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5 van nsch4 2 der mon utuuy " vg-UPIRALISHUs/ Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dienff „pe"awe- 2 7 APR 1961 ORGAN DER SED PARTEILEITUNG DER KARL MARX UNIVERSITÄT UNIVERSITATSZEITUNG S ' üchs.ce AFS s Lancesbibiiothek Preis 15 Pf 5. JAHRGANG / Nr. 17 LEIPZIG, 25. APRIL 1961 D er 1. Mai hat seine Ereignisse. Ina Jahre 1916 folgen an diesem Tage 10 000 Berliner Arbeiter einem Auf ruf des wenige Monate zuvor gegrün deten Spartakusbundes und demon strieren auf dem Potsdamer Platz für die Beendigung des Krieges. Karl Liebknecht wird verhaftet und zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. — Am 1. Mai 1929 läßt der Polizei präsident von Berlin ,der Sozial demokrat Zörgiebel, auf 100 000 demonstrierende Arbeiter schießen; 29 werden getötet, über hundert ver letzt. — Der 1. Mai des Jahres 1946 sieht die Demonstrationszüge der KPD und SPD zusammenfließen. Wenige Tage zuvor hatten sich beide Arbeiterparteien zur SED vereinigt. — Und denken wir an den 1. Mai des vergangenen Jahres, so erinnern wir uns, daß just an diesem Tage — 1. Mai 1961 als wäre es symbolisch — eine sowje tische Rakete den amerikanischen Spionageflieger Powers vom Him mel herunterholte und so manche Illusion über die Möglichkeiten einer imperialistischen Gewaltpolitik zer störte. 11 nd der 1. Mai hat jedes Jahr ein • neues Gesicht, jedes Jahr hat die Welt ein anderes Aussehen, jedes Jahr hat sie sich verjüngt, hat ge sellschaftliche Gebrechen und Übel der Vergangenheit überlassen. In diesem Jahr steht der internationale Kampf- und Feiertag der Arbeiter klasse offenkundig im Zeichen der bestimmenden Kraft des sozialisti schen Weltsystems, im Zeichen des großen Magneten Sozialismus. Wenn wir an diesem 1. Mai demonstrieren, dann sind uns zwei Ereignisse in frischer Erinnerung, die beide helle Schlaglichter auf den Charakter der Zeit warfen, in der wir leben: Der Flug des Sowjetbür gers Juri Gagarin in einem Raum schiff ließ uns die Eröffnung des Zeitalters der menschlichen Welt raumfahrt miterleben. Er ließ ahnen, welcher Leistungen die Schöpfer kraft des befreiten Menschen im Sozialismus und Kommunismus in den kommenden Jahrzehnten fähig sein wird. Das zweite Ereignis, wel ches vor dem Feiertag der Werktäti gen alle Welt erregte, war der ver ruchte, vom USA-Imperialismus inspirierte und organisierte Überfall auf die freie Republik der Kubaner und der beglückende Sieg des tap feren Volkes um Fidel Castro. Sicher waren die Kämpfer für die demokratische spanische Republik in den dreißiger Jahren oder die Gua temalteken, die sich gegen den USA- Konzern United Fruit Company er hoben, nicht weniger mutig, als es heute die Kubaner im Kampf um ihre Freiheit sind; was sich vielmehr seit 1954 oder gar seit 1936 geändert hat, ist das Gewicht des Sozialismus in der Welt. Die Kubaner vertrauen nicht nur ihrer eigenen Kraft, son dern wissen die sozialistischen Staa ten an ihrer Seite, wissen sich eins mit allen Völkern, die die letzten Ketten des Imperialismus nicht län ger tragen wollen. U nd wir können, wenn wir am 1. Mai uns selbst Rechenschaft über unseren Beitrag im weltweiten Kampf um Frieden und gesellschaft lichen Fortschritt ablegen, mit Recht sagen, daß wir nicht abseits stehen. Ein Zeugnis aus den letzten Tagen dafür, daß unsere Universi tät große internationale Ausstrah lungskraft besitzt, war die wissen schaftliche Konferenz zu Problemen des Neokolonialismus, die die Völ ker Asiens, Afrikas und Lateiname rikas vor der Gefahr des Neokolo nialismus warnte, insbesondere vor den westdeutschen Imperialisten, die zugleich die ärgsten Feinde des deutschen Volkes wie aller Völker sind. Jedoch über dieses unmittel bare Eingreifen in den Kampf un serer Tage hinaus wird unsere Uni versität auf allen Gebieten immer wirksamer beim Aufbau des Sozia lismus. Die Produktivkraft Wissen schaft, richtig genutzt, macht den Sozialismus, dessen Ideen heute um die ganze Welt gehen, reich und schön. Das wollen wir am 1. Mai 1961 kundtun. funksinfonieorchesters eröffnete 2 an Kubas Seite ERNENNUNGEN UND BERUFUNGEN Die Universitätsangehörigen erleb ten am 20. April — am Vorabend des 15. Jahrestages der Gründung der SED — in der Kongreßhalle eine der Würde des Anlasses angemessene, eindrucksvolle festliche Veranstal tung. Das Akademische Orchester — ver stärkt durch Mitglieder des Rund ¬ nisse unserer Zeit, für den Aufbau der sozialistischen Gesellschaft wei terentwickeln, danken der Partei der Arbeiterklasse für ihre tätige Hilfe in unserer Arbeit. Sie hat unser un eingeschränktes Vertrauen und wir versichern ihr, daß sie vollstes Ver trauen auch in uns setzen darf. Mit übervollem Herzen gratulieren wir ihr, ihrem Zentralkomitee und ihrem Ersten Sekretär heute aufs herz lichste zum 15. Jahrestag ihrer Grün dung.“ (Siehe auch Seite 3). Eine beglückende Leistung boten der Pianist Günter Kootz — mit tech nischer Meisterschaft und differen zierter Ausdrucksgestaltung — und das Akademische Orchester in dem anschließend dargebotenen 1. Satz des Klavierkonzertes a-Moll von Ro bert Schumann. Seinen Höhepunkt fand das / zert in der V. Sinfonie L-C. Beethovens, die den Sieg i licher Tatkraft in der E. Musik, einer Musik voller : und Ausdruckskraft, feiert. Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen hat dem Direk tor der Universitätsbibliothek der Karl-Marx-Universität Leipzig. Herrn Dr. phil. Johannes Müller, in Aner kennung seiner Verdienste um die Entwicklung der Universitätsbiblio thek der Karl-Marx-Universität sowie ’ in Würdigung seines großen Anteils an der sozialistischen Umgestaltung des wissenschaftlichen Bibliotheks wesens der Deutschen Demokrati schen Republik den Titel Professor verliehen. fühle der um die Befreiung ihrer Heimat kämpfenden sowjetischen Menschen in genialer Form aus drückt. §iegesgewißheit überstrahlt das Finale, das vom Orehestee imi spürbarer Hingabe und trotz gerin ger Probenzeit in anerkennenswerter Leistung dargeboten wurde. , Nach der Begrüßung durch Pro rektor Prof. Dr. Mosler, ergriff Prof. Dr. Budzislawski das Wort zu der Festansprache. Er führte u. a. aus: „Heute wissen wir, daß der Handschlag unseres unvergeßlichen Wilhelm Pieck mit Otto Grotewohl, der vor 15 Jahren die Vereinigung der Kommunistischen und der Sozial- demokratischen Partei besiegelte und der zum Symbol der in der Sozialisti schen Einheitspartei Deutschlands ge sammelten Kraft der Arbeiterklasse geworden ist, wahrhaft geschichts bildende Bedeutung gehabt hat.“ Ausführlich ging er auf die Einheit der Bemühungen von Partei und Wissenschaft ein und auf die Fes selung und die Verachtung des Wis senschaftlers im Imperialismus. Er schloß mit den Worten: „Wir alle, ob nun innerhalb oder außer halb der Partei der Arbeiterklasse stehend, die wir jedoch insgesamt am Ökonomischen Aufbau, an der kultu rellen Entwicklung unseres Landes freudig mitarbeiten und das große Vermächtnis, das unsere Universität darstellt, modern, für die Bedürf- den Abend mit dem Finale aus Dmi tri Schostakowitschs Leningrader Sinfonie, die die Gedanken und Ge- Wie ein Mann stellten sich die An gehörigen der Universität an die Seite des seine Unabhängigkeit und seine Revolution verteidigenden kubanischen Volkes, und ungeteilt war die Freude über seinen Sieg. Ungezählte Protestresolutionen an die UNO und Solidaritätserklärun- gen an die Regierung Fidel Castro, die u. a. die Unterschriften zahlrei cher Professoren trugen, verließen unsere Universität. Tausende Unter schriften wurden unter der Bevölke rung und an den Instituten gesam melt. Spontan kursierten Sammel listen, z. B. wurden im 1. Studien jahr der Wifa 218 DM gesammelt, im 3. Studienjahr 169 DM und in der Verwaltung waren es 665 DM. Höhepunkt der einmütigen Willens- kundgebungder Angehörigen unse rer Universtät war das Protestmee- ting vor der alten Universität in den Mittagsstunden des 18. April. Hochrufe auf Fidel Castro und das Lied der kubanischen Revolution auf den Lippen, unter den Losungen „Nieder mit den Aggressoren!“ „Tod ■ dem Imperialismus“ — so marschier ten etwa 700 Studenten des Auslän derinstituts hinter dem Fahnentuch der freien Republik Kuba durch die Leipziger Innenstadt. Mit stürmi schem Beifall wurden sie, wurden besonders die an ihrer Spitze mar schierenden jungen Kubaner vor dem Gebäude der alten Universität von Tausenden Wissenschaftlern und Studenten begrüßt. Als erster sprach zu den Kund gebungsteilnehmern Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer, der im Sep tember vergangenen Jahres selbst Gelegenheit hatte, das neue Kuba zu besuchen. Die Karl-Marx-Universi tät, sagte er, handle im Geiste ihrer besten Überlieferungen, indem sie Zahlreiche Wissenschaftler Gäste der Festveranstaltung der Universität zum 15. Jahrestag der Vereinigung von KPD und SPD Prof. Dr. Hermann Budzislawski hielt die Festansprache Würdiges Konzert des Akademischen Orchesters Stellplätze am 1. Mai Block A: Harkortstr. / Dimitroff- platz; Block B, C, D: Dimitroffstr./ Schwägrichenstr. 9.10 Uhr. Frühdemonstration der Partei organisation durch Lindenau: Kanz ler-, Gutsmuths-, Endersstr. 5.45 Uhr. fest an die Seite des seine Freiheit verteidigenden kubanischen Volkes trete. Auf die kürzlich von der Uni versität veranstaltete Konferenz zu Problemen des Neokolonialismus verweisend, erklärte er, daß die dort getroffene wissenschaftliche Dia gnose in der verbrecherischen ameri kanischen Intervention ihre krasse Bestätigung finde, daß diese Konfe renz aber gleichzeitig einen nachhal tigen Anstoß auf den antiimperiali stischen Kampf der Völker ausgeübt habe. Das 20. Jahrhundert, erklärte er, sei nicht das Jahrhundert des USA-Imperialismus, sondern es ge höre den Ländern, die den Kampf für ihre Unabhängigkeit, Gerechtig keit und sozialen Fortschritt auf ihre Fahnen geschrieben haben. Dann sprachen — immer wieder von Hochrufen unterbrochen — der kubanische Student Elieser Gonzales, Studenten aus mehreren Ländern Lateinamerikas, aus China, Frank reich, Algerien, Afrika. Die Kund gebungsteilnehmer feierten Chru schtschow und die Sowjetunion, als der sowjetische Student Tscherkas sow den Inhalt der Erklärung der Sowjetregierung zur Aggression in Kuba bekanntgab. Der syrische Stu dent Suleiman trug mit Feuer ein kurz zuvor entstandenes Gedicht in seiner Muttersprache vor (siehe S. 5), und der Amerikaner Munford er klärte: Die amerikanischen Imperia listen sind nicht das amerikanische Volk! Es lebe das kubanische Volk, (Fortsetzung auf Seite 5) Festveranstaltung zn Ehren der Partei Wissenschaftler, Studenten, Ar beiter und Angestellte der Karl-Marx-Universität! Kommt zum Massensportfest am 30. April, am Vortage des 1. Mai. auf dem Sportplatz Wettinbrücke! Beginn 9 Uhr. Zentrales Maikomitee der Karl-Marx-Universität Sie leben in der Bundesrepublik (Seite 6) Vettceremosl