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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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Band 5.1961
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die Shdenkn ufefden mH ihrer Jai dabeisein Aus dem Referat des Genossen Klaus Kopeke, Stellvertreter des Ersten Sekretärs der Universitäts-Parteileitung auf der Parteiaktivtagung am 25. 5. 1961 Die Weiterentwicklung der Arbeit unter den Studenten ist einer der wichtigsten Schwerpunkte in der Tätigkeit unserer Par teiorganisation im Jahre 1961; vergleichbar damit, wie wir 1960 die Probleme des, wis senschaftlichen Nachwuchses behandelt ha ben. In der Parteiorganisation setzt sich die Auffassung durch, daß das Jugendkommu nique und die in ihm aufgeworfenen Pro bleme die ganze Partei angehen und nicht Rand-, sondern Grundprobleme unserer Ar beit an der Universität zum Inhalt haben. ¥ie überzeugen alle ten von der Richtigkeit und Sieg: haf tigkeit unserer Sache? O -5 In wenigen Tagen findet in Wien das Treffen zwischen Genossen Nikita Chru schtschow und dem amerikanischen Präsi denten Kennedy statt. Wie ihr wißt, hat Kennedy um die Zusammenkunft ersucht. Damit erhielten einige Freunde an unserer Universität sozusagen von der Geschichte eine nicht erwartete Antwort. Sie fragten, ob nicht der gesellschaftliche Fortschritt in Kuba zur Verschärfung der internationalen Situation beitrage. Sie sehen jetzt, daß die Niederlage der amerikanischen Aggres soren und die Tatsache des- unaufhaltsamen weiteren Fortschritts auf Kuba gerade zu jenen Faktoren gehören, die den USA-Prä sidenten an den Verhandlungstisch mit dem Repräsentanten der führenden Macht des sozialistischen Weltsystems zwingen. Wer glaubt, um des Friedens willen müsse der gesellschaftliche Fortschritt be hindert ode: müsse der Kampf der Mar- xisten-Leninisten auf ideologischem Gebiet eingeschränkt werden, befindet sich in schroffem Gegensatz zur geschichtlichen Erfahrung, die besagt, daß dadurch der Im perialismus nur gestärkt und seine aggres sivsten Kräfte zu neuen abenteuerlichen Provokationen aufgestachelt würden. Vorbildlich griffen Hunderte von Medi zinstudenten einige Probleme dieser Art von der positiven Seite her auf, indem sie die Sammlung eines Stipendiums für einen kubanischen Patrioten, der dann als ihr ganz spezieller Gast an unserer Universität Medizin studieren kann, zum Ausgangs punkt einer zunehmenden Aufklärung über die revolutionäre Entwicklung in unserer Zeit und den Kampf um die Festigung des Friedens gemacht haben. Es kommt darauf an, immer wieder her auszuarbeiten, daß die Grundfrage der deutschen Nation die Sicherung des Frie dens durch Abrüstung und eine dauernde Friedensregelung ist und bleibt, wie Ge nosse Walter Ulbricht auf der 12. Tagung des Zentralkomitees ausgeführt hat. Davon ausgehend, ist der von unserer Republik der westdeutschen Bundesrepublik unter breitete Vorschlag zum geistigen Besitz aller unserer Studenten zu machen, dem zufolge unmittelbar in Verhandlungen über die Bildung einer deutschen Friedenskom mission aus gleichberechtigten Vertretern der beiden deutschen Staaten eingetreten werden soll. * Wie geht es mit der Überzeugung der Studenten von der Richtigkeit und Sieg- haftigkeit des Weges des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik vor an? Fortschritte gibt es überall dort, wo die „Sozialistischen Studentengruppen“ bzw. Seminargruppen über den Sozialismus nicht abstrakt, sondern in Verbindung mit Pro blemen, die den Studenten auf den Nägeln brennen, diskutieren. An der Philosophi schen Fakultät warfen die Genossen z. B. die Frage in die Debatte: „Was ist mein Vaterland?“ Es entstanden die heißesten Diskussionen über die Bedeutung der so zialistischen Umwälzung in unserer Repu blik auf allen Lebensgebieten für jeden einzelnen und für die Nation, die Bedeu tung unseres Staates für die westdeutschen Patrioten usw., wo vorher sehr fade über Kategorien geredet worden war. Unter den Lehrerstudenten wurden die Diskussionen über die sozialistische Perspektive am le bendigsten und fruchtbarsten, als zu den Thesen zum VI. Pädagogischen Kongreß gegriffen wurde. Das ist verständlich. Steht doch dann nicht mehr die Frage, wie ir gend jemand oder ganz allgemein die Ge sellschaft. sondern der jetzige Lehrerstu dent persönlich in der sozialistischen Ge sellschaft leben und arbeiten wird: als Stundengeber oder als ideologisch-politi scher Erzieher, als Helfer der heranwach senden Generation. Offensichtlich muß in unserer Erziehung der Studenten jene Seite stärker entwik- kelt werden, die ihnen den Sinn ihres Stu diums, ihre Verantwortung vor unserem Volk, vor der Gesellschaft bewußt macht und s*e anregt, unentwegt in ihrem Stu dium den besten Wissenschaftlern und Praktikern nachzueifern. Wie erläutern wir z. B. die großartigen Perspektiven, die sich für die Wissenschaft in unserer Epoche er geben? Ist schon jeder Student von dem Schöpferdrang erfüllt, zu jenen zu gehören, die die Energieerzeugung auf der Erde mit Hilfe der gelenkten Kernreaktion bis um das Jahr 2000 auf das lOOfache steigern und so der Produktion ungeahnte Möglich keiten eröffnen werden? Beschäftigen sich unsere Freunde mit den gesellschaftlichen Konsequenzen, die sich aus solchen und vielen anderen naturwissenschaftlich be gründeten Vorgängen ergeben? Setzen sich unsere Studenten gründlich mit dem Miß brauch der verschiedenen wissenschaft lichen- Disziplinen durch das imperia listische Monopolkapital auseinander, um so noch deutlicher die eigene Verantwor tung zu erkennen? Und wie machen wir den Studierenden den Zusammenhang ihres Studienfaches mit dem gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben in unserer Republik bewußt? Verschiedentlich wird schon von solchen Problemen ausgegangen. Aber oft gehen unsere Antworten noch an den Fragen vorbei. Eine ganze Reihe Fragen wer den von bestimmten Genossen als „feind lich“ oder „aus westlichen Quellen kom mend“ abgestempelt. Wer solche Fragen stellt, wird schief angesehen. Oft ist Un vermögen, eine sachliche, auf Tatsachen beruhende Antwort zu finden. Ursache sol cher Ausflüchte. Das Schlimmste dabei ist, daß mit dem Abstempeln einzelner Studen ten die Erscheinung auftritt, daß sie „abge schrieben“ werden und oft jede weitere Aussprache und Arbeit mit ihnen unter bleibt. Die Aufgabe, die uns mit der Frage eines Studenten gestellt ist, kann aber doch nur darin bestehen, eine mög lichst tief begründete, inhaltlich und in der Form überzeugende Antwort zu geben. Daß im Zusammenhang mit aktuellen Ereignissen oft kleinste Details gefragt werden, ist doch nur zu begrüßen. Viele große Erkennt nisse beginnen beim richtigen Begreifen von Details. Je besser wir es verstehen, alle Studenten, ausgehend von ihren Fra gen, von der Richtigkeit und Sieghaftigkeit unserer Sache — der Sache des Friedens und des Sozialismus — zu überzeugen, desto größer ist ihre Aktivität. Seien darum die Aufgaben noch so schwierig, die Studenten werden mit ihrer Tat dabeisein. wmwroreeeremopmwvg e Verantwortung der Partei fü e Arbeit unter denstudenten Das Kommunique des Politbüros ist keine Liste fertiger Lösungen, sondern eine Aufforderung an die ganze Partei, ihre Ar beit unter der Jugend zu überprüfen, zu diskutieren und zu verändern, auf ein hö heres Niveau zu heben. Das heißt, das Kon - munique unterstreicht für uns vor allem die Verantwortung der Partei und ihrer Mit glieder für die Erziehung der Studenten. Es gibt zahlreiche Seminar- und FDJ- Gruppen, in denen die Genossen aktive FDJ-Arbeit leisten und hervorragend zur Weckung der Initiative aller Mitglieder der Gruppen beitragen. Augenblicklich gibt es aber in einer Reihe unserer Grundorgani sationen noch Tendenzen, das Jugendkom munique „par distance“ zu behandeln — als eine Sache, auf Grund deren man die FDJ-Arbeit. die FDJ-Gruppen, die FDJ- Funktionäre zu kritisieren habe, statt zu sagen, was bei uns in der Parteiarbeit nicht in Ordnung ist. Was soll man dazu sagen, Genossen, wenn auf der Mitgliederversammlung der Grundorganisation Germanisten/Anglisten zum Jugendkommunique festgestellt wird: „Seit Genosse Hanke Kandidat ist, kann er sich nicht mehr um die FDJ-Arbeit küm mern“, ohne daß Veränderungen einge leitet werden? Zumal noch die Genossin Helga Schmidt dieser Feststellung hinzu fügte: Ja. auch bei ihnen müßten die Ge nossen von der FDJ-Arbeit befreit werden! Da werden doch offensichtlich einige Grundprinzipien der Parteiarbeit auf den Kopf gestellt. Worin besteht denn bei sol cher Arbeitsweise der Sinn der Parteimit gliedschaft? Das Parteistatut verpflichtet den Genossen, aktiv unter den Parteilosen zu arbeiten. Hier aber wird der junge Kan didat gehindert, den parteilosen Studenten ein Beispiel vorbildlicher FDJ-Arbeit zu geben und so besonders gut zur Überzeu gung aller beizutragen. Die allgemein durchgreifende Wende zum Guten ist hier nur zu erreichen, wenn die Parteileitungen ihre Einstellung zur Massen arbeit ändern und wenn wir der politi schen Qualifizierung der Genossen in allen Ebenen verstärkte Aufmerksamkeit wid men. Nehmen wir das Politbüro-Kommuni que zum Anlaß, jetzt in allen Leitungen zu überprüfen, wie sie besonders den jün geren Genossen Studenten helfen, qualifi zierte ideologisch-politische Führungsarbeit zu leisten! Pie ebensfremdheit vom behr Veranstaltungen überwinden und die selbständige wissenschaftliche Arheit der Studenten entwickeln Verschiedene Studentengruppen der Journalisten erarbeiten im Fadi Theorie und Praxis der Pressearbeit Übungszeitun gen als Betriebszeitungen verschiedener Leipziger VEB. Die Studenten kritisieren, daß die sie anleitenden Genossen Assisten ten sich kaum jemals in den betreffenden Betrieben sehen lassen. Wie „lebensnah“, „praxisverbunden“ und „voller echter Pro bleme“ Anleitung und Beurteilung der praktischen journalistischen Ergebnisse in den Seminaren dann aussehen, kann sich wohl jeder selbst ausmalen. An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fa kultät hören die Studenten in verschiede ¬ nen Fächern über die Entwicklung der Initiative der Volksmassen. Nach ihrem diesjährigen Praktikum empfanden ver schiedene Studenten diese und andere Dar legungen aus ihren Studienveranstaltungen als wirklichkeitsfremd. Analoge Beispiele gibt es an allen Fa kultäten und Instituten zu Dutzenden. Diese Tatsache unterstreicht, wie notwendig die auf der 12. Tagung des ZK an der Arbeit der Gesellschaftswissenschaftler geübte ernste Kritik war. Betrachten wir die Ergebnisse der bis herigen Auseinandersetzungen, so müssen Wir sagen, daß es zwar gelungen ist. die Bereitschaft der Mehrzahl der Genossen zur grundlegenden Überprüfung ihrer Arbeit zu wecken, .daß wir aber über diese Be reitschaft hinaus noch wenig Veränderun gen, wenig Neues erreicht haben. Zu diesem wenigen und dafür um so mehr Hervorzu hebenden gehört z. B. das Anlaufen der schon länger geplanten interessanten Vor lesungsreihe an der Medizinischen Fakultät über ärztliche Ethik und andere gesell schaftliche Probleme des Arztberufes in der modernen Gesellschaft. Gemeinsam mit den Schülern ihrer Pioniergruppe bereiteten unsere Lehrerstudenten den Internationalen Kindertag vor. Foto: W. Schmidt Notwendig ist jetzt überall in den Gesell- Schaftswissenschaften die konsequente Be kämpfung aller Erscheinungsformen des Dogmatismus. Manche Genossen fragen: Ist der Dogmatismus denn wirklich so gefähr lich? Warum orientieren wir gegenwärtig so stark auf den Kampf gegen den Dogma tismus? In Beantwortung dieser Fragen muß klarwerden, daß uns der Dogmatis mus gegenwärtig am stärksten im Voran schreiten hemmt. Er führt zur Trennung der Theorie von der Wirklichkeit und führt zu unwissenschaftlichen primitiven Dogmen. Die sich entwickelnden Widersprüche wer den wir nur rechtzeitig aufdecken und zu ihrer richtigen Lösung werden wir nur den Weg finden durch völlige Überwindung jeglicher dogmatischer Erstarrung im Den ken. Die Studenten dazu zu befähigen — darin liegt eine große Verantwortung der Parteiorganisation und des Lehrkörpers. Dazu bedarf es einer systematischen Ver änderung des Stoffes, der Problemstellun gen und der Methode, all jener Lehrver anstaltungen, die sich am Kriterium der Praxis — am Ausbildungsergebnis der Stu denten bzw. Absolventen — als lebens fremd erweisen. Die Kritik der Studen ten ist dabei eine wesentliche Hilfe. Wer das nicht versteht und bei Störungen des Verhältnisses zwischen Lehrkörper und Studenten die Ursachen vorwiegend beiden Studenten sucht, scheut sich offensichtlich noch, did Hinweise des Genossen Walter Ulbricht auf dem 12. Plenum wirklich ernst zu nehmen und sich auf ihrer Grundlage mit der ganzen eigenen Arbeit kritisch aus einanderzusetzen. Die weitaus übergroße Mehrzahl der Genossen des Instituts für Marxismus-Le ninismus unserer Universität empfindet die Kritik des 12. Plenums als Hilfe und geht daran, die aufgezeigten Mängel zu über winden. Vor allem beginnen sie. sich über die gegenwärtige Zielstellung des gesell schaftswissenschaftlichen Unterrichts Klar heit zu verschaffen. Die Hauptmängel des Grundstudiums lie gen in folgendem: Es wird nicht tief genug in die wissenschaftliche Problematik einge drungen, und die Grundfragen werden zum Teil abstrakt behandelt. Die komplizierten Probleme des sozialistischen Aufbaus wer den vereinfacht und zum Teil dogmatisch dargestellt. So stolpern dann die Studenten im Praktikum über Schwierigkeiten, weil sie in der Lehre nicht auf die Widersprüch lichkeiten vorbereitet wurden. Ferner ge ben die Genossen des' Instituts den Studen ten zuwenig Möglichkeiten zu einem eige nen schöpferischen Studium. Das äußert sich u. a. darin, daß viel zuwenig das Klassikerstudium im Mittelpunkt steht. So studieren z. B. die Studenten des 3. Studien jahres nicht ein einziges Werk Lenins voll ständig. Das bedeutende Werk „Was tun?“ spielt seit einigen Jahren überhaupt keine Rolle mehr in der Literatur für die Stu denten im Fach Wissenschaftlicher Sozia lismus. Ebenso hemmt das schematische Abfragen der Seminarplanfragen das schöp ferische Mitdenken der Studenten. * Die Überwindung von Erscheinungen des Dogmatismus in den Studienmethoden zeigt sich am deutlichsten daran, wie sich die selbständige schöpferische wissenschaftliche Arbeit der Studenten entwickelt, wie also im einzelnen z. B. in den Studiengruppen gearbeitet wird, wie der Stand der wissen schaftlichen Studentenzirkel, Studentenkon ferenzen usw. ist. Die Bewegung um die „Sozialistische Stu dentengruppe“ war an unserer Universität in den letzten Monaten u. a. durch eine breite Diskussion der erzieherischen und fachbezogenen Probleme der Studien gruppen gekennzeichnet. Wir können ein schätzen, daß im Ergebnis dieser Diskus sion die Erscheinungen der Stagnation in der Arbeit der Studienkollektive im we sentlichen überwunden werden. Das Be streben einer Reihe von Studenten, sich un ter Ausnutzung der Studiengruppe ohne eigene „geistige Unkosten“ durchs Studium durchzubummeln, wurde fast überall einer prinzipiellen Kritik unterzogen. Die Haupt sache ist jetzt, nachdem die in der Anlage der Studiengruppen aufgetretenen Hemm nisse beseitigt sind, für jede Zusammen kunft einer jeden Studiengruppe durch gründliches Selbststudium und lebendige Auseinandersetzung aller Teilnehmer mit dem durchzuarbeitenden Stoff höchste Qualität zu sichern. Was die wissenschaftlichen Studenten zirkel angeht, jenes Instrument, das beson. ders umfassend der Entfaltung der selb ständigen wissenschaftlichen Arbeit der Studenten dient, so gibt es nur ungenü gende Fortschritte. In den Parteiorganisa tionen muß die Auffassung überwunden ■werden, die Heranziehung der Studenten zur selbständigen wissenschaftlichen Arbeit bringen größere Belastungen. S IW, ■ I, , II I > 111111 ,1 —11II11 I I 1^ . >; | H 11 I!. N ulturelle und sportliche Betätif ng gehören zur allseitig gebilde n sozialistischen Persönlichkeit _-f Zur allseitig gebildeten sozialistischen Persönlichkeit gehört auch, daß sie sich kulturell und sportlich betätigt. Wir schät zen die Lage auf kulturellem Gebiet so ein, daß die Volkskunstwoche im Januar einen bedeutenden kulturellen Fortschritt durch die breite Mitarbeit, besonders der Studen ten und zum Teil der Arbeiter und Ange stellten darstellt. Obwohl es nun im Früh jahrssemester eine Anzahl gute Beispiele gibt, ist die kulturelle Initiative dennoch erheblich zurückgegangen. Die Frühjahrs müdigkeit haben eine Reihe von Zirkeln und Ensembles, u. a. der zentrale Zirkel schreibender Studenten unter Leitung der Germanisten, der Chor der Juristen usw. noch nicht überstanden. Der geplante Früh lingsball der HGL ist gleich ganz ins Was ser gefallen. Jedoch wollen wir anknüpfen an die vie len guten Beispiele, z. B. die Erfahrungen des Studentenklubs der Journalisten, auch der Germanisten. Juristen. Philosophen, bei denen interessante Diskussionen über die verschiedensten kulturellen Fragen statt finden, wo z. B. junge Autoren oder Maler ihre Arbeiten zur Diskussion stellen. Unbefriedigend ist die Situation im Sport einzuschätzen. In der Vorbereitung des Deutschen Turn- und Sportfestes in Leipzig, zur 550-Jahr- Feier und während des Studentensommers gab es auch an der Universität gute An sätze. Sie verkümmerten jedoch sehr schnell. Darin werden offensichtlich Schwä chen in der Führungsarbeit sichtbar. In kei ner Mitgliederversammlung und Leitungs sitzung zur Auswertung des Jugendkom muniques spielte die Frage eine Rolle, wie mit Hilfe des Sports die Erziehung der Stu denten verbessert und das Leben bereichert werden kann. Wir können also die Schwä chen im Sport nicht nur auf die falsche Einstellung der HSG und der Sportlehrer zurückführen. Wir schlagen vor, daß an der Karl-Marx- Universität wieder regelmäßig Universitäts- Meisterschaften durchgeführt werden, die durch Fakultäts-Meisterschaften vorzuberei ten sind und gleichzeitig der Vorbereitung der Studentenmeisterschaften der DDR die nen. Daneben sollen in den verschiedensten Disziplinen Rundenspiele durchgeführt und ebenfalls Universitäts-Meister ermittelt werden. woran wirdnunin der unmittelbar nach F rüfungen und Studentensommer, — die nächsten Schwerpunkte ? sten Zeit gemessen, wie wir in der weiteren Verwirklichung der Anregungen des Ju gendkommuniques des Politbüros voran kommen? Woran werden wir erkennen, ob es neue Fortschritte in der Bewegung um die „Sozialistische Studentengruppe“ gibt? Diese Schwerpunkte der nächsten Arbeit unter den Studenten sind zweifellos: erstens die Prüfungen und zweitens der IV. Leip ziger Studentensommer, Wir schlagen vor. in Vorbereitung der Prüfungen und des Studentensommers eine neue Etappe des Wettbewerbs in der Bewegung um die „Sozialistische Studen tengruppe“ einzuleiten. Grundlage dieser Etappe des Wettbewerbs müssen konkrete Programme sein, bei deren Verwirklichung die Gruppen den Be schluß der 7. Tagung des Zentralrats der FDJ zur Arbeit und zur Festigung des Ver bandes an den Universitäten und Schulen erfüllen. * Worum geht es in Vorbereitung der Prüfungen? Die Prüfungen stellen eine wichtige Kontrolle über die Qualität von Ausbildung, Erziehung und Studium dar. Das Ziel muß darin bestehen, die Ergeb nisse des Jahres 1960/61 weiter gegenüber denen des Jahres 1959/60 zu steigern. Ins besondere ist entsprechend der bereits auf der Aktivtagung am 5. Januar gegebenen Orientierung zu erreichen, daß bei hoher Leistungsdichte aller Studenten die Anzahl von Spitzenleistungen zunimmt. Ferner gilt die besondere Aufmerksamkeit nach wie vor den Studienergebnissen der Arbeiter und Bauernkinder. Wir halten es für richtig, den Wettbewerb zur Prüfungsvorbereitung und -auswertung auf der Grundlage konkreter Leistungsziele zu führen, die in die Gruppenprogramme Eingang finden. Natürlich kann es nicht darum gehen, für jeden Freund in jedem Fach Noten festzulegen, vielleicht gar noch in Fächern, in denen die Einschätzung des Leistungsstandes nicht möglich ist. Es kommt vielmehr darauf an, sich auf Schwerpunkte zu orientieren — Schwer punkte, die sich einmal aus dem Aufbau des Studiums und zum anderen aus der Einschätzung des konkreten Leistungsstan des eines Studienjahres, einer Gruppe oder einzelner Studenten ergeben. Auch wären Anregungen, wie sie Prof. Dr. Wagner im Anschluß an die Prüfungen 1960 gab, aufzugreifen. Er schlug vor. in Vorbereitung der Prüfungen die Hilfe des Lehrkörpers u. a. dadurch zu verstärken, daß z. B. zusätzlich verschiedene Kollo quien mit kleinen Studentengruppen, ge leitet von Assistenten, veranstaltet werden. Ferner gilt verstärkte Aufmerksamkeit den Konsultationen. * Worum geht es bei der Vorbereitung des IV. Leipziger Studentensom mers? Der FDJ - Kreisleitungsbeschluß vom 6. April über die Konzeption des Studen tensommers im Jahre 1961 weist die rich tige Richtung. Vielfältig im Inhalt und in den Formen, soll der Studentensommer den Studenten stehende Lager. Wander- und Fahrtengruppen, das Ferienlager Dranske und andere Möglichkeiten bieten, in der Feriengemeinschaft ihre Probleme unter sich und mit hervorragenden Persönlich keiten des politischen, des Wirtschafts- und Kulturlebens zu diskutieren, die Verbun denheit unter den Studienkollegen einer sowie verschiedener Fachrichtungen zu festigen, sich bei Sport. Spiel und Kultur veranstaltungen zu entspannen und an Ju gendobjekten und an anderer Stelle in In dustrie und Landwirtschaft am sozialisti schen Aufbau auch durch körperliche Ar beit teilzunehmen. Das Hauptproblem be steht jetzt darin, auf dieser Grundlage ziel strebig alle Studenten in die Vorbereitung des Studentensommers einzubeziehen (und nicht die Sache dem Selbstlauf zu über lassen). In verschiedenen Bereichen ist die Werbung für die Teilnahme zu verstärken. Universitätszeitung, Nr. 22, 30. 5. 1961, S. 3
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