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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 5.1961
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196100005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19610000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19610000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 5.1961
-
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Band
Band 5.1961
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Kraftquell der Wissenschaft Die Einheit wurde Wirklichkeit. Die zwei Ströme der deutschen Arbeiter bewegung flossen zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands zusammen. Foto: ZB Mit heißem Herzen Von Parteiveteran Alfred Mengel n) as Ereignis, das wir heute fest- Vlich begehen, ist ein Schulbeispiel dafür, wie sich eine neue, revolutio näre wissenschaftliche Erkenntnis in die Realität umsetzt. Die marxistisch-leninistische Lehre, deren Wahrheitsgehalt geschichtlich vielfach erprobt worden ist und sich allen Prüfungen gewachsen gezeigt hat, muß als solche eine unwider stehliche Anziehungskraft auf den forschenden menschlichen Geist und somit auf alle Wissenschaftler aus üben. Das erweist sich nicht Zuletzt an der starken Beteiligung unserer Wissenschaftler am Marxistischen Kolloquium, das regelmäßig von un serer Parteiorganisation veranstaltet wird. Zwar neigen manche Wissenschaft* ler dazu, sich in ihrem Fach zu ver barrikadieren, um von der Umwelt nicht gestört zu werden. Doch je gründlicher sich das Weltbild einer Zeit wandelt, um so mehr zwingen die eigenen Forschungsergebnisse auch den eigentlichen Fachgelehrten, sich von sozusagen ererbten Aus gangspositionen zu lösen und den Charakter seiner ganzen Epoche wis senschaftlich zu überprüfen. Wie die Gelehrten der Aufklärung zwangs läufig in Gegensatz zum Feudalabso lutismus gerieten, obwohl das ris kant war, so muß in unserem Zeit alter, in der Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus, der Wissenschaftler schließlich zu dem Punkt gelängen, an dem seine Erkenntnisse mit der Ideologie und den Interessen der Ausbeutergesell schaft kollidieren. Will er nicht den Rückzug auf engstes Fachwissen an treten, so muß er akzeptieren, was Marx, im Konflikt, wie er sagte „mit den interessierten Vorurteilen der herrschenden Klassen“, am Ende seines Vorworts zur Kritik der poli tischen Ökonomie geschrieben hat: „Bei dem Eingang in die Wissen schaft aber, wie beim Eingang in die Hölle, muß die Forderung gestellt werden: Qui sie convien lasciare ogni sospetto, ogni vilt convien ehe qui sla morta.“ Das heißt: „Hier mußt du allen Argwohn zurücklas sen, und hier muß jede Niedertracht ersterben.“ (Dante, Göttliche Komö die.) Tch will mich nicht damit aufhalten, ■“durch allzu viele Beispiele die nicht erstorbene Niedertracht nachzuwei sen, der Wissenschaftler in West deutschland ausgesetzt sind, wenn sie durch ihre wissenschaftlichen Er- , kenntnisse über ihr Fachgebiet hin ausgreifen. Mit dem Mittel des Ruf mordes wurde gegen den bekannten Strafrechtler Prof. Dr. Wegener aus Münster vorgegangen, der sich nach Halle retten mußte, oder gegen Prof. Dr. Hagemann, ebenfalls in Münster. Ein präsumtiver Nachfolger Konrad Adenauers, der westdeutsche Kriegs minister Josef Strauß, hat den No belpreisträger Otto Hahn „einen alten Trottel“ genannt, weil der Mann, der zuerst das Uranium spal tete. vor den Folgen eines Atom krieges warnte. Ich will nicht ein- 1 gehen auf die Pressekampagne gegen die „Göttinger Achtzehn“, die man , „politisch unverantwortliche intel lektuelle Besserwisser“ genannt hat, oder auf die Pressekampagne gegen - Prof. Max Born, auf dessen für die Physiker erhobene Forderung, an den großen Entscheidungen zumin dest beratend Anteil zu haben und Aus der Ansprache von Prof. Dr. Hermann Budzislawski, Dekan der Fakultät für Journalistik, auf der Festver anstaltung zum 15. Jahrestag der Gründung der SED gehört zu werden, der sattsam be kannte William S. Schlamm in Mil lionenauflage erwidern durfte: „Was kann uns der moderne Physiker also in der Politik sagen?... Er hat uns leider gar nichts zu sagen. Je über wältigender das technische Können der Physik Wird, desto unverläß licher wird der Rat der ganz klein gewordenen Fachleute“. Und das sind nicht einfach westdeutsche Ent gleisungen. Wenn ich die ganze Ver achtung der amerikanischen Groß bourgeoisie und ihrer Meinungs maschinen für die Intelligenz zusam menfassen will, so brauche ich nur den Spitznamen zu nennen, mit dem man den Wissenschaftler belegt. Er lautet: Eierköpfe. Natürlich braucht auch- der Impe- n’rialismus zahlreiche und erst klassige Wissenschaftler. Und doch ruft er in ihnen, soweit sie sich über ihre Spezialaufgabe hinausgehende Gedanken machen, das Gefühl der gesellschaftlichen Heimatlosigkeit hervor. Es ist das große Verdienst der mo dernen Arbeiterbewegung und ihrer politischen Organisation, der Soziali stischen Einheitspartei Deutschlands, unseren Wissenschaftlern das Ge fühl, eine Kaste für sich zu sein, ge nommen, sie in die Gesellschaft wie der eingeordnet und die Intellektuel len aus der wachsenden Isolierung in der Endphase der bürgerlichen Ge sellschaft erlöst zu haben. Die Ar beiter brauchen die Wissenschaft nicht nur aus praktischen Gründen, sondern zur Weiterentwicklung ihres Weltbildes. Sie sehen in der Wis senschaft den Quell allgemeinen Wohlstandes. Sie haben Vertrauen zu den Männern der Wissenschaft, die ihrerseits in der Mitte der Werk tätigen gut aufgehoben sind und ihnen Vertrauen schenken. Doch war das immer so? Wie oft mußte der Gelehrte unter der natio nalsozialistischen Herrschaft vor dem Gedanken zurückschaudern, wem er mit seinem Wissen diente und welchen mörderischen Zwecken er Vorschub leistete! Und auch heute befinden sich immer mehr Wissen schaftler der imperialistischen Län der, wie aus den Publikationen der Weltföderation der Wissenschaft ler hervorgeht, in Gewissensnot, weil sie gegen Ihren Willen Zwecken die nen, die sie verabscheuen. A ndererseits fallen bei uns die In- - der Wissenschaftler mit denen der Arbeiterklasse, mit denen des wirtschaftlichen Aufbaus und der gesamten kulturellen Entwick lung vollständig zusammen. Auf dem Festakt zur 550-Jahr-Feier unserer Universität erinnerte Walter Ul bricht daran, daß genau 50 Jahre vorher, zur 500-Jahr-Feier, die Leip ziger Volkszeitung folgendes ge schrieben hat: „Es liegt im Ziel der Arbeiter bewegung, dieses Institut der Wis senschaft zu befreien von den Fes seln, in die es die bürgerliche Klas sengesellschaft geschlagen hat. Erst mit dem Sturz der Klassengesell schaft und der Emanzipation der Ar beiterklasse kann es eine vorausset zungslose, eine wirklich freie Wis senschaft geben, die nicht wie heute die Aufgabe hat, der Unterdrückung den Mantel des Rechts um die Schul tern zu werfen und die Infamie der bestehenden Zustände durch wissen schaftliche Scheingründe zu verbrä men, sondern die nur das eine Ziel kennt: Erkenntnis.“ Walter Ulbricht fragte: „Wer kann bestreiten, daß die Ar beiterklasse im Bündnis mit der In telligenz diese Forderung der alten Sozialdemokratie in der Deutschen Demokratischen Republik erfüllt hat?“ Weil das so ist, bekunden die Wis- ’ ’ senschaftler der Universität, die sich seit dem 5. Mai 1953 auch in ihrem Namen zu den Lehren von Karl Marx bekennt, der Partei der Arbeiterklasse ihre Dankbarkeit und ihr tiefes Vertrauen. Wir haben es immer wieder erlebt, wie die Kolle gen aus jahrelang geübter stiller Zu rückhaltung herausgetreten und ihre Bereitschaft gezeigt haben, am ge sellschaftlichen und am staatlichen Leben unserer Republik teilzuneh men. Weil wissenschaftliche Erkennt nis aufgehört hat, Luxus einer ge bildeten Schicht zu sein; weil Wis senschaft zur Grundlage des Soziali stischen Staates und zum Lebensele ment der Partei der Arbeiterklasse geworden ist; weil das Volk selbst in Hörsäle und Laboratorien einge drungen ist, ist der Gegensatz von Macht und Geist aufgehoben wor den. Die Begriffe Wissenschaft und Fortschritt, die naturgemäß eng zusammengehören, sind nun der Verschmelzung nahe, denn was wäre bei uns der Fortschritt, der nicht wissenschaftlich fundiert ist, und wo nach streben wir mehr als nach der Verwertung aller Ergebnisse der Wissenschaft für die Zwecke des Fortschritts? Damit wird die wissen schaftliche Intelligenz zu einem ent scheidungswichtigen Bestandteil un serer Gesellschaft. Ob es sich um die Planung unseres ökonomischen Aufbaus handelt, ob größte kultu relle Entscheidungen zur Debatte stehen, ob das Zentralkomitee in seinen Plenartagungen berät, immer sind die Repräsentanten der Wissen- schäft anwesend und mitsprechend. Der 21. April 1946 war für die deutsche Arbeiterklasse ein stolzer Tag. Aber besonders für uns alte Genossen, die wir bereits der SPD zur Zeit August Bebels angehört und unter Ernst Thälmann für die ein heitliche Partei der Arbeiterklasse gekämpft hatten, war dies ein Freu dentag. Die vorhergehenden Wochen und Monate waren ausgefüllt gewesen mit Versammlungen und Beratun gen. Der Faschismus hatte unge wollt beigetragen, die Erkenntnis reifen zu lassen, daß nur eine ein heitliche Arbeiterpartei, eine revolu tionäre Partei, unser Volk auf dem Weg in ein besseres Leben führen kann. Nach dem Zusammenbruch des Faschismus hatten wir, Genossen der KPD und der SPD, gemeinsam angepackt, um das Chaos zu über winden. , Aber das Zusammenarbeiten ge nügte nicht. Viele Fragen mußten neu durchdacht und in gemeinsamen Aussprachen geklärt werden. Manche Diskussion hatten wir mit Mitgliedern der SPD, die wie wir mit heißem Herzen für die Einheit waren, aber nicht immer gleich den Rucksack von opportunistischen An schauungen, den ihnen die Verräter an der Arbeiterklasse geschnürt hat ten, abwerfen konnten. Auch in un seren Reihen gab es bei einzelnen Genossen Auffassungen, die falsch waren. Das war ganz natürlich und konnte, gar nicht anders sein. Viel Arbeit mußte in den Betriebs- und Wohngruppen geleistet werden, um das große Werk der Einheit ge lingen zu lassen. In dieser Zeit lei tete ich die Wohnbezirksgruppe Flie derhof der KPD. Drei Genossen wa ren wir, und es war nicht einfach, gerade in dieser Gegend politisch zu arbeiten. Aber wir wenigen ließen uns nicht entmutigen, und bald waren wir zehn Genossen. Oft gab es bei uns in den Versammlungen, die wir mit den Genossen der SPD gemein sam durchführten, heiße Köpfe. Aber am Ende siegte die Linie der Partei und alle stimmten der Schaffung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands begeistert zu. Als am 21. April die Einheit in Berlin vollzogen wurde, fand unsere Freude in den Betrieben und in den Wohngruppen keine Grenzen. Über all fanden Feierstunden und kultu relle Veranstaltungen statt. Unsere Wohnbezirksgruppe Fliederhof orga nisierte am darauffolgenden Sonn tag eine Kulturveranstaltung im Gartenverein an der Parthe, in der wir auch die offizielle Verschmel zung der KPD und SPD unseres Wohnbereiches vollzogen. Es war ein richtiges Volksfest. Welchen Widerhall die Vereini gung fand, geht daraus hervor, daß an diesem Tage unserer Wohngruppe der SED zwölf neue Mitglieder bei traten. DER 1. MAI Von Poul Brömmel Im Blut geboren reiftest Du heran Zum Kampftag einer unterdrückten Welt, Die jetzt in fester Einheit, wie ein Mann, Dein rotes Banner hoch erhoben hält. Dein Weg war schwer, doch trotz Verbot und Not, Verfolgung, Kerker, Blei und Tyrannei Bliebst Du Dir treu, besiegtes Du den Tod Durch Völkerfreundschaft, gegen Sklaverei. Der Menschheitsfeinde letzte Stunde schlägt, Wenn einst der schönste Maientag wird sein; Da man in allen Ländern eine Losung trägt: „Die Internationale wird die Menschheit sein." Dieses Gedicht wurde von Kollegen Paul Brömmel, Mitarbeiter der Abteilung Arbeit der Hauptverwaltung der Karl-Marx-Universität, zum künstlerischen Wettbewerb eingesandt. Allen die Politik der Partei erklären Grundorganisation Medizinische Klinik beriet über Gewerkschafts- und Jugendarbeit Eine der wichtigsten Fragen, die auf dem 12. Plenum des ZK unserer Partei ausführlich behandelt wurden, ist die Arbeit mit den Menschen, die Herstellung richtiger Beziehungen zwischen Partei, Staatsorganen und Volksmassen. Wer hierzu die Diskus sionsbeiträge und besonders das Schlußwort des Genossen Walter Ulbricht aufmerksam studiert hat, Wird eine ganze Reihe wertvoller Hinweise für die Verbesserung der Qualität der Parteiarbeit und die schnelle Überwindung sektiererischer Tendenzen und Überspitzungen be sonders in der Arbeit mit den Ange hörigen der Intelligenz gefunden haben, die auch auf Parteiorganisa tionen im Bereich unserer Universi tät zutreffen. Auch im Bereich der Medizinischen Klinik hat eg die Parteiorganisation in der Vergangenheit nicht immer Verstanden, mit allen parteilosen Wissenschaftlern, dem medizinischen Personal und den Arbeitern und An gestellten in der richtigen Form zu sprechen, ihnen immer wieder gedul dig die Politik der Partei zu erklä ren und die eigene Aufgabe im Kampf um die Lösung der Lebens fragen unserer Nation zu erläutern. Ein Schritt vorwärts war die letzte, am 13. 4. dieses Jahres stattgefun dene Versammlung der Grundorgani sation. Hauptfragen der Versamm lung waren die Unterstützung der Gewerkschaftsarbeit und die Aus wertung des Jugendkommuniques des Politbüros des ZK. In ihrer ersten vorbereitenden Sitzung hatte die Parteileitung fest stellen müssen, daß sie sich bisher zu Wenig um diese Probleme geküm ¬ mert hat, so daß z. B. ein Teil der AGL-Funktionäre den Parteileitungs mitgliedern nicht einmal bekannt und auch die Verbindung zu den Jugendlichen des Klinikbereiches sehr lose war. Die Parteileitung sprach zunächst mit dem parteilosen AGL-Vorsitzen- den und beriet mit ihm gemeinsam die nächsten Aufgaben in Vorberei tung und Durchführung der Gewerk- schaftswahlen. Das Ergebnis dieser gemeinsamen Aussprache, verbunden mit einer gründlichen Analyse der Arbeit der Genossen in den Gewerk- schaftsgruppen wurde dann dem ent sprechenden Teil des Referats für die Parteiversammlung zugrunde gelegt. Als Ziel setzten sich die Genossen dabei die Aktivierung und allseitige Verbesserung der Gewerkschafts arbeit als wichtigster Massenorgani sation sowohl hinsichtlich der Inter essenvertretung aller Angehörigen der Klinik als auch zur Verbesse rung der fachlichen Arbeit und der Hebung des politisch-Ideologischen Niveaus. An Hand von Beispielen wurde ge zeigt, wie es z. B. durch eine Aus sprache in der Gewerkschaftsgruppe der Pfleger und bei Einbeziehung der Gewerkschaftsleitung möglich ist, die Versorgung der Stationen mit Sauer stoff zu verbessern. An der Diskussion über ein an sich nebensächliches Pro blem, das sich auf die Arbeit der Küche bezog, sahen die Genossen, wie es möglich ist, die Bedeutung der Ge werkschaften in den Augen der Kolle ginnen und Kollegen zu heben und die Arbeit der Gewerkschaftsfunktionäre zu aktivieren. Leider wurde der Verbesserung der politischen Erziehungsarbeit in den Ge werkschaftsgruppen auf der Versamm lung zuwenig Beachtung geschenkt und zu wenig darüber gesagt, was getan werden muß, um in allen Parteigruppen eine rege Diskussion zu den brennen den Gegenwartsproblemen zu ent fachen. Dabei sollte die Parteiorgani sation auch überlegen, wie es über die besten parteilosen Kollegen möglich ist, die politische Arbeit der Gewerkschaft auch in den Gruppen zu unterstützen, in denen es keine Genossen gibt. Zur besseren Zusammenarbeit mit der Intelligenz beschloß die Parteiorganisa tion, besonders die Vorbereitung und Durchführung der Feierstunde anläß lich des 1. Mai, des Internationalen Kampftages aller Werktätigen, zu nutzen, um mit den Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen, sie für die Teilnahme zu gewinnen und einen engeren Kontakt mit ihnen her- zustellen.- Auch die Jugendarbeit innerhalb der Klinik wurde zum Gegenstand einer ernsthaften Auseinanderset zung. Ein Leitungsmitglied hatte hierzu speziell die Aufgabe erhalten, Aussprachen mit den Jugendlichen zu führen. Gemeinsam mit dem Vertreter unse rer Zeitung wurde dann beraten, wel che Maßnahmen erforderlich sind, um trotz des beruflich bedingten häufigen Wechsels der Jugendlichen ein inter essantes Jugendleben zu entwickeln. Dabei wurde besonders auf eine ganze Anzahl von Vorschlägen eingegangen, die bereits vor geraumer Zeit in An griff genommen, aber nicht zu Ende ge führt wurden. Solche wertvollen Ge danken waren zum Beispiel der Bau einer Kleinsportanlage im Rahmen des NAW. die richtige Ausnutzung einer in der Klinik für eine Arbeitsgemein schaft vorhandenen, aber aus Raum mangel ungenutzten Foto-Laboreinrich- tung und die Organisierung von Vor trägen der Ärzte, wobei die Genossen vorangehen werden, zu interessieren den medizinischen Problemen u. a. m. Eine weitere Ergänzung fanden diese Gedanken auf der Versammlung selbst in dem Vorschlag, nach, dem Beispiel der Chirurgischen Klinik eine Jugend station zu schaffen. Das wichtigste und wertvollste aber war, daß bei allen diesen Beratun gen und auf der Versammlung selbst im Mittelpunkt die Frage stand: Wie können wir erreichen, daß wirklich jeder Mitarbeiter und jede Mitarbei terin unserer Klinik den richtigen Platz im Kampf um die Erfüllung der vor uns stehenden Aufgaben beim Aufbau des Sozialismus und die Lösung der Lebensfragen unserer ganzen Nation einnimmt? Dabei wurde besonders die eigene Arbeit untersucht und herausgestellt, daß es in erster Linie auf das vorbildhafte Beispiel der Genossen in der fach lichen Arbeit, im persönlichen und gesellschaftlichen Leben ankommt, um auch jetzt noch abseits stehende Kollegen zu gewinnen. Auch in der Jugendarbeit wurde dieser Faktor hervorgehoben und die teilweise noch vorhandenen oberflächliche und schädliche Abstempelung der Jugend lichen nach ihrem Äußeren und ihrem manchmal falschen Auftreten gegenüber den Kolleginnen und Kol legen kritisiert. Richtig stellten die Genossen dabei fest, daß diese selben jungen Schwestern, Angestellte u, a. oftmals eine gute fachliche Arbeit zeigen und auch politischen Proble men gegenüber aufgeschlossen sind. Es muß nun darangegangen wer den, die guten Vorschläge zur Ju gendarbeit mit aktiver Hilfe und Unterstützung aller Genossen schnell in die Tat umzusetzen, wobei sich die Parteiorganisation mehr auf die Freie Deutsche Jugend stützen und auch öfter und regelmäßiger mit deren Leitung im Klinikbereich ge meinsame Beratungen durchführen und ihnen die Erfahrung der älteren Genossen vermitteln sollte. Dann wird es auch der Parteiorganisation besser als bisher möglich sein die besten dieser Jugendlichen für die Partei zu gewinnen. Ein richtiger Anfang wurde dazu auf der erwähnten Versammlung ge macht. als bei der Aufnahme zweier junger Hilfsschwestern als Kandida ten in die Partei in erster Linie der bisherige Lebensweg dieser jungen Frauen, ihre politische Aufgeschlos senheit und ihre bisherigen fach lichen Leistungen gewürdigt wurden. Nur so kann erreicht werden, daß es wirklich die in jeder Hinsicht besten Kader sind, die in die Partei aufge nommen werden. S. Jünger Universitätszeitung, 25. 4. 1961, S. 3
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