Luther gleich, der im Kampfe für Wahrheit und Recht muthig voran ging. Baierns edlem Könige stand ruhmvoll zur Seite unser erha bener Sachsenkönig. Das aber war der Inhalt der Schmähschrift, daß Eigennutz und Mißgunst mit Schlangenklugheit docirten, wie verderblich die Einigung für das staatliche Interesse im Einzelnen sei. Es rieth die Gehässigkeit, doch lieber das gegebene Fürstenwort zu brechen. Das schrieb der Hochmuth nieder, der sich dem allgemeinen Besten niemals fügen will. Und so hatte er denn immer noch sein Wenn und Aber. Die Engherzigkeit dictirt nun auch immer wieder schmachvolle Artikel. Dazu taucht sie den Griffel in Schlangen-oder Lügengift. Die armen Thoren, die sich an solcher Schreibart laben, werden dadurch, ohne cs zu Nüssen, an ihrer biedern Denkweise ver giftet. Da muß das sengende Feuer staatlicher Läuterung helfen. Die Wahrheit muß das Lügcnwerk niedcrbrennen. Es gilt eben zu sengen und zu brennen die Schmähschrift der Zwietracht, des Eigen nutzes und der Mißgunst. — Eben so entschieden aber auch die Zwingburg des religiösen Fanatismus. Diese Zwingburg ist in Deutschland von Rom aus erbaut. Dort thronten von Alters her die Baumeister und Herren, die sämmtliche Völker und Fürsten der Erde an diese ihre Zwingburg fesseln wollten. In Rom war das Hauptbollwerk. In den einzelnen Ländern, die von dort aus um sponnen wurden, waren je einzelne Castelle, die mit der Hauptveste in geheimnißvoller Verbindung standen. Ueberall hatte nun auch der Äirchenfürst seine Schergen, die Wohl darauf sahen, daß keine Seele im großen Ganzen dem Kirchenstaate verloren ginge. Der heilige Vater in Rom war gewohnt, daß sich seiner Zeit auch Deutschlands Kaiser vor ihm beugten und ihm den Steigbügel hiel ten. Er fühlte sich in seiner Macht, Kaiser und Könige für Puppen zu erklären oder nicht. Da will es denn diesem Machthaber in Rom gar nicht zusagen, daß nicht ein heiliges römisches Reich in Deutschland entstand, sondern ein freies Deutschland, das das rö mische Joch als unerträglich abschüttelt. Das sengende Feuer staat licher Läuterung hat da noch die Zwingburg, von Rom aus erbaut, vollends zu bewältigen. Auch will es in Rom nicht munden, daß ein protestantischer Kaiser an der Spitze Deutschlands mit Gottes und nicht mit hes Papstes Hülfe die Geschicke Deutschlands ordnet.