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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
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Band 5.1961
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Aus dem Referat des Genossen Hans-Joachim Böhme auf der Funktionärberatung (Fortsetzung von Seite 4) tion, bei der schnelleren Einführung wis senschaftlicher Ergebnisse in die Praxis, bei der Erhöhung der Produktivität der wissenschaftlichen Arbeit, beim Ringen um hohe Studienleistungen. wie bei der Teil nahme am Kampf um den Friedensvertrag und bei ihrer Entscheidung zu den Wahlen am 17. September 1961. Die Parteiorganisation der Karl-Marx- Universität hat ein enges Verhältnis zu den parteilosen Universitätsangehörigen herge stellt, und die Ergebnisse der Arbeit zei gen, daß sie es verstanden hat, viele Kräfte zu mobilisieren. Es wurde aber gerade in den letzten Wochen sichtbar, daß es noch Mängel in unserer politisch-ideologischen Arbeit gibt, über die uns die Erfolge nicht hinwegtäuschen dürfen. Stimmen des Vertrauens In den letzten Wochen haben zahlreiche Versammlungen und Aussprachen unter den Wissenschaftlern unserer Unfversität stattgefunden. Es gibt viele positive Äuße rungen zu den Maßnahmen zum Schutze der Bürger der DDR. Dabei können wir an sehr positive Er scheinungen anknüpfen. Die Stellungnahme von Prof. Dr. Holzapfel, Leiter der Fach richtung Chemie, nenne ich als ein Beispiel von vielen. Welch klare Haltung, welches hohes Staatsbewußtsein drücken die Worte von Prof. Dr. Holzapfel aus, der schreibt: Ich hatte „stets das Vertrauen, daß unsere Regierung, an ihrer Spitze der Vorsitzende des Staatsrates, Walter Ulbricht, bestimmt diesen wichtigen Beschluß vorher nach allen Seiten wohl erwogen und durchdacht haben würde. Ich war davon überzeugt, daß sie ... diese wichtigen Maßnahmen ... nicht ergriffen hätten, wenn sie auch nur die geringste Möglichkeit für die Gefähr dung des Friedens hätte befürchten müs sen. Dieses Vertrauen hat sich in der Folge, wie bisher stets, als völlig gerechtfertigt erwiesen“. (Siehe UZ vom 29. 8. 1961.) Eine Reihe anderer Wissenschaftler — un ter ihnen Prof. Gertler, Prof. Harig, Prof. Gelbke. Prof. Markov, Prof. Voegt, Prof. Neels, Prof. Reißmann, Prof. Budzislawski, ‘Prof. Hugo Müller, Prof. Neundorf, Prof. Hussel, Prof. Uebermuth, Prof. Aresin, Prof. Zweiling. Prof. Eisenhuth haben ihre Gedanken zu diesen Problemen in Briefen an den Genossen Ulbricht und in öffent lichen Stellungnahmen niedergelegt. Auf welcher Seite stehst du? Insgesamt können wir einschätzen, daß die Mehrheit der Angehörigen- des Lehr körpers unserer Universität die von Partei und Regierung getroffenen Maßnahmen zum Schutze der Bürger gegen Menschen- handel, zur Sicherung unserer Grenzen nach Westberlin usw. unterstützt. Die Stim men, man habe nach dem 13. 8. erleichtert aufgeatmet, sind an unserer Universität stark verbreitet. Die Bedeutung des 13. August liegt auch darin, daß er einen ■Wirksamen Denkanstoß gegeben hat, indem er sehr nachdrücklich vor jeden die Frage stellt, vor deren Beantwortung keiner aus- Weichen kann: Wie stehst du zur Arbeiter- und-Bauern-Macht, auf welcher Seite stehst du im Kampf um Frieden und Sozialismus? Unser Ziel ist es. alle Menschen für un sere gute und gerechte Sache zu gewinnen, Und daran werden wir geduldig und uner müdlich arbeiten. Wir verstehen, daß es manchem nicht leicht fällt, einen klaren Standpunkt zu beziehen, der sein Ideal bis her im „way of life“ der westlichen Welt sah und dem Freiheitsgesäusel der Abend landideologie glaubte, der trotz überzeu gender Beweise in der Vergangenheit im- mer noch auf die Überlegenheit des bereits mit Todesmerkmalen gezeichneten Impe rialismus hoffte. Aber es ist wohl an der Zeit, daß die Intellektuellen, die noch abwartend und schwankend zu unserem Staat stehen, ihre Position überprüfen. Es ist auf die Dauer nicht möglich sich abzukapseln und über lebte Ideologien zu konservieren. Leipziger Arbeiter verweisen in einem Brief an die Intelligenz auf die geschichtlichen Erfah- tungen (LVZ 31. 8. 1961); „Wenn nun einige Herren behaupten, daß wir kein Vertrauen zur Intelligenz haben, so ist es wohl an uns, die Frage des Vertrauens zu stellen. Die Arbeiterklasse, geleitet von der mar xistisch-leninistischen Partei, führt seit über 100 Jahren in Deutschland einen or ganisierten Kampf gegen kapitalistische Ausbeutung, Imperialismus und Militaris mus. In jeder Phase der Entwicklung haben sich die wissenschaftlichen Einschätzungen der Lage durch Marx. Engels, Lenin, die KPdSU und die Sozialistische Einheits partei Deutschlands und die entsprechen den Maßnahmen für die Arbeiterklasse als richtig erwiesen. Für diese edle Sache haben Tausende Kommunisten, die besten Söhne der Arbeiterklasse, und viele fort schrittliche Menschen ihr Leben gegeben ... Vieles Leid wäre dem ganzen deutschen Volk erspart geblieben, wenn es immer schon den Losungen der Kommunisten ge folgt wäre. Wir sind stolz darauf, daß das Staatsoberhaupt unserer Republik. Ge nosse Walter Ulbricht, aus dieser Schule des Klassenkampfes hervorging und an der Spitze unserer Arbeiter-und-Bauern- Macht steht. • Große Teile der Intelligenz aber hatten eine falsche Einschätzung der Lage und hatten ihre persönliche Perspektive mit der kapitalistischen Ausbeuterordnung und zum Teil mit dem Faschismus verbunden. Viele haben heute noch keinen festen Standpunkt, so daß sie in ihrer schwanken den Haltung anfällig für schädliche Ein flüsse sind. Nun könnte gesagt werden, daß auch Ar beiter vom Faschismus getäuscht wurden. Ja, das stimmt. Aber man darf nie ver gessen. daß die Arbeiterklasse unter der Herrschaft des Imperialismus eine ausge beutete Klasse war, während der überwie gende Teil der Intelligenz der Ausbeuter klasse und dem Monopolkapital und zum großen Teil dem faschistischen Staat und seinen Organen unmittelbar bei der Nie derhaltung und Ausbeutung der Werk tätigen geholfen hat... Man muß begreifen, daß eine Entschei dung zwischen unserer Deutschen Demo kratischen Republik und Westdeutschland gegenwärtig eine Entscheidung zwischen Frieden und Krieg ist, zwischen Mensch lichkeit und Unmenschlichkeit, zwischen Moral und Unmoral.“ Wir wollen unseren Wissenschaftlern kei nen Vorwurf machen, wenn wir diese ne gativen Erfahrungen der Intelligenz in der Vergangenheit herausstellen, sondern wir wollen damit helfen, richtige Lehren zu ziehen und einen klaren Standpunkt zu ge winnen. Während in der kapitalistischen Gesellschaft die Intelligenz als soziale Schicht auf Gedeih und Verderb mit der Ausbeuterklasse verbunden war. und sie ihre großen Kenntnisse und Fähigkeiten nicht frei zum Wohle der Menschheit und im Dienste des Friedens anwenden konnte. Kampf gegen den deutschen Imperialismus und Militarismus gebracht hat, dann kommt man zu dem Ergebnis, daß man den Ver zicht überhaupt nicht als Opfer bezeichnen kann. Oder man setze als Vergleichsmaß stab die Opfer, die die Völker der Sowjet union im Krieg zur Zerschlagung des Hit- lerfaschismus auf -sich genommen haben! Wie sich zeigt, ist sich die Mehrheit der älteren sowie auch der jüngeren Wissen schaftler dieser Zusammenhänge bewußt und zieht nicht nur ihre eigenen Anträge zurück, sondern bezieht auch prinzipiell eine klare Haltung. So unterstrich Frau Prof. Dr. Lips in einer Versammlung mit ihren Mitarbeitern, daß jeder schon aus nationalem Takt die Biologiestudenten während des Praktikums Foto: HFBS sondern ihre Arbeitsergebnisse zur Unter drückung und zur Vernichtung der Men schen mißbraucht wurden, gibt die DDR der deutschen Intelligenz erstmals die Mög lichkeit des schöpferischen Wirkens im Dienste der Menschheit, der Menschlichkeit und des Fortschritts. Viele Wissenschaftler haben die Lehren aus der deutschen Ge schichte gezogen. Wenn wir diese historischen Erfahrun gen erwähnen, dann wollen wir damit hel fen daß nicht hervorragende Gelehrte und hoffnungsvolle Nachwuchskader Fehlent scheidungen treffen. Welche Tragik liegt doch darin, feststellen zu müssen: Er war ein großer Wissenschaftler, aber die Zeichen seiner Zeit hat er nicht verstanden. Er hat die kompliziertesten Vorgänge in der Natur aufgedeckt, die einfache Parteinahme für Frieden und Fortschritt, die im Sozialismus gesichert sind, jedoch nicht vermocht. Ein Wort an diejenigen, die vergessen haben, was in den Ärzte-Kommuniques steht Wenn die Leipziger Arbeiter in ihrem Brief feststellen, daß es wohl an ihnen ist, die Frage des Vertrauens zu stellen, so ist das auch die Antwort an jene Wissen schaftler, die jetzt auftreten und uns vor werfen. unsere Intelligenzpolitik sei nicht ehrlich. Im Ärztekommunique stünde, daß sie nach Westdeutschland fahren könnten, und das wäre jetzt nicht mehr möglich. Ein zelne versteigen sich zu dem Vorwurf jetzt zeige sich, daß wir gar nicht gewillt seien, die „Versprechungen“ in dem Ärztekommu nique zu verwirklichen. Eine solche Argumentation zeigt gerin gen politischen Verstand und wenig guten Willen. Die Probleme, vor denen unser Volk heute im Ringen um den Friedens vertrag steht, auf die Fragen Reisen redu zieren zu wollen, hieße am Kern vorbei gehen. Verständnis für einzelne Schwierig keiten, die entstehen können, wird nur der aufbringen, der die Einschränkung bzw. die Nichtdurchführung von Reisen nach Westdeutschland als einen Teil des Kamp fes um den Abschluß eines Friedensver- tragen begreift. Die Parteiführung und die Regierung haben wie in allen Etappen un serer Entwicklung so auch jetzt in aller Öffentlichkeit erklärt, daß auch Opfer not wendig sind, um die außerordentlich kom plizierte Schlacht für den Friedensvertrag und gegen den westdeutschen Militarismus erfolgreich zu gewinnen. Sind einige Wissenschaftler dazu nicht bereit, weil das ihren Wünschen oder Ge wohnheiten zuwiderläuft, so müssen sie schon gestatten, daß man sie fragt, sind sie bereit, zugunsten eines so hohen Ideals wie der Sicherung des Friedens auf einzelne Privat wünsche zu verzichten? Vergleicht man das Opfer, das. einige Ärzte durch den Verzicht auf diese oder jene Kongreßreise bringen, mit den Op fern, die die deutsche Arbeiterklasse in ihrem jahrzehntelangen, teilweise blutigen Maßnahmen unserer Regierung unterstüt zen muß. Den Herren aber, die — wie ich schon sagte — glauben, uns der „Unehrlichkeit“ bezichtigen zu können und die über „man gelndes Vertrauen“ lamentieren, muß noch sehr deutlich einiges ins Gedächtnis gerufen werden, damit sie aufhören, leichtfertig und verantwortungslos unsere Arbeiter-und- Bauern-Macht anzugreifen. Was meinen sie denn eigentlich mit ihrem Hinweis, das Ärztekommunique des Polit büros sei nun wohl hinfällig? Es dürfte wohl bekannt sein, daß der vom Politbüro ausdrücklich hervorgehobene Zweck der im Kommunique im/' Dezember 1960 vorge schlagenen Maßnahmen darin bestand, „dem Gesundheitswesen zu ermöglichen, die ihm zukommende Rolle bei der Ver wirklichung des Sozialismus und im fried lichen Wettbewerb mit Westdeutschland“ zu spielen. Sehr eindeutig sind die Bemer- kungen des Politbüros im Kommunique hinsichtlich der Abwerbung und des Men schenhandels. Es heißt dort: „Angesichts der Erfolge des Gesund heitsschutzes in der DDR verstärken die reaktionären Kreise Westdeutschlands ihre Versuche, Mitarbeiter unseres Gesundheits wesens über die großen Möglichkeiten ihrer Arbeit zum Nutzen des ganzen Volkes un ter den Bedingungen der Arbeiter-und- Bauern-Macht zu täuschen und durch Ge rüchte, Drohungen und Versprechungen Ärzte, Zahnärzte und Apotheker zum Weg gang aus der Republik und zur Verlet zung des hippokratischen Eides zu veran lassen. Die militaristischen Kreise West deutschlands verfolgen damit das men schenfeindliche Ziel, die medizinische Be treuung der Bevölkerung in unserer Re publik zu stören, einen Keil zwischen Ar beiterklasse und medizinische Intelligenz zu treiben und die weitere Festigung der sozialistischen Gemeinschaft freier Men schen im Arbeiter-und-Bauern-Staat zu behindern.“ Menschenhandel schon 1958 entlarvt Diese Herren scheinen das „vergessen“ zu haben. Auch das Kommunique vom September 1958 läßt an Klarheit und Ein deutigkeit nichts zu wünschen übrig. Es hieß dort: „Die Entsendung von Ärzten zu wissen schaftlichen Kongressen sowie wissen schaftlich wertvollen Veranstaltungen im Ausland und in Westdeutschland muß ge währleistet sein. In diesem Zusammenhang muß daiauf hingewiesen werden, daß der Reiseverkehr zwischen der DDR und West deutschland ausschließlich durch die stän dige Diskriminierung von Bürgern der DDR seitens westdeutscher Behörden, durch die Tätigkeit von Agenten und Spio nageorganisationen, die Abwerbung be treiben und gegen die Deutsche Demokra tische Republik hetzen, behindert wird. Wenn das Politbüro der Regierung der DDR empfiehlt, die Durchführungsmaß nahmen für den Reiseverkehr nach West deutschland zu überprüfen und Privat reisen zu erleichtern, so ist damit die Er wartung verknüpft, daß von westdeutscher Seite -alle diskriminierenden Maßnahmen und jede Agententätigkeit gegen die DDR endlich eingestellt und die gleiche Bereit schaft zur Entspannung und Verständigung gezeigt wird. Es wäre im besonderen auch die Pflicht medizinischer Gesellschaf ten und Organisationen Westdeutschlands, gegen die verwerfliche Abwerbung von Ärzten aus der DDR Stellung zu nehmen und die Verletzung der sittlichen Pflichten durch Ärzte, die ihre Patienten im Stich lassen, zu verurteilen.“ Die solcherart schon 1958 entlarvten Men- 6Chenhandelfczentralen in den medizinischen Gesellschaften und Organisationen haben aber nicht nur nicht gegen die verwerfliche Abwerbung Stellung genommen, sondern die Abwerbung immer schamloser betrie ben. Um so mehr trifft heute zu, was eben falls bereits im Kommunique des Polit büros vom September 1958 gesagt worden ist: „Die wissenschaftliche Arbeit und die Tätigkeit des Arztes muß vor jedem Miß brauch geschützt werden, und. wie dies in der DDR geschieht, dem Wohle des Volkes dienen.“ Also nichts ist hinfällig. Punkt für Punkt werden die Kommuniques des Politbüros verwirklicht. Wir sprechen diese Fragen offen aus und wünschen, daß dies als helfend empfunden wird. Was bezwecken einige Leute damit, wenn sie Lügen über die Intelligenzpolitik der Partei ausstreuen? Wohl kaum die Fe stigung des Vertrauens! Wir raten diesen Herren, ihre ideologische Grenzgängerei aufzugeben und ihren Fernsehapparat auf den Kanal des Friedens umzustellen. Die Provokateure irren sich Denjenigen, die sich hartnäckig den Leh ren der Geschichte verschließen, und die provokatorisch gegen die Organe unseres Staates hetzen, begegnen wir mit aller Ent schiedenheit. Wie dem offenen Brief des Genossen Jung an Professor Seidemann, Landwirtschaftliche Fakultät, zu entneh men ist, erdreistete sich dieser Professor, die Schutzorgane der Arbeiter-und-Bauern- Macht,die den Frieden und damit auch sein Leben retteten, in der übelsten Weise zu verleumden. Herr Seidemann irrt sich, wenn er die Zeit für solche Attacken für gekommen hält. Die eindeutige Reaktion der Universitätsangehörigen auf die Aus fälle des Prof. Seidemann verdeutlichen das noch. Die Angehörigen der Universität wollen mit solchen feindlichen Elementen nichts gemein haben und fordern, Prof. Seidemann zur Verantwortung zu ziehen. Genosse Böhme beschäftigte sich dann ausführlich mit der Lage unter den Stu denten. Er würdigte ihren Einsatz bei der Verwirklichung des Kampfauftrages der FDJ, er setzte sich mit einigen Mängeln auseinander und entwickelte folgende Auf gaben für die nächsten Wochen: In den nächsten Wochen: FDJ-Kampfprogramm erfüllen, Universität störfrei machen Das A und O der Arbeit unter den Stu denten muß die politisch-ideologische Dis kussion über Grundfragen unserer Politik sein. Die Erläuterung der politischen Aufgaben muß verbunden sein mit der Ge- winnung aller Studenten für den Kampf auftrag des Zentralrats der FDJ. Von jedem Studenten und jedem Jugend lichen im Alter von 18 bis 23 Jahren er warten wir. daß er jederzeit bereit ist — auch wenn damit die Unterbrechung des Studiums notwendig wird —, seinen Dienst in den bewaffneten Organen anzutreten. Von allen Studenten erwarten wir eine gründliche Vorbereitung und vorbildliche Mitarbeit im Ernteeinsatz, nachdem sie sich zu den Kandidaten der Nationalen Front bekannt haben. Von allen Studenten er warten wir, daß sie sich gründlich mit der neuen politischen Lage vertraut machen, sich an den Wahlvorbereitungen aktiv be teiligen und auf den Ernteeinsatz vorbe reiten. Die Form, in der diese Aufgabe gelöst werden soll, ist ein Kampfprogramm aller Grundeinheiten der FDJ, das auf den Ap pellen der Grundeinheiten am 13. Septem ber beschlossen werden soll, und über des sen Erfüllung am Tag der Republik, am 7. Oktober, Rechenschaft abgelegt wird. Diese Kampfprogramme, deren Kern die Konkretisierung des Kampfauftrages des Zentralrates der FDJ sein maß. erfüllen dann ihren Zweck, wenn sie hinsichtlich der Aufgaben jedes einzelnen Studenten aufgeschlüsselt werden. Hier führen wir die positive Tradition des persönlichen Kompasses auf höherer Stufe mit konkre ten Forderungen weiter. Diese Kampfpro- gramme der Grundeinheiten der FDJ und jedes einzelnen Studenten sollen auch wis senschaftliche Ziele, das heißt anknüpfend an das Fach, konkrete Verpflichtungen für gesellschaftliche nützliche Tätigkeit be inhalten. Darunter verstehen wir beispiels weise die wirksame Betreuung einer LPG durch eine FDJ-Gruppe der Landwirte oder Veterinärmediziner, die Übernahme von Referaten von Gesellschaftswissenschaft lern in Jugendklubhäusern, die Unterstüt zung der Pionierarbeit durch Lehrerstuden ten usw. Damit bekommt auch der Kampf um den Titel „Sozialistische Studenten gruppe“ neuen Auftrieb. Genossen! Wie aus diesen Darlegungen hervorgeht, sind die nächsten Kampfab schnitte für die Arbeit unter der Mehrheit der Studenten a) die Woche vom 12. bis 17. September, b) die drei Wochen Ernteeinsatz vom 19. September bis 7. Oktober 1961. Alle Potenzen für die Sicherung gegen Störmaßnahmen Mit den Schutzmaßnahmen unserer Re gierung gegen die Wühltätigkeit und Bür gerkriegsvorbereitung der Bonner Ultras wurde in breitesten Kreisen von Univer sitätsangehörigen auch klarer, welch große Bedeutung die Ausschaltung von Westim porten für unsere Arbeit besitzt. Das Neue seit dem 13. August zeigt sich darin, daß das Verständnis und die Initiative gewach sen sind. Eine Reihe von Instituten konn ten bereits mitteilen, daß sie künftig stör frei arbeiten werden, so alle Kliniken der Veterinärmedizinischen Fakultät, die nicht mehr auf Importe von Medikamenten und Instrumenten angewiesen sind. Auch in anderen Bereichen kamen die eingesetzten Arbeitsgruppen zu konkreten Resultaten: Die Arbeitsgruppe der Wifa unter Leitung des Prodekans, Genossen Dr. Kramer, teilte mit, daß das Westkontin gent für Zeitschriften durch rationellere Ausnutzung und Koordinierung von 3000 DM auf 1700 DM reduziert werden konnte. Bei den Germanisten'Änglisten und den Slawisten wurden konkrete Maßnahmen zur strengen Kontrolle der Bestellungen von Westliteratur eingeleitet und bei letz ten beschlossen, keine privaten Bestellun gen aufzugeben. Die Parteileitung der Landwirtschaftlichen Fakultät teilte der UPL mit, daß von 16 Instituten 13 störfrei arbeiten. Physiker erklärten ihre Bereit schaft, stärker als bisher anderen Fakul täten, vor allem der Medizinischen, in Ge rätefragen mit Rat und Tat zu helfen. Zu den bisherigen Verpflichtungen, wissen schaftliche Literatur aus dem Ausland zu übersetzen, kamen neue hinzu: Dr. Reu sdiel, der ein Arabisch-Lehrbuch aus dem Russischen übersetzen und lektorieren wird, und Prof. Dr. Voigt mit Dr. Bathek, die nicht erst bis Sommer 1962, sondern be reits bis Ende 1961 ein Lehrbuch für Mikro biologie aus dem Russischen übersetzen und druckfertig machen wollen. Das sind eine Reihe von beachtlichen Er folgen, für die wir auch von dieser Stelle aus allen Beteiligten Dank und Anerken nung aussprechen. Und dennoch gilt es noch große Anstrengungen zu unternehmen, um das Ziel, bis Ende Oktober die Karl-Marx- Universität störfrei zu machen, erreichen zu können. Es geht dabei' in erster Linie darum, dem politisch-ideologischen Inhalt der Aufgabe allseitig und überzeugend zu erläutern. Wer versteht, worum es geht, sucht selbst nach Auswegen Es gibt aber auch Beispiele, daß resigniert wird und neue Importanforderungen aus Westdeutschland eingereicht werden. Es gibt viele Beispiele dafür, daß es noch vor kurzer Zeit ohne westdeutsches Lehr buch oder Gerät nicht vorwärtszugehen schien. Wer versteht, warum wir uns gegen die Störmanöver der Bonner Ultras ab sichern müssen — und diese Störmanöver sind ja schon längst und meistens dort in Kraft, wo uns bestimmte Importe schädi gen —, der sucht bei sich selbst, an der Fa kultät, an der Universität, in der Republik und im sozialistischen Ausland nach Aus- wegen. Diese Einstellung, selbst alle Initia tive zu wecken, muß zur vorherrschenden Haltung an der ganzen Universität wer den, zu einer patriotischen, einer echten im Sinne des Wortes staatsverbundenen Hal tung. Die UPL wird dem Problem der Besei tigung der westdeutschen Störmanöver weiterhin größte Aufmerksamkeit widmen und verlangt dies ebenso von allen Grund organisationen der Partei und überhaupt allen Leitungen. Gesellschaftswissenschaftler an die vorderste Front Gerade angesichts der gegenwärtigen komplizierten und großen politischen Auf gaben braucht die Partei die schöpferischen marxistisch-leninistischen Wissenschaftler, Propagandisten und Klassenkämpfer. Inhaltlich muß im gesellschaftswissen schaftlichen Unterricht der Schwerpunkt auf der Erläuterung des grandiosen Pro gramms der KPdSU und ihres XXII. Par teitages in engster Verbindung mit unse rem Kampf um den Frieden und die Lösung der nationalen Frage und dem Aufbau des Sozialismus in der DDR stehen. Wir gehen hier nur auf eine Frage etwas näher ein: das gesellschaftswissenschaftliche Grund studium. Mit Beginn des neuen Studienjah res tritt ein neuer Lehrplan in Kraft, des sen Vorbereitung und Verwirklichung große Anstrengungen erfordert. Deshalb begrüßen wir es, daß die Parteigruppe des Instituts für Marxismus-Leninismus in einer Versammlung — leider erst am 28. August — energisch der Urlaubsstim mung zu Leibe rückte und sich mit dem Stand der Semestervorbereitung befaßte, denn ideologische Klarheit ist die Haupt voraussetzung für eine richtige Arbeit im Grundstudium. Die andere Seite ist die, daß offensicht- lieh viele Parteileitungen dem Grundstu dium ungenügende Hilfe geben und es für die politische Erziehung und Auseinander setzung zu wenig ausnutzen. Daher fordern wir jetzt von allen Partei leitungen, daß sie sich umgehend mit den Genossen des Grundstudiums beraten, wie sie gemeinsam die umfangreichen bevor stehenden Aufgaben lösen und den Dog matismus überwinden können. Wir erwarten, daß das Institut für Marxismus-Leninismus in Verbindung mit einer oder mehreren Grundorganisationen ein echtes Beispiel für lebensnahe, schöp ferische Lehrtätigkeit schafft. Hierzu ist in stärkerem Maße als bisher die Hilfe aller Gesellschaftswissenschaftler, besonders der Genossen der Wifa, des Instituts für Philo sophie, des FMI, der Historiker, erforder- lich. Trotz zahlreicher Aufforderungen dazu seitens der UPL gibt es bisher nur Ansätze und keine wirkungsvolle Unterstützung und Zusammenarbeit. Wir müssen jetzt verlangen, daß bereits in diesem Semester konkrete Maßnahmen eingeleitet werden. Universitätszeitung, Nr. 36, 5. 9. 1961, S. 5
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