Allein Gott in der Höh sei Ehr' Und Dank sei seiner Gnade! Amen. Liebe Festgenofsen! Der Herr hat Großes an uns gethan, deß sind wir fröhlich. Er sah das deutsche Land in Gnaden an. Jam mer und Elend war ja ringsum! Welch eine Zerrissenheit! Unser deutsches Vaterland war nicht ein einheitlicher Garten, in dem eine Obergewalt Alles leitete. Das köstliche Eden war vielmehr in viele Theile unnütz zersplittert. Obendrein waren diese einzelnen Gärten in diesem Eden Gottes durch Dornen und Hecken von einander streng geschieden. Das waren die Dornen und Hecken des Kleinbürger thums und der Selbstsucht. In jedem einzelnen Quartiere waltete nun auch ein Gärtner mit seinen Leuten nach Gutdünken. Ueberall rühmte man sich dabei, die beste Methode zu haben und das abge sonderte Land aufs Beste zu bebauen. Einen gemeinschaftlichen Plan zu guter Bewirthschaftung wollte man nicht. Wer sollte doch die besten Vorschriften geben? Niemand! rief man. Besser wir bleiben für uns! Tausende sahen das Gefährliche solcher Haushaltung ein und spotteten über die klägliche Zerrissenheit. Spottbilder über Deutschland wurden in Mitten Deutschlands genugsam fabricirt. Es War zum Theil gut gemeint. Die Wächter an den Grenzen des zerrissenen Landes riefen laut zur Wachsamkeit. Das war hohe Zeit! Der Feind lauschte und lauerte an der Grenze wie der Dieb in der Nacht. Nur passende Gelegenheit, um die einzelnen Gärtner und ihre Leute umzubringcn, und ihr Besitzthum an sich zu reißen! Welche Zerrissenheit! — Bedenkst du nicht auch die Schmach? Ja wahrlich, welche Schmach! Wir als Deutsche versperrten uns unter einander