18 Doch das Lob, wenn's verdient war, bleibt auch hier. Selbst wenn inan abgegangen ist. Eure Eensuren wird man im nächsten Jahresprogramm wieder lesen. — Selbst wenn man gestorben ist! — Ach, es ist ja wohl einer aus eurer Mitte heim gegangen in diesem Schuljahre? — Heim gegangen, — ja in die irdische Heimath ging er gierst, aber nicht von euren jubelnden Abschiedsgrüßen geleitet, wie sonst, denn euch ahnte Schlimmes, und aus der irdischen Heimath rief ihn Gott in die ewige, himmlische. Als ihr aus den Ferien in das erste Abend gebet kämet, seine Stelle war und blieb leer. — Wir, die wir ihn nicht kannten, lasen von seinem Lobe. Man wird wohl heute noch mehrfach seiner rühmend gedenken. Der heutige Tag wäre ja wohl auch der seines ehrenvollen Abganges gewesen, wenn Gott ihn nicht gerufen.—Ja, man denkt auch hier noch ehrend ehrenwertherTodten. —Aber wie lange? Wer in späteren Jahren an seine Schulzeit denkt, erinnert sich auch manches Verstorbenen. — Fast hätte man ihn vergessen, — und war doch so eine treue Seele! — Wer an seine Schulzeit denkt und sieht sie im Geiste, die damals zum Schulfeste zu kommen pflegten, alt ehrwürdige Gestalten und jugendlich kräftige, d,^ hier sich erbauten und drüben sich geistig erquickten und erfrischten, — viele sind nicht mehr da, und ihre Namen nennt man nicht mehr. — Und wenn man hinschaut auf die Plätze der Lehrer?! Friede mit Euch, ihr Entschlafenen in der Erde! — Möge euer Staub hier oder auswärts ruhen, von uns mit bestattet oder von andern, — euer Gedächtniß von dankbarer Liebe erhalten, wird bei uns in Seegen bleiben. — Aber auch wir gehen von hinnen und dann wird nur noch der todte Buchstabe oder etwa ein stummes Bildniß euer Gedächtniß erhalten und euer Lob der Nachwelt neunen. Und endlich — was helfen selbst Denkmale von Stein und Mo numente dauernder als Erz. Himmel und Erde werden vergehen! —