— 21 — für die inneren Angelegenheiten der Kirche, welche den Gottes dienst, das kirchlich-religiöse Leben in den Gemeinden, dieBestellung und Führung der geistlichen und der anderen kirchlichen Aemtcr betreffen, jeder in seinem Sprengel, die erste Instanz. Ebenso für das Unterrichtswesen in den öffentlichen Volksschulen und in Privatanstalten." Was darüber im Einzelnen in H. 77 bemerkt ist, stimmt mit dem Zeitherigen fast vollständig überein. Neu würde nur sein, daß sie den Religionsunterricht in den Gymna sien (Real- und Fachschulen) zu überwachen, daß sie wegen frühe rer Zulassung zur Confirmation zu dispensiren berechtigt seien; und die Beschränkung, daß sie "den Geistlichen auf 8 Tage (nur 8 Tage) Urlaub geben können. Doch das sind Gegenstände ohne größere Bedeutung. Auch was in tz 77 und 78 über die Kir- cheninspectionen und die Stellung der Ephoren in denselben ge sagt ist, stimmt mit dem jetzt Bestehenden völlig zusammen. Eine wesentliche Erweiterung oder Beschränkung der Kompetenz ist nicht ausgesprochen. Nur soll das, was jetzt in 3 oder 4 Hän den gewesen, in eine gelegt, aus 3 oder 4 Ephoralbezirken nur einer gebildet werden. Die neuen Superintendenten haben kein Pfarramt, kein eigentlich geistliches (practisches) Amt, sie haben ihre ganze Zeit und Kraft den Ephoralgeschäften zu widmen. Nach der beabsichtigten Zahl der Ephorien — mit Ausschluß der Städte Dresden und Leipzig und der Schönburgischen Re zeßherrschaften — 14, oder, wenn man die Oberlausitz abrechnet, 12, — würde jeder Superintendent einen Sprengel haben von ou. 75—100 Kirchen, von 150—300 Schullehrern, von 107 bis 102,000 Seelen, oder das Drei- und Vierfache von dem, was jetzt die Ephorien mittlerer Größe umfaßt haben. Ob dies ein Manu übersehen kann? Statt 1500 Registrandennummcrn würden künftig 4—6000 in einem Jahre gezählt werden. Statt 50 Tage, welche auf Expeditionen (im weiteren Sinne des Wortes) außer dem Hause zuzubringen sind, würden 150 bis 200 Tage nöthig sein. Statt 60—70 Lehrern müßten jährlich 200, ja 250 besucht werden. Statt 25 Kirchrechnnngen wür den 75—100, statt 40 Schulkasseurcchnungen os. 150 durchzu ¬ sehen sein.