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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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Band 5.1961
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seeegswe .. • ■ . ■ Importplan und unsere Aufgaben Von Siegfried Prawitz, Leiter der Abteilung Materialversorgung Die sich in letzter Zeit bei der Abtei lung Materialversorgung häufenden Anfra gen über die Möglichkeiten der Realisie rung gewünschter Importe des Planes 1962 veranlassen uns, einmal grundsätzlich auf die bestehenden Probleme, ihre Ursachen und Auswirkungen sowie auf die sich hier aus ergebenden Hinweise und Empfehlun gen einzugehen. In dem Memorandum, das der Minister präsident der UdSSR, Chruschtschow, dem Präsidenten der USA in Wien überreichte, War u. a vorgeschlagen worden, daß sich die beiden deutschen Staaten innerhalb von sechs Monaten über eine für beide Teile annehmbare Form einer Friedensregelung einigen sollten, die zugleich zu einer künf tigen Wiedervereinigung führen könnte. Diese Vereinbarung der beiden deutschen Staaten sollte dann der Friedenskonferenz als Verhandlungsgrundlage dienen, um eine Regelung zu finden, die für alle Be teiligten nicht nur tragbar, sondern der weiteren Entwicklung des einzelnen förder lich ist. Die Weltöffentlichkeit begrüßte diese Vorschläge der Sowjetunion zum Abschluß des längst überfälligen Friedensvertrages mit Deutschland und stellte hierbei insbe sondere die positive Einstellung der DDR in den Vordergrund, die sofort ihre Bereit schaft erklärte, in solche Verhandlungen einzutreten und dabei nicht nur die eige nen Ziele zu sehen, sondern zugleich auch die aller schaffenden Menschen West deutschlands. Daß dies keine unverbind liche Formulierung war, wurde in viel fachen Stellungnahmen des Staatsrates der DDR, insbesondere in den Pressekonferen zen des Vorsitzenden des Staatsrates, Wal ter Ulbricht, erläutert und bewiesen. In seiner bedeutsamen Erklärung auf der 18. Volkskammersitzung sagte Walter Ulbricht: „Es ist in der Tat höchste Zeit, zu verhindern, daß aus den Überresten des zweiten Weltkrieges die Flammen eines dritten emporlodern. Es wird also nicht ge schossen, sondern es wird verhandelt wer den!“ Bonner Ultras sabotieren innerdeutschen Handel Ganz im Gegensatz zu dieser Erklärung, die in der ganzen Welt positive Beachtung fand, steht die Stellungnahme des Bonner Kanzlers, der an Stelle eines vermitteln den Vorschlages sein bereits bekanntes, vielfach wiederholtes „Nein“ noch mit dem Aufruf ergänzte, „hart zu bleiben“ und in diesem Zusammenhänge zusätzlich drohte, »eine Abfuhr zu erteilen“. Für jeden ist zu erkennen, was diese aggressive Haltung bedeutet. Sie ist ganz klar und eindeutig der Aufruf zur Fort führung des kalten Krieges gegen die DDR, der in Zukunft in verschärftem Maße ge führt weiden soll. Das geht jeden von uns an, ganz gleich, ob er als Wissenschaftler, als Student, als Arbeiter oder als Angestellter an unserer Universität tätig ist. Wir alle können doch unsere umfangreichen Aufgaben nur dann läsen, wenn wir in Frieden und ohne Stö- hing arbeiten können. Seit Jahren bemüht sich unsere Regie- hing um erweiterte und verbesserte Han delsbeziehungen — um erhöhte Exporte und Importe mit Westdeutschland. Wir sahen in den Wirtschafts- und Handelsbeziehun gen ein wichtiges nationales Band, das in beiderseitigem Interesse der Wirtschaft und der Bevölkerung im Laufe der Jahre ver breitert und gefestigt werden sollte. Diese gegenseitige Bindung benutzte die militaristische westdeutsche Regierung Ende des vergangenen Jahres, um in er- »resserischer Weise politische Forderungen durchzusetzen, den Aufbau des Sozialismus in unserem Staate zu stören und möglichst Zu verhindern. Wir lassen uns nicht erpressen Die Diskussionen, die in unseren wissen- Schaftlichen Bereichen hierzu geführt wur den, und die Schwierigkeiten, die sich aus der Nichterfüllung der Verträge durch Westdeutschland ergaben, waren eine sehr rnste Warnung an alle diejenigen, die in Ihrer konservativen Einstellung nur mit Urzeugnissen westdeutscher Fertigung arbeiten wollten. Auf Grund der Solidarität des sozialisti- 8chen Lagers und insbesondere der soforti- Een Hilfestellung der Sowjetunion einer- Seits und andererseits der Handelsangebote einer Reihe kapitalistischer Staaten, welche die Aggressivität der Bonner Militär diktatur ablehnen, sah sich Adenauer letztlich gezwungen, die ausgesprochene Kündigung des Handelsvertrages wieder zückgängig zu machen. Diese ganz eindeutige Niederlage brachte Bonn nun nicht etwa zu der Einsicht, daß Solche Störaktionen angesichts der Solidari tät und der brüderlichen Hilfe der sozia- istischen Staaten und der Erweiterung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit Vernünftiger und realer denkenden kapi- lalistischen Ländern zwecklos sind. Nein, 6 setzte ein beharrlicher Kleinkrieg ein, angefangen . mit. der sogenannten Wider- rufsklausel, nach der abgeschlossene Ver- räge je nach Gutdünken der westlichen Handelsorgane oder auf Befehl der Bonner Ultras von heute auf morgen außer Kraft besetzt werden können, bis zu wochen- und monatelangen Verzögerungen der Ge- nehmigungen und der Warenbegleitscheine Surch die Bonner Dienststellen und bis zur Erweiterung der Embargolisten, wonach sne ganze Reihe Erzeugnisse nicht oder Ferönentlicht unter der Lizenz-Nummer 65 des Tates des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchent- S - Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1, Fitterstraße 26. Fernruf 77 71; Sekretariat Appa- k‘ 264. Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und TLeissparkasse Leipzig. - Druck: LVZ-Druckerei permann Duncker“ m 18 138. Leipzig C 1, peterssteinweg 19, “ Bestellungen nimmt jedes sostamt entgegen. Universitätszeitung, Nr. 32, 8. 8. 1961, S. 5 Das Beispiel der Chemiker Die Antwort der Wissenschaftler und aller Mitarbeiter der Karl-Marx-Universi tät auf das Kriegsgeschrei der Bonner Ul tras und die von den Militaristen gestarte ten ökonomischen Erpressungsversuche sind verstärkte Anstrengungen in Forschung und Lehre, um unseren Friedensstaat, un sere Deutsche Demokratische Republik, weiter zu stärken. Sie wissen, der Friedens vertrag und mit ihm die Lösung der West berlinfrage sind noch in diesem Jahre not wendig, um den Atomkriegsplänen der Ultras einen Riegel vorzuschieben, den sie nicht brechen können. In dem Staat der Arbeiter und Bauern kann sich die Wissenschaft frei entfalten und können die Wissenschaftler ihrer eigentlichen Aufgabe dienen: im Interesse der Menschheit die Gesetzmäßigkeiten der Natur und Gesellschaft aufzudecken und an der Gestaltung eines wahrhaft mensch lichen Lebens mitzuwirken. Das ist ein zu tiefst humanistisches Anliegen. Dieses An liegen zu erfüllen, unseren Staat und da mit die Kräfte des Friedens weiter zu festi gen, schließt ein, den Kriegstreibern Paroli zu bieten. Das können wir tun, indem wir nach neuen Erfolgen in Forschung und Lehre und auf allen anderen Gebieten stre ben. Und zu diesem Bemühen gehört auch, die Störanfälligkeit unserer Institute und Kliniken zu beseitigen. Je schneller dies gelingt, um so größer sind die Aussichten, daß die Bonner Regie rung einsieht, daß der Abbruch der Han delsbeziehungen zu unserer Republik ein Bumerang wäre. Nur dann werden wir in der Lage sein, auch den Handel mit West deutschland auf eine bessere Basis zu stel len. Im Interesse der friedlichen wissenschaft lichen Arbeit und damit im Interesse jedes Wissenschaftlers müssen wir unsere Insti tute gegen Störungen sichern. Wir brechen damit nicht die Beziehungen zu den Wis senschaftlern in Westdeutschland ab, son dern schaffen die Voraussetzungen, auch die wissenschaftlichen Kontakte zu stär ken. Als ein Beispiel für die großen Bemü hungen unserer Wissenschaftler und aller anderen Beschäftigten mögen hier die Che mischen Institute stehen. Die Chemischen Institute unserer Karl- Marx-Universität mußten bisher eine Reihe von wichtigen Chemikalien, verschiedene Geräte für die wissenschaftliche Arbeit und zwei grundlegende Praktikumsbücher, das von Gattermann für die Organische Che mie und das von Biltz-Klemm-Fischer für die Anorganische Chemie, aus Westdeutsch land beziehen. Dadurch bestand jederzeit die Gefahr erheblicher Störungen sowohl in der Forschung wie auch in der Lehre. Durch die gemeinsamen Anstrengungen der Wissenschaftler, aber auch der Arbeiter und Angestellten, konnten bereits zahlrei che Störmöglichkeiten ausgeschaltet wer den. Bereits im vergangenen Jahr, als die Bonner Regierung das Handelsabkommen mit unserer Republik kündigte, nahm sich eine Arbeitsgemeinschaft unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Heinz Holzapfel vom Institut für Anorganische Chemie vor, ein neues Praktikumsbuch zu schaffen. Jetzt sind die Arbeiten daran so weit vorange schritten, daß die Studenten des neuen er sten Studienjahres schon das Manuskript in die Hände bekommen und danach arbei ten können. Das Erzieherkollektiv des drit-' ten Studienjahres schaffte die Vorausset zungen, daß die Studenten auch in organi scher Chemie ihr Praktikum durchführen können, ohne auf in Westdeutschland er scheinende Praktikumsbücher angewiesen zu sein. Das Kollektiv erarbeitete einen Leitfaden zur Vorbereitung auf die Prü fungen und stellte eine Präparateliste auf Grundlage der Literatur auf, die am Insti tut vorhanden ist. Durch die enge Zusammenarbeit der Wissenschaftler und der in der Werkstatt der Chemischen Institute beschäftigten Ar beiter gelang es, auch auf dem Gebiet der Geräte weiter voranzukommen. So benö tigte das Institut für die Forschung einen präparativen Gaschromatographen. Ur sprünglich war geplant, dieses Gerät aus Westdeutschland zu beziehen. Das Gerät kostete im Westen ungefähr 20 000 D-Mark. Die Mitarbeiter des Instituts setzten sich zusammen, berieten, und der Mechaniker meister Geisenhainer und die Mechaniker Müller und Nägler bauten ohne Verwen dung von Importmaterial das Gerät. Bei der Erprobung zeigte es sich, daß es west deutschen Fabrikaten völlig gleichwertig ist. So machten die Mitarbeiter des Insti tuts den Bonner Störenfrieden einen dicken Strich durch die Rechnung, und eine weitere Störmöglichkeit war beseitigt. Ähnlich sieht es mit bestimmten Chemi kalien aus, die bisher aus Westdeutschland bezogen werden mußten. Durch die volle Ausnutzung der seit langem bestehenden engen Verbindungen zu der chemischen Großindustrie unserer Republik wird es möglich sein, bei einer ganzen Reihe von Chemikalien von Importen unabhängig zu werden. Fest steht, daß die Institute von unserer eigenen chemischen Industrie mehr Chemikalien erhalten können, als bisher von ihr bezogen wurden. Oft ist es näm lich gar nicht bekannt, welche große An zahl von Verbindungen in unserer Indu strie hergestellt wird. Eine ganze Reihe von Zwischenprodukten wird sofort in den Be trieben weiterverarbeitet und erscheint nicht in den Preislisten. Die Wissenschaft ler der Chemischen Institute haben sich vorgenommen, zu überprüfen, welche von den Chemikalien, die bisher aus West deutschland bezogen wurden, als Zwischen produkte in unserer chemischen Industrie anfallen und von dort bezogen werden können. Eine weitere Möglichkeit ist, die Liefermöglichkeiten der anderen sozialisti schen Länder stärker zu nutzen. Die Chemischen Institute wollen aber auch anderen Instituten mit bestimmten Feinchemikalien, die im Praktikum ange fertigt werden können, helfen. Das ist ein konkreter Beitrag für den Kampf um den Friedensvertrag. W. S. den. Hier haben wir noch viele Reserven. Es muß doch z. B. möglich sein, daß sich benachbarte Stationen mit Medikamenten aushelfen. Manchmal ist es doch so, daß für einen Patienten die Packung eines be stimmten Medikamentes angerissen wird und dann im Medikamentenschrank der Station stehenbleibt. Auf der Nachbarsta tion wird das gleiche Medikament ge braucht, wird ebenfalls von der Klinikapo theke angefordert und bleibt dann viel leicht auch stehen. Das kann verhindert werden. Ein Beispiel aus unserer unmittelbaren Arbeit. Schwester Elly Frackmann und Schwester Lisa Obst haben auf der Sta tion A I und M II Gardinen waschen las sen, sie dann aber selbst ausgebessert und auch selbst wieder aufgesteckt und so der Klinik ungefähr 300 DM erhalten. Bei der letzten Renovierung unserer Station erhiel ten wir neue Gardinen. Wir hatten uns be reit erklärt, sie wieder selbst zuzuschnei den, und Schwester Elly Frackmann wollte sie nähen. Das wurde uns aber nicht ge stattet. Der Stoffballen kam zum Dekora teur. wurde dort zugeschnitten und genäht, und vom Dekorateur wurden auch die Gar dinen auf der Station angesteckt. Wenn wir es selbst gemacht hätten, wäre das Geld eingespart worden. Immerhin handelte es sich um elf Fenster, von denen jedes min destens 15 DM kostet. Wie leichtfertig manchmal mit Material und Geld umgegangen wird, zeigt ein ande res Beispiel. Auf dem Korridor I sollte eine Wandbespannung angebracht werden. Man hätte dazu die besten Teile der alten Gardinen verwenden können, aber es wur den fünf Bettücher gefärbt und dafür ver wendet. Falls man die alten Gardinen nicht verwenden wollte oder sie doch ungeeig net gewesen wären, hätte es auch ganz ge wöhnlicher Spann-Nessel getan. Das hätte unser Kollege Verwaltungsdirektor nicht genehmigen sollen. Jetzt soll bei uns ein neuer Fußboden belag gelegt werden. Ich habe mich bereit erklärt, den selbst zu verlegen. Das soll ein Beitrag sein, um Geld einzusparen. Karl Pfeiffer, Krankenpfleger in der Außenstelle Dösen der Neurologisch-Psychiatrischen Klinik, Mitglied der FGL Medizin nicht mehr in die DDR geliefert werden dürfen. Darüberhinaus werden seitens der westlichen Dienststellen die Abschlüsse über Waren aus der DDR von Woche zu Woche, von Monat zu Monat hinausgezö gert, so daß dadurch zwangsmäßig die ein geleiteten Kaufverhandlungen mit den lie ferwilligen westdeutschen Betrieben nicht Zustandekommen können. Mit einem solchen Partner, der immer nur danach trachtet, den anderen auf diese oder jene Weise zu schädigen, ist es aber schwer, Handel zu treiben, auch für uns, obgleich wir manche Zugeständnisse mach ten, nur um mit dem Westen unserer Hei mat im Gespräch zu bleiben. Zumindest kann man alle diejenigen Waren nicht mehr binden und beziehen, bei denen lau fend oder zu einem späteren Zeitpunkt Er satz- und Zubehörmaterial benötigt wird. Waren also, die als „störanfällig“ zu be zeichnen sind. Wir müssen immer wieder davon aus gehen, daß uns das beste Gerät nichts nützt, wenn es eines Tages wegen Fehlens der Ersatz- und Zubehörteile nicht mehr einsatzfähig ist. Das könnte sich, wenn es sich beispielsweise um Routinegeräte in unseren Kliniken handelt, sogar zu einer Katastrophe auswachsen, an der jeder von uns nicht ohne Schuld sein würde. Fünf Aufgaben sind es, die in der näch sten Zeit vordringlich zu lösen sind: ist es notwendig, mit allen Mitarbeitern der Universität zu sprechen, damit sie erkennen, daß ihr Anteil am Störfrei machen unserer Institute und Kliniken zu gleich ein wesentlicher Beitrag zur Stär kung unserer Deutschen Demokratischen Republik im Kampf um den Abschluß eines Friedensvertrages und die Umwandlung Westberlins in eine entmilitarisierte, neu trale Freie Stadt ist. Gerade in Vorberei tung auf die Wahlen zu den örtlichen Volksvertretungen am 17. September 1961 hat dies eine sehr große Bedeutung. Die Klarheit über den politischen Inhalt der Maßnahmen, um die Störanfälligkeit zu beseitigen, ist die wesentlichste Vorausset zung diese Aufgabe zu lösen. © müssen die bei uns vorhandenen Ge räte und Instrumente westdeutscher Herstellung der Störanfälligkeit entzogen werden. Die ersten hierfür notwendigen Maßnah men bestehen darin, für besonders anfäl lige Teile schon jetzt festzustellen, welche Ersatzmöglichkeiten sich in unseren Uni versitätswerkstätten anbieten und welche Kapazitäten in unserer industriellen Pro duktion der metall-, holz-, glas- und gummiverarbeitenden Industrie gesucht werden müssen. Der hierbei manchmal vertretene Stand punkt, dies auf später zu verschieben, bis reale Bedarfsfälle vorliegen, ist grundfalsch. Solche Verhandlungen benötigen oftmals längere Zeit, vor allem dann, wenn es sich um Neuentwicklungen handelt, für die neue Kapazitäten in unserer Produktion be reitgestellt werden müssen. Rechtzeitige Vorsorge und frühzeitige Dispositionen werden unsere Einrichtungen vor unange nehmen Überraschungen bewahren. © muß vor Beschaffung neuer Geräte und Apparate geprüft werden, ob sich solche oder entsprechende bereits im Be sitz unserer Einrichtungen befinden und mit genutzt werden können. Diese nicht zu unterschätzende Aufgabe erfordert eine hohe Selbstdisziplin und Be seitigung jeden Institutsegoismus. Eine ge meinsame Nutzung des gleichen Gerätes hat sogar den großen Vorteil eines Arbeitsver gleiches und einer gemeinschaftlichen Aus wertung der Arbeitsweise und der erziel ten Ergebnisse. Vorteile, die oftmals noch nicht genügend beachtet werden, aber jeder wissenschaftlichen Arbeit nur förderlich sind. Ein Katalog aller vorhandenen Im portgeräte ist bei der Abteilung Material versorgung in Bearbeitung. Es wird alles daran gesetzt, ihn zu Beginn des IV. Quar tals 1961 herauszugeben. O muß exakt geprüft werden, ob die aus Importaufkommen gewünschten Ge räte und Instrumente in gleicher oder ähn licher Ausführung aus unserer eigenen Pro duktion bereits zur Verfügung stehen oder sich in Entwicklung befinden. © sollen neue, vor allem lebenswichtige, Kapazitäten, nur noch aus solchen Län dern bezogen werden, die auf Grund ihrer bisherigen Haltung bewiesen haben, daß sie zuverlässige Handelspartner sind, die gute wirtschaftliche Beziehungen nicht für erpresserische politische Forderungen aus nutzen. Die Lösung dieser Aufgabe erfordert eine allseitige vorbereitende Aktivität. Die mei sten der von unseren Einrichtungen be nötigten Importgeräte werden nicht nur in Westdeutschland hergestellt. Es muß des halb beizeiten festgestellt werden, welche Fabrikate und welche Typen in unseren Instituten und Kliniken eingesetzt werden sollen. Gemeinsame Anstrengungen notwendig Eine solche Entscheidung kann jedoch weder durch die Kollegen der Abteilung Materialversorgung noch durch die Mit arbeiter des Ministeriums für Außenhan del und Innerdeutschen Handel oder deren Fachanstalten gefällt werden, da hier die notwendigen fachlichen Voraussetzungen in den meisten Fällen nicht ausreichen. Der einzige und vernünftigste Weg zur Lösung dieser Aufgabe ist, wenn sich alle unsere Wissenschaftler bei ihren Reisen in das sozialistische Wirtschaftsgebiet und in das kapitalistische Ausland über diesbezügliche Möglichkeiten informieren und entspre chende Unterlagen, die für eine spätere Realisierung nötig sind, möglichst in drei facher Ausfertigung, selbst mitbringen oder sich zustellen lassen. Auch in dieser Beziehung würden wir wesentlich schneller zum erstrebten Ziel gelangen, wenn die jetzt vor uns stehen den diesbezüglichen Aufgaben in einer engen Verbindung zwischen unseren Wis senschaftlern und unser Verwaltung in einer Gemeinschaftsarbeit in Angriff ge nommen werden, für welche die recht gute Zusammenarbeit unserer Wissenschaftler mit der Abteilung Materialversorgung die besten Voraussetzungen bietet. Mit Hilfe einer solchen Arbeitsweise wird es in der notwendig kurzen Zeit gelingen, uns in den wichtigsten Positionen von Westdeutschland unabhängig zu machen. Die Maßnahmen, die der Bonner Wirt schaftsminister Erhard in der amerikani schen Zeitung „New York Herald Tribune“ androhte, „die DDR künftig als Ausland zu betrachten, das Handelsvolumen einer scharfen Kürzung zu unterziehen und die Lieferungen in die DDR nur noch gegen konvertierbare Währung durchzuführen“, werden ihren Zweck nicht erreichen. Daran ändert auch nichts die Äußerung Strauß’, „die Einstellung von Warenlieferungen sei wirksamer als Maschinengewehrgarben“. Die Bonner Kriegspolitiker versuchen den Abschluß eines Friedensvertrages mit allen Mitteln, besonders durch wirtschaftliche Repressalien, Menschenhandel, Wühl- und Hetzarbeit zu verhindern. Doch sie verrech nen sich. Wir haben die Kraft, mit zeit weilig auf tretenden Schwierigkeiten fertig zuwerden. Aber dazu bedarf es der An strengungen und der bewußten Mitarbeit jedes einzelnen. Warum das Geld zum Fenster hinauswerfen? Aus einem Diskussionsbeitrag auf der Vertrauensleute-Vollversammlung der Gewerkschaft Wissenschaft der Medizinischen Fakultät Die Wahlen zu den örtlichen Volksver tretungen am 17. September stehen im Zei chen des Kampfes um den Abschluß eines Friedensvertrages noch 1961, im Zeichen des Kampfes um die Bändigung der west deutschen Militaristen, im Zeichen des Kampfes um weitere Festigung und Stär kung unserer Republik. Dazu können auch wir, jeder an seinem Platze, beitragen. Ich denke dabei besonders an die Sparsamkeit. In unseren Gewerkschaftsgruppen und auf unseren Stationen müssen wir uns die Frage vorlegen, wie können wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln noch besser wirtschaften. Ich habe mich darüber in Vorbereitung auf die Vertrauensleute- Vollversammlung der Medizinischen Fa kultät bei Ärzten und Oberärzten unserer Klinik erkundigt. Zum sparsamen Umgang mit den Mitteln gehört, mit den für uns kostbaren Devisen sorgsam umzugehen. Das hängt eng zusammen mit dem im In teresse der Betreuung und Heilung unserer Patienten unbedingt notwendigen Be mühen, uns gegen westdeutsche Störver suche zu schützen. Manchmal sind nur ge ringe Änderungen oder kleine Umstellun gen erforderlich, um z. B. Röhren aus unse rer eigenen Produktion in aus West deutschland importierten Geräten zu ver wenden. Aber dadurch wird eine Stör möglichkeit ausgeschaltet und wertvolle Devisen werden gespart. Das Prinzip der Sparsamkeit müssen wir besonders bei den Haushaltmitteln anwen In den chemischen Instituten bauten die Kollegen der Werkstatt, Mechanikermeister Geisen hainer und die Mechaniker Nägler und Müller (oberes Bild von rechts nach links) nach Hin weisen von Diplomchemiker Hickethier einen dringend benötigten präparativen Gaschromato- graphen, der bisher für 20 000 D-Mark aus Westdeutschland bezogen wurde. Auf dem unteren Bild: Assistent Hickethier an dem präparativen Gaschromatographen. Fotos: Geisenhainer, HFBS
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