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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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Band 5.1961
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Pädagogische Handwerkelei schadet Zur pädagogischen Ausbildung der Angehörigen des wissenschaftlichen Nachwuchses Prof. Dr. Schaller erhielt den Ehrentitel „Verdienter Lehrer des Volkes erziehungswissenschaftliche Probleme auf abzu ¬ zeigen, geht fast Wie die Erfahrungen arbeiten. Dr. Widmann Zentrale Arbeitsgemeinschaft zu Problemen der örtlichen Organe H, Conrad des Volkes. Universitätszeitung, Nr. 25, 20. 6. 1961, S. 7 Er be- hören würden, verschiedene haben sogar den Wunsch, eine reguläre pädagogische Ausbildung zu absolvieren und mit einem pädagogischen Examen — es muß gemäß den bestehenden Prüfungsordnungen das pädagogische Teilexamen sein schließen. Ausbildung angedeihen zu lassen, so wäre es in vielfacher Hinsicht falsch, wollte man gegenwärtig obligatorisch hierfür Maß nahmen festlegen. Man soll aber nicht zögern, im Rahmen der ‘gegebenen Mög lichkeiten dem wissenschaftlichen Nach wuchs die Erziehungswissenschaft nahezu bringen. Aus Aussprachen mit Assistenten und Oberassistenten mehrerer Institute der Karl-Marx-Universität konnte entnommen werden, daß die meisten gerne etwas über Merkmale seines Wesens, die seine Schüler an ihm wahrnehmen, sind sein beharrlicher Fleiß und die hohe Arbeitsintensität; un beirrbares wissenschaftliches Verantwor tungsbewußtsein, unbestechliche Kritik und Selbstkritik, volle Hingabe an die edlen Ziele des sozialistischen Humanismus und die Fähigkeit, sich und andere zu begei stern für die höchste Aufgabe der Mensch heit: für die Errichtung der kommunisti schen Gesellschaft. All diese Eigenschaften bildung. Wenn vorliegt, wuchs strahlen auf seine Schüler aus, wirken jeden von ihnen formend ein. Die Mehrzahl der am Institut für wachsenenbildung Studierenden steht tat der Erziehung ständig zu überprüfen und zu verbessern. An den Universitäten und Hochschulen treten sowohl Kollektive als auch Einzel personen als Erzieher auf. Von entschei dender Bedeutung für die Erziehung der Studenten ist der Einfluß des Hochschul lehrers. Seine wichtigsten Mitarbeiter in Lehre und Forschung sind die wissen schaftlichen Assistenten und Oberassisten ten. In der Erziehung bilden sie das wichtigste Bindeglied zwischen den Stu denten und dem Hochschullehrer. Aus dem Kreis der Assistenten und Oberassistenten werden viele selbst einmal die Verant wortung eines Hochschullehrers oder Lei ters eines Kollektivs zu tragen haben. Aus den Aufgaben der Assistenten und Ober assistenten als wichtigste Helfer des Hoch schullehrers bei der Erziehung der Stu denten, bei der sie sich als Erzieherper sönlichkeiten bereits zu bewähren haben, und aus ihrer künftigen Stellung als Hochschullehrer bzw. als Leiter von Kol lektiven, erwächst das Bedürfnis nach einer erziehungswissenschaftlichen Aus Am 17. Mai 1961 fand in der Hochschule für Ökonomie in Berlin-Karlshorst eine bedeutsame Konferenz statt. Der Gegen stand der Beratungen war die Bildung einer sozialistischen Arbeitsgemeinschaft in Lehre und Forschung auf dem Fachge biet „Planung und Leitung der Wirtschaft durch die örtlichen Organe der Staats macht.“ In dieser Arbeitsgemeinschaft schlossen sich alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Hochschule für Ökonomie, der Martin- Luther-Universität Halle, der Universität Rostock und der Karl-Marx-Universität Leipzig, die auf dem Gebiet der Planung und Leitung der Wirtschaft durch die ört lichen Organe der Staatsmacht arbeiten, zusammen. Auf der Konferenz wurde eine Ge schäftsordnung und eine Rahmenverein barung angenommen, in denen die Ziele der Arbeitsgemeinschaft und die Prinzipien der Zusammenarbeit festgelegt sind. Das Ziel der Tätigkeit dieser sozialistischen Arbeitsgemeinschaft besteht: a) in enger, gegenseitig koordinierter Zu sammenarbeit, b) unter Berücksichtigung einer differen zierten Aufgabenverteilung für alle Be teiligten maßgeblich und grundsätzlich die Problematik, die mit der weiteren Entfal tung des demokratischen Zentralismus in der Wirtschaftsleitung durch die örtlichen Organe der Staatsmacht, d. h. der Siche rung der Einheit von straffer zentraler staatlicher Leitung und weitestgehender Entfaltung der Initiative der Werktätigen zusammenhängt, zu erforschen, ihre Ergeb nisse der Praxis dienstbar zu machen und zu einem einheitlichen Lehrgebiet zu ver einigen. Also jene Problematik, die im be sonderen mit der Durchsetzung des „Geset zes über die örtlichen Organe der Staats eine einheitliche Ziehungsarbeit an Universitäten der Fach gewährleistet und eine einheitliche Auffassung erarbei tet. Des weiteren fand ein Erfahrungsaus tausch unserer Abteilung mit der Abtei lung Planung und Leitung der Volkswirt schaft der Martin-Luther-Universität Halle über das Komplexpraktikum der Studenten der Fachrichtung Volkswirtschaft statt. Auch in der Erarbeitung von Lehrbriefen für das Fernstudium kam es zu einer Zu sammenarbeit. Wir sind der Meinung, daß durch eine solche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Lehre ein rationeller Einsatz aller wissen schaftlichen Mitarbeiter gewährleistet ist und ein hohes Niveau in der Lehre erreicht wird. Große Bedeutung hat auch die Zusam menarbeit auf dem Gebiet der Forschung. Hier werden gemeinsam die Forschungs schwerpunkte beraten und festgelegt und die Mitarbeiter benannt. Dadurch wird eine Abstimmung der Forschungsgebiete der einzelnen Institute und Abteilungen, sowie der Habilitations- und Dissertationsthemen erreicht, die gewährleistet, daß Doppel arbeiten vermieden werden und die Zu sammenarbeit gefördert wird. Die vorlie genden Forschungsergebnisse sollen aus getauscht und gemeinsam beraten werden. Gegenwärtig werden die Forschungskom plexe untereinander abgestimmt. Mit der Bildung dieser sozialistischen Arbeitsgemeinschaft wurde ein wichtiger Schritt zur Erhöhung des Niveaus in Lehre und Forschung unseres Spezialgebietes ge macht. Helga Kiesewetter, Gerhard Kay ser, Hans Köstner, Institut für Statistik, Abteilung Volkswirtschaftsplanung wissenschaftlichen Nachwuchses, für alle anderen Teilnehmer sprechen: „Der Anstoß zur Aufnahme eines päd agogischen Studiums kam von außen. Be reits seit längerer Zeit empfahl der Direk tor des Instituts für Acker- und Pflanzen bau, Prorektor Prof. Dr. Dr. h. c. Arland, seinen Assistenten, sich mit pädagogischen Fragen zu beschäftigen, indem er auf seine eigene Entwicklung und Ausbildung hin wies. Ein weiterer gewichtiger Anlaß war die mehrfach von Mitgliedern des ZK der SED mit dem Ersten Sekretär und Staats ratsvorsitzenden, Walter Ulbricht, an der Spitze geäußerte und in verschiedenen Be schlüssen und Dokumenten niedergelegten Hinweise an die Mitarbeiter des Staats apparates, sich im Zeichen der weiteren Entwicklung und Festigung eines soziali stischen Bewußtseins mit einem Minimum an pädagogischen Fähigkeiten und Fertig keiten zu versehen, vor allem in Hinblick auf die grundlegend wichtige Bedeutung der Einheit von Erziehung und ökono mischer Entwicklung. Das pädagogische Studium wurde auch aus einem inneren Bedürfnis aufgenom- men. Die bei Assistenten in der Regel un vorbereitet erfolgende Konfrontierung mit der hochschulpädagogischen Praxis führte sehr bald zur Erkenntnis, daß der Wir kungsgrad eines Dozierenden direkt pro portional seines pädagogischen Hand werkszeuges ist. Selbst eine diesbezügliche Begabung kann eine gründliche Ausbil dung auf diesem Gebiet niemals kompen sieren, wohl aber kann eine vorliegende Begabung entsprechende Förderung er fahren und schließlich voll wirksam wer den. Diesen Überlegungen folgend, nahm ich das pädagogische Studium auf und finde meine Annahmen in der Rückschau völlig bestätigt.“ Die erziehungswissenschaftliche Ausbil dung des wissenschaftlichen Nachwuchses erfolgt im Rahmen des Abendstudiums der Karl-Marx-Universität. Im Durchschnitt werden acht Stunden je Woche Lehrver anstaltungen abgehalten. Die Ausbildung erstreckt sich auf die Fächer Psycho logie, Systematische Erziehungswissen schaft (Grundlagen der Erziehung. Didak tik und Erziehungstheorie i. e. S.), Ge schichte der Erziehung. Methodik im spe ziellen Fach einschließlich umfangreicher methodischer Übungen. Fakultativ kann eine Ausbildung in Sprecherziehung er folgen. Das Studium der Erziehungswissen schaft im Abendstudium umfaßte bisher drei Semester. Auch der neuangelaufene Kursus wird noch einmal drei Semester dauern. Es soll aber versucht werden, fol gende Kurse mit zwei Semestern einzu richten. Die bisher ausgearbeiteten und noch in Ausarbeitung befindlichen Lehr briefe werden künftighin eine große Hilfe darstellen. Nachdem die Teilnehmer des ersten Kursus die Zeugnisse für das pädagogische Teilexamen bereits erhielten, nehmen am zweiten Lehrgang 40 Teilnehmer teil. Die Zahl hat sich damit fast verdoppelt, was für das gute Ergebnis des ersten Lehrgan ges spricht. In späteren Lehrgängen sol len auch andere Fachrichtungen berück sichtigt werden. Das erziehungswissenschaftliche Abend studium für den wissenschaftlichen Nach wuchs ist „ein wichtiger Anfang für die Entwicklung einer Hochschulpädagogik in Theorie und Praxis“, wie Herr Prorektor Dr. Möhle in seinem Grußschreiben an läßlich der Ausgabe der Zeugnisse über das bestandene pädagogische Teilexamen an die ersten Absolventen zum Ausdruck brachte. Die Mitarbeiter des Instituts für Erwachsenenbildung werden sich unter der Leitung von Prof. Dr. Schaller die größte Mühe geben, in dieser Richtung weiterzu auch objektiv die Notwendigkeit dem wissenschaftlichen Nach- eine erziehungswissenschaftliche macht“ vom 17. 1. 1957, des „Gesetzes über die Vervollkommnung und Vereinfachung der Arbeit des Staatsapparates in der DDR“ vom 11. 2. 1958 und der „Ordnungen über die Aufgaben und die Arbeitsweise der örtlichen Volksvertretungen und ihrer Organe“ im Zusammenhang steht und der Sicherung einer komplex-territorialen Pla nung und Leitung der Wirtschaft durch die örtlichen Organe der Staatsmacht dienen muß. Aus dieser Zielstellung ergeben sich die Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft, die sich auf das Gebiet der Lehre und der For schung erstrecken. Für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Lehre ergibt sich einmal die gemein same Bestätigung der politisch-ideologi- schen Grundkonzeption und des theore tisch-fachlichen Programms der Vorlesung, die Mitarbeit an der Ausarbeitung der Manuskripte zu einzelnen Arbeitsthemen der Vorlesung sowie die Zuarbeit zu ein zelnen Themen, gegenseitige Hilfe und Er fahrungsaustausch bei der Vorbereitung und Durchführung der Praktika und zum anderen der Austausch von Dozenten zur Durchführung der Vorlesungen. Damit soll Zu jenen, die als erste den Wunsch äußerten, ein reguläres Studium der Er ziehungswissenschaft mit Abschlußexa men am Institut für Erwachsenenbildung aufzunehmen, gehören die wissenschaft lichen Assistenten, Oberassistenten und Mitarbeiter der landwirtschaftlichen Fakultäten der DDR. Wenn gefragt wird, warum sich gerade diese als erste ent schlossen haben, eine erziehungswissen schaftliche Ausbildung aufzunehmen, dann läßt sich antworten, daß der Einfluß ihrer Professoren sehr entscheidend war. Es muß hier mit Dank die Initiative des Herrn Dekans der Landwirtschaftlichen Fakultät der Karl-Marx-Universität, Nationalpreis träger Prof. Dr. Rosenkranz, an erster Stelle genannt werden. Auch Herr Pro rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Arland, Herr Dozent Dr. Paul und andere Herren der Landwirtschaftlichen Fakultät haben durch ihren Einfluß dazu beigetragen, den wissenschaftlichen Nachwuchs von der Nützlichkeit einer solchen Ausbildung zu überzeugen. Die unmittelbare Mitarbeit bei der sozialistischen Umgestaltung der Land wirtschaft, die unlösbar mit der Erziehung einer ganzen Klasse, der Klasse der Ge nossenschaftsbauern, verbunden ist. das ernste Bemühen, die Studenten der Land wirtschaftswissenschaften für ihre Auf gaben in der sozialistischen Landwirt schaft vorzubereiten, haben einen wesent lichen Einfluß auf die Erkenntnis aus geübt, daß eine erziehungswissenschaft liche Ausbildung sehr wichtig ist. Lassen wir Herrn Dr. Röhlig, wissenschaftlicher Oberassistent am Institut für Acker- und Pflanzenbau der Karl-Marx-Universität, Teilnehmer des ersten Kursus zur erzie- hungswissenschaftlichen Ausbildung des reits im reiferen Alter, hat bereits Lebens- und Berufserfahrung erworben. Aber wohl alle, die das Glück hatten; ihr pädago gisches Studium unter der unmittelbaren Leitung von Professor Schäller durchfüh ren zu können, erlebten es, wie damit für sie ein neuer Lebensabschnitt begann, eine neue Qualität in der beruflichen, wissen-» schaftlichen und erzieherischen Tätigkeit erworben wurde. Er veranlaßt durch sein Vorbild und seine Forderungen einen jeden seiner Schüler, sich selbst immer wieder zu höherer Leistung zu steigern, zur höchsten, deren er fähig ist. Die Gründlichkeit und Sorgfalt, mit der er selbst seine Arbeit macht, erwartet Prof. Schaller auch von seinen Studenten und Mitarbeitern. Unduldsam ist er gegen Oberflächlichkeit, seichtes Wortgeplätscher und hohles Pathos, vor allem gegen jeden Versuch, Unwissenschaftlichkeit durch eitle Eloquenz zu, vertuschen. Er darf viel von anderen verlangen, weil er an sich selbst sehr hohe Forderungen stellt - oft sogar zu hohe, gemessen an der Zeit und den Kräften, die zur Verfügung stehen. Dabei ist Genosse Schaller von einer ungewöhn lichen Bescheidenheit und Zurückhaltung, wenn es einmal um seine Person geht. In den Jahrzehnten seiner Erziehertätig keit ist Genosse Schaller sich selbst und seiner Aufgabe stets treu geblieben. Heute wie in den zwanziger und dreißiger Jahren ist es sein Hauptanliegen, Marxisten-Leni- nisten zu erziehen und zu bilden, die Ent scheidendes zum Aufbau der sozialistischen Gesellschaftsordnung, zum Wohle des gan zen Volkes beitragen. Hunderte von Leh rern des Marxismus-Leninismus bekamen in den letzten Jahren durch ihn und seine Mitarbeiter pädagogisches Wissen und Kön nen vermittelt. Weitere Hunderte von Leh rern für Sprachen, für landwirtschaftliche; naturwissenschaftliche, technische, ökono mische und künstlerische Fächer haben un ter seiner Leitung am Institut die pädago gische Qualifikation für ihre Lehrtätigkeit an den verschiedensten Institutionen der Erwachsenenbildung erworben. Diese umfangreiche praktisch-erziehe rische Tätigkeit des Genossen Schaller war stets mit seiner Arbeit an der Theorie der Erwachsenenbildung verbunden. Auf dieser Grundlage konnten in den letzten Jahren in sozialistischer Gemeinschaftsarbeit, die er leitete, vier Broschüren als Studienmate rial ausgearbeitet sowie zahlreiche Bei träge zur Fachschulpädagogik veröffentlicht werden. Aber auch für die allgemeine Er wachsenenbildung, und zwar für die päd agogische Tätigkeit an den Dorfakademien, wurde ein Leitfaden für nebenberufliche Lehrer fertiggestellt. Gegenwärtig führt Professor Dr. Schaller Untersuchungen durch zur Entwicklung der Hochschulpäd agogik als einer besonderen Disziplin der Erziehungswissenschaft. Auch auf diesem Gebiet wurde durch ein von ihm geleitetes Kollektiv bereits die erste Veröffentlichung ausgearbeitet. Hauptanliegen seiner theoretischen Ar beit war ihm stets, die Erziehungswissen schaft vom Standpunkt des dialektischen und historischen Materialismus marxi stisch-leninistisch zu durchdringen und da mit ihr Wesen und ihre Bedeutung für den Sozialismus neu zu erfassen und wei terzuentwickeln, denn nur so lassen sich die neuen erwachsenenbildnerischen Zweige der Erziehungswissenschaft be gründen. Alle diese nuen Aufgaben in Forschung und Lehre hat Genosse Schaller trotz seiner bereits sehr hohen Arbeitsbelastung und seiner gefährdeten Gesundheit zu sätzlich übernommen. Auch das ist Ausdruck seines hohen Ver= antwortungsbewußtseins, seines Pflichtge- fühls und seiner Verbundenheit mit unse rem Arbeiter-und Bauern-Staat. Es ist die Haltung eines wahren verdienten Lehrers Zur Sprachvorbereitung für das Auslandsstudium Bildungs- und Er- allen Hochschulen und Republik in unserem werden. Jedes Jahr hat eine große Zahl von Stu- Renten und Aspiranten dank der großzügi- Een Unterstützung durch unseren Staat und durch die Sowjetunion die Möglichkeit, ein Studium oder eine Aspirantur in Moskau, Leningrad oder anderen Städten der UdSSR zu beginnen. Auch ich wurde im Vergangenen Jahr zu einer Aspirantur in die Sowjetunion delegiert, und es ist selbst- Verständlich, daß ich mir während des Aufenthaltes in Leningrad möglichst viele neue Erkenntnisse und Methoden der So wjetwissenschaft aneignen will. Dazu ge- hören aber als Voraussetzung vor allem gute Kenntnisse in der russischen Sprache. Bisher beschränkte sich die Sprachvor- bereitung auf das Studium im Ausland auf «inen vier- bis sechswöchigen Vorberei tungskurs, der das Ziel hatte, mit den Wichtigsten Vokabeln des täglichen Lebens Und der Fachwissenschaft vertraut zu machen. Wie aber jeder einsehen wird, kann man in vier Wochen auch bei inten- Siver Lernarbeit keine Bäume ausreißen, Zumal die Erinnerung an das, was vor Jah- ten im obligatorischen Russischunterricht ’n der Oberschule oder Universität geboten Wurde, in den meisten Fällen stark ver- blaßt ist. So ist es nicht verwunderlich, daß fast alle, abgesehen natürlich von den Slawisten und einigen wenigen Einzelfäl- len mit für ein Studium im Ausland recht Schwachen Kenntnissen (der Sprache die Reise antraten. Die ersten Schritte in der Zusammen arbeit wurden bereits unternommen. Auf dieser Konferenz fand eine Diskussion über die Konzeption der Vorlesung „Pla nung und Leitung der Wirtschaft durch die örtlichen Organe der Staatsmacht“ die von den Genossen der Hochschule für Öko nomie vorgelegt wurde, statt. Im Verlauf der Diskussion wurden die Standpunkte aller Institute und Abteilungen dargelegt In der Begründung des Programms zum Weiteren Aufbau der sozialistischen Ge sellschaft wird den Universitäten und Hochschulen der DDR der Erziehungsauf- 'rag übermittelt, „wissenschaftlich qualif- zierte und von der Sache des Sozialismus überzeugte Fachleute auszubilden, die den fortgeschrittensten Stand der wissenschaft lichen Erkenntnisse beherrschen und fähig sind, schöpferisch zu arbeiten. Es gilt, den Studenten eine Ausbildung zu vermitteln, die sie befähigt, in den kommenden Jahr zehnten Wissenschaft, Technik, Volkswirt schaft und Kultur schöpferisch vorwärts- zubringen und ihre Entwicklung zum Wohle des Volkes zu leiten.“ (W. Ulbricht zur Begründung des Siebenjahrplanes vor der Volkskammer.) Die Erziehung solcher Fachkräfte ist eine komplizierte Aufgabe, die weder Konservatismus noch Routine, weder wilde Pädagogische Projektmacherei noch Forma lismus duldet. Die Formung des Hoch schulstudenten ist ein schöpferischer Pro zeß. bei der pädagogische Handwerkelei und überholte pädagogische Vorstellungen Schaden anrichten. Alle an der Erziehung der Studenten Beteiligten sind verpflichtet, das von der Gesellschaft gestellte Erzie- hungsziel mit aller Kraft anzustreben und Inhalt, Methode, Organisation und Resul- Als am letzten Tage des VI. Pädagogi schen Kongresses in einer besonderen Fest veranstaltung hervorragende Pädagogen unserer Republik mit dem Ehrentitel „Ver dienter Lehrer des Volkes“ ausgezeichnet wurden, da befand sich unter ihnen auch der Direktor des Instituts für Erwachsenen bildung, unser Genosse Prof. Dr. Herbert Schaller. Der Minister für Volksbildung; Prof.. Dr. Lemmnitz, der die Begründungen für die Auszeichnungen bekanntgab, fügte bei Prof. Schaller noch hinzu: und er war mein alter Lehrer“. Bei diesen Worten umarmte er ihn voller Dankbarkeit. Die Anwesenden verstanden wohl die tiefe Be deutung dieses Vorgangs, denn der Erfolg eines Lehrerlebens zeigt sich vor allem in der Entwicklung und Bewährung der Schü ler. Und da kann Prof. Schaller auf viele Erfolge stolz sein. . An zahlreichen entscheidenden Posten in der deutschen Arbeiterbewegung wirkten und wirken die von ihm vor Jahrzehnten an der Leipziger Arbeiter-Volkshochschule erzogenen und gebildeteten Kämpfer für die Emanzipation des Proletariats, für Frie den und Sozialismus, für den Fortschritt der Menschheit. Einer seiner ehemaligen Schüler aus jener Zeit, der Genosse Karl Röder, sprach, als er kürzlich mit der öster reichischen Delegation an den Kulturfilm- Tagen in Leipzig teilnahm, in einer öffent lichen Parteiversammlung zu den Mit arbeitern der pädagogischen Institute un serer Universität. Genosse Röder war vor der Zeit der nazistischen Herrschaft kom munistischer Funktionär in Bayern, jetzt ist er in Österreich verantwortlich tätig. In packender Weise machte er seinen Zu hörern deutlich, wie die tiefen Einsichten in die Wissenschaft des Marxismus-Leninis mus, die er von Genossen Schaller vermit telt bekam, ihm die Kraft gegeben haben, die langen, schweren Jahre der KZ-Haft nicht nur selbst durchzuhalten, sondern auch die mitkämpfenden und mitleidenden Antifaschisten im KZ aufzurichten, zu stär ken und weltanschaulich zu entwickeln. Eindringlich zeigte der kommunistische Praktiker den Vertretern der pädagogi schen Wissenschaft, welche fortwirkende, sich vervielfachende Kraft von einer star ken. begeisterten und begeisternden Lehrer persönlichkeit ausgeht. Eine solche Lehrerpersönlichkeit war und ist Genosse Schaller. Die bedeutsamsten Immer ein halbes Jahr, in vielen Fällen "lehr, verloren, ehe man ein vernünftiges Studium der Fachliteratur betreiben kann. Ich verstehe darunter das Lesen eines wis- Senschaftlichen Textes fast ohne Wörter- buch; das bedeutet, daß man sich im Wesentlichen auf das Fachproblem konzen- trieren kann. Noch wichtiger sind gute Sprachkenntnisse für den Besuch von Vor- lesungen, Kolloquien oder Vorträgen, wo Man ja erst recht nicht jedes unbekannte Wort im Wörterbuch nachschlagen kann. Von selbst zu haltenden Vorträgen will ich ar nicht sprechen, da das noch weit um- langreicheres Sprachwissen erfordert. Und Dicht zuletzt sollte ein jeder auch daran denken, daß er das Leben in der Sowjet- Union um so besser kennenlernen und ver- Sehen wird, je besser er die russische Sprache beherrscht. Aus all diesen hier nur kurz angeführ- Ien Tatsachen sieht man, daß eine bessere Hnd gründlichere Sprachvorbereitung für s Auslandsstudium unbedingt notwendig 48t Wichtigste Voraussetzung dafür ist; SaB jeder Student oder Aspirant un- Refähr ein Jahr vor Beginn der Arbeit im Ausland von seiner Delegierung weiß. Ist Sie Benachrichtigung zu einem genügend ühen Termin erfolgt, so kann je nach den Xorhandenen Bedingungen und Erforder- Assen mit einer gründlichen Sprachvor- Asteitung begonnen werden. Wie das orga- Hisatorisch am besten durchgeführt werden ann, müssen die künftigen Erfahrungen Rigen. Was aber die zu erwerbenden Kenntnisse angeht, so kann nicht oft genug Ue Wichtigkeit der Sprechpraxis betont Nerden. Jedem, der im Ausland zu studie- Ssn oder wissenschaftlich zu arbeiten be- Sinnt, macht das Verstehen und Sprechen im Anfang stets die größten Schwierigkei- ’n. Weiter sehr wesentlich ist ein mög- hst großer Wortschatz, sowohl was das ö&liche Leben und den Verkehr mit den Penschen angeht, als auch betreffs der Sachsprache. Vor allem auf letztere ist be- Rüderer Wert zu legen, damit im Ausland bfort mit der wissenschaftlichen Arbeit V8onnen werden kann, ohne daß unnötige Verzögerungen eintreten, wie das bisher 't der Fall war. Gute Kenntnisse in der rammatik sollte jeder besitzen. L>as sind und können natürlich nur all- smeine Hinweise sein, die die wichtigsten Rinkte enthalten und zeigen, in welcher ihtung bei der Sprachvorbereitung künf- IEer Studenten und Aspiranten, die der Sowjetunion eine wissenschaftliche wrbeit durchführen werden, gearbeitet Werden sollte. Jeder wird jedoch unter- Uhjedliche Voraussetzungen mitbringen. n d es obliegt dann dem Sprachlektor, den doch schwach entwickelten Seiten beson- pTe Aufmerksamkeit zu widmen. Idi aube, daß diese Vorschläge auch für die- ^igen gelten, die in einem anderen be- Rundeten sozialistischen Land, wie der WSR oder Rumänien, ein Studium aufneh- en Werden. H. Neumann, z. Z. Leningrad O Wissensdiaffler, Erzieher und sozialistischer Kämpfer
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