzen- Züchtung der Universität Leipzig Von Anton Arland, Karl Christoph und Erdmann Röhlig In den zwanziger Jahren pflegten die Studierenden der Landwirtschaft während zweier Semester allwöchentlich donners tags nachmittags nach Probstheida zu fah ren. Auf dem Gelände der Versuchswirt- schäft empfing sie ein mittelgroßer, schlan ker Mann, der temperamentvoll und den noch beherrscht innerhalb von zwei Stun den Gebiete der pflanzlichen Produktion an jeweils besonders interessanten Objek ten behandelte. Im Rahmen eines Rund ganges durch die Felder zeigte er an Hand von Beispielen auf. wie man sachgemäßen Acker- und Pflanzenbau betreiben soll und wie man Fehler, vermeiden kann. Er wies auf den Zusammenhang zwischen Anbau- und Pflegemaßnahmen und Schädlings-, insbesondere Pilzbefall der Pflanzen hin, erläuterte neuentwickelte Methoden der Futterpflanzenzüchtung. und vermittelte seinen Zuhörern ein plastisches und viel seitiges Bild von den Grundlagen und Zu sammenhängen der Feldwirtschaft. Der Mann, der so universell als Acker- und Pflanzenbauer, Phytopathologe und Pflan zenzüchter auftrat, war Adolf ZADE, eine Persönlichkeit, die auf fast allen Gebieten des Landbaues bahnbrechend wirkte und als Universitätsprofessor und Instituts direktor maßgeblichen Anteil an der Be- 'gründung des bis in das Ausland reichen den, guten Ruf,es. der Landwirtschaftlichen Institute in Leipzig hatte. ZADE wurde am 12. Oktober 1880 in Polzin (Kreis Belgard Pommern) als Sohn eines Landwirtes geboren. Nach dem Be suche der Bürgerschule und des Humani stischen Gymnasiums in Köslin war er zu ¬ nächst kurze Zeit in einem kaufmännischen Berufe tätig. Bald wandte er sich jedoch der Landwirtschaft zu. In den Jahren 1893 bis 1905 eignete er sich gründliche Kennt-