4. Aussprüche von Dichtern. Khristian Jürchtegott Gellert. Bekannter Lieder- und Fabel dichter. 1715—1769. Was das natürliche Licht der Sonne dem Ange des Leibes ist (und wie elend würde nicht der Aufenthalt auf Erden ohne die Svune sein), das ist die Offenbarung der Schrift dem Ange des Geistes. Vor allein lassen Sie sich die Heilige Schrift em pfohlen sein, den Schatz aller Wahrheit und Erkenntnis, die uns allein weise, tugendhaft und glücklich machen kann, die Quelle der wahren Beruhigung und des höchsten Trostes im Leben und im Tode. Ich habe 50 Jahre gelebt und mannig faltige Freuden des Lebens genossen; keine sind dauerhafter, unschuldiger und glücklicher für mich gewesen, als die mein Herz nach dem Rate der Religion gesucht und genossen hat; dies be zeuge ich auf mein Gewissen. Ich habe fünfzig Jahre gelebt und viele Mühseligkeiten des Lebens erduldet, aber ich habe nirgends mehr Licht in Finsternissen, mehr Stärke, mehr Trost und Mut iu den Leiden gefunden, als bei der Quelle der Religion; dies bezeuge ich auf mein Gewissen. Gotthold Kphraim Lessing. Berühmter Dichter. 1729—1781. Wenn eine Offenbarung sein kann und sein muh, so muß cs der Vernunft eher noch ein Beweis für die Wahrheit der selben, als ein Einwurf dawider sei», wenn sie Dinge darin findet, die ihren Begriff übersteigen. Wer dergleichen aus seiner Religion auspolicrt hätte, hätte ebensogut gar keiue, denn was