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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
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- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
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- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1
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Band
Band 5.1961
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dÜazi^ksHMistan 1 Im Turuen SiaofaszMf im ^tcmdbaU Ende der Saison behalten. ■»ja ¬ den Beherrschung Menschen und des schritts sowie als alle Lebensformen der Natur durch den gesellschaftlichen Fort- ihre Auswirkung auf definiert, geben die in Entfaltung der körperlichen und geistigen Kräfte des Menschen auf der Grundlage der Arbeit als gesellschaftlicher Produk tion, deren Anwendung zur fortschreiten Zentriert um den Kulturbegriff, E. John marxistisch als Entstehung den und Schönheit des Lebens! Weist uns der Be griff des Schönen, seine ästhetische Quali tät. der für uns dennoch über das mora lisch-sittliche Ideal, das Gute, und über das Wahre seine richtige Bestimmung er- Reichtum der geistigen Produktivität einer Vielfalt kulturell-künstlerischen schehens. folge einer beispielhaft aufgelockerten Glie derung kurzen Abschnitte Antwort auf die Themenkreise: Herausbildung des neuen Menschen (Neues Leben — neue Menschen, Was ist Moral? Was wir vom sozialisti schen Menschen verlangen), Grundpro bleme der Kulturrevolution, insbesondere die Einheit von humanistischem Erbe und sozialistischer Kulturentfaltung (Die alte und die neue Intelligenz, Für eine poly technische Bildung, Was ist Kulturerbe?, Körperliche und geistige Arbeit im Sozia lismus, Die Kulturentwicklung auf dem Lande, Gleichberechtigung der Frau), Her ausbildung einer wahrhaften Volkskultur (Bitterfelder Weg, Kunst und Unterhal tung, Volk und Kunst, Volkskunst, Berufs kunst und Laienkunst) und die nationale Bedeutung der Kulturrevolution (Wer zeigt den Weg? Die sozialistische Gesellschaft — eine Gemeinschaft freier Persönlichkeiten, Der Beitrag der Kulturentwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik zur Lösung des Grundwiderspruchs der deut schen Entwicklung). Spieler mit Gewalt die Wendung herbeizufüh ren und warfen aus allen Situationen. Diese Taktik hatte aber keinen Erfolg. Im Gegen teil. die Gäste aus Zwenkau enteilten auf 8:6. Noch einmal kamen unsere Jungen auf 8:8 heran. Erneut gingen die Zwenkauer mit 10:3 in Führung. Alles auf eine Karte setzend ope rierten die Studenten jetzt etwas zielstrebiger und sicherer und erreichten wieder den Aus gleich. Drei Minuten vor Schlußpfiff gelang der Führungstreffer für die HSG und der Sieg mit 11:10 brachte wiederum zwei Pluspunkte auf das Konto der Studenten. Momentan sind unsere Jungen gut in Schwung, und wir hoffen, daß sie ihre Ein satzfreudigkeit und ihren Kampfgeist bis zum schieden bei Traktor Panitzsch stammt, gin gen unsere Fußballer in das Punktspiel gegen Einheit Messe. Es wurden zwar sechs Tore geschossen, damit zwei wertvolle Punkte er kämpft, aber was unsere Elf auf des Gegners Platz bot, war wenig überzeugend. Wir lagen nur im Angriff, spielten aber so unproduktiv, oft so eng, daß sich die eigenen Spieler beim Toreschießen gegenseitig behinderten. Es be stand durchaus die Chance, mit einem zwei stelligen Ergebnis als Sieger den Platz zu ver lassen. So aber blieb es bei „nur“ sechs Tref fern, und Einheit Messe kann sich bei unse rer unkonzentrierten Spielweise, wie unmög lichen Schußleistungen — Schmidt verschoß sogar einen Elfmeter — bedanken, daß ihre Niederlage in Grenzen blieb. Die Tore schos sen: Hübner, Franke (2), Dunger. Schmidt, Selbsttor. Die Reserve holte sich im Vorspiel durch einen 4:1-Sieg ebenfalls beide Punkte. und Ge- Die kürzlich unter diesem trefflich ge wählten Titel erschienenen Betrachtungen zur sozialistischen Kulturrevolution von Dr. Erhard John, der als Leiter der Abtei lung Ästhetik und Kulturpolitik des Insti tuts für Philosophie unserer Universität maßgeblichen Anteil an der Erarbeitung der wissenschaftlichen Prinzipien unserer kulturellen Entwicklung hat, ergänzen nicht nur die bereits gewonnenen Erkennt nisse über Wesen und Rolle der Kultur und stellen ihre faßliche Systematisierung dar, sondern sie verdeutlichen auch den Zusammenhang dieser aus der neuen ge sellschaftlichen Praxis abgeleiteten Pro bleme mit einem Grundanliegen der sozia listischen Gesellschaftsordnung: der Ver wirklichung des Humanismus in einem Handballt Unsere Handballer haben sich an scheinend endlich gefangen. Die letzten zwei Punktspiele wurden — wenn auch mit knap pen Resultaten — gewonnen. Der „Angstgeg ner“ Rotation 1950 mußte eine 12:9- (6:2-) Nie derlage einstecken. In diesem Spiel waren un sere Jungen vom Anpfiff an jederzeit über legen. Schon zur Halbzeit lagen die Hausher ren fast aussichtslos hinten. Im letzten Punktspiel mußte die Schlappe aus der ersten Halbserie wettgemacht werden, und Zwenkau II durfte nicht mit Punkt gewinn heimfahren. Fast sah es so aus. als würde die Rechnung unserer Jungen nicht aufgehen. Beim Stande von 5:5 wurden die Seiten gewechselt und das Spiel war noch Völlig offen. Leider versuchten jetzt die HSG- Turnen: Bei den diesjährigen Bezirksmei sterschaften im Geräteturnen konnten die Turner der Karl-Marx-Universität, wie schon bei den Kreismeisterschaften recht beachtliche Erfolge erzielen. In der Leistungsklasse I siegte unser Klaus Pfeifer mit 101,7 Punkten und errang den Bezirksmeistertitel. Auch in der Leistungsklasse II waren un sere Turner in einem starken Teilnehmerfeld sehr erfolgreich. Wolfgang Pilz belegte mit 78,65 Punkten einen guten zweiten Platz. Hans-Jürgen Amlung und Harald Lindner er kämpften sich den 10. und 7. Platz. Hoffen wir, daß unsere Turner trotz ihres anstren genden Studiums weiterhin so intensiv und beharrlich ihrer Trainingsarbeit nachgehen. Gegen Einheit Messe nicht überzeugt Fußball: Mit einem Minuspunkt mehr be lastet, der aus einem glücklichen 1:1-Unent- fährt, weshalb wir in der ästhetischen Erziehung die Einheit des Schönen, Guten und Wahren erstreben, weist er uns nicht in den Bereich des gesellschaftlichen Lebens, der die eigentliche Heimstatt des Schönen ist, die Kunst, die demzufolge auch berufen ist, das Schöne des Lebens mit seinen Widersprüchlichkeiten und Trieb kräften in uns zu verankern, uns zu be reichern? Daß Kunst und Literatur nach Johannes R. Becher, und wie es jetzt vom V. Schriftstellerkongreß wiederum gewisser gemacht wurde, das allen Menschen Ge mäße sein werde, impliziert eben, ihre be wußtseinsbildende, gefühlbestimmende und erlebniserregende Rolle neben allen ande ren Faktoren der Wissensaneignung und Persönlichkeitsbildung optimal zu nutzen. Diese Zusammenhänge, das Schönerwerden des Lebens durch Kunst und Literatur zu fördern, ein nationales Vorbild für eine ..Literaturgesellschaft“ zu schaffen, den Grundwiderspruch in Deutschland mit kul turellen Mitteln progressiv lösen zu helfen sowie alle Talente im Volke zu fördern, wird sich unsere Republik vor allem bei der Verwirklichung des „Bitterfelder Weges“ bewußt, den E. John richtig als Generallinie unserer Kunstentwicklung im Siebenjahrplan bezeichnet. Mit der Wiederholung der Kerngedanken dieses Prozesses — Vermittlung der Kul turschätze an ausnahmslos alle Menschen, Überwindung der tiefen Kluft zwischen Kunst und Volk, Künstler und Volk, Ent faltung der Bewegung der schreibenden Arbeiter mit dem Ziel, unsere National kultur um neue Schätze zu bereichern, in denen die Wirklichkeit in ihrer revolutio nären Veränderung wahrheitsgetreu wider gespiegelt wird und deren künstlerische Meisterschaft sie zu begeisternden Vorbil dern macht, dann die künstlerische Gestal tung des Lebensoptimismus in vielfältigen Formen der Unterhaltung —, drängt sich die Frage auf: Wie können wir an der Karl-Marx-Universität dem schöpferischen Charakter dieser Problemstellung noch besser entsprechen, mehr und mehr eine noch verbreitete kontemplative Haltung zu unserer Nationalkultur überwinden und durch die kulturelle Betätigung einen so zialistischen Lebensstil mitprägen helfen? Gewinn für die eigene Allheit werden der Wissenschaftler, Student, wie Angestellte und Arbeiter, werden Studiengruppen leben, Gewerkschaftsversammlungen und Parteilehrjahr aus den anschaulichen Bei spielen und theoretischen Verallgemeine rungen des zu Recht vom Urania-Verlag als Beitrag zum 15. Jahrestag der Vereini gung der Arbeiterparteien herausgegebe nen und von hoher Buchkultur zeugenden Büchlein Anregungen empfangen, im Sinne der Staatsratserklärung und des Jugend kommuniques zu handeln, zur Belebung unserer geistigen Situation beizutragen und unsere Universität kulturell noch stärker zu profilieren. Bei Neuauflage der „Betrachtungen“ sollte E. John, und dazu regt uns nicht zuletzt der internationale Charakter an, der an unserer Universität-spürbar ist, in einem Abschnitt die Dialektik von nationa ler Kultur und Weltkultur stärker auf zeigen als bisher, besteht doch gerade eine wesentliche und besondere Seite unserer Kulturrevolution darin, auch mit einem kulturellen Nationalismus, mit einer ein seitigen Kenntnisnahme, wie das für die kapitalistische Gesellschaft typisch ist, zu brechen und dafür in ein aktives Wechsel verhältnis des Gebens und Nehmens mit anderen Nationalkulturen, besonders mit denen der Sowjetunion und des sozialisti schen Lagers zu treten. Mit dem Nachweis der Weltoffenheit der sozialistischen Natio nalkultur macht sich auch eine stärkere Akzentuierung der Thematiken „gebildete Nation“ und Nationalsprache — Fremdspra chen erforderlich. Dank der Initiative der Universitätspar teileitung, des Akademischen Senats und seiner Kulturkommission zeichnet sich im Beschluß über die Durchführung von jähr lichen Universitätsfestspielen hier eine echte Perspektive ab, sollen doch in ihnen alle Bestrebungen zur Erschließung unseres humanistischen Kulturerbes und seiner ge setzmäßigen Weiterführung in Veranstal tungen, in der Aufführung alter und neuer Werke, in Ausstellungen, Foren und in vielen anderen Formen jeweils gipfeln und ein ständiges musisches und ästhetisches Klima verbreiten, analog den Arbeiter und Dorffestspielen und den durch sie bewirkten positiven Tendenzen wollen die Universitätsfestspiele — ein Name, den sie von Jahr zu Jahr, so hoffen wir, mehr verdienen — die Schönheit unseres Lebens, das friedvolle Lernen und Arbeiten und unser Parteiergreifen für den Sozialismus und seine Ideale im künstlerischen Ge wände und auf andere Weise zum Ausdruck bringen. Anknüpfend an die Ergebnisse zuletzt der Volkskunstwoche, an die sehr hoch zu bewertende Rowohlt-Feier der FD.- Kreisleitung und der Germanisten, an die Veranstaltungen, die dank des Wir kens von Herrn Professor H. Mayer auch sonst durchgeführt werden, wobei die Lesung Ernst von Salomons besondere Be achtung verdient, sowie an ähnliche Ereig nisse an der Fakultät für Journalistik — es sei z. B. an die von Frau Professor H. Voegt unterstützte Louis-Fürnberg- Ehrung gedacht — bietet sieh eine Fülle von Möglichkeiten an, das Schöne der Wirk lichkeit stärker als bisher uns zu eigen zu machen. In Lehre und Forschung, auch da durch, daß in Zukunft alle Lehrerstudenten in einem Ensemble oder Zirkel mitwirken und an fakultativen Kunstvorlesungen teil nehmen, was aber auch einer stärkeren Unterstützung durch öffentliche Kunst- und Ästhetikvorlesungen bedarf, in den Som merlagern und in allen Gemeinschaften sollten deshalb die Probleme der sozialisti schen Kulturrevolution und die Vorberei ¬ tung der Universitätsfestspiele zu einem festen Bestandteil der Arbeit werden. * Von der Überwindung einer schemati schen Enge und eines auch in der Volks kunst, in der Zirkeltätigkeit usw. noch vor handenen Dogmatismus, der die parteilichen Prinzipien der realistischen Schaffens methode verletzt, die durch die Weite und Vielfalt des Lebens schöpferisch wider gespiegelt werden soll, hängt dabei sehr wesentlich unser kultureller Fortschritt in allen Bereichen ab. Im Sinne des Jugendkomuniques müssen wir bei der Vorbereitung auf die Univer sitätsfestspiele den Wettbewerbsgedanken fördern: Fachrichtungen, Studien- und Ge werkschaftsgruppen werden um beste Lei stungen wetteifern, die dann allen zugäng lich gemacht werden sollen. Es wäre weiter zu überlegen, ob nicht auch bei uns die Zeit herangereift ist, „Wissensolympiaden“ durchzuführen, wie sie in anderen sozialistischen Ländern schon zum festen Inhalt des Lebens ge hören. Eine sinnvolle Vorform könnten wir dadurch schaffen, daß jeder Angehörige der Universität Gelegenheit erhält, vor einem Forum ein Gedicht oder eine Prosa- Uber dieses absichtlich provozierend formulierte Thema sprach am 9. Juni der Dekan der Philosophischen Fakultät und Direktor des Instituts für Anglistik und Amerikanistik der Karl-Marx-Universität, Prof. Dr. Walther Martin, auf einer Veranstaltung der Hochschulgruppe des Deutschen Kulturbundes im Haus der Wis senschaftler. Ausgehend von den nicht unproblemati schen Fragen „Wer war Shakespeare?“ „Was ist Fortschritt?“ wies Professor Mar tin die — außer in Fachkreisen — noch viel ' verbreitete Theorie zurück, daß der Philo soph Francis Bacon die Shakespeareschen Dramen verfaßt habe, und führte das Thema präzisierend auf die Frage: „Stand Shakespeare auf der Seite der Ausbeuter oder der Ausgebeuteten?“ An Hand detaillierter Analysen des „Kaufmanns von Venedig“ und des „Timons von Athen“ zeigte Professor Martin, daß sich Shakespeare stark mit dem Alten, mit der Feudalwelt verbunden fühlte. So gilt im „Kaufmann“ seine Sympathie den vene zianischen Patriziern und nicht den, wie sie Heine nennt, Unterdrückten. Aus dem „Timon“ spricht das Bedauern über den Zusammenbruch der Feudalwelt und die Absage an die Geldwirtschaft des aufstei genden Kapitalismus. Danach behandelte Professor Martin Shakespeares Stellung zum Volk. Aus der Fülle der kaum noch übersehbaren Shake speare-Literatur beleuchtete er einander widersprechende Meinungen und wies an zahlreichen Beispielen Shakespeares tiefe Volksverbundenheit nach. Wenn Shake speare Vertreter des einfachen Volkes indi vidueller und liebevoller gestaltete als Ver treter der Oberschicht, die Masse ver ¬ schiedentlich aber schwankend und stin kend nannte, so dürfe daraus nicht simpli fizierend geschlossen werden, so betonte Professor Martin, daß Shakespeare den Einzelmenschen schätzte, die Masse jedoch verachtete. Die „wavering multitude" ent spreche vielmehr dem, was wir heute das Kleinbürgertum nennen. Immer wieder habe Shakespeare Hochmut und Standes dünkel angegriffen und im „Coriolan" den „Persönlichkeitskult“ ad absurdum geführt. Indem sich Shakespeare gegen den Ge burtsadel wandte und die Gleichheit des Blutes von hoch und niedrig behauptete, habe er an der Grundlage des Feudalismus gerüttelt. In seiner echten Volksverbunden heit weise Shakespeare weit voraus. Professor Martin unterstrich die Kom pliziertheit des Phänomens Shakespeare und richtete sich gegen eine oberflächliche und vulgärmarxistische Abstempelung des Dichters, der Anteil an den beiden (im Leninschen Sinne) Kulturen habe. Die auf gelockerte Vortragsweise fesselte bis zum Schluß, und der in vieler Hinsicht ori ginelle Gedankengang regte zum neuen, tieferen Durchdenken alter, doch aktueller Probleme an. Dr. H. Findeisen Sozialistische Eheschließung Zur sozialistischen Eheschließung beglück wünschen wir Hella Knipper geb. überschär und ihren Gatten Werner Knipper sowie Claudia Preffer geb. Heinrich mit ihrem Gat ten Günter Preffer. Die beiden Kolleginnen sind Mitarbeiterinnen unserer Hochschul-Film- und -Bildstelle. Wir wünschen ihnen mit ihren Gatten alles Gute für ihren gemeinsamen Lebensweg. Vermessen Den Titel „Vermessen“ hat Heinz Frotscher diesem Schnappschuß vom „Vermes sen“ beim Gewerkschaftssport fest im vergangenen Jahr ge geben. Am 21. Juni findet nun das große diesjährige Studenten sportfest statt und auf jeden Fall werden sich wieder viele Motive für die Liebhaber von Kamera und Objektiv finden. Die gelungensten Bilder, für die Anerkennungspreise bis zu 15 DM winken, sollte man auf jeden Fall an die Redak tion der UZ schicken. Selbstverständlich wird die UZ ausführlich auf einer Son derseite über das Studenten sportfest berichten und die sportlichsten Studenten in Wort und Schrift festhalten. Wer wird wohl nicht sein Bestes geben? Schließlich geht es den Deutschen Studentenmeister schaften im Jahre 1962 ent gegen. Und am 21.6. r; 4^'2gilt das 1 ~HI - Stichwort SPORI War William Shakespeare fortschrittlich? Hallo, Filmenthusiasten! In Nr. 21 hat die UZ alle „Film enthusiasten“ der Karl-Marx-Universi tät aufgerufen, in einem zentralen . Filmaktiv mitzuarbeiten, um zur Propa gierung wertvoller Filme, zur Diskus sion über alte und neue Filme usw. beizutragen. Die Gründung eines sol chen Filmaktivs, an dem sich alle beteiligen sollten, die sich mit Feuer- I eifer dem Film verschrieben haben, dient zugleich der Vorbereitung der im Dezember geplanten Universitätsfest- I spiele. Eine Anzahl von Meldungen sind schon bei der Redaktion eingegan- I gen. Der Philosophiestudent Günter Rudolf schrieb zum Beispiel: „Mit großer Freude habe ich in : der letzten Nummer der „Universi- ’ tätszeitung“ von der beabsichtigten < Gründung eines Filmaktivs der Karl-Marx-Universität erfahren. Ich finde Euer Vorhaben sehr gut und ; kann Euch dabei nur auf die Schul- ter klopfen: Ich würde sehr gern im ; Filmklub mitarbeiten und hoffe, ■ dort nützlich sein zu können.“ Wir vermissen aber noch Meldungen ! aus dem Kreis der Arbeiter und An- § gestellten der Universität, auch aus der Medizinischen, Mathematisch-Natur- wissenschaftlichen und Landwirtschaft lichen Fakultät liegen noch keine Mel dungen vor. Sollte es dort keine „Film enthusiasten" geben? Letzter Melde termin ist der 24. Juni in der Redak tion der UZ. -zmatar-sre.mmmrmbeyamamewezmamrsameremesmos®. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nummer 65 d Rates des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchei, lieh. - Anschrift der Redaktion: Leipzig C Ritterstraße 26, Fernruf 77 71; Sekretariat APPa rat 264. Bankkonto 513 808 bei der Stadt- “a Kreissparkasse Leipzig. - Druck: LVZ-Drucke „Hermann Duncker“, Leipzig C 1. Peters sten weg 19. - Bestellungen nimmt jedes Posta entgegen. 2, Preis Den 1. Preis im künstlerischen Wettbewerb der Karl-Marx-Universität auf dem Gebiet der Fotografie erhielt die Aufnahme „Helfende Hände" von Horst Karthe, Institut für Pflanzen züchtung. Künstlerische Selbstbetätigung ist an de’ Universität kein Privileg der Studenten. Dies* Kohlezeichnung sandte uns der wissenschoft liehe Mitarbeiter der Abteilung Ästhetik des Instituts für Philosophie, G. Morgner. stelle vorzutragen, die ihm einen ästheti Sehen Genuß bereitet haben. Bis zuf Dezember, dem Monat der ersten Universf tätsfestspiele, könnten so die besten Le- Stungen ermittelt sein; für alle böte sid aber die Möglichkeit, in ein engeres Ve? hältnis zur Nationalkultur und National' spräche, zu Weltkultur und Fremdsprache 11 zu treten. * Die Schönheit des Lebens läßt sich atl tausendfache Weise verkünden. Bereichet' durch die „Betrachtungen über die sozig listische Kulturrevolution“, geweckt durd den Aufruf, zum Gelingen der Univer sitätsfestspiele beizutragen, sollten wir alle nach Maßgabe der Kräfte und Möglich- keiten in einer unseren Vorstellungen unserem Fühlen und Wollen entspreche* 1 ' den Weise dem Neuen, dem Friedvollen, dem Humanistischen, dem Schönen des Sozialismus zum Siege verhelfen! Rudolf Gehrse mumammomummmmmm-mmmmmmn«
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