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Nun, und wie steht sie zur Weisheit, diese christliche Gottes furcht ? — Gottesfurcht und Weisheit — der Psalmentert sagt es uns, die Furcht des Herrn I) ist der Weisheit Anfang, 2) lenkt der Weisheit Fortgang, 3) krönt der Weisheit Ende. 1. Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang, — so ist es, so soll cs seyn. Lon der Gottesfurcht muß alle Weisheit ausgehen, wo nicht, so ist cs Thorheit. Lie geht wohl aber auch in den meisten Fällen davon aus. Oder, wie stand es um euere erste Erziehung? Was war das erste, was ihr auswendig lerntet? — Wars ein Gebet, das ihr auf dem Schooße der Eltern oder anderer treuer Pfleger eurer Kindheit, die Händchen faltend, ihnen nachspracht, ohne daß ihr nicht einschlafen konntet? — Oder hat man wirklich geflissentlich vermieden, euch zum Gottesbewußtseyn kommen zu lassen, bevor man durch Anschauungsunterricht und Denkübungen euch dahin gebracht, daß ihr den Gottcsbegriff nach den Regeln der Logik euch selbst con- struiren konntet?— Ihr würdet es jetzt als eine Thorheit belächeln, wenn man dergleichen Experimente mit euch versucht haben sollte.— Oder, wie stand es um eure ersten Lehrer? — Wenn der Unterricht begann, falteten sie da nicht die Hände, senkten sic nicht ihr Haupt, beteten sie nicht zum Later im Himmel und lehrten euch ein Gleiches thun? — Gewiß, bei den meisten war es so. — Ihr habt euch in der Geschichte umgesehen, nun, wenn gründete inan die meisten Schulen, wenn schrieb man die zweckmäßigsten Lehr bücher, wenn war man am eifrigsten darauf bedacht, den Lolks- unterricht zu heben? — Ihr wißt es, das war zu solchen Zeiten,