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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 21. Dezember 1
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Band 5.1961
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Der Sozialismus ist unser gemeinsames Werk Aus dem Referat des Ersten Sekretärs der Universitäts-Parteileitung, Genossen Hans-Joachim Böhme, auf der Tagung des Parteiaktivs am 5. 1. 1961 Die Moskauer Beratung der kom munistischen und Arbeiterparteien vom Herbst 1960, die bedeutendste aller bisherigen internationalen Ta gungen, hat die Entwicklung der letz ten Jahre eingeschätzt und in ihrer Erklärung ein Dokument erarbeitet, dessen Bezeichnung als „Kommuni stisches Manifest unserer Epoche“ nicht zu weit gegriffen ist. Programmatisch wurde dargelegt, wie sich die menschliche Gesellschaft unaufhaltsam zum Kommunismus entwickelt, der in absehbarer Zeit in der ganzen Welt siegen wird. Bereits heute sind die Kräfte des Friedens und des Sozialismus in der Welt so stark, daß Kriege nicht mehr unvermeidlich sind. Der Sozialismus Wird den Kapitalismus friedlich, aber Die Erklärung charakterisiert den Hauptinhalt unserer Epoche und zeigt den Weg zur endgültigen Beseitigung des .Kapitalismus im Weltmaßstab, zur Verwirklichung der Weltrevolu tion, von der Generationen Kommu nisten träumten und für die sie mit ganzer Kraft kämpften. Heute — wo das sozialistische Lager und die anti imperialistischen Kräfte den Haupt inhalt und die Hauptrichtung der historischen Entwicklung bestimmen — üben die sozialistischen Länder ihren Haupteinfluß auf die Entwick lung der Weltrevolution durch ihre beispiellosen Erfolge in der Produk tion, der Wissenschaft und Technik aus, indem sie im ökonomischen Wettbewerb die kapitalistischen Län der überholen. „Dem Kapitalismus wird die Nieder lage in der entscheidenden Sphäre der menschlichen Tätigkeit, der Sphäre der materiellen Produktion, bereitet wer den.“ (Erklärung.) Diese klare Erkenntnis des unauf hörlichen Niederganges des Kapitalis mus. des unausbleiblichen Sieges des Sozialismus und der realen Möglich keit der Verhinderung eines mensch heitsgefährdenden Atomkrieges — das erfüllt uns mit großem Optimismus und spornt uns an. mit ganzer Kraft an ihrer Verwirklichung mitzuarbei ten. Folgerichtig hat unser ZK auf sei nem 11. Plenum herausgearbeitet, daß letzten Endes der Sozialismus in ganz Deutschland triumphieren wird. „Der Sozialismus ist die endgültige Lösung'der deutschen Frage, denn So zialismus ist Frieden. Wohlstand und Glück des Volkes und Einheit der Na tion. Wir verschweigen also keineswegs, daß der Triumph des Sozialismus im 20. Jahrhundert auch in Westdeutsch land zur Tatsache wird.“ (Referat Wal ter Ulbrichts auf dem 11. Plenum.) So wurde auf der Beratung in Mos kau und auch auf dem 11. Plenum unseres ZK der Marxismus-Leninis mus schöpferisch weiterentwickelt und die richtige Strategie und Taktik für den Kampf der Partei entwickelt. Die dritte Etappe der allgemeinen Krise Die Tatsache, daß das sozialistische Weltsystem zum ausschlaggebenden Faktor der internationalen Entwick lung wird, ist der tiefste, umfassend ste Ausdruck dafür, daß die all gemeine Krise des Kapitalismus in eine neue, ihr dritte Etappe, eingetre ten ist. Sie ist charakterisiert durch den Triumph des Sozialismus in jener großen Gruppe Länder Europas und Asiens, die das sozialistische Welt system bilden und ein Drittel der Menschheit umfassen. Hierzu kommt das mächtige Wachstum der Kräfte, die in der ganzen Welt für den So zialismus kämpfen. Die Positionen des Imperialismus im ökonomischen Wettbewerb mit dem Sozialismus werden immer schwächer und die nationale Befreiungsbewegung ver setzt dem Kolonialismus immer neue Schläge. Die Besonderheit dieser neuen Etappe besteht darin, daß sie nicht im Gefolge eines Weltkrieges, son dern im Ergebnis der Veränderung des Kräfteverhältnisses in der Welt und des Kampfes der Volksmassen um die Erhaltung des Friedens her beigeführt wurde. Diese Erkenntnis bestärkt uns auch in unserer Überzeugung, daß zur Weiterentwicklung und zum Sieg des Sozialismus keine Kriege notwendig sind, daß also der Sozialismus durch die Kraft des sozialistischen Welt systems und durch das Kräftever hältnis, was sich in der Welt heraus gebildet hat, in der Lage ist, den Kapitalismus zu schlagen — und das ist eine der Auseinandersetzungen, die mit den Auffassungen von ver schiedenen Dogmatikern geführt werden muß. Das volle Verständnis der von der Moskauer Beratung getroffenen Ein schätzung der neuen Etappe der all gemeinen Krise des Kapitalismus ist eine wichtige Voraussetzung für die richtige Einschätzung der. gegenwär tigen Lage und der Perspektiven des Kampfes der Völker. nicht kampflos besiegen, indem er ihn in der Produktion, der entscheidend sten Sphäre der menschlichen Tätig keit, überholt. An den Beratungen in Moskau hatte die Delegation unseres ZK der SED unter Leitung des Genossen Walter Ulbricht hervorragenden An teil. Die Parteiorganisation der Karl- Marx-Universität dankt ihr für ihr prinzipielles Auftreten und erfolg reiches Wirken. Es erfüllt uns mit großer Freude und Zuversicht, daß unsere Partei eine richtige marxi stisch-leninistische Politik betreibt, die durch die Ergebnisse der Mos kauer Beratung bestätigt wurde und keiner Korrektur bedarf. Die vom V. Parteitag beschlossene Generallinie unserer Partei war und ist richtig. Deswegen kommt es in der Arbeit unserer Gesellschaftswissenschaftler und in der ganzen Agitation und Pro paganda darauf an, die in der Er klärung aufgeführten Beweise und das ihnen zugrunde liegende um fangreiche Tatsachenmaterial gründ lich zu studieren, zu untersuchen und in aller Breite zu popularisieren und vor allem die Erkenntnisse durch neue Untersuchungen zu belegen und weiterzuentwickeln. Vor allem aber gilt es dabei, die vom Genossen Walter Ulbricht in seiner Rede vor dem 11. Plenum des Zentralkomitees unserer Partei auf geworfene Frage beantworten zu hel_ fen, die auch bei unseren Univer sitätsangehörigen stark diskutiert wird: Stehen die Feststellungen der Mos kauer Erklärung mit unserer deut schen Wirklichkeit im Einklang? Wo hin geht Westdeutschland? In der Entschließung des Zentral komitees unserer Partei zum Ergeb nis der Moskauer Beratung der kom- munistischen und Arbeiterparteien heißt es zu dieser Frage: „Alle Merkmale und Auswirkungen der neuen Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus treffen auf Westdeutschland zu, wenn dies auch durch die zeitweilige Hochkonjunktur verschleiert wird.“ Die wirtschaftliche Entwicklung Westdeutschlands wurde bekanntlich dadurch begünstigt, daß ihm die Roh-, stoffbasis des Ruhrgebiets sowia, der. entscheidende Teil der Grundstoff industrie und des Maschinenbaus zur Verfügung stand. Zu diesem günsti gen Ausgangspunkt kamen noch einige Sonderumstände, durch die die westdeutschen Imperialisten in den letzten Jahren weniger von Krisen betroffen wurden. Wie Genosse Walter Ulbricht je doch auf der 11. Tagung des ZK her- vorhob, verschwinden diese Sonder umstände und ihre den Kapitalismus in Westdeutschland begünstigende Wirkung allmählich. Westdeutsch land gerät mehr und mehr in den Sog derselben Gegensätze des kapi talistischen Dschungels wie alle ande ren kapitalistischen Länder. Zweifellos reift die Zeit heran, in der die westdeutschen Arbeiter im System der Herrschaft des Monopol kapitals und des Imperialismus die Wurzel ihrer Not erkennen, zumal der Konzentrationsprozeß im west deutschen Monopolkapital immer drastischer wird, und der west deutsche Imperialismus verstärkt seine Atomrüstung anstrebt und den westdeutschen Militarismus fördert. Durch die Existenz der DDR und ihre Ausstrahlung nach Westdeutsch land wird es zur äußersten Verschär fung aller antagonistischen Grund widersprüche in Westdeutschland kommen. Westdeutschland wird nicht das imperialistische Museum Das ist der unausweichliche Gang der Geschichte. „Die Weltgeschichte macht“, wie Genosse Walter Ulbricht auf der 11. ZK-Tagung hervorhob, „keinen Bogen um Westdeutschland.“ Westdeutschland wird nicht das im perialistische Museum werden, son dern auch hier wird sich die Ver schärfung der allgemeinen Krise durchsetzen und wird der Sozialis mus zum Siege geführt werden. Die Kampfbereitschaft der Ar beiterklasse wächst. Ich erinnere an die XII. Gesamtdeutsche Arbeiter konferenz in Leipzig, an die kürz lich in Berlin durchgeführte Arbeiter konferenz, an den VI. Gewerkschafts tag der westdeutschen IG Metall und auch an den Aufruf der westdeut schen Gewerkschaft ö T V von vor wenigen Tagen, der zur Solidarität mit den belgischen Klassenbrüdem aufforderte. Es wächst aber auch, und das ist für un s als Angehörige der Univer sität von nicht zu unterschätzender Bedeutung, die Ablehnung, die die Intelligenz der Adenauer-Politik ent gegenbringt. und die Friedenskräfte in den Reihen der Wissenschaftler und Studenten werden stärker. Der / Bogen spannt sich vom mutigen Auf treten der Pädagogin Renate Riemeck bis zur Denkschrift des Wissen schaftsrates, die ja objektiv eine An klage gegen die wissenschaftsfeind liche Politik des Bonner Regimes ist. Wenn auch die Westpresse ihre Schlagzeilen so hält, als ob diese Empfehlungen erfüllt würden; letz ten Endes sind sie Forderungen und die Mittel zu ihrer Erfüllung sind in keiner. Weise sichergestellt. 1 Der Bogen der Kräfte, die sich gegen das Adenauer-Regime, die sich gegen defi Militarismus in West deutschland sammeln, umspannt viele Menschen, an deren Mobilisie rung wir stärker arbeiten müssen als das gegenwärtig geschieht. Friedliche Koexistenz heißt Zurückdrängung der Militaristen Es macht sich notwendig, auf eine weitere Frage der Entwicklung in Deutschland einzugehen. Die Mos kauer Erklärung setzt sich ausein ander mit dogmatischen Auffassun gen über die Anwendung des Prin zips der friedlichen Koexistenz. Es heißt in'der Erklärung: „Friedliche Koexistenz der Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung oder verheerender Krieg — nur so steht die Frage heute. Einen anderen Weg gibt es nicht!“ Das gilt in besonderem Maße für Deutschland, wo die schlimmsten Feinde der friedlichen Koexistenz, die westdeutschen Militaristen, ge bändigt werden müssen. Unsere Partei setzt, wie es in der Entschließung der 11. ZK-Tagung heißt, der Parole Adenauers von der „un friedlichen Koexistenz“ die Politik der friedlichen Koexistenz entgegen. Wir verwerfen entschieden die „unfriedliche Koexistenz“, diesen Bonner Aufguß der Dulles-Doktrin des „kalten Krieges“ und des „Balancierens am Abgrund des Krieges“ als eine Politik, die zur Kata strophe eines Atomkrieges führt. Die schöpferische Anwendung der Deshalb ist unser erster Beitrag zur Lösung aller dieser Aufgaben die Stärkung und Festigung unseres Ar beiter-und-Bauern-Staates, die Ver- größerung seines wirtschaftlichen ud geistigen Potentials. Neue wis senschaftliche Erkenntnisse' und gut ausgebildete Kader sind der Beitrag, den unsere Karl-Marx-Universität zu dem Wettbewerb der beiden gesell schaftlichen Systeme in Deutschland leistet. Der Wissenschaftler nimmt im So zialismus eine vom ganzen Volke ge achtete Stellung ein und genießt höchste Wertschätzung. Das ergibt sich aus der Rolle, die die Wissen schaft im Sozialismus spielt. Die not wendige Entwicklung der Produktiv kräfte, die enorme Steigerung der Arbeitsproduktivität und alle damit verbundenen Aufgaben wie die Tech nisierung, Automatisierung usw. sind ohne Einführung der neuesten wis senschaftlichen Erkenntnisse und ohne ein hohes Bildungsniveau der Werk tätigen überhaupt unvorstellbar. So hängt in einem entscheidenden Maße das Tempo unserer wirtschaftlichen, wie überhaupt unserer gesellschaft lichen'Entwicklung von der Entwick lung der Wissenschaft und ihrer An wendung ab. Die hohe Achtung vor der Wissenschaft und ihren Trägern, ihre allseitige Förderung gehört zu den Grundprinzipien der Politik un serer Partei. Der Sozialismus ist Wis senschaft, und er braucht die Wissen schaft. Der Sieg des Sozialismus ist ohne die Mitarbeit der Intelligenz undenkbar. Wir können immer wieder feststel len, wie groß die Einsatzbereitschaft und die Mitwirkung unserer Wissen schaftler am sozialistischen Aufbau sind. Die überwiegende Mehrheit von ihnen setzt sich mit ganzer Kraft ein, um hohe wissenschaftliche Leistun gen zu erzielen und die Studenten und Assistenten auf hohem wissen schaftlichen Niveau auszubilden. Das ist ein großer Beitrag für den Sieg des Sozialismus, und damit leisten sie eine umfangreiche gesellschaft liche Arbeit. Wir danken ihnen für diese Leistungen auf das herzlichste. Den Wissenschaftlern die besten Voraussetzungen für ihre Arbeit schaffen Für uns ergibt sich die Schlußfol gerung, daß wir alle Möglichkeiten schaffen, daß sich die wissenschaft liche Arbeit voll entfalten kann und höchste Produktivität erzielt. Ich möchte betonen, die Feststel- lung, daß die erste gesellschaftliche Aufgabe eines Wissenschaftlers seine wissenschaftliche Arbeit ist, gilt für alle Schichten unserer Wissenschaft ler, nicht nur für die Mediziner oder die Pädagogen, sondern auch für die Chemiker, Landwirte, Germanisten und alle, die wir an der Universität haben. Es sei mir gestattet, dazu den Be- Leninschen Prinzipien der friedlichen Koexistenz auf Deutschland ist im Deutschlandplan des Volkes vom April 1960 dargelegt worden. Im Referat der Parteileitung des Franz-Mehring-Instituts vor der Mit gliederversammlung der Grundorga nisation am 7. Dezember 1960 hieß es, daß zwischen der DDR, unserem Arbeitör-und-Bauern-Staat, dem ein zig rechtmäßigen Staat in Deutsch land, und dem klerikal-militaristi schen Westzonenstaat die Prinzipien der friedlichen Koexistenz nicht an wendbar seien. Diese Auffassung steht im Gegensatz zur Politik un serer Partei und unseres Staates. In der Entschließung der 11. Tagung des ZK heißt es: „Die Politik der DDR hat zum In halt, durch die weitere Stärkung der DDR und die breiteste Entwicklung der Friedensbewegung die Bonner Regie rung zu veranlassen, auf den fried lichen Wettbewerb, auf friedliche Ko existenz zwischen beiden deutschen Staaten einzugehen.“ Das heißt aber doch nicht, sich mit den Verhältnissen in Westdeutsch land abfinden, sondern der Klassen kampf geht weiter. Er wird nicht schwächer. Die Politik der friedlichen Koexistenz schlägt den westdeutschen Militarismus zurück. Auf dieser Grundlage wurden auch die Vorschläge des 11. Plenums auf Abschluß eines Friedens für zehn Jahre und den Verzicht auf Gewaltan wendung, auf Einstellung der Kriegs propaganda und Rüstungs-Stopp unterbreitet. Durch ihre Verwirk lichung kommen wir der Herstellung der Konföderation beider deutscher Staaten einen Schritt näher, die der einzige Ausweg aus der gegenwär tigen Lage in Deutschland ist, die ein weiteres Auseinanderleben beider deutscher Staaten verhindern und die Annäherung fördern würde. Der Einfluß der DDR auf die Zu kunft Deutschlands wird mit der Er füllung des Siebenjahrplanes, mit unseren wirtschaftlichen, aber auch wissenschaftlichen Erfolgen immer stärker. richt des Politbüros, wo die Be schlüsse erläutert werden, kurz zu zitieren; Genosse Warnke führt fol gendes aus: „Die Deutsche Demokratische Repu blik ist das gemeinsame Werk unserer Arbeiter und Angestellten, unserer Bauern, unserer Wissenschaftler und Künstler und der Angehörigen des Mit telstandes. Zu diesem gemeinsamen Werk tragen alle Angehörigen der In telligenz durch ihr hohes fachliches Können bei. Darin besteht ihre wich tigste gesellschaftliche Tätigkeit, für die ihnen unsere Partei und Regierung alle erdenklichen Möglichkeiten gewährt.“ Oft aber gibt es noch Erscheinun gen, daß diese Tatsachen nicht be- rücksichtigt werden und den Wissen schaftlern die Arbeit unnötig er schwert wird. Zu Erscheinungen einer bürokratischen Arbeitsweise kommen auch oft Unhöflichkeiten, Entscheidungen über die Köpfe der Wissenschaftler hinweg u. a., was ihre Arbeitsfreude nicht gerade hebt, ja bei solchen, die keine feste Posi tion zum Sozialismus haben, zur Ab lehnung und zu Schwankungen führt. In diesem Jahr hat das Prorektorat für Studienangelegenheiten eine Ein schätzung der Prüfungsergebnisse er arbeitet, die dem Senat vorgetragen worden ist. Das Ergebnis: Einige De kane protestierten sehr energisch ge gen die vorgetragene Einschätzung und waren sehr befremdet, daß sie überhaupt nicht gefragt worden sind, wie sie die Ergebnisse der Studien arbeit an ihren Fakultäten einschät zen. Sie erklärten sich bereit, nach besten Kräften mitzuwirken und eine wirklich gute Einschätzung zu erar beiten. aus der man Schlußfolgerun gen ziehen kann, um die Arbeit zu verbessern. Einige Genossen im Pro rektorat haben bis zu der Sitzung immer erklärt, daß die Dekane es ab lehnen würden, mitzuarbeiten — in der Senatssitzung stellte es sich her aus, daß sie, überhaupt nicht ange sprochen worden sind. Die Moral von der Geschichte können sich die Ge nossen selbst denken. Solche Erscheinungen, die es auch an anderen Stellen gibt, sind doch nur möglich, weil die Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeit in verschie denen Bereichen der Universitätslei tungen und Verwaltung nicht klar ist, weil man nicht die erforderliche Achtung vor der Wissenschaft hat. Wir wissen, daß sich die Genossen und Kollegen in der Verwaltung u. a. Einrichtungen große Mühe geben, ihre Aufgaben sehr gut zu erfüllen, aber trotzdem müssen sie begreifen, daß die Verwaltung an der Univer- ität die sekundäre Einrichtung ist, laß sie für die Wissenschaft da ist ■nd nicht umgekehrt Die Institutsdirektoren und Dekane •ind keine hauptamtlichen Staats funktionäre, sondern Wissenschaftler, die selbst wissenschaftlich arbeiten und in erster Linie wissenschaftliche Arbeit leiten müssen. Es kann nicht ihre Aufgabe sein, zum Beispiel die Studenten zu Aufbaueinsätzen zu mobilisieren. Mit diesen wenigen Ausführungen wollen wir zugleich auch deutlich machen, wie notwen dig es ist, unsere Arbeit in Hinblick auf die Belastung der Wissenschaft ler mit unproduktiver Arbeit zu überprüfen. Überschneidungen, schlecht vorbereitete Besprechungen usw. sind zu vermeiden. Das gilt auch für die Parteiarbeit, angefangen bei der UPL. Natürlich werden wir nicht auf Mitgliederversammlungen verzichten, wie sich ein Genosse Arzt das nach dem Politbürokommunique wünschte, aber es geht vieles sinn voller durchzuführen. Alle Fragen geduldig und überzeugend beantworten Es ist Aufgabe der Partei, die poli tisch-ideologischen Fragen den Wis senschaftlern geduldig und überzeu gend zu beantworten. Im wesentlichen geht es darum, Klarheit über die Perspektive der so zialistischen Entwicklung zu schaf fen und ihnen den Niedergang und Verfall des Kapitalismus, speziell in Westdeutschland, zu zeigen. Viele Vorbehalte gegenüber dem Sozialismus und Kommunismus sind in den letzten Jahren verschwunden. Es wurde die Perspektive der Wis senschaft, der Universität und des einzelnen Institutes sichtbar, und die große Mehrzahl unserer Wissen schaftler arbeitet aktiv an der Ge staltung unserer neuen Gesellschaft mit. Es entsteht eine neue sozialistische Intelligenz, die Fleisch vom Fleische des werktätigen Volkes ist. Allen Bürgern steht der Weg zu Wissen schaft und Kultur offen. Der. Sozialismus—Kommunismus ermöglicht überhaupt erst die allseitige Entwicklung der mensch lichen Persönlichkeit, und es ist ihm nichts so fremd wie eine „Vermas sung“ und „Entpersönlichung“, die ihm von seinen Feinden immer wieder vorgeworfen wird. Es verbreitert sich auch die rich tige Einschätzung über die Entwick lung in Westdeutschland, die Per- spektivlosigkeit des Kapitalismus, die Volksfeindlichkeit des Adenauer- Regimes. Die Mehrzahl der Wissen schaftler beginnt hinter die Fassade der westdeutschen Konjunktur zu sehen. Freilich erkennt mancher noch nicht, daß auch die Perspektive Westdeutschlands der Sozialismus ist, wie das auf dem 11. Plenum ganz eindeutig herausgearbeitet wurde. Es ist notwendig, daß wir ein regelmäßiges Gespräch mit den Wis senschaftlern führen und alle ihre Fragen beantworten. Viel zu oft noch werden sogenannte „heiße Eisen“ umgangen. Es ist sehr positiv einzuschätzen, daß wir an der Universität in dem Marxistischen Kolloquium ein Forum haben, an dem eine sehr große An zahl parteiloser Wissenschaftler teil nimmt und wo gerade solche Fragen, wie wir sie hier anschneiden, zur Sprache kommen. Eine sehr wertvolle Veranstaltung war auch die Professoren-Exkursion, bei der auf Einladung des Genossen Rektor Einrichtungen der sozialisti schen Landwirtschaft besucht und so klarere Vorstellungen über den So zialismus auf dem Lande erzielt wurden. Diese Exkursionen sollte man wiederholen bzw. auch in In dustriebetrieben durchführen, denn sie wurden von allen Teilnehmern als sehr wertvoll empfunden. Oder ich nenne als positive Bei spiele auch die Aussprachen z. B. mit dem Lehrkörper der Medizinischen Fakultät über Fragen unseres Schul wesens. Eine ähnliche Aussprache hat es an der Kinderklinik mit allen Ärzten gegeben. Nehmen wjr uns als Richtschnur die Worte Walter Ulbrichts auf dem 11. Plenum: „Wir achten die Menschen, fördern ihre guten Eigenschaften, aber berück sichtigen. daß die Menschen eine unter schiedliche Vergangenheit, Herkunft und Lebenserfahrung haben. Wir müs sen also die Menschen mit all ihren Vorzügen und mit manchen Schwächen sehen, uns in ihre Gedanken hinein finden, viel Geduld aufbringen zur Überzeugung der Menschen und ein echtes Vertrauensverhältnis schaffen.“ Vortrupp sein heißt nicht vorprel len, heißt nicht, mehr verlangen, als es dem Entwicklungsstand der Men schen entspricht. Wir haben gerade unter den Ärzten viele gute junge Genossen, aber wie oft verlieren sie die Geduld, wenn die parteilosen Ärzte nicht sofort verstehen, was für sie leicht begreiflich ist. Geduldig sein heißt aber nicht, die Prinzipien aufzugeben. Es kommt darauf an, unter be harrlicher Überzeugungsarbeit nicht beharrliches Bearbeiten zu verste hen, sondern die Heranziehung der Wissenschaftler an die Leitung der Wissenschaft, damit sie unsere Entwicklung mitgestalten und in ihrer Arbeit mit uns gemeinsam hin einwachsen in den Sozialismus. (Wird fortgesetzt) Universitätszeitung, 10. 2. 1961, S. 5 Dem Kapitalismus wird die Niederlage in der Sphäre der materiellen Produktion bereitet Unser Hauptbeilrag zum Frieden in Deulsdhiland: Vergrößerung des wissenschafllichen Potentials
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