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Alle schöpferischen Fähigkeiten entwickeln Aus dem Referat des Ersten Sekretärs der Universitäts-Parteileitung, Genossen Hans-Joachim Böhme, auf der Tagung des Parteiaktivs am 5.1.1961 Fortsetzung aus Nr. 2 Seit der Delegiertenkonferenz der Parteiorganisation im April 1960 ent wickelte sich an der Karl-Marx-Uni versität an Hand der Thesen des Staatssekretariats eine breite Diskus sion über die schnelle und plan mäßige Heranbildung eines zahlrei chen sozialistischen wissenschaft lichen Nachwuchses. Im Ergebnis die ser Diskussionen wurde der Mehr heit von Wissenschaftlern bewußt, daß die Nachwuchsförderung eine politische Aufgabe ersten Ranges zur Erfüllung des Siebenjahrplanes ist. Es gelang immer besser, das vorwie ¬ gend organisatorische Herangehen zu überwinden und die zielstrebige poli tisch-ideologische und wissenschaft liche Qualifizierung der Nachwuchs kader als ein Kardinalproblem der gesamten Arbeit zu erkennen. Ver glichen mit den Vorjahren wurde die Zahl der Habilitationen auf 169 Pro zent gesteigert. Auch die Einstellung zu den Promotionen hat sich ver ändert, es wird aber noch nicht ener gisch genug um die Einhaltung der Termine gekämpft, so daß die Zahl der Promotionen Von Angehörigen des wissenschaftlichen Nachwuchses gegenüber dem Vorjahr etwa gleich- geblieben ist. Zentrale Aufgabe: Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wissenschaftlichen Arbeit und der Die Fortschritte des letzten Jahres sind auch darauf zurückzuführen, daß sich der Akademische Senat, das Prorektorat für den wissenschaft lichen Nachwuchs, die Fakultätsräte und Institutsleitungen ständig mit der Nachwuchsentwicklung befaßten und an Hand von Plänen die Nach wuchswissenschaftler systematischer als bisher förderten. Dabei wurden besonders vom Lehrkörper erfolg reich große Anstrengungen unter nommen. Eine wertvolle Hilfe gab die Gewerkschaftsorganisation. Es muß sofort zu Jahresbeginn dar angegangen werden, die im Beschluß der Delegiertenkonferenz für 1961 festgelegten 100 Promotionen und 65 Habilitationen zu erreichen. Das Prorektorat sollte sofort mit denen beraten, deren Termin 1961 abläuft und natürlich auch mit denen, die ihren Termin überschritten haben, wie sie ihr Ziel 1961 erreichen kön- ■ nen. • Die Nachwuchsförderung bleibt eine der zentralen politischen und wissenschaftlichen Aufgaben der Parteiorganisation und darüber hin aus der gesamten Karl-Marx-Uni versität. Sie muß stärker unter dem Blickpunkt der Anforderungen des Siebenjahrplanes und damit unter denen unserer Verantwortung für die Erhaltung und Festigung des Frie dens, der Lösung der nationalen Frage und des Kampfes um den Sieg des Sozialismus in der DDR wie an der Universität gesehen werden. Das bedeutet, eine gewisse Enge in der Planung des Kaderbedarfs zu über winden, nicht nur vom Bedarf der Universität auszugehen und der Her anbildung von Kadern auf längere Sicht mehr Aufmerksamkeit zuu- wenden. • Im Vordergrund der Arbeit der Parteiorganisation mit dem wis- senschaftlichen Nachwuchs steht nach wie vor die politisch-ideologische Ar beit. Gerade weil es um die Heran bildung sozialistischer Fachleute geht, kommt der sozialistischen Be wußtseinsbildung große Bedeutung zu. Die erzielten Erfolge im Zuneh men der politischen Aktivität und besserem Verständnis der politisch- ideologischen Grundfragen gilt es weiterzuführen. Es soll dabei mehr als bisher Wert auf differenzierte Aussprachen gelegt werden. Erschei- nungen der Überlastung mit politi schen Aufgaben und Funktionen kön nen am besten durch gründliche Vor bereitung, bessere Koordinierung und eine größere Breitenarbeit überwun den werden. Zugleich darf die politisch-ideolo gische Arbeit mit dem wissenschaft lichen Nachwuchs nicht zu eng, d. h. nicht allein in der Durchführung von Versammlungen und im Ausüben von Funktionen gesehen werden. Die politische Arbeit muß zu hohen wissenschaftlichen Ergebnissen füh ren. • Neben dem nicht nachlassenden Ringen um die Erfüllung der quantitativen Ziele von Promotionen und Habilitationen kommt es jetzt besonders darauf an, auf die Hebung des wissenschaftlichen Niveaus der Nachwuchskader zu achten. Wir be grüßen die im Senat begonnene Dis kussion über das Niveau der Disser tationen und über die Festlegung ein heitlicher Anforderungen. Durch die stärkere Entfaltung und Ausnutzung der Vorzüge des Sozia lismus, insbesondere der Planung der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit, Wird es möglich Sein, in allen Diszi plinen das eigene Verhältnis zum wissenschaftlichen Höchststand ein zuschätzen und Maßnahmen zu sei ner Erreichung Und Mitbestimmung einzuleiten. In diesem Zusammen hang muß eine gründlichere Auswer tung der Sowjetwissenschaft gewähr leistet werden. • In den nächsten Jahren ist eine starke Vergrößerung des Lehr körpers erforderlich und vorgesehen. Dazu müssen die notwendigen Kader herangebildet werden, die eine hohe Qualifikation haben. Demzufolge ge winnen die Habilitationen immer größere Bedeutung, und es ist die größte Aufmerksamkeit aller Grund organisationen erforderlich, damit die Zahl der Habilitationen auch Wei terhin beträchtlich gesteigert Wird. • Das Studium und die Anwen dung der Theorie des Marxis mus-Leninismus müssen ein höheres Niveau erreichen. Es muß jetzt bei den Gesellschaftswissenschaftlern ein Umschwung zum gründlicheren und systematischen Studium des Marxis mus, insbesondere der gesamten Werke von Marx, Engels und Lenin und der Parteibeschlüsse erzielt wer den. Nach langfristigen Plänen ist das differenzierte Studium zu orga nisieren, um ein umfassendes marxi stisches Grundwissen zu erreichen. Das Niveau der gegenwärtigen Dok torandenseminare reicht für die Ge sellschaftswissenschaftler nicht mehr aus. • Bei der Heranbildung des Nach wuchses sollen stärker indivi duelle Förderungsmaßnahmen an gewandt Werden. Zielstrebiger und auf lange Frist sind begabte und talentierte Kader auf spätere Funk tionen vorzubereiten. • Die hervorragenden Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern sollten stärker gewürdigt werden. Ein gutes Beispiel gab die Veterinär- Medizinische Fakultät am Tag der Universität, Wo der Nachmittag aus schließlich von Angehörigen des wis senschaftlichen Nachwuchses bestrit ten wurde, die vor einem breiten Kreis von Tierärzten, die aus allen Bezirken der Republik gekommen waren, ihre neuesten Forschungs ergebnisse darlegten. Man sollte an allen Fakultäten und Fachrichtungen in gewissen Abständen solche Ver anstaltungen durchführen. Überhaupt sollten die besten wissenschaftlichen Arbeiten stärker gewürdigt werden. • Gegenwärtig wird die Entwick lung der wissenschaftlichen Ka der in der Praxis zu Sehr dem Selbst lauf überlassen. So fehlen bei den Juristen, an der Wifa, bei den Jour nalisten fast völlig Promotionen von Praktikern. Langsam beginnen sich mehr Lehrer darum zu bemühen, aber unsere Pädagogen und entspre chende Fachinstitute kümmern sich nicht genügend um sie. Eine sehr gute Ausnahme bilden die Chemiker, wo ständig eine hohe Zahl von Prak tikern promoviert. Die Institute sollten noch stärker als bisher in Arbeitskreisen, Aspi rantenseminaren usw. einen Kreis befähigter Kader aus der Praxis her anziehen und planmäßig entwickeln. Auf diese Weise Wird eine größere Reserve von wissenschaftlich quali fizierten Kadern für die Berufung in den Lehrkörper geschaffen. FDJ-Organisationen konkrete Hilfe geben Bei der Auswertung der vergange nen Studienjahre und der FD J-Wah len sind einige Probleme hervor getreten, die wir vor dem Partei aktiv darlegen wollen. Die Bewegung der sozialistischen Studentengruppen hat zu einem gro ßen Aufschwung der studentischen Arbeit geführt. Der Durchschnitt der fachlichen Leistungen Wurde ge hoben. Die Entwicklung des sozia- listischen Bewußtseins der Studenten führte zu einer neuen Einstellung zur Arbeit und zum Studium. Viele her vorragende Beispiele weisen darauf hin, daß wir mit dieser Bewegung auf dem richtigen Wege sind. Die in den sozialistischen Studentengruppen entwickelte Studienmoral, das Ver antwortungsgefühl der Gemeinschaft für die Leistungen jedes einzelnen und für die Gemeinschaft sind den Studiengewohnheiten an Universi täten kapitalistischer Staaten tau sendfach überlegen. Sie tragen bei zur Entwicklung von Persönlichkei ten, die die Sozialistische Gesellschaft gestalten. Auf unserer letzten Delegierten konferenz hatten wir darauf hin gewiesen, daß die Orientierung der sozialistischen Studentengruppen nicht einseitig auf die Erhöhung der Durchschnittsleistungen ausgerichtet sein soll, weil das eine zu enge Ziel stellung ist. Heute ist es notwendig, das zu unterstreichen und zu erwei tern: Es kommt neben der Überwin dung von Versagern, die mit den Noten 4 und 5 zu zensieren sind, vor allen Dingen darauf an, die Breite der sehr guten Leistungen zu ver stärken. Das Weltniveau kann man nur mit den Besten erreichen. Die Besten also gilt es stärker zu för dern. Das ist keine Begabtentheorie, sondern die Marxisten-Leninisten gehen von den Begabungen aus und fördern sie planmäßig. Die Hilfe für die Schwächeren muß mit dieser For derung einhergehen. Es gibt an unserer Universität gegenwärtig wenig Wissenschaftliche Studentenzirkel. Wir sind der Mei nung, daß diese alte und bewährte Methode der Arbeit, mit der in der Sowjetunion Tausende befähigte wis senschaftliche Kader entwickelt wur den und die auch bei uns bereits er probt ist, in breitem Umfang ange wendet werden soll, um über die Arbeit in den Studien- und Seminar gruppen hinaus die besten Studen ten schneller zu überdurchschnitt Ausbildungs- und Erziehungsmetho den dem Entwicklungsstand und den Problemen dieser neuen Zusammen setzung der Studentenschaft nicht ge recht werden. Bei einigen älteren Studenten, die viele Jahre aus der ständigen Arbeit mit dem Buch her aus sind, gibt es Anfangsschwierig keiten, in , die wissenschaftliche Ar beit hineinzufinden. Noch für dieses Studienjahr sind unverzüglich Maßnahmen einzulei ten, die der neuen Zusammensetzung der Studentenschaft im ersten Stu dienjahr Rechnung tragen, und das kommende Studienjahr ist in dieser Richtung ebenfalls sehr gründlich vorzubereiten. Die Arbeit unter den Studenten muß im kommenden Semester wie der stärker in den Mittelpunkt der gesamten Parteiarbeit rücken. Den FDJ-Organisationen ist durch die Genosse Böhme während seines Referates vor dem Parteiaktiv. Foto: Frotscher liehen Leistungen zu befähigen und so die Entwicklung des wissenschaft lichen Nachwuchses nicht erst mit der Einstellung als Aspirant oder Assistent, sondern bereits in der Stu dienzeit einzuleiten. Die Zusammensetzung der Studen tenschaft hat sich in den letzten Jah ren gewandelt und wird sich weiter verändern. Heute schon sind 60 Pro zent der neu immatrikulierten Stu denten mindestens ein Jahr in der Praxis gewesen, wobei in einigen Fakultäten (z. B. Veterinär-Medizi nische Fakultät) alle' Studenten des ersten Studienjahres in der Praxis tätig waren. Im Verlaufe dieses Semesters hat sich gezeigt, daß die Parteileitung eine konkrete Hilfe zu geben. Dabei geht es in den nächsten Wochen insbesondere um die gute Vorbereitung, Durchführung und Auswertung des Praktikums, wobei gleichzeitig die Vorbereitung des Stu dentensommers ins Auge zu fassen ist, damit er zu einem wirklichen Be standteil des gesamten Studienganges und Studentenlebens an der Karl- Marx-Universität gestaltet wird. Voraussetzung für einen Auf schwung in der FDJ-Arbeit ist vor allem die Qualifizierung der FDJ- Funktionäre in den Gruppen und de stärkere Hilfe der Parteigruppen für die FDJ-Gruppen. Die Kampfkraft der Partei ist gewachsen Hinter uns liegen die ersten außer ordentlichen Mitgliederversammlun gen zum Umtausch der Dokumente. In diesen Versammlungen wurde das Wachstum der Parteiorganisation sichtbar, und die große Mehrzahl der Grundorganisationen hat sie verant wortungsbewußt und als Höhepunkt ihres Parteilebens durchgeführt. Allein die Versammlungsbeteiligung hat eine bisher nie gekannte Höhe erreicht. Wir heben dabei besonders auch die Grundorganisationen der Medizinischen Fakultät hervor. Das Zeigt, Wie die Verbindung der Ge nossen zur Partei gewachsen ist. Besonders bemerkenswert war, daß die Vorbereitung der Versammlung flicht nur eine Angelegenheit der Lei tungen und des aktiven Kerns war, sondern daß die Mehrheit aller Par teimitglieder und Kandidaten sich verantwortungsbewußt auf die Ver sammlung vorbereitete. Sie sicher ten durch ihre Diskussionen und ihr diszipliniertes Verhalten den Erfolg. Viele Genossen empfanden, was ein Genosse der Landwirtschaftlichen Fakultät nach der Versammlung aus sprach: „Wir haben das Gefühl, durch die Versammlung näher zusammen gerückt zu sein.“ Diese Einschätzung trifft auch auf Grundorganisationen zu, die bisher als zurückgeblieben gekennzeichnet wurden, wie z. B. die Mathematiker, Theoretische Institute, Frauenklinik, Kinderklinik und andere Grundorga nisationen. Dagegen blieben die Ver sammlungen in den Grundorganisa tionen Pädagogen, Veterinär-Medizi nische Fakultät und Medizin II. Studienjahr zurück, Der bisherige Verlauf des Doku- mentenumtausches trug wesentlich zur Erziehung der Parteimitglieder bei. Verantwortungsbewußt wurde die Arbeit eingeschätzt und die Be schlußfassung über die Aushändigung der Dokumente war kein formaler Akt. Wir schätzen die Versammlun gen vor allem dort als gut ein, wo auf der Grundlage einer Analyse der ideologischen Situation unter Genos sen und Parteilosen im Bereich der Grundorganisation über die Klärung der Grundfragen beraten und die Er folge und Mängel in der politisch- ideologischen Arbeit aufgedeckt wur den. Die planmäßigen und zielstrebigen Diskussionen in den Grundorganisa tionen über den Hauptinhalt unserer Epoche haben dazu geführt, daß unter den Genossen größere Klarheit über diese wichtige Frage erreicht wurde und sich die Erkenntnis wei ter festigte, daß die Entwicklung in der Welt vom Sozialismus bestimmt wird. Einen breiten Raum nimmt die Diskussion um die Klärung der Rolle der DDR im Kampf gegen den westdeutschen Militarismus ein. Solche Auseinandersetzungen waren fruchtbar und trugen dazu bei, die ideologische Arbeit der Parteiorgani sation zu verbessern. Wir müssen feststellen, daß die Kluft zwischen den Erfordernissen der gegenwärtigen Etappe und dem Niveau der gesellschaftswissenschafi- liehen und propagandistischen Arbeit aut vielen Gebieten trotz verschiede ner Verbesserungen noch vorhanden ist. Nach wie vor sind Ideenarmut und Enge der Problematik in der wissenschaftlichen Verallgemeine rung der neuen Entwicklungspro-, zesse der sozialistischen Revolution in der DDR und in der Auseinander setzung mit Politik und Ideologie des westdeutschen Imperialismus, Mili tarismus und Neokolonialismus noch, nicht überwunden. Es gibt einige gute Ansätze, die verbreitert werden müssen. Die Tätigkeit der Arbeitsgemein schaft unter Leitung von Prof. Dr. Walter Markov gibt ein für alle Gesellschaftswissenschaftler nach ahmenswertes Beispiel. Wir fordern die in dieser Gemeinschaft mitwir kenden Genossen auf, die positiven Erfahrungen aus den vergangenen Jahren, insbesondere in den aller nächsten Wochen und Monaten aufs intensivste auszuwerten und auszu- tauschen und so gemeinsam mi der ganzen Universität die Kon' erenz zur Entlarvung des westdeutschen Neokolonialismus im März dieses Jahres zu einem Höhepunkt im wis senschaftlichen Leben der Karl- Marx-Universität und in der ideolo gisch-politischen Unterstützung des nationalen Befreiungskampfes der kolonial unterdrückten Völker durch die Deutsche Demokratische Repu blik zu gestalten. Ebenfalls ein gutes Beispiel gab die auf Beschluß der Delegiertenkonfe renz in Auswertung der 8. Tagung des Zentralkomitees unter Leitung von Genossen Dr. Gerhard Müller ge bildete Arbeitsgemeinschaft zur Ent larvung der bauernfeindlichen Poli tik des militaristischen Westzonen staates. Bei unserer Einschätzung stützen wir uns auch auf die Feststellung der Grundorganisation Wifa H (Indu strieökonomik) auf der ersten außer ordentlichen Mitgliederversammlung Zürn Umtausch der Parteidokumente, daß in Publikationen sowie Vor lesungen die Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Apologetik des Im perialismus immer noch ungenügend ist. Es müß von allen Gesellschaftswis- senschaftlern ein den Erfordernissen der gegenwärtigen Etappe entspre chendes Niveau erreicht werden. Wir haben die Aufgabe, die ideologische Arbeit nicht nür in der Agitation und Propaganda Zu betreiben. Um diese Förderung zu unterstrei- dien, erinnere ich daran, wie stark in der Moskauer Erklärung die Be deutung der Ideologie herausgearbei tet wurde. Die Formulierung: „Die Kommunisten sehen ihre Aufgabe darin, eine entschiedene Offensive an der ideologischen Front zu ent falten ...“ müssen wir zum Aus gangspunkt für die Beratungen in den zweiten außerordentlichen Mit gliederversammlungen machen. Der bisherige Dokumentenumtausch trug dazu bei, die Kampfkraft der Parteiorganisation zu stärken und ihre Einheit zu festigen. Dabei wur den auch Schwächen in der Stellung zur Kritik und Selbstkritik und in den Beziehungen der Genössen unter einander aufgedeckt. Die Genossen an der ABF müssen die unkritische Haltung einiger Ge- hossen Dozenten, die sofort in Ab- wehrstellung gehen, wenn es Hin weise zur Verbesserung der Arbeit gibt und Mängel aufgedeckt werden, überwinden. Auch an der Veterinär- Medizinischen Fakultät ist das Ver hältnis unter den Genossen nicht in jedem Fall irt Ordnung. Bereits auf der Delegiertenkonfe renz im April Vergangenen Jahres mußten wir die Grundorganisation FMI kritisieren. Leider müssen wir heute im Ergebnis der letzten Mit gliederversammlung feststellen, daß der Zustand der Selbstzufriedenheit n6ch nicht überwunden ist. In dar Haltung zur Kritik zeigt sich eine der ernstesten Schwächen der Partei leitung des Franz-Mehring-Institutes! Es geht darum, daß es keine gesunde und offene Pafteiatmosphäre gibt. Die Genossen tragen Fragen mit sich herum, finden aber bei der Partei leitung keinen Rät und keine Hilfe. Wir verlangen Von der Parteileitung des FMI mit allem Nachdruck, daß sie endlich ihre selbstzufriedene Und ünparteimäßige Position verläßt und ernsthaft die Lage am Institut und ihre eigehe Arbeit überprüft. Machen Wir unsere Parteiorganisa tion zu einer wirklichen Kampf gemeinschaft, in der A-• der Basis der ideologischen Einheit cie Genos sen fest zueinanderstehen und ihre ganze Kraft einsetzen, um ihre Auf gaben in Politik, Lehre und For schung zu erfüllen. Die Karl-Marx- Universität hat in den letzten Jahren in ihrer Entwicklung gute Fort schritte erzielt, worin sich der Kampf der Parteiorganisation, der Einsatz jedes einzelnen Genossen wider spiegelt. Wir sind eine große Kraft an der Universität und tragen die Verant wortung für ihre Entwicklung und Leistung. Bereiten wir im Bewußt sein dieser Aufgabe die zweiten außerordentlichen Mitgliederver sammlungen zum Dokumentenum tausch und zur Auswertung der Mos kauer Erklärung vor, dann werden Wir zu heuen Erfolgen schreiten. Universitätszeitung, 17. 1. 1961, S. 3