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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1
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- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1
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Band 5.1961
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so 3 ■ Ma ' Weil der Egoismus verbannt ist... Wie die Lehrerstudentengruppe Biologie III/l zur „Sozialistischen Studentengruppe“ wurde Wendebaum belegte auch hier (mit Am 21. Juni 1961 wurden wie alljähr lich im Rahmen des Fakultätssportfestes der ABF die Meisterschaften in den leicht athletischen Disziplinen durchgeführt. Gute Leistungen bei den Männern gab es im 100-m-Lauf durch die Freunde Wendebaum und Hegenbarth (beide 11,7 sec.) und beim Keulenweitwurf durch Freund Spindler (mit 59 m). Sieger wurde im Weitsprung der Freund Wendebaum (mit 6,36 m). Das Kugelstoßen gewann der Freund Neumann (mit 11,76 m). Freund 10,76 m) einen guten Platz. Zweiter wurde Freund Kleemann (mit 11.48 m). Beim Hochsprung war der Freund Tomczak (mit 1,67 m) erfolgreich. Sieger im 400-m- Lauf wurde der Freund Demandt (mit 55 6 sec ) Bei den Frauen sei die Freundin Kotte genannt, die den Keulenwurf (mit 38 ml für sich entscheiden konnte. Siegerin im Kugelstoßen wurde die Freundin Hase (mit 8,09 m). Mit 1,32 m im Hochspruns siegte die Freundin Petasch. Herbert Madel finden — Jutta hält den Zettel in der Hand, schnell wird der Kompaß auf die entspre chende Marschrichtungszahl eingestellt und danach weitergelaufen. Es geht um Minu ten und Punkte. Bestimmt hat jeder schon gemerkt, daß es sich hier um ein GST-Ge- ländespiel handelt. Das war eine großartige Sache. Jeder war mit Eifer dabei. In Zweiergruppen wurde gestartet. Die ver schiedensten Aufgaben mußten erfüllt wer den. Hangeln an einem Seil über einen Bach, theoretische Fragen beantworten, Luftballonsqhießen und vieles mehr. Den Abschluß bildete am Abend die Sieger ehrung, natürlich wurden die Sieger ordent lich gefeiert. * Welche Bedeutung hat der Deutschland plan des Volkes für den Kampf gegen den Militarismus und für eine demokratische Einheit Deutschlands? Das war eine der wichtigsten Fragen, die uns im Som merlager beschäftigte. Die verschiedensten Meinungen wurden ausgetauscht und dabei Klarheit in den Köpfen der Freunde ge schaffen. Politische Diskussionen spielen bei uns in der Gruppe überhaupt eine große Rolle, denn ein guter Lehrer und ein guter Sozialist zu werden, ist unser Ziel. In dieser Zeit des Studentensommers lag bei uns die entscheidende Wende, sind wir ein Kollektiv geworden. Einer kann sich auf den anderen verlassen. Der Höhepunkt des Sommerlagers war eine Gruppen Voll versammlung, die wir dazu benutzten, die Stipendiendiskussion zu führen. Auch dabei herrschte eine offene Atmosphäre. Die Kri tiken waren oft hart, aber sie halfen jedem einzelnen weiter. Den Schwung und Elan des Sommer lagers haben wir mit ins 3. Studienjahr ge nommen, und das war ein großer Sprung nach vorn auf dem Wege zur sozialistischen Studentengruppe. Studiengruppen nicht bloß Lerngruppen Als wir gegen Ende des 1. Studienjahres begannen, in Studiengruppen zu arbeiten, war uns vieles über Sinn und Zweck sozia listischer Gemeinschaftsarbeit noch nicht klar. Die Zwischenprüfung stand vor der Tür — und die Freunde lernten mehr oder weniger gemeinsam. Das sah ungefähr so aus: Der Studiengruppenleiter sagte „Bis Donnerstag arbeiten wir im Kühn Seite 30 bis 52 durch“. In der nächsten Zusammen- kunft der Studiengruppe wurde dieser Stoff dann noch einmal durchgearbeitet. Die Studiengruppen waren reine Lerngruppen. Es war sogar so, daß nicht alle Freunde vom Nutzen der gemeinschaftlichen Arbeit überzeugt waren. Oft hörte man Diskus sionen wie „Ich kann allein viel besser ar beiten“, „wenn so viele durcheinander reden, begreife ich sowieso nichts“ usw. Theo retisch bestanden bei uns damals fünf Studiengruppen — aber nur drei arbeiteten wirklich regelmäßig und kontinuierlich. Im Laufe des 2. Studienjahres änderte sich manches in unserer Gruppe, unter an derem auch die Studiengruppenarbeit. Die ehemaligen „Gegner“ der Gemeinschafts arbeit begannen zu begreifen, daß es ohne Zusammenarbeit viel schwerer vorwärts geht. Wir vergaßen jedoch nicht, daß die inten sive Lernarbeit jedes einzelnen Grundvor- Prüfungserfahrungen an der Veterinärmedizinischen Fakultät Man lernt nicht nur für die Prüfung UZ sprach mit Prodekan Prof. Dr. Lothar Schröder über die ersten Ergebnisse ^takidballc^ a olerciele In der zweiten Halbserie sind unsere Handballer noch immer ungeschlagen. Das vorletzte Spiel gegen LVB III wurde sicher mit 12:10 (6:7) Toren gewonnen, ohne daß für die Platzherren eine Sieges chance bestand. Obwohl unsere Studenten zur Halbzeit noch um ein Tor im Rück stand lagen, haben sie durch einen kräf tigen Schlußspurt das Ergebnis zu ihren Gunsten gestalten können. Auch in diesem Spiel gelang den Gegnern durch vier 14-Meter-Würfe ein achtbares Resultat, was nicht zuletzt beweist, daß die HSG- Hintermannschaft nicht immer im Bilde ist und als letzte Rettung immer die „Not bremse“ ziehen muß. Das letzte Spiel gegen ASK Vorwärts Süd war eine eindeutige Angelegenheit unserer Jungen. Da die Gäste nur mit zehn Spielern antraten, konnten die HSG-Sport- ler einen beruhigenden Vorsorung heraus spielen. Der Sieg unserer Handballer mit 16:6 (11:1) geht völlig in Ordnung, obgleich die Leistungen unserer Spieler in der zweiten Halbzeit merklich nachließen. Es geht allerdings nicht in Ordnung, wenn eine Mannschaft, die jederzeit feldüberlegen ist. in einer Halbzeit nur fünf Tore wirft. Bei einem stärkeren Gegner dürfte diese Leichtfertigkeit sehr ins Auge gehen. —sja— Mitglieder der Lehrerstudentengruppe Biologie 111/1 beim pflanzenphysiologischen Praktikum im Botanischen Institut. Foto: hfbs muß man Egoist sein.“ Da war bei einigen Freunden dann doch das Maß voll. Auf einer Gruppenversammlung sprachen wir ausführlich über die falsche Ansicht. Es zeigte sich, daß auch noch einige andere Freunde den Egoismus verteidigten. Wir machten ihnen klar, daß zwar im Kapita lismus der Egoismus die Grundlage für die Existenz des einzelnen war, jedoch daß sich im Sozialismus die Beziehungen der Men schen zueinander völlig ändern müssen und sic? schon geändert haben. Vor allem sprachen wir aber über unsere falsche Ar beitsweise im chemischen Praktikum. Das Ergebnis dieser Versammlung war, daß wir uns alle vornahmen, den Egoismus in jeder Form zu überwinden. eine Stunde geschlafen hätte, aber die von allen bestätigte Lagerordnung im Studen tenlager 1960 mußte eingehalten werden. Im übrigen war der Schlaf schnell verflo gen, wenn man einige „Gestalten“ beim Frühsport sich „sportlich“ betätigen sah. Die Feldarbeit war für uns natürlich un gewohnt und brachte viel Muskelkater. Wir haben uns aber schnell an die Arbeit in der Landwirtschaft gewöhnt. Am Ende un seres Sommerlagers wurden wir von den LPG-Mitgliedern wegen unserer guten Lei stungen gelobt. * Etwa 500 Meter nach Marschrichtungs zahl 34 laufen, Orientierungspunkt einzelne Eiche — dort sind weitere Instruktionen zu Was an den meisten Instituten und Fa kultäten erst in dieser Woche begann, das ist an der Veterinärmedizinischen Fakultät schon seit Anfang Juni im Gange: die Prü fungen. Wir sitzen Prof. Dr. Lothar Schrö der, Professor am Veterinär-Anatomischen Institut, gegenüber, um etwas vom Verlauf und den Ergebnissen der diesjährigen Phy sikumsprüfungen an der Fakultät zu er fahren. Es gibt eine Reihe von sehr guten Leistungen, viele gute Ergebnisse, auch eine ganze Anzahl von „Durchfällen“. „Idi muß leider die Feststellung machen, daß die Zahl der ..Durchfälle“ in diesem Jahr zu hoch ist“, sagt Professor Schröder. Wir bitten Professor chröder, einige Ur sachen zu nennen, die nach seiner Meinung bei einer Zahl von Studenten — neben an deren, die fachlich sehr gute Leistungen aufweisen — zum Versagen führen. Professor Schröder meint, daß es für das Institut nicht leicht ist, alle Studenten indi viduell wissenschaftlich zu betreuen. „Aber das ist ja nicht ausschlaggebend“, sagte er. „Manche Studenten nehmen die Möglich keiten, die ihnen geboten werden, gar nicht wahr“. Sechs Stunden stehen den Studenten des 2. Studienjahres wöchentlich für das Präparieren zur Verfügung, diese Zeit wird nicht von allen ausgenutzt. Professor Schröder nennt einen dritten Grund: „Ich habe den Eindruck, manche Studenten verlassen sich zu sehr auf das Kollektiv. Man soll im Kollektiv arbeiten, das ist gut. Nach wie vor bleibt aber das wichtigste die Lernarbeit, die man selbst durchführen muß. Danach soll man sich im Kollektiv zusammensetzen und die Fragen und Probleme besprechen. Das eigentliche Lernen kann niemand abnehmen.“ Prof. Dr. Schröder geht in diesem Zu sammenhang auf einige andere wichtige Fragen der Studienarbeit der Studenten ein: „Im ersten Studienjahr wird z. B. nur in den Fächern gearbeitet, die jetzt geprüft werden. Aber das ist doch widersinnig. Ich habe den Eindruck, daß die Prüfungen überhaupt zu sehr in den Vordergrund ge stellt werden. Die Studenten sollten weni ger für die Prüfung arbeiten, als für ihren späteren Beruf. Aber jetzt ist es so, daß nur für die Prüfung gelernt wird, alles andere bleibt außer acht. Gute Prüfungs- Universitätszeitung, Nr. 27, 4. 7. 1961, S. 4 aussetzung für eine fruchtbare Arbeit in der Studiengruppe ist. In den Studiengruppen wurde über wis senschaftliche und politische Probleme dis kutiert — aber wir setzten uns nun auch mit diesem oder jenem Freund auseinander, wir sprachen über Studienbummelei; Ego ismus und Unehrlichkeit. Die Studiengruppe war kein „Grüppchen“ mehr, in dem einer die Schwächen des anderen deckt, sondern wo ehrlich und offen die Meinung gesagt wird. So begannen die Studiengruppen kleine Erzieherkollektive zu werden. Heute ist es bei uns so, daß die Studien gruppenarbeit die Grundlage der gesamten FDJ-Arbeit ist. Man darf aber nicht an nehmen, daß nun alles nur noch in den Studiengruppen diskutiert und beschlossen wird. Die Arbeit der Gruppe steht nach wie vor an erster Stelle. * Im ersten Studienjahr beschlossen wir, im Laufe des Studiums über jeden Freund in jedem Jahr eine Charakteristik anzufer tigen, um die Entwicklung besser zu ver folgen — und jedem einzelnen bei der (ber- Windung seiner Fehler und Schwächen zu helfen: Die Gruppenleitung sagte zum Bei spiel „Du schreibst bitte über Klaus eine Charakteristik“. Auf einer Gruppenver sammlung wurden die Charakteristiken vorgelesen und darüber diskutiert. Jetzt ist es anders: Eine Studiengruppe erhält den Auftrag, über die Freunde einer anderen Studiengruppe Charakteristiken zu schrei ben. Es wird also innerhalb der Studien gruppe schon heftig diskutiert, eile die Charakteristiken in einer Gruppenver sammlung besprochen werden. * Wir werden in diesem Sommer in ver schiedenen Pionierlagern als Helfer tätig sein. Jede Studiengruppe hat sich ein be stimmtes pädagogisches Problem der Tätig keit als Pionierleiter im Ferienlager ge stellt. Jeder Freund macht sich dazu Auf zeichnungen, die dann im September aus gewertet werden. ♦ Unsere Studiengruppen lernen und ar beiten nicht nur gemeinsam, sie gestalten auch ihre Freizeit. So lud zum Beispiel die Studiengruppe von Werner zu einem Schall plattenabend ein; eine andere Studien gruppe führte eine Exkursion durch, die Studiengruppe von Karla besorgte Theater karten — und daraufhin sah fast die ganze Gruppe „Cosi fan tutte“. Nächste Woche machen wir eine Exkursion ins Kyffhäuser- gebiet, die wir selbst organisiert haben, um unsere Insektensammlung zu vervollstän digen — und um wieder ein paar Tage ge meinsam unterwegs zu sein. * Auf einer Gruppenversammlung wurde festgestellt, daß auf kulturellem Gebiet an unserem Institut nicht allzuviel los ist. Wir machten uns Gedanken, wie wir einen Bei trag zur Kulturarbeit leisten könnten. Jutta schlug vor: „Wir könnten doch einen Robeson-Abend ausgestalten.“ Wir hatten uns damit nichts Leichtes vorgenommen, aber mit vereinten Kräften mußte es ge lingen. Fleißig arbeiteten einige Freunde am Zu sammenstellen eines Textbuches, andere besorgten Schallplatten von Paul Robeson. Die ganz Gruppe wirkte mit. teils als So listen, teils im Sprechchor. Trotz der we nigen Zuhörer gaben sich alle Mitwirken den große Mühe, das Leben und Schaffen des großen Negersängers Paul Robeson zu würdigen. Im September werden wir es noch ein mal versuchen und noch mehr Propaganda für unseren Robeson-Abend machen, denn auch so etwas gehört zur Vorbereitung der Universitätsfestspiele im Dezember. Jeder kann noch mehr tun Der Höhepunkt unserer bisherigen Ar beit war die Auszeichnung mit dem Titel „Sozialistische Studentengruppe“. Voll Freude nahmen wir am „Tag des Lehrers“ unsere Auszeichnung entgegen. Stolz waren wir. daß wir das gesteckte Ziel erreicht haben, aber es hat sich auch jeder im stil len überlegt, daß er eigentlich noch ein bißchen mehr tun könnte. Uns jetzt auf den Lorbeeren ausruhen, wäre aber vollkom men falsch, denn auch bei uns gibt es noch Mängel und Schwächen, die es noch zu be seitigen gilt. Und schließlich ist die Aus zeichnung auch eine Verpflichtung, weiter hin gut zu arbeiten. Eveline Freund Elfriede May Trotz Sommerhitze Brennender Sonnenschein liegt auf dem Baugelände der Studentenwohnstadt an der Marschnefstraße. Zwischen den Gleis anlagen ^bewegen sich braungebrannte Jun gen und schieben erdgefüllte Loren. Im grünen Unkrautdickicht arbeiten Mädchen in verführerischen Badeanzügen mit der Sichel. Trotz der Hitze geht die Arbeit fleißig weiter, denn im Herbst sollen hier zehn Wohnbaracken stehen, Unterkünfte für 700 neuimmatrikulierte Studenten. Im Durchschnitt haben in der vergange nen Woche immer rund 50 Freunde dort mitgeholfen. Am zahlreichsten vertreten waren die Veterinärmediziner (Kollege Helmecke: „Die schaffen was“), die Land wirte und die ABF-Studenten. Mit der Ar beitsdisziplin der letzteren ist die Einsatz leitung nicht zufrieden. Offensichtlich wis sen doch noch nicht alle Studenten, worum es geht, daß der Bau dieser Studenten wohnstadt sehr ausschlaggebend für den gesicherten Studienbeginn vieler Studenten ist. . . Wenn das Ziel erreicht werden soll, gilt es jetzt für die Baufirmen Vorlauf zu schaffen. Aber jetzt ist Prüfungszeit! Also: Die Gruppen, die keine Prüfungen haben oder fertig sind, sollten gleich ’rangehen und zeigen, was sie können. Wesentlich wäre natürlich auch, wenn sich jede Gruppe vorher anmeldet, damit der Einsatz reibungslos organisiert werden kann. Und dann möchte ich noch an die andere Frage erinnern: Wie steht es mit der Wer bung von Studentenzimmern? Welche FDJ- oder Gewerkschaftsgruppe hat ihr gewor benes Zimmer schon in der Abteilung Wohnraumlenkung gemeldet? Euer Wohnstadtreporter Wir waren die Sieger! In Eurer Ausgabe vom 27. Juni 1961 unterlief Euch ein sehr bedauerlicher Feh ler. Euer Reporter Manfred Mol’ek konnte im Artikel über das Basketball- furnier d:s Universitätssportfestes Vete- rinärm diziner von Philosophen nicht un terscheiden, der Arme! So kam es, daß in seinem Artikel die favorisiert n Veterinäre unterlagen, obwohl sie als Sieger hervor gingen. Sieger des Turniers war also die I I der Veterinärmedizinischen Fakultät, keine Spezialgruppe! Wir sind der Mei nung, daß wir verdient gewonnen haben, Auch fand n wir den Artikel, abgesehen von diesem sachlichen Fehler, höchst schwulstig. Ein konkreter Bericht hätte der Sache weit mehr gedient und eine kurze Auskunft beim Schiedsgericht, wohl auch. Sollten etwa die Zeilen voll/werden, damit der Mitarb iter sein Honorar ein trej'chen kennte, oder hatte die Senne der letzten Tage seinen Geist verwirrt? Euer Leser Wolfgang Schubert Anmerkung der Redaktion: Wir zahlen unser n Reportern kein Honorar, trotzdem ist die Kritik berechtigt. „Wer hat das Silbernitrat?“ „Wo steht das Natriumbisulfit?" „Mir hat jemand meine Reagenzgläser genommen.“ „Paß doch auf und stoße mich nicht!“ — Ein ein ziges Stimmengewirr, sich mit der nötigen Phonzahl darbietend. Das war gewöhnlich die Arbeitsatmosphäre, die bei uns im che mischen Praktikum herrschte, das wir im 2. Studienjahr absolvierten. Jeder war sich selbst der Nächste und dachte, „Hauptsache ich habe meine Analyse fertig, rechtzeitig fertig“. Kommt man als Egoist weiter? Man hortete Chemikalien, um sie „gleich“ bei der Hand zu haben. Daß der andere dadurch Zeit verliert, daran dachte nie mand. Alles in allem: der Egoismus in „Reinkultur“. Ihr müßt zugeben, daß so etwas nicht dazu angetan war, eine Analyse richtig durchzuführen, Chemikalien und Geräte zu sparen, überhaupt intensiv und. ordentlich zu arbeiten. Dazu kam noch, daß eine Freundin sinngemäß äußerte: „Wenn man an der Universität weiterkommen will, Aber das ist leicht gesagt. Das ging natür lich nicht von heute auf morgen. Rück schläge gab und gibt es auch heute noch ab und zu. Sie sind jedoch selten geworden. Tatsache ist, daß von da an eine Wende in unserer Gruppenarbeit eintrat. Wir hatten nämlich auf dieser Gruppenversammlung auch festgestellt, daß es Egoismus ist, wenn ein Freund oder eine Freundin Fehler macht und die Gruppe dazü schweigt. Des halb haben wir uns auch vorgenommen, immer offen unsere Meinung zu sagen und nicht hinter dem Rücken zu tuscheln. Das haben wir auch bis heute beibehalten und werden auch weiter dabei bleiben, denn das hat uns ein gutes Stück vorangebracht. Das Sommerlager hilft dem Kollektiv Aufstehen, aufstehen — däs Organ un seres passionierten Frühaufstehers war fast in der Lage. Tote ins Leben zu rufen, war um also sollte es nicht in der Lage sein, 30 Studenten aus den Betten zu holen. Wenn auch mancher von uns gern noch Der Student Hans-Joachim Kessel (rechts) demonstriert Pröfessor Dr. Schröder und Assistent Kramer an seinem Präparat sein gutes Wissen über die Bänder des Knie gelenkes beim Pferd. rot«: Rohr ergebnisse sind schon richtig, aber man sollte die Studienarbeit der Studenten nicht so. sehr von der Seite der Prüfungen sehen. Dann würde vielleicht auch diese un gesunde Prüfungspsychose verschwinden.“ Prof. Dr. Schröder stellt fest, daß es nicht wenigen Studenten in der Prüfung schwer fällt, einen zusammenhängenden logischen freien Vortrag zu halten. Den freien Vor trag könne man doch vor allem in den Studiengruppen üben und dann gegen seitig beurteilen. Manche Studenten haben beim Studieren die falsche Vorstellung: Je komplizierter, desto besser. Sie lernen von Anfang an zu speziell. Professor Schröder erläutert das so: Wenn man beispielsweise die Anato mie eines Tieres studieren will, sollte man erst die groben Unterscheidungen wie Kopf, Rumpf usw. lernen, dann die Einzelheiten. Es kommt aber vor, daß Studenten alle Teile der komplizierten Gehirnbahn genau wissen, aber nicht einmal die Körperteile zusammenbekommen. Prof. Dr. Schröder kritisiert auch, daß viele Studenten den Vorlesungen nicht ge- genügend Aufmerksamkeit widmen und sich ausschließlich auf die Lehrbücher ver lassen. Aber diese sind mitunter einige Jahre alt und können nur ein Grundwissen vermitteln. Im Anschluß an dieses aufschlußreiche Gespräch erlaubt uns Prof. Dr. Schröder, an einer Schlußprüfung in makroskopischer Anatomie teilzunehmen. Die sechs Studen ten aus der Seminargruppe 3 erreichten zweimal die Note 1, dreimal die Note 3 und eine 4. R.
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