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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1
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- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1
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Band
Band 5.1961
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EVNTVERSITATSFESTSPIELE DEZEMBER 96] Passauer Transparenzen Hessenbruch (Stuttgart) und dem Symphonieorchester Foto: Bernd Wittwer Beim Modellieren Wird sich nidit wiederholen Der Universitätschor unter Leitung von Professor Rabenschlag im Rathaus zu Passau. vermittelt uns in seiner gleichnis- Bach fi^otastiafau Sportler unserer HSG zum Abbruch des Sportverkehrs durch die Adenauer-Beauftragten Joh. R. Becher B Telegramm a 202 ERFURT/1 20 18/8 1210 Die Siegesdepesche Universitätszeitung Nr. 35, 29. 8.1961, S. 6 schlag danken. den nicht darunter zu verstehen bedenklicher. Auf dem „christlichen Abend- ein „Jubilate, jubilate Die Klänge zögern noch, als ob sie spähen. Sie fühlen vor und müssen wieder weichen. Da fällt ein Ton, sein leises Glockenzeichen. Die Klänge kommen so, wie Berge gehen. Gestaltung dieser Figur werden Brechts ins Bewußtsein gerückt: ist fruchtbar noch, aus dem das Was im einzelnen ist, stimmt uns noch Hintergrund einer land“-Theorie sollte sängerischen entsprechenden Die Zeit ist groß. Ein großes Rauschen Füg dich in ihre große Fuge ein. gionen aber aus politischem Dunkelmän nertum entschieden zu bekämpfen. und seinem Chor von Herzen zu Rudolf Gehrke / Horst Friedrich demokratischen Plattform zu Begegnungen und zum Gespräch. Denn das hätte freilich den Mut zur Freiheit, die Fahnen aller be teiligten Staaten aufzuziehen, als selbst verständliche Anstandspflicht eingeschlos sen. entlarvende die Worte „Der Schoß kroch." Der Film Deo omnis terra. Amen" das alle einigende, gegen die „Ersatzreligion“ und eine „Dämo nie der Materia“ abgrenzende „Band“ ab geben. Das machte eine Noten- und Text aufschrift offensichtlich, die an der Stirn seite der Nibelungenhalle angebracht wor den war, die leitmotivische Voranstellung in einem allen Teilnehmern ausgehändig ten Liederbuch, die ausschließlich mit reli giösen Werken gestalteten Hauptkonzerte sowie die Einbeziehung von Gottesdiensten in den offiziellen Programmablauf. Vom marxistischen Standpunkt ist die Pflege des Kulturerbes und eines humani stischen. zukunftsträchtigen, ja revolutio nären Inhalts im religiösen Gewand ein notwendiger und wesentlicher Bestandteil der Kulturpolitik, der Mißbrauch der Reli- Und nichts hält stand, sic brechen mächtig ein In dich, in mich, sie nehmen uns gefangen — Man will nur Resonanz und Echo sein - Sie führen uns. bis wir dorthin gelangen. Der Auftakt zu neuen künstlerischen Leistungen im Studienjahr der ersten Uni versitätsfestspiele erfolgte für den Univer sitätschor unter ungleich schwierigeren Be dingungen als für das Akademische Orche ster und die übrigen Ensembles unserer Universität. Aber einer Leistung, die un eingeschränkt Anerkennung verdient hätte, steht leider die Tatsache entgegen, daß sie auf dem Hintergrund eines äußerst wider sprüchlichen und anmaßend mit „Europa cantat“ bezeichneten internationalen Chor singens in Passau erfolgte. 0.0C Goldmedaille für unsere HSG Dieses Telegramm konnten die Mitglie der der Sektion Rollschuhlauf, die sich an der Pionierspartakiade anläßlich des Pio niertreffens in Erfurt beteiligten, absenden. Im Rollschuhkunstlauf errang die I. Mann schaft die Goldene und die II. Mannschaft die Silbermedaille. Sieger und damit Gold medaillengewinner im Einzel wurde unsere Renate Richter, während sich Ulla Kla bunde die Silbermedaille erkämpfte. Damit unterstrichen die jungen Sportler, die der Sektion Rollschuhlauf unserer Hochschul sportgemeinschaft angehören, erneut ihre erfolgreiche und unermüdliche Trainings arbeit, die in vorbildlicher Weise von dem Trainerehepaar Voigt (Deutscher Meister 1960 im Rollschuhtanz) angeleitet wird. Un seren herzlichen Glückwunsch! Wo eine Aussicht ist. und alles das Was um uns ist. rückt in das rechte Maß. Die Klänge ordnen uns: so, das ist klein. Und das ist groß und ist nicht zu vertauschen. haften Gestaltung auch eine weitere Lehre. Beim Ansehen dieses Films kommt einem immer wieder der Gedanke, statt Gleiwitz Westberlin zu setzen, das ja in unseren Ta gen dieselbe Funktion spielen sollte. Deshalb wird uns dieser Film sehr helfen, allen Ange hörigen unserer Universität bewußt zu ma chen, wie verantwortungsbewußt unsere Re gierung gehandelt hat, als sie mit ihren Maß nahmen vom 13. August ein neues Gleiwitz verhindert und damit den Frieden gesichert hat. Siegfried Seidel dem Schwäbischen Singkreis, dem Leipziger Universitätschor, den Solisten Adele Stolte (Potsdam), Jeanne Deroubaix (Bruxelles), Johann Hoefflin (Hamburg), Friedhelm lern? Wollen sie verhindern, daß wir auf der Aschenbahn, auf dem Rasen, im Was ser und auf den Schanzen die Überlegen heit der sozialistischen Körperkultur doku mentieren? Haben sie Angst, wenn sich Sportler beider deutscher Staaten Gedan ken um eine friedliche Regelung der Deutschlandfrage machen? Wir werden uns freuen, wenn unsere Sportfreunde von der Universität Hamburg, die im September zu einem Vergleichs kampf zu uns kommen wollten, gerade jetzt ihre Zusage einhalten werden. Wir werden sie jederzeit herzlich in Leipzig be grüßen. Unsere Stimme wird am 17. September den Vertretern der Arbeiter-und-Bauern- Macht gehören. Unser Vertrauen gehört Das Sekretariat und die über tausend Sportler der Hochschulsportgemeinschaft Wissenschaft der Karl-Marx-Universität protestieren auf das entschiedenste gegen den der olympischen Idee hohnsprechen den Beschluß der Bonner Sportführung, den Sportverkehr zwischen den beiden deutschen Staaten abzubrechen. Noch in Erinnerung sind uns die Beschlüsse von Oberwesel, die auf Grund des tausend fachen Protestes der Sportler beider deut scher Staaten wieder annulliert werden mußten. Auch dieses Mal wird sich die westdeutsche Sportführung und das west deutsche NOK verrechnet haben. Die Sport ler Westdeutschlands werden sich nicht vor den Karren der westdeutschen Kriegshetze spannen lassen. Haben die Adenauer, Strauß und Lemmer Angst vor den Sport- Die Wahrheit brach sich auch hier Bahn. Wenn auch nicht als Hauptkonzert dekla riert. so gehören doch die beiden Serenaden des Leipziger Universitätschores in der je weils bis auf den letzten Platz gefüllten Salvatorkirche und die Wiederholung im Rathaussaal zu den unbestrittenen Höhe punkten des internationalen Chortreffens. Die „Passauer Neue Presse“ registrierte den „frenetischen Beifall“ und bewunderte das national wie international achtung gebietende hohe künstlerische Niveau des Universitätschores, der damit zugleich Künder von umfassender Pflege humanisti schen Kulturerbes in der Deutschen Demo kratischen Republik war. Trotz der Länge der Serenade wurde man nicht müde, zu hören und zu staunen, schrieb H. Werth mann: „Der Leipziger Universitätschor der Karl-Marx-Universität unter der feinsin nigen Leitung von Universitätsmusikdirek tor Professor Friedrich Rabenschlag bot eine Vortragsfolge und eine Klangpracht, daß man hier ohne Übertreibung von einer hohen Schule des Chorsingens sprechen darf. Europäische Madrigale des 16. und 17. Jahrhunderts ... erklangen in höchster Vollendung .. . wahrhaft goldenen Lorbeers würdig. Professor Rabenschlag gab ein Musterbeispiel des vollendeten Chormei sters ...“ Es ist allerdings angesichts der ideologi schen Offensive der Föderation in Passau doppelt bedauerlich, daß vom Universitäts chor in den Programmabschnitt „Chor musik unserer Zeit“ nicht ein Werk eines Komponisten unserer Republik aufgenom men wurde! Texte von Bertolt Brecht in den Vertonungen von Krause-Graumnitz und Fidelio F. Finke hatten seinerzeit im Saarland starke Beachtung gefunden und wären auch von dem diesjährigen Publi kum dankbar entgegengenommen worden. Unversöhnlich stehen wir einer als „un politisch“ ausgegebenen Programmsetzung gegenüber, wie sie die 1960 in Genf ge gründete „Europäische Föderation junger Chöre“ als Grundlinie verfolgt, weil sie sich im diametralen Gegensatz zu den Prinzipien des sozialistischen Humanismus befindet. Man verstrickt sich in das Gestrüpp"von Widersprüchlichkeiten, wenn man sich eine an sich humanistische Aufgabe, wie die Überwindung von Haß mit Hilfe der Mu sik stellt, aber gleichzeitig der imperiali stischen Wirtschafts- und Militärpolitik, der sogenannten „europäischen Integra tion“. eine „europäische Idee“ und die För ¬ derung eines neuen Stils „derer, die mor gen Bestandteil europäischer Elite sein werden“, entlehnt und als zu verwirk lichende Ideale der Menschlichkeit auf stellt. „Verzuckungen“ der Kultur, die wir wohl im Lichte der Erfahrungen von zwei Welt kriegen als Kulturzerstörung und Kultur reaktion mit den rechten Worten belegen, werden in dem angeführten Programm nicht nur bekämpft, vielmehr kultiviert, und damit werden die Verantwortlichen, bewußt oder unbewußt, mitschuldig an einer Gefahr neuer Verheerungen in den kulturellen Beziehungen der Menschheit, indem sie einen im Namen der „europäi schen Idee“ allgemein geführten antikom munistischen Kreuzzug unterstützen. Diese Zusammenhänge gilt es um so deutlicher zu machen, als in den Ehrenaus schuß von „Europa cantat“ der Bonner Minister Wuermeling und der Bayrische Kultusminister Theodor Maunz aufgenom men und zu Begleitworten aufgefordert worden waren. Während Wuermeling „Europa“ arrogant als „Symbol“ und „zu kunftsweisend“ preist, nimmt der exem plarische Faschist und Globke-Komplice Maunz die Gelegenheit beim Schopf und erinnert „an den sprachlichen und geistigen Zusammenhang Europas in einer Zeit, die noch gar nicht so weit zurückliegt“ und an eine „starke Gemeinsamkeit“, an „eine Ein heit in der Vielfalt“. Weil die „Einheit“ der „völkischen Idee“ nicht mehr sticht, soll nun ein neuer Trumpf, diesmal in „euro päische“ Phrasen gehüllt, stechen. Leistungen leider Der Leipziger Universitätschor blickt in diesem Jahr auf sein fünfunddreißigjähri ges Bestehen zurück. Professor Rabenschlag hat durch Ausdauer, zähen Fleiß, innige Liebe zur Musik, vorbildliche Aufrichtig keit und dank der Unterstützung durch unseren Staat und die Karl-Marx-Universi tät den heute wieder stark verjüngten Chor auf eine Leistungshöhe gefördert, die uns mit Freude erfüllen darf. Die Karl-Marx- Universität hat Veranlassung, für die drei einhalb Jahrzehnte edlen humanistischen Wirkens, besonders für die im letzten Dezenium und in diesem Sommer voll brachten Leistungen Professor Raben- die Anklage gegen den Faschismus gestellt. Durch die künstlerische Gestaltung des ver antwortlichen SS-Führers Naujocks haben sis den Typ des SS-Führers gestaltet, der mit rücksichtsloser Brutalität, bürokratischer Ge nauigkeit alle Befehle der faschistischen Machthaber bedingungslos ausführt. Hier wird ein Typ gezeigt, der vor keinem Verbre chen, auch nicht vor dem der Auslösung eines Weltkrieges zurückschreckt. In der Gestaltung des SS-Führers Naujocks, den Hannjo Hasse gestaltet, wird zugleich der faschistische Hen ker Eichmann entlarvt. Im Film wird auch dargestellt, wie es zu sol chen Verbrechen kommen konnte. Es werden die Stationen des Lebensweges von Naujocks rückgeblendet: die nationalistische Erziehung durch diel Schule, Freiwilliger im ersten Welt krieg, Mitglied der berüchtigten Freikorps und von dort stieß er zu den Faschisten. Durch die dem Genossen Walter Ulbricht, dem Vor sitzenden des Staatsrates unserer Republik. Mit ihrem Verbot werden die westdeut schen Sportführer uns nur zu noch besse rer Arbeit anspornen. Das soll unsere Ant wort an die Adenauer und Daume in Westdeutschland sein. Manfred Wiedemann, HSG-Vorsitzender der Karl-Marx- Universität Hanno Hoppadietz, Sportleiter der HSG der Karl-Mar- Universität Das in Passau ausgegebene Liederbuch stammte von einem Gottfried Wolters, gegen dessen Liederbücher schon „sei- tens der NSDAP keine Bedenken“ be standen. Wir zeigen mit den Fingern dar auf, daß der ach so unpolitische Text des Naziliedexperten Hans Baumann „Und die Morgenfrühe, das ist unsere Zeit“, der in jedem Deutschen eine bittere Scham mit seinem „ein Hunger ist in die Augen ge setzt, neue Lande, die woll’n wir gewin nen“ auslösen müßte, wieder im Satz von Wolters in der von ihm herausgegebenen Sammlung „Das singende Jahr“ erschie nen ist. Es geht uns darum, die von Ver antwortlichen der Föderation uns gegen über doch mit zu großer Selbstgefälligkeit und Naivität vorgebrachte „unpolitische“, ganz auf „Menschlichkeit“ abgestellte Hal tung fragwürdig zu machen und anzuregen, alle sich mit der „Europäischen Föderation“ auftuenden Probleme auf der Grundlage der realen Verhältnisse in der Welt und unter Betonung eines bewußten und akti ven Wirkens für den Frieden, neu tiefer und das heißt richtig zu durchdenken. In Passau kam es nicht einmal auf einer Graunke aus München eine nationale Kul turtat gelang. Doch sagen wir offen: sie wird in dem Maße an Rang gewinnen, wie es gefingt, das tiefe menschliche Anliegen des Bach-Werkes frei von den Provokatio nen einer „Europa-Elite“-Mission bei einer Wiederholung in Leipzig herauszuarbeiten. Hans Grischkat gehört zu den 35 mutigen westdeutschen Professoren, die „selbst unter schwerster Diffamierung ihrer Per son .. . die Lebensfrage des deutschen Vol kes mit unveränderter Kraft an die Spitze ihres politischen Denkens und Handelns stellen“ und die westdeutsche Bevölkerung aufgefordert haben, nur Atomkriegsgegner zu wählen. In der Persönlichkeit von Pro fessor Grischkat und in seiner jahrzehnte langen Freundschaft zu Professor Raben schlag, der durch seine intensiven Vor bereitungsarbeiten wesentlichen Anteil an der Aufführung hatte, sahen wohl beide Chöre ein Vorbild, selbst in ein enges Freundschaftsverhältnis zu treten, ohne die die hehre Friedensidee des Bach-Werkes nicht wirksam geworden wäre. • - GRUSS'VON P ION IERSPARTAK IADE- MANNSCHAFT R0EM1. GOLDMEDAILLE, h MANNSCHAFT RQEM2 SILBER EJINZEL : RICHTER- GOLD KLABUNDE- SILBER an die Feinde der Menschheit verschwendet werden; eine Gemeinschaft mit Kriegstrei bern, Revanchisten, Rüstungsgewinnlern und unverbesserlichen Faschisten kann es für die friedliebenden Völker nicht geben. Auch das lehrt uns der geistige Gehalt der Musik Bachs, Händels wie Beethovens. Der schlecht unter einem „Europa-Be griff“ verhüllte westdeutsche Vorherr schaftsanspruch sollte zugleich ein Warn ruf an die übrigen kapitalistischen Länder sein, sich auch kulturell vor jeder „Europa- Demagogie“ zu hüten. Diese notwendigen, der Wahrheit dienen den Gedanken sollen tatsächlich positiv zu bewertende Leistungen nicht herabsetzen; 'Marxisten sind keine „schrecklichen Ver einfacher“. Sie sollen aber deutlich machen, daß es im Grund auch kulturell keinen hoch einzuschätzenden Erfolg geben kann, wenn er nicht bewußt im Ringen um den Frieden und die wahre Völkerfreundschaft erzielt wird. Es ist das große Verdienst Professor Hans Grischkats aus Stuttgart, daß ihm trotz der aufgezeigten geistigen Situation in Passau in der- Aufführung der h-Moll-Messe mit Wenn am 1. September im Capitol der her. vorragende DEFA-Film „Der Fall Gleiwitz" erstaufgeführt wird, dann sind gerade 22 Jahre seit jenem Geschehen vergangen, das dieser Film behandelt. Vor genau 22 Jah ren gaben die Faschisten durch den verbre cherischen Überfall auf den Sender Gleiwitz das ‘Signal zur Auslösung des zweiten Welt krieges. Dokumentarisch getreu zeichnet der Film die ■ damalige Situation. Alles scheint friedlich zu sein, die Menschen gehen ihrer Arbeit nach, die Kinder nutzen die Ferien und die Sommer tage zum Herumtollen. Die Liebespaare spa zieren an den langen Sommerabenden oder sehen sich im Kino die neueste Ufa-Schnulze an. Während sie alle noch nichts ahnen, ist der Krieg bereits beschlossene Sache. Durch eine Pressekampagne über angebliche Flüch- lingsströme aus Polen (wie aktuell) wird die Bevölkerung indessen auf den Krieg vorberei. tet, wobei der vorgetäuschte Überfall auf den Sender Gleiwitz dann das letzte Signal dar stellen soll. Die Schöpfer dieses Filmes (die National preisträger Wolfgang Kohlhaas und Günter Rücker) haben sich das Ziel gestellt, die Ge schichte so zu gestalten, daß sie zugleich und vor allem eine Lehre und Mahnung für die Gegenwart wird. Dieses Ziel ist ihnen auch überzeugend gelungen. Ihnen geht es in aller erster Linie darum, das Verbrechen der Fa schisten anzuprangern und dadurch alle Men schen wachzurütteln. Sie haben deshalb be wußt darauf verzichtet, die ganze damalige Situation zu zeichnen. In den Mittelpunkt ihres Filmes haben sie Ist der Friedensruf der h-Moll-Messe mit einer „europäischen Elite“ zu vereinen? / Gedanken zur Beteiligung des Universitätschores an einem internationalen Chorsingen Die Unvereinbarkeit des Humanismus im Werke beispielsweise von Bach mit einem Ausschließlichkeitsanspruch von einem politisch so durchsichtigen „Ideal“ wie einer „europäischen Idee“ und „Elite“ be deutet nicht, daß es nur nach einer allsei tigen Verbrüderung hin abgewandelt zu werden brauchte, um die Wahrheit zu tref fen, vielmehr darf Menschlichkeit nicht Veröffentlicht unter der Lizenz-Nummer 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchent lich. - Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1, Ritterstraße 26, Fernruf 17 71; Sekretariat Appa rat 264. Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig. - Druck: LVZ-Druckerei „Hermann Duncker" ttl 18 138. Leipzig C 1, Peterssteinweg 19. - . Bestellungen nimmt Jedes Postamt entgegen.
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