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Gegen die Bonner Ultras: Semesterbeginn auf Feldern und in Dörfern Grwte-Palette Mit großem Elan hilft das 1. Studienjahr der Mediziner, das sich gegenwärtig im Bezirk Cottbus im Landeinsatz befindet, dort den Genossenschaftsbauern, den Ab schluß eines Friedensvertrages politisch und ökonomisch vorzubereiten. Sie haben erkannt, daß ihre Arbeit nicht nur den Genossenschaftsbauern nützt, sondern auch ihnen selbst hilft, über die grundlegenden Probleme Klarheit zu gewinnen. Viele Se minargruppen distanzierten sich in von allen Studenten unterzeichneten öffentlichen Er klärungen von ein paar Provokateuren, die am 28. August 'im Geschwister-Scholl-Haus in Leipzig bei der Bekanntgabe des Land einsatzes zum Zuge zu kommen versuch ten. Sie bringen zum Ausdruck, daß sie die ses Verhalten als ehrlos und eines Studen ten der Karl-Marx-Universität unwürdig betrachten. Sie haben’s draußen schnell begriffen, Ganoven sind es, die da pfiffen. * Hervorragend schlägt sich auch das erste Studienjahr der Journalisten im Kreis Jes sen. Sie halfen den Genossenschaftsbauern bisher nicht nur die Felder vom Getreide, sondern auch die Köpfe von falschen Vor stellungen zu räumen und packen das Übel an der Wurzel... Als einige Journalistikstudenten, nach dem sie Klarheit über die schädlichen Auswirkungen der ideologischen Grenz gängerei geschaffen hatten, auch den Vor schlag machten, die Fahne des Klassen feindes (lies Westantenne) auf dem Dach des Kulturhauses einzuholen, kam einer des Wegs, der die letzte Zeit blind durch die Gegend gestolpert sein muß. und fragte wie weiland der Sachsenkönig August, als ihn die Revolution hinwegfegte: „Därfen die denn das?“ Warum stellt er nicht diese Frage, den RIAS-Hetzern alle Tage? * Nachdem die Mediziner und Zahnmedi ziner des ersten Studienjahres in der LPG Jacksel im Kreis Herzberg das Getreide geborgen und gedroschen hatten, machten Sie eine Feldbegehung und stellten fest, daß die Kartoffeln noch einige Tage zum Reifen brauchten. Weil aber in der Nach bar-LPG die Getreidebergung noch Schwer punkt Nummer 1 war, schlugen sie vor, in der Zwischenzeit mit dem Gros der Bri gade dort zu helfen. Staatsplanerfüllung als Rezept, mit dem man Brandt verdirbt’s Konzept. H. Rieck Js Dieses Tagen Student Köpke von den Kunsterziehern will keinesfalls eine Waffe angreifen. Zur NVA gehen — das sollen die, die Lust dazu haben. Von seinen Freunden in der Gruppen versammlung über die Ursache solch schmarotzerhafter Einstellung empört be tragt, kommt die Antwort: „Ich will doch Lehrer werden, Kinder im friedlichen Sinne erziehen.. Schüttelt Dozentin Gabriele Meyer- Bennewitz, Leiterin der Abteilung Kunst erziehung, mit dem Kopf: „Du und Lehrer sein? Vielleicht vor einer leeren Klasse? kleine Kinder jedenfalls würde ich nicht in ßeine Schule schicken.“ * Aktivtagung des 6. Studienjahres der Mediziner. Anni Fessel meldet sich: „Ich kann nicht bereit sein, mein Leben für die Heimat einzusetzen. Ich denke immer zu erst an mein Kind.“ Verwundert, aber ernst blicken sich die freunde nach ihr um. Bis eine Studentin, ebenfalls Mutter, fragt: „Willst du nicht die bekämpfen, die imstande sind, Kinder euf Bajonetten aufzuspießen? Willst du dein Kind in Lebensgefahr bringen?“ * Kampfappell bei den Chemikern. Aus den Reihen der angetretenen FDJ-Gruppen tritt ein schlanker, dunkelhaariger Student hervor. „Wir leben in einer Zeit der Ent- sc heidung, die ^en ganzen Menschen erfor dert“, sagt er. „Weil ich mit ganzem Her ren hinter der Politik der Arbeiterpartei s tehe, die dem Frieden und dem Wohle des Oanzen Volkes dient, bitte ich um Auf- Tahme als Kandidat in ihre Reihen.“ Helmut Luther, Chemiestudent im 2. Stu dienjahr, ist nur einer von vielen. Mit Lebiener Initiative! Das erste Studienjahr begann das Studium mit guten Erntetaten für den Sozialismus Die Studenten der Karl-Marx-Universität haben das Herbstsemester als ein richtiges Kampfsemester begonnen. Schließlich wol len sie mithelfen, daß eben in diesem Se mester der Friedensvertrag abgeschlossen und damit ein Schlußstrich unter die Reste des zweiten Weltkrieges gezogen wird. Mit Klarheit in den Köpfen, mit heißem Herzen für die Sache des Sozialismus helfen sie mit, den Bonner Militaristen und Revan chisten weitere entscheidende Schläge zu versetzen. Die erste Etappe des neuen Semesters hat alle Studenten in die Dörfer der Bezirke Cottbus und Frankfurt (Oder) geführt, wo sie bei der Ernteeinbringung und der Festi gung der landwirtschaftlichen Produktions genossenschaften mithelfen. Unsere neuim matrikulierten Freunde, die sich schon seit Anfang September im Bezirk Cottbus be finden, haben ihre Bewährungsprobe auf diesem Kampfabschnitt gegen die Ultras gut bestanden. Auf Kampfappellen haben fast alle un serer Studenten ihre Bereitschaft zum Dienst in den bewaffneten Kräften bekun det. Die meisten Gruppen haben ein kla res Kampfprogramm, in dem sie festlegen, wie die im Kampfauftrag gestellten Auf gaben verwirklicht werden sollen. Allein im Kreis Luckau schrieben 17 Gruppen Briefe an den Vorsitzenden des Staatsrates, Genossen Walter Ulbricht, in denen die Gruppen ihre Treue zur Partei der Arbei terklasse und zur Arbeiter-und-Bauern- Macht bekunden und über die gestellten Ziele berichten. In Drehna baten drei Ju gendfreundinnen des Philosophischen Insti tuts und ein Freund der Juristenfakultät um Aufnahme in die Partei. In Lebien ge wannen die Freunde zehn Jugendliche des Dorfes zur Unterzeichnung des Kampf- appells. In ihrem Brief an den Genossen Walter Ulbricht schreiben die in Gossmar eingesetzten Freunde: „Wir wollen bis zum 12. 9. erreichen, daß einige politisch schwankende, aber einflußreiche Genossen schaftsbauern anläßlich der Wahl Verpflich tungen übernehmen und diese öffentlich bekanntgeben.“ Vier Freunde der Juristenfakultät wer den in Paserim eine Einwohnerversamm lung organisieren. Das sind nur einige Bei spiele. Nach dem Beispiel der Journalistikstu denten in Lebien kämpfen alle Studenten gruppen darum, daß sich jede LPG. jedes VEG, in denen Studenten arbeiten, dem Produktionsaufgebot der Werktätigen der Landwirtschaft, das von der Gemeinde Je stärker die DDR ist, desto mächtiger ist der Friede in Deutschland. Deshalb kämpft mit uns um die Einbeziehung aller Dörfer in das Produktionsaufgebot der Landwirtschaft: Um dabei höchste Ergeb nisse zu erreichen, gehen wir an unsere Arbeit so heran: 1. Wir schaffen Klarheit in unseren eige nen Köpfen, um den Genossenschafts bauern die Bedeutung des Aufgebotes im Kampf um den Friedensvertrag richtig dar- legen zu können. Dazu bereiten wir unsere politischen Seminare gründlich vor, spre chen täglich über die aktuellen Ereignisse und gehen auf alle Unklarheiten bei un seren Freunden ein. 2. Wir diskutieren mit den Bauern über politisch-ideologische Probleme, weil wir wissen, daß, wenn Klarheit in den Köpfen herrscht, auch die Hände besser arbeiten. Unkraut in den Köpfen ist auch Unkraut auf den Feldern. Unser besonderer Kampf gilt den „Ochsenköpfen“ und „Luxembur gern“. Wir wollen bis zu unserer Abreise erreichen, daß keiner im Dorf mehr NATO- Sender hört und Westfernsehen verfolgt und sich öffentlich dazu bekennt. 3. Wir stellen uns konkrete ökonomische Ziele. Um den Planrückstand bei Getreide zu beseitigen, führen wir bis zum Wahl sonntag zusätzliche Drusche durch und lie fern 900 dz Getreide ab. Im gleichen Zeit raum werden wir elf ha Kartoffeln roden. Bis zum Ende unseres Einsatzes schließen Zickhusen ausgeht, anschließt. Hohe Leistungen bei der Erfüllung der Marktpro duktion, gute politische Arbeit in den Dör fern — das haben sich die Studenten vorge nommen. In diesen entscheidenden Tagen des Kampfes um den Friedensvertrag ist dies ein sehr nützlicher Beginn eines Semesters, ist das ein Lehrplan mit dem Hauptfach Klassenkampf. wir die Kartoffelernte ab und beginnen, die Rüben zu bergen. Wir setzen uns da für ein, daß die LPG bis auf den Tag auf geschlüsselte Termin- und Futterpläne auf stellt. 4. Wir decken alle Mißstände in der Ar beitsorganisation und Wirtschaftsführung der LPG auf und setzen uns mit den Ver antwortlichen so lange auseinander, bis die Mängel behoben sind. Dazu dient auch un sere Wandzeitung, in der wir offen Kritik und Selbstkritik üben. 5. Auch nach den Wahlen arbeiten wir eng mit der Bevölkerung des Dorfes, be sonders mit der Jugend, zusammen. Wir wollen erreichen, daß die FDJ-Gruppe des Ortes selbständig arbeitet. 6. Die Erfüllung der Aufgaben ist für uns Beginn des Kampfes sozialistischer Studentengruppen. 7. Die Jugendfreunde unseres Kollektivs, die sich im Ernteeinsatz am besten bewäh ren, wollen wir für die Aufnahme in die Kampfpartei der Arbeiterklasse, in die SED, Vorschlägen. Unsere Losung ist die der gesamten Karl-Marx-Universität: „Mit klaren Köp fen und heißen Herzen weitere entschei dende Schläge gegen die Bonner Ultras!“ Jeder Student jeden Tag eine gute Tat für den Frieden und Sozialismus. Die Studentengruppe des 1. Studien jahres der Fakultät für Journalistik, z. Z. Lebien, Kreis Jessen Packt fleißig an! Wortlaut des Aufrufes aus Lebien | Mit unseren Argumenten ausgerüstet Tage der politischen Entscheidung für jeden einzelnen. In ka meradschaftlichen Aussprachen werden jetzt in allen FDJ-Grup pen, gemeinsam mit Genossenschaftsbauern in den Landwirtschaft lichen Produktionsgenossenschaften, alle Fragen geklärt, die mit der zum Abschluß eines Friedensvertrages drängenden politischen Entwicklung Zusammenhängen. Sich Klarheit über all diese Fra gen zu schaffen, ist jetzt eine wichtige Aufgabe im Kampf gegen die Bonner Ultras, im Kampf für den Friedensvertrag. Nachfolgend haben wir einige Antworten auf wichtige Probleme herausgegriffen. Kernwaffenversuche der Sowjetunion sind richtig Kernwaffen in den Händen der Imperia listen. in den Händen derjenigen, die Hiro shima und Nagasaki zerstörten, in den Händen derjenigen, die in der Sahara wäh rend des internationalen Versuchsstopps Atombomben explodieren ließen, in den Händen derjenigen, die die alles Leben zerstörende Neutronenbombe entwickel ten. sind eine ungeheure Gefahr. Und diese Kräfte mobilisieren jetzt ihre Armee, rüsten auf ins Unermeßliche, er heben ein gewaltiges Kriegsgeschrei und bedrohen den Frieden in der Welt. Kann man solche verbrecherischen Kräfte mit Worten zügeln? Kann man den Frieden allein mit gutem Willen erhalten? Nein, ein solches Verhalten wäre Leicht sinn und Selbstmord. Und deshalb ist es die heilige Pflicht der Sowjetunion, ihre Schlagkraft, ihr militärisches Potential zu stärken. Deshalb auch Vervollkommnung der nuklearen Waffen. Deshalb auch wie der Versuche der Sowjetunion mit Atom waffen. Georg Spiegel Provokateure verprügeln? Ist es zu hart, wenn man Provokateure verprügelt? Wer so naiv fragt, der hat den Ernst der Situation nicht begriffen. Der versteht nicht, daß diese Menschen, ob sie sich der Tragweite ihrer Handlung voll be wußt sind oder nicht, tatsächlich die revan chistischen und aggressiven Ultras unter stützen. Sie versuchen, Provokationen zu inszenieren, um aus ihnen umfangreichere, konterrevolutionäre Aktionen zu entwik- keln, die mit der „Befreiung der Ostzone“ abgeschlossen werden sollen. So versuchte das Westfernsehen, am Vormittag des 13. August die Leipziger Bevölkerung zu Provokationen anzustiften. Es geschieht im Interesse aller friedlie benden Menschen, daß man denen, die ge gen unsere Arbeiter-und-Bauern-Macht und gegen den Frieden provozieren, mit aller Entschiedenheit bewußt macht, wer bei uns die Macht hat. Es ist ganz einfach so; Arbeiterfäuste ge gen Provokateure dienen der Sache des Friedens, und jedes vorsichtige und ängst liche Zurückweichen gibt den Beauftragten der Ultras Bewegungsfreiheit, ermuntert sie gewissermaßen, immer frecher und ag gressiver zu werden. Die Praxis des 13. August hat es schließ lich bewiesen: Unsere entschiedene Sprache haben die großen und auch die kleinen Provokateure gut verstanden. Werner Otte Bedingungslos Noch ist der Frieden nicht gesichert, noch sitzen die Adenauer, Strauß. Foertsch und andere an der Spitze des Regimes in West deutschland und haben die Atomrüstung, die Revanche und das Kriegsgeschrei zur offiziellen Staatspolitik erhoben. Gerade deshalb ist es für einen jungen Menschen eine hohe Ehre und Verpflichtung und eine Tat höchster Menschlichkeit, diesen Dienst an der Sicherung des Friedens zu leisten, und wenn es darauf ankommt, auch zu den Waffen zu greifen. Deshalb ist es sehr richtig, wenn gesagt wird, daß wir dazu „bedingungslos“ bereit sein müssen. Denn für unsere Generation gibt es nur eine einzige Bedingung: Kampf gegen die menschheitsfeindlichen Militari sten in Washington und Bonn. , Gerhard Kirsch Unsere Waffen und die Kriegsgefahr Einige Leute versuchten, allen Ernstes weiszumachen, daß es auch durch unsere Waffen in Deutschland wieder zur Gefahr eines Krieges gekommen ist. Aber es bleibt eine Wahrheit: Ohne unsere Waffen wäre unsere Republik schon überfallen worden, hätten wir Krieg! Wer will die DDR über fallen, wer will die Probleme in Deutsch land und in der Welt mit dem Mittel des Krieges lösen? Der westdeutsche Milita rismus, der das schon zweimal in diesem Jahrhundert bewiesen hat. Im Kampf gegen diesen deutschen Mili tarismus hat die deutsche Arbeiterklasse eine sehr wichtige Erfahrung gemacht! So gefährlich der deutsche Militarismus auch ist. er wagt Überfälle nur dann, wenn er sich stärker dünkt. Aus dieser Erfahrung galt es eine Lehre zu ziehen: Nicht durch Zurückweichen, sondern durch konsequen tes Auftreten wird der Militarismus gebän digt. Deshalb sind die Waffen unserer Na tionalen Volksarmee und die unserer ver bündeten Armeen gegenwärtig der sicherste Schutz vor dem Krieg. Es müssen die besten Waffen sein, solange der westdeut sche Militarismus nicht endgültig gebän digt und die von der Sowjetunion vorge schlagene weltumfassende allgemeine und totale Abrüstung erkämpft ist. Klaus Puder Richtige Information Allseitige Information? Durch Deutsch landsender und RIAS? Das kann es nicht geben, denn zwischen Wahrheit und Lüge gibt es nur ein „Entweder — Oder“. Zwi schen unserem gerechten Kampf um einen Friedensvertrag und der hektischen Vor bereitung eines Atomkrieges durch die Bonner Militaristen und ihren Schreihäl sen im Äther gibt es kein Ausweichen. Es gibt keinen dritten Weg zwischen Krieg und Frieden. Die Entscheidung steht vor jedem. Keinen Patienten fällt es ein, täg lich Gift zu schlucken, um gesund zu wer den. Er würde daran zugrunde gehen. Un ser Kampf ist Medizin zur Verhinderung eines Atomkrieges. Westsender und schwarzbrauner Kanal sind Agentenzen tralen und verspritzen ihr Gift, um die Köpfe zu vernebeln und willige Werkzeuge ihrer Verbrechen zu formen. Sich durch Agentenzentralen zu informieren lassen, heißt, sich zu ihrem Handlanger zu ma chen, ob jemand das will oder nicht. Jeder muß sich deshalb entscheiden, wem er sein Auge und Ohr leihen will. Wir sind rich tig informiert, und wir haben die besseren Argumente, weil wir die Wahrheit und den Frieden auf unserer Seite haben. Gerhard Heim Großer Eifer - viel Erfolg Interview mit Genossen Gerhard Wolter, Mitglied der Bezirksinstrukteurgruppe Cottbus „Universitätszeitung": Wie kann man mit dem bisherigen Einsatz unserer Studenten in der sozialistischen Landwirtschaft zu frieden sein? Gerhard Wolter: Die ersten vierzehn Tage gemeinsamer Arbeit der Studenten des ersten Studienjahres in den Genossen schaften und volkseigenen Gütern im Be zirk Cottbus haben gezeigt, daß der Auf- ' ruf der Partei und des Jugendverbandes, bei der Ernteeinbringung zu helfen, richtig verstanden worden ist. Fast alle der neu immatrikulierten Studenten bekundeten ihre Treue zum Arbeiter-und-Bauern-Staat und erklärten' sich zum Dienst in den be waffneten Organen bereit. Schon am dritten Tag erarbeiteten sich alle Gruppen ein Kampfprogramm, in dem sie sich konkrete Aufgaben für die Zeit bis zur Wahl gestellt hatten. Um die Wahlvor bereitung in den Dörfern zu unterstützen, setzten sie sich Kampfziele für die Ernte hilfe und nahmen Verbindung zu den Ju gendlichen auf. Hervorheben muß man den großen Ar beitseifer der Freunde. 1442 neuimmatriku lierte Studenten sind im Bezirk Cottbus. Man kann die Zahl der Faulenzer an bei den Händen abzählen. Schluderei dulden die FDJ-Gruppen nicht. • Unsere Studenten halfen vorwiegend bei der Staatsplanerfüllung in der Getreide ernte und beim Kartoffelroden. Kritisch sa gen muß man, daß noch nicht alle Grup pen in der politischen Initiative das nötige Tempo erreichten. Gerade dafür gibt es genug Möglichkeiten. „Universitätszeitung“: Was ist bei dem bisherigen Einsatz besonders hervorzuhe ben? Gerhard Wolter: Hier muß man unbe dingt die Gruppe der Journalistikstuden ten hervorheben, die in Lebien, Kreis Jes sen, arbeitet. Diese Gruppe hat alle Freunde im Bezirk Cottbus zu einem Wett- bewerb in der Landwirtschaft aufgerufen, der die Teilnahme am Produktionsaufge bot für den Abschluß eines Friedensvertra ges beinhaltet. Sie kämpfen um hohe Ar beitsproduktivität, gegen Schluderei, ge gen Ochsenköpfe und ideologische Grenz gänger. Im Dorf haben sie eine Wandzei tung eingerichtet, die äußerst aktuell und schlagkräftig ist, so daß buchstäblich keine Minute vergeht; wo vor dieser Zei tung nicht diskutiert wird. Mit Mitteln der Satire kritisieren sie Unzulänglichkeiten in der eigenen Arbeit und in der Arbeit der LPG. Die Studentengruppe übernahm z. B. auch die Verpflichtung, bis zum 17. Sep tember elf ha Kartoffeln zu roden. Jetzt kommt es darauf an, daß sich alle Studen. tengruppen der „Lebiener Bewegung" an schließen. Nur so eifern wir den Genossen schaftsbauern der Gemeide Zickhusen nach beim Kampf um den Friedensvertrag. „Universitätszeitung": Welche Resonanz fanden unsere Studenten bei der Bevölke rung in den Dörfern? Gerhard Wolter: Man kann uneinge schränkt sagen, daß unsere Freunde sehr gute Aufnahme fanden und sich durch ihr festes Zupacken und ihre zielstrebige poli tische Arbeit die Anerkennung der Genos senschaftsbauern errungen haben. In Le bien erklärten sich z. B. in einer gemein samen Jugendversammlung zwei Jugend freunde des Ortes bereit, zur Nationalen Volksarmee zu gehen. Sieben Mädchen des Dorfes haben schon die Ausbildung als Helferinnen im Deutschen Roten Kreuz aufgenommen. Auf große Begeisterung stieß auch dort ein Fußballspiel der Stu denten gegen die Gemeindeauswahl. Die Studenten gewannen vor 160 Zuschauern das ist ein Drittel der Einwohnerschaft, mit 6:2. Solche Beispiele könnte man auch von anderen Orten erzählen. Besonders großartig war es, zuzusehen, wie sich un sere Studenten überall bei der Vorberei tung der Wahlen eingesetzt haben. Untersuchung „Sie sagen also, daß sie aus gesundheit lichen Gründen nicht mit zum Landeinsatz gehen können und ein Attest brauchen?“ „Ja, Herr Doktor.“ „Ziehen Sie Ihr Hemd aus!“ Der Arzt untersucht ihn und macht seine Bemerkungen: gesund, in Ordnung, sehr gut, normal ... Der Bauch im Wohlstand!“ Nur den Kopf untersucht er nicht. Dann stellt er fest: „Alles in bester Ordnung, junger Freund!“ „Herr Doktor!!“ „Bitte?“ „Sie haben meinen Kopf vergessen!“ „Nein. Sie!“ Gert Ullrich Universitätszeitung, Nr. 38, 19. 9. 1961. S. 5